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Redaktion, Druck und Verlag Non N. Schurig, Bretnig. Nr. 30. Sonnabend, den 13. April 1895. Bautzen, am 29. März 1895. Kgl. Bezirks-Kommando Freitag, den 19. April d. I. norm. ^9 Uhr in Schwepnitz, Gasthof, Freitag den 19. April d. I. nachm. ^1 und 3 Uhr in Königsbrück, Schützenhaus, Sonnabend den 20. April d. I. vorn-.. 7, ^10 und mitt- 12 Uhr in Pulsnitz, Schützenhaus, Montag den 22. April d. I. vorm. 8 und 10 Uhr in Großröhrsdorf, Mittelgasthof, Mittwoch den 24. April d. I. vorm. 9 und 11 Uhr in Crostwitz, Wenkescher Gasthof. Zu den Frühjahrs-Kontrollverfammlungen haben sich sämtliche Dispositions-Urlauber, Reservisten, Landwehrleute 1. Aufgebots und Ersatzreservisten, sowie die zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften und die noch im Militärverhältnis stehenden Halb- und zeitig Ganzinvaliden zu gestellen. Die Einberufung zur Kontrollversammlung erfolgt durch öffentliche Aufforderung. Dies geschieht, indem in jeder Ortschaft seitens des Gemeindevorstandes in ortsüblicher Weise bekannt gemacht wird, zu welcher Kontrollversammlung die betreffenden Mannschaften zu erscheinen haben. Die Militärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird bestraft. Anserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag U-11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ft,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Der Gasthofsbesitzer Bernhard Mattick in Bretnig beabsichtigt, in dem unter Nr. 68 des Brandversicherungs-Katasters Nr. 275d des Flurbuchs für Bretnig gelegenen Grundstück eine Schlächterei zu errichten. Nach tz 17 der Reichsgewerbeordnung wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Privatsrechtstiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 8. April 1895. v. Erdmannsdorff. s. Jahrgang. Bekanntmachung, betreffend die Kontrollversammlungen der Mannschaften des Beurlaubtenstandes. Die diesjährigen Frühjahrs-Kontrollversammlungen im Bezirk des Meldeamts Kamenz finden wie folgt statt: Mittwoch den 17. April d. I. vorm. 7, 9 und 11 Uhr in Kamenz, Schützenhaus, Donnerstag den 18. April d. I. vorm. 7, 9 und 11 Uhr in Kamenz, Schützenhaus, Donnerstag den 18. April 1895 Viehmarkt in Kamenz Ostern durch einen neuen ersetzt Es giebt ein Auferstehen! Fritz Eberhardt. wird unverzüglich werden müssen. — Im Dorfe i. B. wurden in Oekonomen Elstner glieder wahnsinnig. weiter, am 16. Oktober 1894 in Nizza zum Regimente assentiert worden und damals aus Genua gekommen, nachdem er ganz Italien durchstreift hatte. — Der Fabrikschornstein der Günther- schen Fabrik in Niedersteina hat sich nach der Seite gesenkt. Der 40 Meter hohe Schlot Wetzwalde bei Reichenberg - arme, aber rechtschaffene Familie in Plauen wenigen Tagen bei dem!i. V. dadurch gekommen, daß sie infolge des vier seiner Familienmit- Mangels an Wohnungen beim letzten Um- Bereits am 31. März! zugstermin keine neue Wohnung erlangen hatten eine Thüre als Fähre benutzt und waren auf dem Wasser umhergefahren. Das Fahrzeug kam jedoch ins Schwanken und beide Knaben fielen in das etwa 2 Meter tiefe Wasser. Der jüngere Knabe vermochte sich zu retten, der ältere Knabe aber war in dem lehmigen Wasser untergegangen und konnte nur als Leiche herausgezogen werden. — In recht schlimme Lage ist eine erkrankten Kindern bei der Schwester des Mannes auf, die übrigen Kinder haben bei verschiedenen Familien einstweilen Aufnahme Josef Kögler, dessen Photographie nach Saida eingesendet worden war, bei dem genannten Regimente thatsächlich unter dem Namen Kimpel diene. Dieser Mensch sei in den letzten Tagen des Februar desertiert, aber nach einiger Zeit wieder ergriffen worden und sitze nun im Gefängnisse bis zum Eintreffen weiterer Ordres. Kögler sei, heißt es in dem Schreiben des Regiments - Kommandanten ein Feuerschein sichtbar machte. Wie sich später herausstellte, rührte derselbe von dem Brande eines Geröllhaufens her, welch letzte rer sich auf der Wiese des Herrn Gebler in Hauswalde befand. — In Pulsnitz entstand am Mittwoch nachts auf dem Boden des von Herrn Tisch lermeister Mierisch bewohnten Hinterhauses aus bis jetzt noch unermittelte Weise Feuer, Stickerin Bertha Ackermann, beide aus Leip zig, spurlos verschwunden. Man nimmt an, merkte der genannte Oekonom, daß seine 26 konnte und die, da die Wohnung schon an» Jahre alte Tochter sich wirrer Redensarten derweit vermietet war, herausgesetzt worden bediene. Am 28. März wurde dieselbe bett- ist. Die Familie besteht aus Vater, Mutter lägerig, fing an zu toben und ununterbrochen! und sechs Kindern, von denen das älteste 12 irre zu reden. Diesen Zustand bekamen als- Jahre alt ist. Der Vater erkrankte — wohl bald auch andere Familienmitglieder und - nicht zum wenigsten infolge der großen Auf- welches jedoch noch rechtzeitig erdrückt werden konnte. — In Kamenz findet am 18. April d. I. vormittags 9 Uhr auf dem Holzhofplatz Remontemarkt statt. — Die Zahl der von den Gymnasien unseres Landes abgehenden jungen Leute, die sich der Theologie widmen wollen, hat diese Ostern um 21 gegen das Vorjahr angenom men, sie beträgt nur 42 gegen 63 im Vor jahre. In diesen Ziffern spiegeln sich die augenblicklichen Verhältnisse wieder. DU Zahl der Theologen ist immer noch sehr groß, an Kandidaten Ueberfluß. Wenn nicht das Mini sterium des Kultus und öffentlichen Unterrichts im Einverständnis mit dem Landeskonsistorium die Einrichtung getroffen hätte, Kandidaten der Theologie vikariatsweise im Dienste der Volksschule zu verwenden, dadurch zugleich aber auch zu befähigen, sich für ihre spätere Verwendung als Lokalschulinspektoren entspre chend vorzubereiten, so würden wir auch hier von einer „Kandidatennot" reden können. Es ist indeß nicht zu verkennen, daß auch die Zahl der Juristen bereits eine über das Bedürfnis hinausgehende ist, so daß die für eine Anstell ung derselben bisher nock recht günstigen Bedingungen sich wohl bald mißlrcher gestal ten dürften. Aehnliches gilt auch von den Medizinern, namentlich da, wo dieselben sich in den größeren Städten zusammendrängen. — Die diesjährigen Herbstübungen der königlich sächsischen Armee finden in den Amts hauptmannschaften Kamenz und Dresoen-Neu- stadt für die 1. Diviston Nr. 23, Freiberg, Dippoldiswalde und Dresden-Altstavt für die 2. Division Nr. 24 und Bautzen für die 3. Division Nr. 32 statt. — Anfang Februar dieses Jahres gaben wir die Mitteilung österreichischer Blätter wieder, denen zufolge der Raubmörder Josef Kögler sich in Algier befinven und dort in der französischen Fremdenlegion dienen solle. Die damalige Mitteilung findet jetzt ihre Be stätigung. Wie die „Reichend. Ztg." schreibt, leitete das Kreisgericht zu Reichenberg auf Grund jener Angaben die weiteren Nachforsch ungen ein und es ist nunmehr vom 2. Regi- einen Kranz niedergelegt. — Im November vorigen Jahres ging der Kalkhändler Fielich von Böhmisch-Kamnitz bei Zittau bei seinen Kunden ausstehende Forderungen einkassieren, wobei er auch einen namhaften Betrag eingenommen haben soll. F. verschwand dann plötzlich und war trotz aller Nachforschungen nicht zu ermitteln. Dieser Tage schwemmte das Hochwasser seinen Leichnam an; der Kopf wies jedoch schwere mit einem Beile oder Hammer beigebrachte Verletzungen auf, so daß Lie Vermutung, daß F. das Opfer eines Ueberfalls geworden, nicht unbegründet ist. — Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Montag nachmittags in einem Ziegelei grundstücke an der Reichenhainer Straße in Chemnitz. Vier Knaben im Alter von je 12 und 8 Jahren hatten sich an einen größeren Wassertümpel begeben, welcher sich im er wähnten Grundstücke durch die Niederschläge in letzter Zeit gebildet hat. Zwei Knaben, Brüder im Alter von 12 und 8 Jahren, Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 13. April 1895. B r e t n i g. Am Donnerstag abend in der 9. Stunde ließ zum ersten Male die haben. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Gustav Ernst, S. des Kutschers Karl Gustav Kalauch. — Außerdem ein un ehelicher Knabe. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Albert Bernhard Langer, Vize- Feldwebel des 4. Jnf.-Reg. 103 in Bautzen, mit Selma Flora Schurig. — Adolf Richard Schurig, Zimmermann, mit Ida Emilie Prack. — Heinrich Bruno Elbrecht, Zigarrenarbeiter in Bretnig, mir Bertha Anna Boden. Heirats-Register. Die Ehe schloffen: Anton Johann Steidl, Fabrikarb. in Rade ber, mit Wilhelmine Ida Mittag. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen : Henriette Albertine Bucher geb. Görenz, Witwe, 80 I. 4 M. 26 T. alt. — Georg Fritz, S. des Werkführers Friedrich Bernhard Schurig, 1 I. 11 M. 10 T. alt. — Friedrich Bernhard Hochauf, Fabrikarb., Ehemann, 29 I. 4 M. 21 T. alt. sich auch in späteren Zeiten gern ihrer eriu- zig, spurlos verschwunden. Man nimmt an, nert. Der Militärverein hat an ihrem Grabe daß die Liebesleute sich ein Leid zugezügt zwar am 1 April traten die Symptome von i regunz — an Gelbsucht nnd befindet sich im Geistesgestörtheit bei der 25jährigen Tochter, Krankenhause, dis Mutter hält sich mit zwei am 2. April bei der 52jährigen Gattin Karoline Elstner und am 3. April bei dem 29jührigen Sohne ein. Diese Tobsüchtigen mußten auf Veranlassung des dortigen Ge meindeamts von vier starken Männern so lange bewacht werden, bis die Ueberführung der Bedauernswerten in die Prager Irren anstalt veranlaßt werden konnte. — Kürzlich verstarb in Zittau die Gattin oes Tischlers Fröhlich, Johanne Magdalene Fröhlich, geb. Voigt. Dieselbe hat im Feld züge 1870/71 das Zittauer Regiment als Marketenderin nach Frankreich begleitet. Die damaligen Angehörigen Les Regiments ,;aben Der Winter war so lang und schwer, O bange Zeit, da der Wiederkehr Des Lichts wir mußten warten, Da endlich, aus dem Himmelssaal Frau Sonne sandte wärmenden Strahl, Bald grünts in Wald und Garten. Von draußen Nebel uno trübes Licht — Doch schlimmer noch, wenn sich drinnen dicht Ums Herz die Nebel betten, Das ist die allerbängste Zeit, Wenn von des Zweifels herbem Leid Die Brust sich nicht kann retten. WarHr in Winters Schnee und Eis Erstickt das letzte Blütenreis? Wozu der Schönheit Erblassen, Wozu Vergänglichkeit und Tod Und alles Siechtum, alle Not? Schwer ringst du, es zu fassen. Doch mährend du grübelst noch und sinnst, Mit tausend Fragen das Herz umspinnst, Im Aetherblau hoch droben Das erste fröhliche Lerchenlied In den jungen keimenden Frühling zieht, Um Gott den Schöpfer zu loben. Sein Jubelton; es gibt nicht Nacht, Aus der sich nicht neu ein Tag entfacht, Kein Vergeh'n, kein Sterben, kein Schwinden, Aus dem nicht der Kern Unsterblichkeit Durch alles Siechtum, alles Leid, Den Weg zum Licht kann finden! Es ostert! Sieh Herz hinaus in die Welt, Die Hoffnung hat schon die Knospe geschwellt, Läßt Frühlingslüfte wehen, Es ostert — Lu siehst es, und unbewußt, Auch du blühst wieder in tiefster Brust — ment der französischen Fremdenlegion aus hiesige Sturmglocke weithin ihre Hilferufe er-, Saida ein Schreiben an das Kreisgericht ein schallen, da sich in der Richtung nach Ohorn! gelangt, in welchem es heißt, daß der bewußte gefunden. Die Habseligkeiten der bedauerns werten Familie, die ihre Miete stets pünktlich entrichtet haben soll, befinden sich noch unter freiem Himmel. Die Wohnungsnot ist in .Plauen zur Zeit so groß, daß eine ganze An zahl Familien nur mit einem notdürftigen Unterkommen fürlieb nehmen mußte. — Seit vergangenem Mittwoch ist ein jLiebespärchen, der 20jährige Holzdrechsler 'Albert Robert Lukas und lie 17jährige Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften: Breinig, Kausw alöe, Großröhrsdorf, KranKenthsl und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholung"" Rabatt nach Uebereinkunft Expedition: Bretnig Nr. 136. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten in. aus 1 Mk. 20 Pf., durch üe Post iMk. exkl. Bestellgeld.