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meine aller ter KV voll >isen. . AN Allgemeiner Anzeiger Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten in aus 1 Mk. 20 Pf., durch üe Post I Mk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Ksuswalöe, Großröhrsdorf, ManKmIhal und Umgegend. Expedition: Bretnig Nr. 136. Inserate, die 4 gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieH erren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholung"" Rabatt nach Uebereinkunst Aeöaktisn, Vruck und Verlag »on Ä. Slhuvlg, Bretnig Mittwoch den 27. März 1895 5. Jahrgang- Nr. 25. frxuen wird, seiner Zeit eine Deputation be- Daselbst Höfs Einhändigung des Diploms zu empfan- ! gen. — In Leipzig wurde vom Rate beschlos- abends 8 Uhr: Kommers. — Die Kunoe von einem Doppelmord sen, die öffentlichen Gebäude zu beflaggen de durch die sozialpolitische Gesetzgebung der Ar-> einen Messerstich durch die rechte Backe in ! iu einem du Oapo bewegen ließ. — Von er- der arbeitenden Bevölkerung voll und ganz an. sehr- beiterfrage die weitgehendste Aufmerksamkeit geschenkt habe. Er nannte weiter die Opfer keine geringe«, die derArbeitgeber durchTragen der gesamten Unfallbeiträge, die teilweise Ueber- nahme der Kranken-, Jnvaliditüts- und Alters versicherungsbeiträge im Interesse der Arbeiter ¬ versetzte am Freitag nachmittag die Bewohner der Dresdner Oppelvorstadt in gewaltige Aufregung. Zm Hause Windmühlenstraße 19, zweites Obergeschoß, wohnte bisher bei der Witwe Feist die 78 Jahre alte, noch sehr rüstige Almosenempfängerin verwitwete Geißler mit ihrem Enkel, dem 10 Jahre al ten Schulknaden Alderl Hauswald, zur Un termiete. Am genannten Tage mittag erschien nun bei der Greisin der noch nicht 18 Jahre alte, erst vor wenigen Monaten aus der Strafanstalt,Sachsenburg entlassene angebliche Dekorateur Theodor Ebert und fragte an, ob der kleine Hauswald Kohlen tragen könne. Frau Geißler sagte ihm, der Kleine sei nicht da, komme aber bald wieder, und Ebert er bot sich, auf denselben zu warten. Plötzlich fiel er aber über die alte Frau in ihrer Kammer her, schlug sie zu Boden, brachte ihr rige Schwester aber befindet sich in der städ tischen Arbeitsanstalt. Leider wird Ebert nur eine geringe Strafe bekommen können. Er wird erst im August dieses Jahres 18 Jahre alt und kann deshalb nach K 57 des' Straf gesetzbuches weder mit dem Tode, noch mit Zuchthaus bestraft werden. Das höchste Straf maß, welches ihn überhaupt treffen kann, sind 15 Jahre Gefängnis. re»-' alles". Hierauf Festzug von der Pflanzstätte aus nach dem „Deutschen Hause". D eine Tondichtung des Herrn Liedermeisters Hermann Schneider — von Frl. Kannegießer auch aus, daß Aroeitgeber und Arbeitnehmer von einander abhängig seien und daß der Arbeitgeber stets für die Interessen seiner Untergebenen ein offenes Auge und Herz habe, wenn ihm gezeigt wird, daß sie ihre Arbeit nicht gezwungen und sozusagen als Gegenleistung verrichten, sondern wenn dem Geschäfte in jeder Weise Liebe und Interesse entgegengebracht werde. Der heutige Tag sei aber auch der Todestag unseres hochseligen Kaisers Wilhelm 1., ein Tag, an welchem die Erinnerung daran geweckt werde, wie derselbe ^öge der junge strebsame Verein leben, blü- und wachsen !! Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '„11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ft,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. -n cn ärchbrauste, ertönten zahlreiche und laute Bravorufe, die sich solange wiederholten, bis den Mund bei und erwürgte sie mit den Händen. Dann legte er ihr eine bereit ge haltene Schnur um den Hals und tötete sie vollends. Da klingelte es an der Eingangs thür. Ebert öffnete jedoch nicht, und der außen stehende Knabe Hauswald Kelterte nun durch ein Gangfenster in das Innere. Kaum darin angekommen, erfaßte Ebert das Kind und erwürgte es ebenfalls. Dann durchsuchte er die Taschen der ermordeten Witwe Geiß ler und nahm die wenigen Barmittel von 30 Pfennigen an sich, uni welche er zwei Men schen so ruchlos hingemordet hatte. Ebert fürchtete sich aber, den Thatort zu verlassen, und er wurde alsbalo von der Polizei ver haftet. Als Beweggrund seines zeständiger- maßen vorher reiflich überlegten Verbrechens gab Ebert an, daß er keine Arbeit gefunden, nach Sachsenburg, wo es ihm nicht gefallen habe, aber nicht wieder zurückkehren wolle, deshalb hätte er etwas „Ordentliches" ge macht und komme nun wohl aufs Zuchthaus. Der ruchlose Mensch ist bereits in die Dres dener Gefangenenanstalt eingeliefert worden. — Am Sonnabend fand in einem Zim mer der Restauration „zum Hecht" in Dres den, unmittelbar neben dem St. Pauli-Fried- hsf, die Sektion der beiden unglücklichen Opfer des ruchlosen Mörders Ebert statt. Der Mörder, welcher bei der Gegenüber stellung der Leichen keinerlei Reue zeigte, ist ein ganz verwahrlostes Subjekt. Während sein Vater als sehr anständiger Mann bezeich net wird, kann dies von anderen Familien mitgliedern nicht gesagt werden, denn die Mutter sitzt zur Zeit wegen Kuppele: hinter tigen König" ; b) Weihrede vor dem Pflanzen der beiden Eichen; e) Weihspruch des Vors. vomMilitärverein vor der Pflanzung der Kaiser Wilhelm-Eiche, Weihspruch des Gem.-V. vor der Pflanzung der Bismarck-Eiche; ck) Pflanz ung der beiden Ehren-Eichen unter Glocken geläut; <1) Allgem. Schlußgcsang der ersten Strophe von „Deutschland, Deutschland über jederzeit offen tragen dürfe. Nach einem drei maligen enthusiastischen Ho.., auf beide Maje stäten nahm derHerr Gem.V. Gelegenheit, den Jubilar aufrichtigst zu beglückwünschen unter Hinweis darauf, wie aus kleinen Anfängen mit gemeinsamem Zusammenwirken etwas Gan zes geschaffen worden und daß die Firma stolz daraus sei, ihren Arbeitern hinlänglichen und lohnenden Verdienst bieten zu können. Mit der Hoffnung, das gute Einvernehmen zwischen Firma und Arbeitern möge immerfort bestehen, schloß der Redner seine markige Ansprache. Als Präsent von der Firma erhielt der Jubilar eine goldene Uhr mit Gravierung. Abends vereinigte sich das gesamte Arbeiterpersonal aus Anlaß dieses Ehrentags zu einem fröh lichen Beisammensein im genannten Etablisse ment. Gewiß dürfte dieser Tag bei dem so reich Beschenkten, wie bei seinen Mitarbeitern fortwährend im Gedächtnis bleiben! Bretnig. Das Programm zur Bis marck-Feier, vas in nächster Nr. offiziell be kannt gegeben wird, dürfte ungefähr wie folgt lauten: Früh 5 Uhr Weckruf durchs Dorf — Bismarck - Ehrungen in Sachsen« Auch in Olbernhau soll dem Altreichskanzler ein Denkmal errichtet werden. — In Dahlen traf die Nachricht ein, daß Fürst Bismarck auf das an ihn gerichtete Gesuch des land wirtschaftlichen Vereins, das Ehrenpräsidium des genannten Vereins zu übernehmen., geant wortet habe, daß er sich geehrt fühle und Ocrtliches und Sächsisches. Bretnig, den 27. März 1895. j Ferdinand Gäbler ohne Unterbrechung seine Arbeitsdienste dem genannten Geschäfte ge widmet hat. Aus diesem Anlasse wurde dem waren, und der Ton ist die Sprache oes Gefühls und die Musik die Schwinge, auf Welcher vorzugsweise der „geistige Mensch sich !u den Sonnenhöhen idealen Lebens erhebt." fllle Chorgesänge, die sich sämmtlich durch keine, sichere Intonation, tertentsprechenden Hortrag, Akkuratesse in Tonbildung und Aus- iprache auszeichnsten, ließen erkennen, mit welch hohem Verständnis die jugendfrischen kehlen ihrer schweren Aufgabe gerecht wur den. In den Beifallssturm, der nach der Gavotte: „Es war zur Rosenzeit" den Saal das Augenlicht doch jedenfalls außer Gefahr. — Die Arbeiten im Taschenberg-Palai» zu Dresden, welche der Wiedelherstellung der durch Feuer zerstörten prinzlichen Gemächer gelten, nehmen einen erfreulichen Fortgang, so daß Aussicht vorhanden ist, daß Ihre kgl. Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich August Ende Oktober d. I. ihre frühere Wohnung wieder beziehen können. . Bretnig. Eine wohl seltene Festlich- vollzog sich am Freitag im Etablissement Firma Gotthold Gebler u. Sohn hierselbst. .0 Jahre hatten sich am 26. Februar I. vollendet, seitdem Herr Färbcrmeister Uhr: Aufstellung des Festzuges am „Anker". Alsdann Abmarsch des Festzuges nach dem mittleren Teile des Friedhofsweges, dem Pflanzungsplatze der beiden Eichen. Nach An kunft hierselbst: a) Gesang zweier Strophen des Liedes: „Lobet den Herren, den mäch- und zu schmücken, auch die Bürgerschaft zu gleichen Vorgehen aufzufordern.— Der Werk meister-Verein Zwickau hat zu dem in Zwickau zu errichtenden Bismarck-Denkmal einen nahm- hasten Beitrag gewährt, auch beschlossen, den Altreichskanzler zum Ehrenmitglied zu ernen nen. Der Fürst hat sich zur Annahme dieser Ehrung bereit erklärt. — Am Vorabend des Geburtstages des Altreichskanzlers werden auch auf den vogtländischen Höhen Freuden feuer angezündet »erden. — Die bevorstehende Feier des 80. Ge burtstages des Fürsten Bismarck verspricht in Glauchau eine erhebende zu werden. So werden im Fackelzuge nicht weniger als 6 Musikchöre marschieren, darunter das gesamte Zwickauer Militär-Musikchor. Die 4 Schulen pflanzen am 1. April unter Gesang und Musikbegleitung Bismarckbäume, oen dies jährigen Konfirmanden soll eine Bismarck biographie und zwar die empfehlenswert« Schrift von Rogge eingehändigt werden und ein Glauchauer, der gegenwärtig in Gries weilt, hat die Mitteilung nach dort gelangen lassen, daß er am 80. Geburtstage des Alt reichskanzlers 80 Arme der Stadt auf seine Kosten speisen lassen will. — Die erste Ziehung der ersten säch sischen Landeslotterie fand Montags nach Okuli des Jahres 1714, am 15. März, in Leipzig statt. Die Einlage betrug 1 Million meißnische Gülden. Der König August der Starke selbst hatte zu der Lotterie eine Kom mission ernannt und waren dazu außerdem Deputierte aus dem Oberfteuerkollegio, dem engen und weiten Ausschuß der Ritterschaft und den Ratskollegien von Dresden und Leip zig verordnet, welche den Ziehungen von An fang an bis zum Ende beiwohnen mußten. Die Ziehungen geschahen im Saale des Bör sengebäudes am Naschmarkte. Vor jeder Ziehung wurden ui Gegenwart des Publikums vier Personen verpflichtet, die Manuaria und Registraturen zu halten und die Eintragungen zu verrichten hatten. — Aus Königsbrück wird berichtet: Am 20. d. nachmittags verletzte sich ein Soldat der 2. Kompagnie des Schützenregiments auf dem Schießplätze sehr erheblich die rechte Seite seines Gesichts dadurch, daß er ver sehentlich zwei Platzpatronen geladen hatte. Der arg Verwundete wurde durch einen Laza rettgehilfen mit dem 5 Uhr 45 Min. nach vollendet schön zu Gehör gebracht wurde. Als Solisten sind noch hervorzuheben Herr Lehrer Hoppe, Frl. I. Menzel, Frl. L Hanfe, Srl. Gebler, die brillant ihre oft schwierige Aufgabe lösten. Vom Wohllaut und musika- Wem Geschmack legte ferner die Wiedergabe leid. Aer Schlesischen Volkslieder für Violine, Cello Bretnig. Ueber das Konzert ves Jubilar durch den Vertreter der kgl. Amts- And Klavier beredtes Zeugnis ab. In Herrn j Arthur Gebler, dem rührigen Vorstand des Helft Turnvereins, lernte man einen Musiker ken- >ave^ ger durch sein feines akkurates reines Aiolinspiel den Hörer zu höchster Achtung ' swang. Als würdiger Partner hierzu erwies M. Uch Lehrer M. Nutschan, der die Cello- .4 ^rtie gütigst übernommen, und dieselbe in vorzüglichster Weise löste. — Auch der Humor m iil Machte "l das gewählte Programm willkom- 'Me Würze. Daß es auch noch „intelligente i-WH Ächusterjungen" giebt, die, nebenbei bemerkt, j Kuch in der Rolle eines Improvisators recht sq" geschickt sind, rechtfertigte Herr Petzold in i glänzendster Weise. — Dem tüchtigen, fchnei- Mn Liedermeister Herrn Lehrer Hermann -! Schneider, und allen den wackeren/Sängern, 1tü , ojx „ni-ivpnniikiopr Mpjsp sn iftnksr :tal> Ul.- einschl. der Ortsteile Brettmühle, Karoline, in uneigennütziger Weise so manches Opfer ! Charlottengrund und Rosenthal. Am Krieger- kn Zeit und Mühe brachten, sei darum auch ! denkmale: Blasen des Chorals: „Allein Gott kn dieser Stelle lebhafteste Anerkennung gezollt, in der Höh rc." und Niederlegung eines Kran zes seitens des Militärvereins. Nachm. ftzO ^ravoruse, vre uw m-ange wreoer.;o:ren, ms § schäft bringe. Dies müsse gewürdigt werden, sich der Herr Dirigent mit seinen Sängern Auch unser König nehme sich der Interessen Dresden verkehrenden Zuge ins Garnison- ü - lazarett überführt. Trotz des immerhin be- und Riegel, ebenjo dre lüzahnze Glichen Zustandes des Schützen erscheint Schwester wegen Gewerbsunzucht, dre 17i«h- - - > - - - gemischten Chores erlaubt sich ein Besucher Hauptmannschaft, Herrn Reg.-Ass. Dr. Niet- ^esselben folgende Aussprache: O. N. „Vor! Hammer, die von Sr. Maj. dem König gestif- W ausverkauftem Haufe fand am Sonntag tete silberne Medaille für Treue in der Ar- Gasthof zum deutschen Hause das vom bei: verliehen. Ein feierlicher Akt war es, ED Hretmger gem. Chore veranstaltete Konzert an dem sowohl die gesamte Arbeiterschaft, mit Am Besten des Turnhallenbnufonds statt, dem Jubilar an der Spitze, als auch die -MA Die Erwartungen waren nicht ungewöhnliche, Herren Chefs nebst Familienangehörigen teil- "HU da man diesen jungen Verein und seinen i nahmen. In herzlicher Ansprache betonte wackeren Leiter schon seit den letzten musikal- Herr Dr. Niethammer, daß solche Vorkommnisse MF Uchen Aufführungen als ausgezeichnet kennt, das beste Zeugnis von einem guten Einver- Aber all die Erwartungen wurden bei weitem nehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch oie am vorigen Sonntag gc- lieferen und man auch auf diesen Fall den horten Darbietungen. Gleich oie erste Num-! Ausspruch Salomos „und wenn es köstlich -^»Wer, welche das reichhaltige Programm auf-gewesen, so ist es Mühe und Arbeit gewesen" -HffWies: „So sei gegrüßt" wurde vollendeten Anwendung bringen könne. Er führte aber schön gejungen. Auch das Volkslied, die Herr- Blüte deutscher Lyrik fand im Programm ? würdige Berücksichtigung, und auch ganz und 'MI »all mit Recht, da von jeher Tiefe de» Gemüts "^^»nd ideale Lebensrichtung die Eigentümlich- leiten des gesunden deutschen Volkscharakters i Steifender Wirkung war der Sologesang : j Die Arbeitsmedaillen seien durch ihn geschaffen »Gute Nacht, d8 mein herziges Liab", der' und im vorigen Jahre dahin ergänzt worden, daß der Medaillen-Jnhaber die Auszeichnung