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Allgemeiner Anzeiger : 23.03.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189503232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18950323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18950323
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Bemerkung
- Beilagen für 1895 gesammelt in einer Ausgabe am 01.01.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-03
- Tag 1895-03-23
-
Monat
1895-03
-
Jahr
1895
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 23.03.1895
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Politische Rundschau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm har an den Sohn des am Sonntag nach längerem Herzleiden verstorbenen Frhrn. v. Schorlemer-Alst folgendes Beileids telegramm gerichtet: „Mit tiefem Schmerze hat Mich die Nachricht von dem Dahinscheiden Ihres Herrn Vaters erfüllt, eines Mannes, der ebenso durch Hingabe an sein Vaterland, wie an seine Kirche sich auszeichnele uzzd der Mir oft ein Freund und Berater gewesen ist. Die Trauer, welche um den Heimgang des Verewigten nicht nur seine Heimatsprovinz, sondern die weitesten Kreise des Vaterlandes empfinden werden, möge dazu beitragen, Ihren Schmerz zu lindern. Von Mir aber bitte ich Sie und die Ihrigen, den Ausdruck Meines innigen Beileides entgegen nehmen zu wollen." *Die Nachricht, daß die kaiserliche Familie in diesem Frühjahre wieder nach Abbazia gehen werde, erweist sich als u n - richtig. *Wie die offiziöse ,Berl. Korresp/ meldet, werden nach Bestimmung des Kaisers am 1. April zur Feier des 80. Geburtstages des FürstenBismarck die Reichs- und Staats gebäude beflaggt. ^Offiziöser Meldung zufolge genehmigte der Bundesrat die Novelle zum Branntwein- steuergesetz mit einigen Abänderungen. *Bei der am Montag stattgehabten Stich wahl im Wahlkreise Eschwege-Schmal- kalden zwischen dem Sozialdemokraten Huhu und dem Antisemiten Jskraut ist der letztere mit bedeutender Mehrheit gewählt worden. * DerLandtag des Großherzogtnms Sachsen- Weimar hat das Gesetz betreffend die kon- fessionelle Kindererziehung bei den gemischten Ehen angenommen. * Der Reichstagsabg. Pfarrer Haas (Zentr.) aus Wörth am Main, seit 1886 Mitglied des Reichstages, ist am 18. d. gestorben.— Auch der Abg. v. Schalscha, der Vertreter der Agrarinteressen im Zentrum, ist am Montag gestorben. Frankreich. *Die Franzosen können sich noch immer nicht über die Feier des Nord-Ostsee- Kanals beruhigen und stellen da manchmal ganz absonderliche — ja lächerliche Forderungen. So heben mehrere Blätter den Umstand hervor, daß unter den deutschen Schiffen in Kiel, die an der Feier teilnehmen, sich die beiden Schiffe „Wörth" und „Weißenburg" befinden, und verlangen, daß diese Beleidigung dadurch beantwortet werde, daß man von der französi schen Flotte die Schiffe „I e n a" und „Auster - litz" nach Kiel sende. Man hofft noch, jene Nachricht werde sich nicht bestätigen und jene Schiffe nicht in Kiel vor Anker gehen. Italien. *Die vom König erlassene Amnestie er streckt sich aus 655 Verurteilte. Für 480 der selben ist eine Verminderung der Strafe um ein Drittel eingetreten; für die übrigen ist ein voll ständiger Erlaß der Strafe bewilligt. *Die Verlobung des Herzogs von Aosta (Neffe des Königs Humbert) mit der Prinzessin Helene von Orleans wird demnächst erfolgen. Der Herzog lernte seine Braut in England kennen und faßte zu ihr so gleich eine tiefe Zuneigung. Der König, der anfangs widersprach, wurde durch die Königin Margherita und seine Schwester Maria Pia bald umgcstimmt. Auch der Papst, der von der könig lichen Familie in solchen Fällen stets um Rat gefragt wird, hat der Verbindung seinen Segen gegeben. Die Hochzeit wird in einigen Monaten stattfinden. Politische Bedeutung hat das Er eignis nicht. Belgien. * Die Androhung des Generalaus standes in Belgien hat dem Lande bereits ungeheuren Schaden verursacht. Es sind bisher für mehrere Millionen Frank Bestellungen bei den Kohlenbergwerken zurückgezogen worden und deutschen Kohlenbergwerken über wiesen. Gekettet. 29) (Forlseyimg.) .Ich habe keinen bemerkt Sir.' .Empfing sie sonst Briefe?" 'Ja, mehrere von Lady Mildred und von Mistreß Betterton." , . - - „Gott sei Dank, so darf ich hosten, daß ne bei Mistreß Betterton ihre Zuflucht genommen Hai. Bestellen Sie den Wagen für mich, Mattle, ich will «ich augenblicklich aufmachen, ste zu suchen." Kaum hatte Mattie ihren Herrn verlassen, so las er Hildas Zeilen von neuem durch, ste lauteten: „Ich gehe von Dir, Pierrepoint. Ege dich nicht um mich, ich lege die Auflösung unserer Heirat ganz in Deine Hände. Es ist mir während unserer Unterredung gestern erst völlig zur Klarheit gekommen, wie peinlich es für Dich sein muß, mich noch in Deinem Hause zu haben. Lebe wohl, verzeihe mir, wenn Du es vermagst, alle Unruhe, alles Leid, was ich Dir angethan habe, und sei glücklich! Hilda Priestly." Es war ein Uhr, als Pierrepoint bei Mistreß Terry Betterton eintraf. Das junge Paar sah ihn vorfahren und eilte ihm freudestrahlend ent gegen; aber so wie Pierrepoint in die Thür trat, wußte Terry, daß er Unheil zu verkünden .habe, und Pierrepoint wußte ebenso, daß er Hilda nicht bei Bettertons finde. „Was ist geschehen?* rief ihm Terry Ms- geregt Mgeud tu: »Ist Hilda krank?' Schweden-Norwegen. *Den beiden schwedischen Kammern wurde ein Schreiben des Königs zugestellt, betreffend die Wahl besonderer Vertreter des Reichstags, die mit dem Könige über die nor - wegische Frage beraten sollen. — Inzwischen hat Norwegen keine konstitutionelle Regierung. Das konservative Kabinett Stang hat schon vor zwei Monaten seine Entlassung gegeben und muß nun weiter im Amte bleiben, weil der König kein anderes Ministerium ernennt. Ruhland. *Die Meldung, daß das Zarenpaar im Mai nach Berlin und Wien reisen werde, ist laut neuester Meldung aus Peters burg unbegründet, da in der kaiserlichen Familie, wie bekannt, einem freudigen Ereignis entgegen gesehen wird. * Der deutscheBotschafterin Peters burg General v. Werder verläßt seinen Posten. Er hat bereits die Geschäfte der Botschaft an den Botschaftsrat Baron Tschirschky übergeben, verläßt jedoch voraussichtlich erst in drei Wochen Petersburg, um in Berlin fortan seinen Wohnsitz zu nehmen. In den Peters burger russischen wie deutschen Kreisen bildet die Abberufung des verdienstvollen Staatsmannes eine vollständige Ueberraschung. Spanten. * In Spanien ist plötzlich eine sehr ernste Krisis ausgebrochen. Verschiedene Blätter hatten scharfe Kritiken über militärische Dinge veröffentlicht, infolgederen vor einigen Tagen ein Trupp Offiziere in mehrere Redaktionen eindrangen und dort — ähnlich wie dies vor einiger Zeit in Athen geschah — alles ver wüsteten und zugleich mehrere Redakteure ver wundeten. Die Journalisten schlossen sich zu sammen und wurden beim Ministerpräsidenten Sagasta vorstellig, daß er ihnen Schutz der Person und des Eigentums gewährleiste, widrigen falls sämtliche Madrider Zeltungen ihr Erscheinen ein stellen würden. Sagasta ries verschiedene Generale zu sich, diese aber erklärten sich mit dem Vorgehen ihrer Kameraden solidarisch. Sagasta nahm in folgedessen sogleich seine Entlassung. Mar tinez Campos ist zum Generalkapi- tän von Madrid ernannt worden und wirkt ini versöhnlichen Sinne. Wahrscheinlich wird Sagasta von neuem mit der Kabinettsbildung betraur worden. * Der Kreuzer „Alfonso XII.", der am Diens tag nach Cadiz zurückgekehrt ist, hat die „Königin Regentin" unter Wasser liegend bei Aceitunas bajas in der Nähe der Küste von Conil am Eingänge der Meerenge aufgefunden. Der furchtbaren Katastrophe sind nahezu sechs hundert Seeleute zum Opfer gefallen. Portugal. * Die diplomatischen Beziehungen zwischen Brasilien und Portugal sind wieder hergestellt. Zum brasilianischen Gesaudlen in Lissabon ist Assiis Brazil ernannt worden. Balkanstaaten. *Die serbischen Skupschtina- wählen sind auf den 19. April anberaumt worden. Amerika. *Die Rebellen auf Cuba haben einen sehr nennenswerten Erfolg zu verzeichnen, der alle beschönigenden Nachrichten der spanischen Regierung über den Haufen wirft. 2000 Rebellen griffen 2500 Spanier auf dem Marsche nach Bayamo an und schlugen dieselben. Die Spanier verloren 300 Tote und Verwundete, die Rebellen nur 70. Asten. '* Wie der ,New York Herald' meldet, nahmen dre Japaner in der Nähe von Niutschuang die auf drei Monate berechneten Vorräte der chinesischen Truppen in der Mandschurei fort. Die Chinesen müßten sich daher ergeben oder nach Peking zurückziehen. Die dritte japanische Armee, die Wei-hai-wei nahm, ist nun mehr für den bevorstehenden Feldzug in der Provinz Petschili (dem Zentrum des chinesischen Reiches) bestimmt. Zum Oberbefehlshaber dieser Armee ist der Prinz Kombtsu ernannt. Deutscher Reichstag. Ani Montag setzte der Reichstag die zweite Etats beratung mit dem Kolonialer«! fort. Der Referent der Budgetkommission Abg. Prinz Aren ke rg behandelte in seinem Bericht namentlich die Erörterungen in der Kommission über die Frage des Büreaukratismus und Militarismus in den Schutz gebieten. Es sei in der Kommission der Wunsch ausgesprochen worden, daß der Gouverneur von Ostafrika oder mindestens doch dessen Stellvertreter dem Zivilstandc angehören müsse. Angesichts der notwendig gewesenen Expeditionen scheine aber jetzt doch festzustehen, daß der Gouverneur selbst ein Militär sein müsse. Aus den eigenartigen Verhält nissen in Ostafrika habe die Kommission folgende zwei Schlußfolgerungen gezogen: Die Schutziruppe müsse erstens unter Verzicht auf Kriegsruhm sich streng innerhalb der Grenzen ihrer polizeilichen Auf gaben bewegen und nur für Ordnung und Sicher heit sorgen, und zweitens müsse das Auswärtige Amt die volle, nicht nur formelle, sondern auch die materielle Verantwortlichkeit für die Schutztruppe übernehmen. Von Wißmann stehe jetzt fest, daß er keineswegs unwirtschaftlich verfahren habe. Der ein mütige Wunsch der Kommission gehe dahin, daß erstens eine Hinauskommandierung von Offizieren zur Schutztruppe nur im Einvernehmen mit der Kolonialabteilung erfolge, und daß zweitens die Auswahl der Gouverneure, einerlei ob Zivil- oder Militärgouverneure, nurnachTüchtigkettundBrauchbar- keit unter Verantwortlichkeit der Kolonialabteilung er folge. — Abg. Richter behandelt die Frage, was unsere Schutzgebiete uns gekostet und eingebracht haben. Für Ostafrika allein seien zwischen 40 und 50 Millionen Mark aus deutschen Mitteln aus gegeben. Unser Export nach Ostafrika beschränke sich im wesentlichen auf Artikel, die Schutztruppc und Beamte brauchten, unser Import von dort im wesent lichen auf Kautschuk. Der Redner bespricht sodann den Dualismus in der Verwaltung der Schutzgebiete, wozu noch die Kommandogewalt in bezug auf Ent sendung von Offizieren komme und schildert dabei die hieraus entstehenden Kollisionen zwischen Militär personen und Zivilbeamten, sowie die Konsequenzen der Entsendung junger Offiziere, die sich Hervorthun möchten, nach Afrika. Der Zug gegen die Wahehes sei von höchster Stelle ohne Befragung der Ressort- chess angeordnet worden. Herr v. Scheele habe nicht dem Kayser in der Kolonialabteilung, sondern dem Kaiser, der Monarch ist, unterstehen wollen. Die Politik in Afrika widerspreche der sonst auf vielen Gebieten geübten Sparsamkeit. — Direktor der Kolo nialabteilung Dr. Kayser widerlegte in längerer Rede verschiedene Behauptungen des Abg. Richler. Unser Verkehr mit Ostafrika sei noch zu jung, um schon jetzt ein sehr erheblicher sein zu können, immer hin sei ein erfreulicher Aufschwung des Handels und der wirtschaftlichen Entwicklung bemerkbar. Den Beamten wie den Militärs sei die Verwaltung großen Dank schuldig. Sie werde auf dem bisherigen Wege fortschreiten, trotz der Angriffe und des Spottes des Abg. Richter. — Abg. Graf Arnim (freik.) wandte sich ebenfalls gegen den Abg. Richter. Die Regierung möge kräftig Vorgehen in der Kolonial politik, dann werde der Kleinniut schwinden. — Abg. v. Vollmar (soz.) meinte, das Schwergewicht der Verwaltung Ostafrikas müsse nach der wirt schaftlichen Seite fallen unter Ausschluß des Groß kapitals; die Regierungs- und Verwaltungsthätig- keit solltet in den Kolonien eine minimale sein. — Direktor Kayser betonte, das von dem Vorredner verlangte Programm, Schutz der wirtschaftlichen Interessen und zivilisatorisches Vorgehen, sei auch das der kaiserl. Regierung. — Abg. v. Sa lisch (kons.) wies ebenfalls die Angriffe v. Vollmars zurück und bemerkte, wir befänden uns noch in einem Uebergangsstadium, wo Fehler nicht immer zu vermeiden wären. Am Dienstag setzte der Reichstag die Beratung des Kolonialetats fort. Abg. Hasse (nat.-üb.) bemerkt: Major v. Wißmann stehe ohne Tadel da und alles blicke auf ihn, wo cs sich um Besetzugg des Gouverneurpostens handle. Der Abg. Richter habe darauf hingewiesen, daß der Reichskanzler unsre Kolonien neue Absatzgebiete für unsre überschüssigen Kräfte genannt habe, während doch in Wahrheit der Verkehr ein geringfügiger sei. Darauf sei zu er widern, daß die Zeit von 10 Jahren zu einer solchen Entwickelung noch viel zu kurz sei und daß der Augenblick kommen werde, wo die Worte des Reichskanzlers voll in Erfüllung gehen. Ministerialdirektor Kayser: Es seien Etatsuber- schreitungen bei der Wißmannschen Expedition vor gekommen, die s. Z. großes Aufsehen erregten Alle Beläge seien inzwischen beigebracht bis auf 10 000 Mark. Es müsse anerkannt werden, daß der Major v Wißmann zur Zeit eines Aufstandes und anderer unglücklicher Umstände die schwierige Verwaltung außerordentlich tüchtig geführt habe. — Abg. Bebel (soz.): Die Aufwendungen für die Kolonien müsse der Reichstag genau prüfen, die Beläge einfordern. In dem Bericht ü der die Zoll- u. Handel-Verhältnisse Ostafrikas „Jch weiß nicht, wo sie sich aufhält, ich hoffte, sie bei Ihnen zu finden." Terry faltete ihre Hände in Verzweiflung. „O, hätte ich doch nach dem Impulse meines Herzens gethan; aber Jim behauptete, es sei nicht gut, sich in fremder Leute Angelegenheiten zu mischen." HayeL wandte sich an Betterton: „So ahnten Sie Hildas Absicht, mich zu verlassen?" „Das nicht gerade, doch wir erfuhren, daß sie der Verzweiflung nahe sei. Terry hatte dies mal recht, sie hätte zu Ihnen reisen sollen; aber wo man nicht klar in anderer Verhältnisse sieht, da soll man sich zweimal besinnen, ehe man wagt, einzugreifen. Wir hörten, daß Sie sowohl als Hilda urplötzlich Schloß Mackenzie verlassen haben." HayeS sagte scharf: „Sie wissen mehr als das, Betterton?" „Ja, einiges." Da fiel Terry ein: „Jim, um Gottes willen, laß heut' deine Vorsicht beiseite. Er muß alles wissen. Ich will nicht müßig zusehen, wie zwei gute Menschen sich gegenseitig in Elend stürzen, nur weil ste einander mißverstehen und weil niemand es wagt, ihnen die volle Wahrheit mit zuteilen. Jim, zum ersten Mal verweigere ich dir den Gehorsam, ich rede." Terry schmiegte sich dabei an ihren Gatten und schaute so flehend zu ihm auf, daß er lächelnd sagte: „So rede!" Terry begann nun: „Sie glauben, Blister Hayes, daß unsere arme Hilda mit Hugo Mackenzie zusammen aus Schloß Mackenzie floh. Das ist em Irrtum. Hugo telegraphierte mir Hildas Ankunft mit der Bitte, sie vom. Bahnhof abzu holen. Später am Tage telegraphierte er ab, und einige Tage darauf besuchte er mich, um mir eine Erklärung seiner Handlungsweise zu geben. Er war ganz verstört und erzählte mir alles, alles. —. Ja,. Jim, dein Winken und Blicken schreckt mich diesmal nicht zurück; Mister Hayes soll und muß alles wissen. Hugo er zählte dann, Hilda wolle von Ihnen gehen, weil Sie, Alister Hayes, eine gewisse Mistreß Manntjoy liebten. Sie könnte es nicht länger tragen, hat sie dem jungen Mackenzie gestanden, daß eine andere Frau so dreist ihrem Gatten ihre Neigung zeige und er das dulde, den sie über alles liebe. Er, Mackenzie, habe sie in der That nur zufällig auf dem Wege zur Bahn getroffen." Als Terry schwieg, schüttelte Hayes düster sein Haupt und sagte: „Mistreß Betterton, es kann nicht sein; sie hat mir ihre Abneigung zu oft und offen gezeigt." ' Terry stimmte zu. „Es war so, leider; allein während meines letzten Aufenthaltes in Cruxwold bemerkte ich eine Veränderung in Hildas ganzem Wesen. Ich wußte es nicht recht zu deuten; jetzt ist mir alles klar. Die Liebe zu Ihnen war in ihr erwacht, und ste glaubte, Ihr Herz habe sich jener anderen Frau zugewandt." „Aber sie hat mir nur Kälte gezeigt. Sie ist heimlich um Scheidung eingekommen." „Und im tiefsten Herzen stente sie sich, daß die Scheidung unmöglich war." „Aber ich habe sie noch gestern gefragt, was ste betreffs ihrer Zukunft wünsche." 6 Jahr Uon Uah «nd Fer«. Bebel und Richter, sowie des Direktors Kayser wurden die Ausgaben für die Zivil- und Militär verwaltung bewilligt und die weitere Beratung vertagt. mit lokalen Wünschen überschüttet werden würde- Minister Thielen bezeichnete diese unentgeltliche Her gabe des Grund und Bodens als das beste Baro meter für das Bedürfnis. Bei der Staatshilfe werd« keinerlei einseitige Begünstigung eintreten, er bitte, der Regierung hierin zu vertrauen. Abg. Krawinkel (nat.-lib.) hält Zuschüsse für die Kleinbahnen für erforderlich, sonst würde der Bau derselben von de« Rentabilität abhängig gemacht werden müssen: von vielen könne man aber eine Rente nichr envanen. Deshalb müsse der Staat im allgemeinen Lande-- kulturinteresse das Kleinbahnwesen finanziell unter stützen. Die Rentabilität der Nebenbahnen dürfe nicht allein nach ihrem eigenen Verkehr, sondern auch nach ihrer Rückwirkung aus die Hauptbahnen be rechnet werden. Hierauf wird die Weitcrberaiun- vertagt. sei wenig Günstiges enthalten. Die allgemeine Un zufriedenheit, die Unsicherheit habe sich vermehr!. Daß, wenn es so in den Kolonien wie bisher weiter gehe, nichts Brauchbares herauskommen könne, sei klar. Die Büreaukratie, das Formenwesen über wucherten. Aus Kriegszügen sei oft unmenschlich gegen die Eingeborenen gehandelt worden, Hin richtungen und Peitschenstrase wären an der Tages ordnung. Die Polizei befinde sich in den Händen der Sudanesen, einer verkommenen, übel beleumdeten Rasse. Das Gerichtsverfahren leide an Unordnung. Es werde sich empfehlen, eine Kommission nach Ost afrika zu senden und die dortigen Zustände gründ lich zu untersuchen. — Direktor der Kolonialabteilung Dr. Kayser erwiderte eingehend auf die Angriffe Bebels. Der Gewährsmann Bebels sei zu vielseitig, um als Sachverständiger zu gelten. Die Justiz in den Kolonien werde in derselben Weise wie in Deutsch land gehandhabt. Eine Prüfung der Zustände durch eine Reichstagsdeputation wäre ihm angenehm. — Abg. Bebel (soz.) blieb bei seinen Behauptungen und betonte, seine Gewährsmänner seien durchaus zuverlässig. Durch eine Untersuchung möge di« Sache klargestellt werden.—Staatsminister Frhr. von Marschall antwortete, daß das Auswärtige Amt stets allen Beschwerden auf den Grund gehe und nötigenfalls Strafe eintreten lasse. — Abg. Lieber (Zentr.) wünscht, daß weniger militärische Kräfte in den Kolonien zur Verwendung kommen. Große Expeditionen sollten nur auf Anordnung des Aus- ergriff Person i können Preuyischrr Landtag. Auf der Tagesordnung des Abgeordnetenhaus«- stand am Montag die erste Beratung der Sekundär bahnvorlage. Minister Thielen erklärte, daß trotz der ungünstigen Finanzlage die Staatsregicrung mi! Rücksicht auf die ungünstigen Verhältnisse in der Landwirtschaft und Industrie sich veranlaßt gesehen hat, über den Rahmen der vorjährigen Vorlage hinauszugehen. Es sind im laufenden Etat außer dem noch neun Millionen zur Beschaffung von Er gänzungen von Betriebsmitteln vorgesehen, die sonst in einer solchen Vorlage ihre Stelle gefunden haben. Mit Rücksicht auf das seit dem Erlaß des Kleinbahn gesetzes gedeihlich fortschreitende Zusammenwirken von Staat und Gemeindevertretungen wie Privatunter nehmungen empfiehlt die Staatsregierung, einen Betrag von fünf Millionen Mark der Regierung zur Verfügung zu stellen. Abg. v. Richthofcn - Jauer (kons.) dankt dem Minister für sein Wohlwollen gegen die Kleinbahnen, wünscht aber noch Aufklärung in dem Ausschuß, wie im einzelnen die fünf Millionen verwendet werden sollen, damit nicht eine Provinz hinter anderen benachteiligt wird. Es folgt ein« große Anzahl von Wünschen und Klagen einzelner Abgeordneter über die Bahnverhältnisse aus der Gegend ihrer Wahlkreise. Am Dienstag setzte das Abgeordnetenhaus di« erste Beratung der Sekundärbahnvorlage fort. Abg- Jerusalem (Zentr.) hält die Aufbringung der Grund hat sick Eß der 86 Peter Sonde: den er in den lieferur Kuchen „Bcgrc Ei Woche ab. A Gelege hatten, herab Schnal ein we seine 3 aus jhi artig d and gt N. ' aiißhai erkrank sicher § 'stürzte, brechcr schuftig die Le Ei diploin auswä Porree Auslai in mii »Un di Unter t sechster inm e soll d die er Schlie Grenze Winistc Winist benaw Pötsch Nun n Ei Straße fallend, Weder eine Fr durch wurden zweier In de die unl geWä Ei ' nachmst eignet, kehrte begab darauf einige .das P zwei 8 schossen > einem anscheii stamme währen He bach gl Militäi Aus dem Hafen von Lübeck sind nach mehrmonatlicher 'Eissperre Sonntag die erstes acht Dampfer ausgelaufen. Die Fahrten gehen nach Kopenhagen, Malmö, Libau, Hangoe, 'Fehmarn. derstäi Mauereinsturz. Am Sonntag vormittag i scher i stürzte in der Paugasse zu Aachen eine hohe und! Füllm lange Mauer ein, die einen Garten von de! iiberra erwerbskosten bei Anlage von Kleinbahnen durch di« l Interessenten für gerechtfertigt, da sonst der Staat i wärtigen Amtes zugelaffen werden. — Abg. Bennigsen (nat.-lib.) bedauert, daß Abg. Bebel - die Mitteilungen seiner Gewährsmänner so be- ' menim handele, als ob sie wirklich wahr wären. Kein Land , Wirt m habe so glänzende Erfolge mit seinen Kolonien in Verhäl kurzer Zeit gehabt, wie wir: England und Frank- treten, reich verfolgten unsere Fortschritte mit Eifersucht, j und ul Der Plantagen- und Eisenbahnbau entwickle sich er freulich. — Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. „Haben Sie auch gefragt, ob sie bei Ihne» hoffte bleiben wolle?" - hgy„ > „Wie durfte ich das wagen, nach allem, wat ficht ü vorgefallcn?" I I „Und wie konnte sie Ihnen ihre Liebe an- tzurnw tragen, wenn sie glaubte, Mistreß Manntjo» kann werde von Ihnen geliebt?" d handel Pierrepoint stand auf. „O, Mistreß Bettet' ton, es ist mir zu Mut, als wachte ich aus denken einem langen, langen Traume auf. O, Mistreß Hildas Betterton, betrügen Sie mich auch nicht? Masi darin, Ihre Barmherzigkeit mir nicht den Himmel aus Ivgjsch und ich muß nachher die Hölle schmecken?" Herzer Terry erfaßte seine Hand. „Bei Gott, M Mister HayeS, es ist alles, wie ich Ihnen ge^ dann sagt habe. Es gilt nur, Hilda zu finden uiü iwmer aus ihrem unglückseligen Wahne zu reißen." ihrer „Und daS soll ohne Zögern geschehen. Habe» ejfersü Sie Dank, Terry, brave Fran. Ich gehe, ssi „Z zu suchen, und Sie, Betterton, strengen Ssi Wich z Ihren juristischen Verstand an, wie eS am leich' Ihren testen zu machen ist, daß meine Heirat mit Alick Tjx p Mostyn annulliert werde. Es kann kau'" holder schwierig sein, da sie eine Ehe mit einem andere» bei. - Manne eingegangen ist." leicht 32. ^nen Mistreß Manntjoy saß in ihrem geschma^ rph^ vollen Boudoir, ein Zeitungsblatt in der Han^ Bring als ihr Mister Hayes gemeldet wurde. Aachr Sie ging ihm elastischen Schrittes entgegen, sich ch „Wie freue ich mich, Sie zu sehen, Pierrepoiiw Aber Sie sehen ja geisterhaft auS! Was Hand es? Erzählen Sie!" Wohl,' Haves teilte ihr seine Erlebnisse mit. " Pi
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