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Allgemeiner Anzeiger Jeitung für die Ortschaften: r w >t NeösktioA, Druck und Verlsg von N. Schurig, Bretnig Sonnabend, den 2. März 1895 5. Jahrgang- Nr. 18. d. rd en. Bretnig, den 21. Februar 1895. richt- Die Ehe schloffen: Heirats-Register. rt. nommen haben. > fern^ l-D^ wendig. Wie man vernimnit, ist man in ein- Tod gab. — Herr Oberst Bosse, Kommandeur des in Straßburg garnisonierenden königl. sächs. (Straßburg, Metz, Schlachtfelder von Sedan u. s. w.). Herr Oberst Bosse hat in dan kenswerter Weise ein großes Empfangs- und Festprogramm dergestalt zugesichert, daß das 105. Regiment mit den in Straßburg be stehenden Kriegervereinen und mit dem Sach senverein Hand in Hand gehen wird. Des gleichen werden auch in Metz große Festlich keiten stattfinden. — Die 83jährige Frau verw. Otto in Ober-Kunewalde schnitt sich am Sonntag mit einem Rasiermesser die Kehle durch, daß der Tod sofort eintrat. Beteiligte, welche hierbei übergangen sein sollten, sind verpflichtet, ihre Aichgegenstände spätestens bis zu dem auf den 11. nächsten Monats vormittags festgesetzten Schluß tage der Nachaichung in dem Nachaichungslokale vorzulegen. Gewerbtreibende und Landwirte, welche unterlassen, ihre Aichgegenstände in der vor geschriebenen Weise zur Nachaichung vorzulegen, haben nach § 14 der Verordnung des Kgl. Ministeriums des Innern vom 8. April 1893 zu gewärtigen, daß, falls nach Beendig ung des Nachaichungsgeschäfts Aichgegenstände, welche das Nachaichungszeichen nicht tragen, bei ihnen vorgefunden werden, ohne daß sie den Nachweis der später ausgeführten Neu- aichung zu erbringen vermögen, ihre Bestrafung auf Grund von 8 369 Nr. 2 des Straf gesetzbuchs erfolgt und außerdem die Neuaichung oder nach Umständen die Einziehung und Beschlagnahme der ungeaichten, nicht gestempelten oder unrichtigen Maße, Gewichte, Waagen oder Meßwerkzeuge verfügt wird. Kirchennachrichten von Frankenthal vom 15. bis 28. Februar 1895. Getauft: Ida Elsa, des Hausbesitzers seine Neigung in ihr unerwiedert ließ, da rauf aber sich selbst durch einen Schuß den; Der Gemeindevorstand Gebler. teln betroffen und verhaftet worden. Die Nacht über behielt man ihn in sicherem Gewahrsam in Großenhain, worauf er am Montag früh per Bahn nach Dresden transportiert wurde. Unter polizeilicher Bedeckung wurde der Ge fangene durch die bekannte Pforte in der Mathildenstraße in die königl. Gefanzenanstalt eingeliefert. Im Laufe des Montags Vormit tag wurde John photographiert und nachmit tags dem ersten Verhör unterzogen. — Der städtische Verein in Oschatz hat habe und auch dagegen stimmen werde. — Ein schwerer Unglücksfall hat sich am Mittwoch nachmittags in der Leipziger" Wollkämmerei in der Berliner Straße zu; Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer ExpeditioninBretnigdieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag st, 11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Infanterie-Regiments Nr. 105, der vor kur zem in Leipzig zum Besuch weilte, nahm bei dieser Gelegenheit Rücksprache mit dem Leiter des für den Sommer in Aussicht genommenen Krieger-Extrazuges nach den Reichslanden gebildet. Die Chargen werden dem Aktiv- ßande des königl. sächsischen Fußartillerie-Re ¬ giments Nr. 12 entnommen. Die Einberuf ung zu dieser Uebung erfolgt durch Gestell ungsbefehle. — Die Verleihung des Ehrenbürger fechts an den Fürsten Bismarck ist nunmehr 'n allen sächsischen Städten mit revidierter Ttädteordnung, 72 an der Zahl, ausge sprochen worden. Eine ernstliche Bekämpfung des Antrages hat, soweit bekannt, nirgends stattgefunven, und war, nachdem sogar Wür zen sich der allgemeinen Huldigung anschloß, auch nicht mehr zu erwarten. — Unter der mit der „Elbe" unterge- Schlosser, mit Linda Marie Schubert. Sterbe-Register. Als gestorben wurden Beerdigt: Friedrich August Haufe, Aus zügler und Leinweber in Bretnig, 72 I. 5 M. 27 T. alt. Dom. IllvokavU: 1. diesjährige Früh kommunion. Die Beichte beginnt früh 8 Uhr, vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst, nachm. fz2 Uhr Missionsstunde. Vretnig, Kauswslöe, Großröhrsdorf, ManKmthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins > aus 1 Mk. 20 Pf-, durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 2. März 1895. nach längerer, lebhafter Debatte unter Ande rem die Heranziehung der Konkurs-Ausverkäufe zu den städtischen Steuern betreffend beschlossen, an den Stadtrat ein Gesuch mit der Bitte zu richten, veranlassen zu wollen, daß die Konkurs masse mindestens dieselben städtischen Steuern weiter bezahlt, die vor der Insolvenz zu erheben gewesen wären. — Ein junger Mann aus Reichenbach i. V- hatte im vorigen Monat Se. Majestät den Kaiser durch ein Schreiben zum Geburts tag beglückwünscht und hierbei zugleich die Bitte um Aufnahme in die kaiserliche Marine ausgesprochen. In diesen Tagen erhielt der Gratulant und Bittsteller eine Zufertigung, wodurch ihm kundgegeben wird, daß sein 'Wunsch erfüllt und er demnächst in die 1. Matrosendivision zu Kiel eingestellt werden soll. — Die beiden Verbrecher Werner und Schmidt, welche einen Raubmord auf den Leipziger Geldbriefträger Breitfeld versuchten, haben bereits vor diesem Attentat ein der artiges Verbrechen geplant gehabt, sind aber aus irgend welchem Grunde nicht zur Aus- Expedition: B v e t n i^g Nr. 136 halt gesperrt werde, und der Vizevorsteher des Kollegiums sagte in öffentlicher Sitzung: Mit den Redakteuren als Leuten, die für ihre Parteihaltung bezahlt würden, lasse er sich in eine Diskussion über Politik nicht ein. — Auch in diesem Jahre werden wieder größere Pionier-Uebungen unv zwar bei Thorn, an der Siegmündung und bei Alt- Breifach nach näherer Anordnung der Pionier- Inspektion stattfinden. Wahrscheinlich wird das königl. sächs. Pionier-Bataillon Nr. 12, wie es bisher üblich gewesen, an diesen Uebun- gen mit etwa 3 Kompagnien teilnehmen. Bezüglich des sächs. Armeekorps, das im Jahre 1889 das letzte Mal vor seiner Majestät dem Kaiser, als obersten Kriegsherrn, Korpsma- növer in der Oschatzer Gegend bei Ostrau, abgehalten, ist anzunehmen, daß dasselbe im Jahre 1896 bestimmt an die Reihe kommen wird. — Der mutmaßliche Mörder der Frau Kobrzinowski in Loschwitz, der Schlaffer und acht Jahre mit der „Elbe" gefahren, wo er als Schiffsfleischer thätig mar. — Durch die Mandatsniederlegung des antisemitischen Reichstagsabg. Hänichen - Dresden-Land macht sich eine Ersatzwahl not- l, gangenen Mannschaft befand sich nnch ein Sachse und zwar der Fleischer Oskar Menzel e u>^ aus Grünberg bei Radeberg. Derselbe ist Kirchennachrichlen von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Linda Martha, T. des Färber meisters August Hermann Jahrreib. — Fritz Walther, S. des Zigarrenarb. Paul Richard Martin Schöne. — Arno Georg, S. des Bäckergehilfen Ernst Emil Hochauf. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Ernst Robert Schmidt, Briefrtä- ger, mit Linda Minna Ziegenbalg. Nachaichung der Matze, Gewichte, Waagen und Meßwerkzeuge in Bretnig. Ergangener Anordnung zufolge findet rn der Zeit vom 5. März nachmittags 6., 7., 8., 9. und 11. März dieses Jahres eine Nachaichung der von den Ge- werbtreibenden und Landwirten hiesigen Orts im öffentlichen Verkehr verwendeten Maße, Gewichte, Waagen und Meßwerkzeuge durch den staatlichen Aichungsbeamten statt. Die beteiligten Gewerbtreibenden und Landwirte sind gehalten, nach vorheriger Be stellung und Mitteilung der für jeden Einzelnen festgesetzten Stunde die in Betracht kom menden Aichgegenstäade dem Aichungsbeamten in dem hierzu bestimmten Aichungslokal — Rasthof „zur Klinke" parterre links — zur Prüfung vorzulegen. Zur Nachaichung derjenigen Waagen und Maße, welche an ihrem Gebrauchsorte be- festigt sind, hat sich der Aichungsbeamte an Ort und Stelle zn begeben. Die Besitzer sol cher Aichgegenstände haben dieselben aber vorher dem Aichungsbeamten anzumelden. Bretnig. Das Fastnachtskränzchen .des hiesigen Männergesangvereins wird am März im „Deutschen Hause" abgehalten. Es darf wohl schon jetzt mit voller Be stimmtheit gesagt werden, daß es dabei an humoristischen Gaben keineswegs mangeln u>ird. z — Die diesjährigen Uebungen der säch sischen Mannschaften des Benrlaubtenstandes der Fußarüllerie werden in der Zeit vom 2. ! Leipzig zugetragen. Der 22jährige Saal- Getauft: Ida Elia, des Hausbesitzers meister Oswald Meißner aus Eutritzsch wollte und Fabrikarbeiters Steglich rn Frankenthal ! eine Maschine, die nicht recht sunktionierte, T. — Martha Frida, des Maurers Barsch in Ordnung bringen, kam dabei zu Falle und in Frankenthal T. — Martin, des ; geriet in die Transmission. Dem Unglück- Wirtschastsgehilsen Gnauk m Frankenthal S. > lichen wurde ein Bein abgerissen, das andere — Flora Martha, des Wirtschaftsbesitzers stark beschädigt, so daß er schwer verletzt ins ' Zimmermann in Frankenthal T. — Robert § Krankenhaus gebracht werden mußte. ^Richard, der Drenstmagd Jenker in Bretnig — In der Nähe des Bahnhofes Kreibitz- S. — Emi^ Max, des Hausbes. und Maurers Teichstadt hat oer Zuckerbäcker Wendelin . Winter in Frankenthal S. Kögler Mord und Selbstmord verübt, indem' Getraut: Gustav Hermann Gnauk, er zuerst die 16 Jahre alte Tochter des! Bäckermeister in Ritterstraße, Kreis Saarbrü- Häuslers Riedel in Kreibitz erschoß, weil sie cken, mit Anna Klara Philipp in Frankenthal. ' " - - - — Eiwst Emil Mühlbach, Fabrikarbeiter in Bischofswerda, mit Marie Emma Kunath in Frankenthal. lund im nächsten Augenblick hatte sich auch ! schon die Flamme über einen großen Teil des leichten Tüllüberkleides verbreitet, das sie trug. Zum Glück gelang es rasch hinzu springenden Festteilnehmern, die Flamme so fort zu ersticken, so daß das Mädchen mit dem Schrecken und dem Verlust des Kleides davonkam. — Kein beneidenswertes Dasein führen die Redakreuce des Zittauer Amtsblattes, das sich im Stiftungs-Eigentum der Stadt Zittau befindet. Die Anhänger der deutsch-freisinn- — In einer in Leipzig abgehaltenen, von etwa 600 Tabakinteressenten besuchten eingetragen: Otto Bernhard, S. oes Schutz- Versammlung wurde eine Resolution ange- manns Karl August Mehnert, 8 M. 22 T- nommen, die sich gegen die geplante Tabak- j alt. — Karl Traugott Schöne, Bandweber, fabrikatsteuer erklärt. Im Laufe der Ver- Ehemann, 64 I. 11 M. 28 T. alt. —Klara sammlung wurde mitgeteilt, daß auch der! Minna Oswald, ledige Fabrikarbeiterin, T. Reichstagsabgeordnete Professor Dr. Haffe'des August Ferdinand Oswald, 21 I- 11 M, sich gegen die Tabakfabrikatsteuer ausgesprochen 21 T. alt. führung desselben verschritten. In diesem^ Heirats-Register. Die Ehe schloffen: Falle hatten sie eine Mark an ihre eigene Oskar Paul Zienert, Kutscher in Dresden, mit Adresse eingezahlt, die sie bann entgegenge- Martha Olga Schurig. — Emil Edwin Senf, - igen Partei im Stadtverordneten-Kollegium bis "msi 13. April auf dem Truppenübungs-! haben oft das Bedürfnis, die volle Schale Platze bei Jüterbog abgehalten, wo zu diesem ihres Zornes über das Blatt in öffentlicher Zivecke ein aus vier Kompagnien bestehendes Sitzung auszugießen, weil sie jede Kritik ihrer Üebungsbataillon formiert wird. Zwei Kom-! Stadtverordneten-Thätigkeit als Majestäts-Be- pagnien werden durch Mannschaften der Re- leidigung ansehen. So beantragten sie kürz- ierve-Fußartillsrie, welche den Jahrgängen ! lich zur Sühne der von der Amtsblatt-Redak- W8 und 1889 angehören, zwei aus Mann- twn begangenen Verbrechen, zu denen über- ichaften der Jahrgänge 1883, 1884 und 1885 z dies die angeblich antisemitische Haltung ge rechnet wurde, daß den Redakteuren ihr Ge- wendig. Wie man vernimnit, ist man in Gartenarbeiter Friedrich Ernst John, welcher konservativen Kreisen nicht abgeneigt, für die von der Staatsanwaltschaft verfolgt wird, ist bevorstehende Ersatzwahl mit den Antisemiten am Sonntag in Großenhain durch die dortige in Verhandlungen wegen Ausstellung eines! städtische Polizei verhaftet worden. Nach sei- gemcinsamen Kandidaten zu treten. Bei der stier Festnahme soll er den Mord eingestanden letzten Wahl erhielt im ersten Wahlgange im haben. Er wurde nach der Gefangenanstalt dortigen Kreise Hänichen 10,693, der Sozial- zu Dresden überführt. Ueber die Verhaftung demokrat Horn 14,250 und der Konservative des John liegen noch folgende Einzelheiten Förster 4459 Stimmen. In der Stichwahl vor. Derselbe ist in Großenhain beim Bet- ' ! siegte Hänichen mit 17,084 Stimmen über ' ' den Sozialdemokraten, der es auf 16,878 ' ! Stimmen brachte. ' i — Das fahrlässige Wegwerfen noch brennender Streichhölzer oder Zigarrenreste,! das sich Raucher oft zu schulden kommen lassen, konnte kürzlich bei einer Festlichkeit in hinein Meißner Saal-Etablissement für die Dochter eines dortigen Gewerbtreibenden leicht verhängnisvoll werden. Das junge Mädchen bewahrte plötzlich Rauch an ihrem Kleidsaume