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Allgemeiner Anzeiger : 15.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189412155
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18941215
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-12
- Tag 1894-12-15
-
Monat
1894-12
-
Jahr
1894
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 15.12.1894
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schr- Inwieweit die Nachricht diesmal be- en. Mr. Hayes?" nähme digt so -' Ministers erzai rung an die der Hswas Myre der : „Ich weiß es!" -halb ich mich den ährend zwei langer . äre will . n >z in dem In bezug auf di oaroy in der Kac?.: fLundscha«. Äland. ,am Montag in Hannover artigen königlichen Schlosse igel nach muß ein Herrn drei Haupt- nn Mann, der n." 'det ist, läßt sich noch nicht übersehen. Oesterreich-Ungarn. 'n Budapest ist am Montag die kaiser ruft i m m u n g zu den kirchenpoli - ' Gesetzen eingetroffcn, worüber natürlich Zeisen der Liberalen großer Jubel rotzdem heißt es, daß die Minister- "iwächt fortdauert. seroelcuinant der Artillerie Ludwig X weil er beim Begräbnis lit schwarzer Armschleife erschienen ziersranges für verlustig erklärt anomer degradiert. r etwas Wichtiges zu besprechen habe. "Mied fuhr fort: „Mrs. Penfold sagte Schmeicheleien über dich, Kind, und in n sähest gut aus." ' t mich, wenn du zuftieden mit mir " sagte Hilda ruhig. überhörte diese Bemerkung: „Du ' ätHugo?" sl ÜN mit Walz--- " ttMsUiig Angclegenhet' i- cht des oir' wird, imm eine» ehe«' gen : l sin urbeg-L'd'' erklärt. e ß Drey^fns >iE direkt di; National- iaung interessierende Gebeimnisse bei ge- gepreßte Antwort daß eine zweite lichkeit ist?" iwozu das heut?" gen die Worte. i unerbittlich fort: * In Frankreich stehen Skandalaffären verschiedener Art auf der Tagesordnung. Die Verhandlung in der Anklagesache gegen das Haus Allez, das bei Lieferungen des Kriegsministeriums Betrug geübt haben soll, ist auf den 15. d. an gesetzt worden. Nach einer Meldung des,Soir' sollen inder Erpressungs-Angelegen heit mehrere Verhaftungen, darunter diejenige eines ehemaligen Ministers, erfolgt sein. Der Untersuchungsrichter d inner ließ die Bücher der Blätter Paris' unä . dical' prüfen, der: Direkte: - -wn ichterstatter der MM . werden sollen. gland. —Kanzler hat dem Präsi- Mages einen Antrag des Ersten —beim Landgericht Berlin über- oem die Herbeiftihrung der Genehmi gung des Reichstages zur str a.fr e ch t l i ch e n Verfolgung derjenigen sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten nachgesucht wird, die in der Sitzung vom 6. d. bei dem Hoch auf den Kaiser sich nicht von ihren Plätzen erhoben haben. Die Anklage wird auf Majestätsbeleidi gung lauten. *Ein Gesetzentwurf über die Abänderui des Branntwein st euer-Gesetzes wir-, nach der ,Nat.-Ztg.' dem Reichstag vorgelegt werden. Nach demselben Blatte sollen darin grundsätzliche Aenderungen nicht enthalten sein. * Zu den Gerüchten einer Reichstags- Auflösung, die in den letzten Tagen ver breitet waren, bemerkt der offiziöse ,Hamb. Korr.': „In Berlin ist, wie wir auf Erkundigungen er fahren, an unterrichteter Stelle hiervon nichts bekannt. Offenbar knüpfen derartige Vermutungen lediglich an die Vorgänge in der Reichstags sitzung vom Donnerstag an. Die sachlichen Beratungen im Parlament haben aber noch nicht einmal begonnen." * Präsident v. Levetzow hat in der Sitzung des Reichstags vom 5. d. die nachfolgenden 21 Mitglieder als diejenigen bezeichnet, die bei der ersten Sitzung am 16. Oktober 1871 Mitglieder des Reichstags waren und auch jetzt dem Reichstag angehören. Herr v. Levetzow hat dabei bemerkt, daß manche von diesen Mitgliedern nicht ununterbrochen dem Reichstag angehört haben. Die nachfolgenden 21 Abgeordneten haben also zwar im Oktober 1871 und gegen wärtig, nicht aber ununterbrochen dem Reichstag angehört. Jene 21 sind die Abgg. Bebel, v. Benda, v. Bennigsen, Dr. Bock (Aachen), Dr. Böhme, v. Gerlach, v. Grand-Ry, Dr. Ham macher, Dr. Frhr. v. Heeremann. Dr. v. Kalk stein, v. Kardorff, v. Kehler, Lenoer, Dr. Lieber (Montabaur), Dr. Lingens, Dr. v. Marquardsen, Richter, Dr. Rudolphi, v. Stein, Frhr. v. Stumm- Halberg und Uhden. *Aus der Thatsache, daß bisher ein Termin gegen Leist noch nicht angesetzt ist, ist gefolgert worden, man wolle die Sache versanden lassen. Diese Annahme ist »ach der ,Köln. Ztg.' durchaus unrichtig. Die Berufungs- fchrift ist am 27. November der Disziplinar kammer in Potsdam eingereicht worden, die sie dem Angeklagten zuzustellen hat, der dann zur Einreichung einer Entgegnung vierzehn Tage Frist hat. Erst wenn diese Entgegnung ein- zegangen ist, werden die gesamten Akten dem ieichsgcricht überreicht, das dann den Tag zur Verhandlung anzufetzen hat. Dieselbe dürfte im aufe des Januar oder Anfang Februar statt- irden. > * Verschiedene Blätter wollen wieder von >er Erschütterung der Stellung des preuß. idelsministers Freiherrn von Berlepsch f , ihrem Platz, . zu ih^c Tochter und mein Fauteuil nieder. m weißt, Hilda, was lden Kosten für diese * Das f a>e Gespenst mucht aufs neue in London auf. Die Geheimpolizei hat in Erfahrung gebracht, daß neue Logen gegrün det worden sind und die Fenier beschlossen haben, noch in diesem Winter zu Blutthaten überzugehen. Der Minister des Jnnem Asquith hat vor einigen Wochen einen fenischen Drohbrief er halten. Von der Zeit an wird sein Haus streng bewacht. Auch der Schatzkanzler, Sir William Harcourt, und der irische Obersekretär, John Morley, werden stets von Geheimpolizisten be gleitet. Von jeher war Liverpool der Mittel punkt der fenischen Agitation in England. Wenn auch die dortige Polizei bisher nichts über ver mehrte Rührigkeit der fenischen Unholde erfahren hat, so werden doch alle eintreffenden amerika nischen Dampfer von der Abteilung der irischen Konstablerschaft, die eigens wegen der Fenier in Liverpool stationiert ist, streng überwacht. * Die Bevölkerung Irlands hat in den letzten 50 Jahren, um 3 600 000 Personen abgenommen. Vor einem halben Jahrhundert zählte Irland 8 300 000 Einwohner, jetzt nur 4 600 000. Die Abnahme der Bevölkerung dauert noch an. Schweiz. * Der Schweizer Bundesrat beabsichtigt, anfangs des Jahres 1904 eine Zusammenlegung sämtlicher Bundesanleihen vorzu nehmen, wobei die Amortisationsfrist auf eine größere Anzahl von Jahren ausgedehnt würde. Dadurch soll ermöglich werden, eine Amortisation aller Bundesanleihcn ohne Mehrbelastung, so gar mit einiger Entlastung der laufenden Rechnung durchzuführen Italien. *Um das Gleichgewicht der arg zerrütteten Staatssinanzen herzustellen, hat der Finanzminister einen Etat hergestellt, in dem gegen bisher 53 Millionen erspart werden: zu gleich sollen 27 Millionen neuer Steuern aufge bracht werden, womit dann der Fehlbetrag ge deckt wäre. *Jn der Angelegenheit des Banca- Romana-Prozesses versammelten sich am Sonntag abend auf die Einladung Giolittis in der Deputiertenkammer die Abgeordneten di Rudini, Zanardelli, Cavallotti, Fortis, Coppino, Damiani, Colümbo, Marcora und Carmine. Giolitti stellte der Versammlung die in seinem Besitz befindlichen Dokumente bezüglich der Banca Romana zur Verfügung. Die Versammlung be schloß, von den Dokumenten nicht Kenntnis zu nehmen, und riet Giolitti dieselben zu veröffent lichen. Ruhland. *Jn Rußland wird der,Magdeb. Ztg.' zu folge ein Ukas erwartet, der die bisherigen Judengesetze sowie die Verfügungen gegen die Katholiken und Protestanten auf hebt. Die Gouverneure wurden bereits ange wiesen, die betreffenden Verordnungen bis zum Erscheinen des neuen Ukas nicht mehr anzu wenden. * Offiziös wird jetzt indirekt bestätigt, daß der Generalgouverneur von Polen, Graf Gur ko, nicht mehr lange im Amt bleiben wird. Gurko soll wieder leidend sein und schon, als er in Petersburg zu den Beifetzungsfeier- lichkeiten war, die Absicht gehabt haben, zur ärztlichen Konsultation nach Berlin und dann an die Riviera zu reisen. Aegypten. * Der Vizekönig von Aegypten, der noch gar nicht verheiratet ist, kündigt die bevor stehende Geburt eines Thronerben an. Wie den ,Times' aus Kairo gemeldet wird, ver ständigte Abbas den Ministerpräsidenten Nubar Pc cha, eine Sklavin seines Harems sei im Be- , Mutter zu werden. Wenn das Kind ein be sei, werde er Thronerbe sein. Asien. * Auf Korea ist ein neuer Aufstand ausgebrochen und zwar in Witsju, das nord westlich in Korea am Aalufluß gelegen ist. Der neue Vizekönig ergreift strenge Maßregeln, um den Aufstand zu unterdrücken. Der englische Admiral Fremantle ist nach Witsju abgegangcn, ein amerikanisches Kriegsschiff fuhr ebenfalls den Fluß hinauf. Deutscher Reichstag* In der Sitzung am Dienstag wird nach verschie denen geschäftlichen Mitteilungen das Resultat der Schriftführerwahl verkündet. Es gelangt sodann das Schreiben des Reichskanzlers zur Verlesung, in dem die Genehmigung des Reichstages zur Strafverfol- 'gung des Abg. Liebknecht wegen Majcstätsbelcidigung nachgesucht wird. Auf Vorschlag des Präsidenten wird das Schreiben der Geschäftsordnungskommission zur schleunigen Berichterstattung überwiesen. — Abg. Richter (frs. Vp.) äußert sich zur Geschäftsordnung über die Frage der Priorität der Initiativanträge. Alsdann ergreift der Reichskanzler Fürst zu Hohen lohe-Schillingsfürst das Wort und betont, daß sein Eintritt in das Amt des Reichs kanzlers keinen Systemwechsel bedeute, er erkenne die vorhandenen Thatsachen an und werde alle unter seinem Amtsvorgänger eingcgangenen Verpflichtungen loyal erfüllen. Seine Darlegungen wolle er mit der Finanzfragc beginnen. Es sei notwendig, das finanzielle Verhältnis des Reiches zu den Einzel staaten bestimmt zu regeln, da das Reich nicht in der Lage sei, seine Bedürfnisse aus eigenen Ein nahmen zu bestreiten. Die finanzielle Haftbarkeit des Reiches gegen die Bundesstaaten und der Bundes staaten gegen das Reich müsse festgelegt werden. Des weiteren erläutert der Reichskanzler die in der Thronrede angekündigten Entwürfe, namentlich eines Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb, welches den wirtschaftlich Schwächeren schützen solle, sowie die Börsenrcsorm-Vorlage. Je mehr die Auswüchse des geschäftlichen Lebens beschnitten würden, desto größer würde der Nutzen des reellen Geschäfts werden. Die Kolonialpolitik müsse weirergesührt werden, schon um ihrer nationalen Sette willen. Sie sei eine Kulturmission des deut schen Volkes. Das sogenannte Umsturzgesetz sei not wendig, um den revolutionären Bestrebungen ent gegenzutreten. Das gemeine Recht reiche hierzu nicht aus, deshalb müsse eine Ergänzung und Verschär fung der einschlägigen Bestimmungen desselben er folgen Die Religion als die Grundlage des Staates müsse geschützt und gepflegt werden: unsere Zett weise aus ein Zusammenwirken der staatlichen und kirchlichen Autoritäten hin. Daß auch er hierzu bereit sei, habe er bereits in den Reichslanden gezeigt; seine frühere Stellung zu kirchlichen Fragen sei lediglich den damaligen Verhält nissen entsprungen, die sich jetzt wesentlich ge ändert hätten. — Es wird hierauf in die Etats- beratung eingetreten. Präsident v. Levetzow bittet das Haus, nicht die sogenannte Umsturzvorlage in die Debatte zu ziehen, dann erteilt er das Wort dem Staatssekretär des Rcichsschatzamts Grafen von Posadowsky, der den Etat eingehend erläutert und hervorhebt, daß er für 1893/94 einen Ueberschuß von 4 Millionen erwartet hatte, der aber zu seiner Freude zu einem solchen von 14 Millionen geworden sei. — Abg. Bachem (Ztr.) geht auf die Rede des Reichskanzlers ein. Seine Partei hege die Hoffnung, friedlich mit ihm Zusammenwirken zu können, aber erwarte auch, daß den Worten die Thaten folgen. Redner wendet sich alsdann dem Etat zu und hofft, daß auch der neue Etat einen Ueberschuß haben und man daher ohne neue Steuern anskommen werde. — Abg. Richter (frs. Vv.) nimmt zu einer längeren Rede das Wort, in der er auf die Ausführungen des Reichskanzlers im einzelnen eingeht, namentlich betont der Redner, daß seine Partei sich nicht aus neue Steuern einlassen könne, noch weniger könne sie sich auf die organische Finanzform cinlassen, die die Reichsfinanzen und die Finanzen der Einzel staaten festlegt. Redner kommt schließlich auf den Kanzlerwechsel und die Umsturzvorlage zu sprechen. Der Plan. durch einen einseitigen Beschluß das ReichstagswahEecht aufzuheben, sei eine Ausfordc- „Es ist notwendig, daß du dir all das klar legst, und noch mehr. Ehe ich zu dem eigent lichen Zweck meiner Unterredung übergehe, möchte ich deine Ideen über dein Verhältnis zu Hugo Mackenzie klären. Du hast ihn gern; dagegen ist nichts zu sagen, da er ein hübscher Mensch von angenehmen Manieren ist und dir, was man so nennt, den Hof macht. Daß dir das gefällt, deshalb schelte ich nicht; nur verlange ich von dir, daß du dabei im Auge behältst, daß es eben beim Hofmachen mit ihm bleiben muß und bleibt. Hugo ist der jüngere Sohn aus guter Familie, doch eben der jüngere Sohn auch aus armer Familie, der nur an Heiraten denken kann und denkt, wenn er ein reiches Mädchen findet. Zudem ist er dein rechter Vetter; ich hoffe also, du verstehst, daß von einer ernsten Liebe zwischen dir und Hugo nicht die Rede sein darf." Hilda sah ihre Mutter mit dem Ausdruck eines zu Tode getroffenen Rehes an; die Mutter schaute auf den Brillantring an ihrem Finger und sprach weiter: „Nun komme ich zu dem Hauptzweck meiner Unterredung mit dir. Nach allem, was ich dir eröffnet habe, wirst du verstehen, daß ich von dir erwarte, das Glück nicht zurückzuwcisen, wenn es sich dir bietet." „Ich verstehe dich nicht, Mutter," sagte Hilda leise. „Du verstehst mich wohl," behauptete Lady Mildred; „Du kannst nicht so blind sein, daß du nicht bemerktest, wie ernste Absichten Mister Hayes in seinen Aufmerksamkeiten für dich ver folgt." „O Mutter," hauchte Hilda; „du täuschest rung zum Hochverrat, zum Umsturz von oben. — Staatsminister v. Bötticher nahm Veranlassung, mehrere unrichtige Behauptungen des Abg. Richter über den letzten Ministcrwechsel zu widerlegen. So dann wird die Beratung vertagt. Ko« Ustz «nd Feim. Ueber den Bau des Dortmund - Ems- Kanals wird berichtet: Der vorwiegend nasse Sommer dieses Jahres war dem Fortschritt der Arbeiten nicht günstig. An Erde sind seit dem' 1. April d. 3 050 000 Kubikmeter bewegt, so daß jetzt von der Gesamtmenge von 22 000 000 Kubikmeter die Hälfte verbaut ist. Von 185,88 Kilometer Kanallänge sind rund 100 Kilometer fcrtiggestellt, während von den Durchstichen der auf 61,11 Kilometer zu kanalisierenden Ems 3 Kilometer vollendet sind. Das Jahr 1895 wird das Hauptjahr der Bauthätigkeit am Kanal werden, der einschließlich der Speisungsanlagen bis Ende 1896 vollendet werden soll. Beschäf tigt waren im Sommer täglich zwischen 4000 bis 5000 Arbeiter. Von dem Gesamtbettage der in Aussicht genommenen Baukosten (rund 69 500 000 Mk.) sind bis zum 1. Oktober d. 23 270 000 Mk. verausgabt. Von einem fast unglaublichen Vorfall wird aus Breslau berichtet: Ein dortiges Dienst mädchen war durch das Lesen der Berichte über die Ermordung der Halbweltdame Elise Groß in Erregung geraten. Die Herrschaft merkte wohl, daß das Mädchen unruhig und verstört war und erhielt endlich auf vieles Befragen und Aus forschen die Antwort: ein unbekannter Mann- Habe ihr (dem Mädchen) geschrieben, er werde sie ermorden. Diesen Bries zeigte auch das Mädchen vor; er trug keine Unterschrift. Dieser" Tage nun hat man das Mädchen mit einer breiten Halswunde in der Küche liegend ohn mächtig aufgefunden. Später gestand das Mädchen, durch Fragen in die Enge getrieben, ein, sich die Wunde selbst beigebracht und den Brief an sich selbst geschrieben zu haben. Warum? „Weil ich auch so schön begraben werden wollte, wie die Elise Groß" — lautete die Antwort. Liebesdrama. Ein Liebespärchen versuchte am 8. d. sich im Rhein bei Kalk zu ertränken. Der Liebhaber stieß seine Braut von der Werft mauer in den Strom und stürzte hierauf selbst in die Fluten. Das Mädchen ertrank, der Bräutigam wurde jedoch gerettet und alsbald von der Polizei in Haft genommen. Auf der Flucht. In Frankfurt a. M. versuchte ein Gefangener Eckhöfer, der wegen Diebstahls in Untersuchungshaft sitzt und ab geurteilt werden sollte, auszubrcchcn. Er stürzte, als er aus dem Fenster klettern wollte und brach beide Beine. Im Verlaufe eines Streites warf eine Arbeiterfrau in Kolmar (Posen) ihrem Ehemann eine brennende Lampe ins Gesicht. Der Inhalt der Lampe ergoß sich über den Mann, der so fort in Flammen stand und so schwere Brand wunden erlitt, daß er den Verletzungen erlegen ist- Auslieferung. Vor einigen Jahren wuüel? der Gutsbesitzer Baron v. d. Goltz und ein Forstgehilfe Dlugimost durch Wilddiebe erschossen. Die damals angestellte Untersuchung erwies die Einsassen Malinowski und Kopistecki als Thätcr und M. wurde zum Tode, K. zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. K. entsprang aus dem Gefängnis und es wurde auf dessen Ergreifung 500 Alk. Belohnung ausgesetzt. Dl., der vor einigen Monaten hingerichtet wurde, gestand im letzten Augenblicke, daß er allein die That ver übt habe und K. unschuldig sei. Auf Grund dieses Geständnisses wurde K. durch die Staats anwaltschaft aufgefordert, sich freiwillig zu ge- stellen, that es jedoch bis jetzt nicht und schien verschollen zu sein. Wie verlautet, soll K. jetzt von der russischen Behörde in einem hart an der preußischen Grenze gelegenen Dorfe verhaftet worden sein. Die Auslieferung ist behördlicher seits veranlaßt. Bezüglich der in Zahlunzsstockunge« geratenen Vcrcinsbank in Pirna wird jetzt des näheren gemeldet, daß nach genauer Feststellung der Sachlage die Verhängung des Konkurses als unvermeidlich erscheint. Eine Anzahl von Aktionären hat inzwischen den Anttag gestellt, daß über das Vermögen der Aufsichtsräte Arrest verhängt werden soll. Die Erregung über den dich; er ist ja so alt, er bettachtet mich als ein Kind." Lady Mildred fiel ihr ins Wort: „ThönN/ ) ich weiß es besser. Er sprach gestern abend m» mir. Du wirst von tausend Mädchen beneidet werden. Er ist unermeßlich reich; er besitzt eine der schönsten Herrschaften, die ihm kürzlich als Erbe zugefallen ist und seine Rückkehr aus Australien veranlaßt hat. Er ist etwas älter als du; dennoch kannst du ihn nicht all nennen; sein Aeußeres findet man allgemein anziehend, und, was mein Muttcrherz befriedigt, er liebr dich mit der wahrsten, tiefsten Manneslicbc, die mir je vorgckommen ist. In einer halben Stunde wird er hier sein; ich hoffe, du wirst heut deiner Mutter den Dank für ihre lang jährigen Opfer abtragen. Hilda, es ist ja nur dein eigenes Glück, das sie wünscht." Wäre Hilda ihrem augenblicklichen Impulse gefolgt, so würde sie sich ihrer Mutter zu Füßen gestürzt und sie angefleht haben, sie nicht an den ungeliebten Mann zu ketten; allein sie kannte die llnbeugsamkeit der mütterlichen Ent schlüsse ; daher blieb sie stumm auf ihrem Platze, und Lady Mildred verließ schnell das ZirMK- um jedem Widerspruch zu entgehen. Hilda blickte der Mutter nach, Verzweiflung im Herzen. O, hätte sie nickt Hugo gerade jetzt so lieb gewonnen, so täglich mit ihm verkehrt, es würde leichter sein; aber nnn mit der Liebe für Hugo im Herzen einem anderen Munn folgen? War cs denn möglich? Da hörte sie Hugos Stimme auf der Treppe; er kam wie immer, wie schon so viele
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