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Unsere Kilder. Junge Fricsin. Unter den Friesen, diesem tüchtigen, ernst haften Menschenschlag im äußersten Nordwesten Deutschlands, zwischen Jütland und Flandern, hat sich die germanische Art noch mit am reinsten erhalten. Kindlich ernst schaut das hübsche, klar geschnittene Gesichtchen des Studienkopfes von Johanna von Pritzelwitz unter der friesischen Haube hervor, die, wie das Tuch, mit breiten, zarten Spitzen besetzt ist und die friesischen Mädchen und Frauen gar wohl kleidet. Mein Sohn kommt! Ja, damit wissen wir eigentlich alles: Die ganze Freude, die das Mutterherz bewegt, welches sich eben noch mit dem Abwesenden beschäftigt hat; die Freude auch, die draußen der fröhlich Grüßende beim Erblicken der heimatlichen Stätte empfindet; und daß es ein guter und treuer Sohn ist, dem das Mutterherz mit so viel Liebe entgegenschlägt. Die unverhoffte Freude hat das alte Frauchen an ihren Platz gebannt — wie schön, wie wunderbar, daß er gerade in der Minute, da sie seiner so lebhaft gedacht, da draußen sichtbar wird. Die Fenster sind weit geöffnet, um den letzten linden Herbsthauch einzuiassen, und so bringt der heute so mild dreinschauende Herbst mit diesem Tage auch etwas besonders schönes: die Heimkehr des Sohnes, der mit dem Frühling fortgezvgen. Gemeinnütziges. Haben Pflanzen durch Frost gelitten, was Vorkommen wird, wenn man solche, die man sonst im Zimmer hat, im Garten sichen läßt und sie nicht- rechtzeitig hereinholt, so daß sie ein Frost überrascht, so bespritze man sie mit ganz kaltem Wasser, lasse sie 24 Stunden in möglichst kühler Teniperatur ganz dunkel stehen und bewahre sie dabei vor jedem Zug. Gewöhnlich werden sie dann, wenn der Frost nur einige Grad betrug, noch gerettet. Fettflecke aus Papier zu entfernen. Gebrannte Magnesia wird mit Wasser zu einem Brei angerührt, den man mittels eines Pinsels auf die Flecke aufträgt. Nach dem Eintrocknen wird die Masse mit eineni Messer oder einer weichen Bürste entfernt. Sollte der Fleck noch nicht ganz verschwunden sein, so wird das Verfahren wiederholt. Schreiben auf Glasflaschcn. Zum Schreiben auf Glas flaschen wird statt des gewöhnlich benützten Schreibdiamanten, der oft zu tief einschneidet, als viel brauchbarer der in Werkzeug handlungen erhältliche Arkansas-Oelstein oder Missisippistein empfohlen. Man soll mit einem etwa 4 om langen, 5 nun Sicken Stück langsam mit einigem Druck die Schrift auf der Flasche anbringen. ' Maiblümchcu auf dem Weihnachtstisch! Man Pflanzt jetzt die Keime in Töpfe (10—12 Keime in einen 4zöll. Topf), stellt sie in das Freie, damit sie einen Frost von 3—5° D. be kommen, senkt sie am 24. November in oas Treibbeet in Säge- spähne oder Moos bei 25-28^ Wärme ein und überdeckt sie mit Moos. Nachtisch. 1. Rösselsprung. Kauch das waist i-n o wohnt °l- S-tt das letz- das Der- teri lein nie Kluck t-n nur vcr- Kim- dem denkt wenn es o- sein Schmerz ist Welt und ist im die stch den ar- er- sinnt mels- der auch in Deist das Schein te Licht die Kal- der lnnd Der- Zeil -er Kim- ter grötz- was stand noch ver- Serz wie spricht mel Licht des Ztim- ;ens Kauch stet- loscht das weht- des Staub me heil- schenkt oer- Sei- g- Ker- und Ä. Aufgabe. Osr, Orcksn, Rous, ^Vsin, Dils, ^Vs-Ick, Rgoi, Durra Obr, RoAS, Inn, Trainer, Rbrs. Vor jedes der obigen Wörter ist ein Buchstabe zu stellen, sc daß neue substantivische Wörter entstehen, deren richtig geordnet Anfangsbuchstaben einen berühmten deutschen Bildhauer nennen 3. Rätsel. Mit einem Wort geschmückt und auf dem Hute Des Wortes Zier, geht zum Konzert sie hin. „Noch heute muß/' denkt sie in ihrem Sinn, „Erringen ich mir ihn mit kühnem Mute." Und strahlend, siegfroh tritt sie in den Saal, Durchwoget von des Wortes Zaubertönen — Nun wappne Dich zum Worte mit der Schönen, Denn Deinem Herzen bringt sie heiße Qual. Lösung der Aufgaben in voriger Nummer. S. I. Bona, II. Ebro, III. Oran, IV. Nase, V. Riga. o 3. Orgel, Orcl. Scharfer Blick. Standesbeamter (zur Mutter der Braut, da der Bräutigam etwas niit dem „Ja" zögert): „Bitte — treten Sie doch so lange zurück!" Bitter. Er: „Sind Sic ganz gewiß, Ida, daß es Ihnen ermöglich ist, mich lieben zu lernen?" Sie: „Ich bin fest davon überzeugt." Er (nach seinem Hute greifend): „Halb und halb habe ich es mir eigent lich gedacht. Sie sind wohl auch zum Lernen schon etwas zu alt." Stoßseufzer eines Primaners. „Ich weiß wirklich nicht, wie ich es den Lehrern recht machen soll! Der eine sagt: Meher, Sie sind schrecklich eitel, Sie duften immer nach Parfüm. Der andere sagt: Meher, Sie halten gar nicht auf sich. Sie stinken vor Faulheit." Guter Rat. Schneidermeister (ärgerlich): „Ihre Rechnung bei mir läuft nun schon das dritte Jahr unbeglichen, Herr Schwiemel. Sagen Sie mal selbst, was Sie an meiner Stelle thun würden?" Herr Schwiemel: „Laufen lassen!" Knstiges. 8^ Sonntagsjäger-AuSrüstung. „Ah, guten Morgen, Herr Maier! Sie übersiedeln wohl?" „Dummheit! Sie sehen doch, daß ich auf die Jagd g e he!" Geistesgegenwart. Herr und Fran Huber sind auf der Bergpartie ein wenig zurückgeblieben, um einen ehelichen Zwist anszutragen. Plö ckich ich eit Frau Huber ganz laut: „Schafskops!" Die übrige Gesellschaft wendet sich um. „Nicht wahr," ruft Herr Huber, „schönes Echo!" Zweideutig. A. (reicher Weinhändier): „Wie es nur kommen mag, daß alle Welt immer mich zum Taufpaten haben will?" B. (Stammgast): „Das liegt an Ihrem geschäftlichen Renommee!" Guter Rat. Student (dem ein Dorfküstcr seine augenblickliche Geldverlegenheit klagt): „Hören Sie, es ist doch seit einigen Tagen so neblig . . . weshalb ver setzen Sie nicht bis zum Ersten die Turmuhr?" Zwecklos. Richter: „Warum gaben Sie das gefundene Portemonnaie nicht sofort auf der Polizei ab?" Angeklagter: „Es war schon spät abends!" Richter: „Warum nicht am nächsten Morgen?" Angeklagter: „Da war nischt mehr drin!" Verlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt, Aug- Krebs, Berlin ^., Steglitzerstr. 55. Verantwort!. Redaktion: Aug. Krebs, Berlin 'W., Steglitzcrstr. 55. Druck von Ang Krebs, Berlin rv., Steglitzcrstr. 11.