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Allgemeiner Anzeiger : 12.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189412123
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18941212
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- Saxonica
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- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1894
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Monat
1894-12
- Tag 1894-12-12
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Monat
1894-12
-
Jahr
1894
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 12.12.1894
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sich der Verklagte bereits am Tage vorher in dies Bewußtsein und der innige Dank meines E n d > werden auf 1 Bcgleitadresse befSTV aber zweckmäßiger, jedem Paket ein! Begleitadresse beizugeben. ist grenzenlos erbittert und völlig unversöhnlich." „Meine arme Andy, die Zeit wird auch hier mildern. Eine echte Blutter wird nicht länger zürnen, sobald sie ihr Kind wahrhaft glücklich sieht. Und das hast du um uns alle verdient, du tapferes kleines Herz," sagte Inez innig, das zarte Geschöpfchen umarmend, das sich nun doch so brav und energisch erwiesen. Pariser Fürsten hat das Eine erhebliche Porto-Ersparnis läßt sich in vielen Fällen bei Versendung von Postpaketen, worauf wir bei der jetzt heran- nahenden Weihnachtszeit und dem damit reger werdenden Paketverkehr Hinweisen wollen. Be kanntlich richtet sich das Porto für die über 5 Kilogramm schweren Pakete nach der größeren oder geringeren Entfernung vom Versendungs orte aus, zu welchem Zwecke 6 Zonen ange nommen sind, deren erste eine Entfernung bis zu 10 geographische Meilen, die zweite von 10 bis 20, die dritte von 20 bis 50, die vierte von 50 bis 100, die fünfte von 100 bis 150 und die sechste die Entfernungen über 150 Meilen hinaus in sich schließt. Für jedes angefangene Kilogramm über 5 Kilogramm wird nun ein Zuschlag von 5, 10, 20, 30, 40 oder 50 Pfennig (in der sechsten Zone) erhoben. Durch Teilung größerer Pakete, hauptsächlich der über 8 Kilo gramm schweren, in zwei oder mehrere, kann man sich nun eine ganz wesentliche Verringerung des Portos verschaffen, vorausgesetzt natürlich, daß die nötig werdenden Verpackungskosten (wie etwa Holzkisten re.) diese Ersparnis nicht wieder auf- hcben. Ein gegen 9 Kilogramm wiegendes Paket z. B. würde nach der 4. Zone (50 bis 100 Meilen), in eine Sendung verpackt, 1,70 Mk. kosten, dagegen geteilt pro Paket 50 Pfg., was eine Ersparnis von 70 Pfg. ausmacht. Bei einem Paket von 9 bis 10 Kilogramm macht diese Ersparnis bereits in der 3. Zone 50 Pfg., in der 4. 1 Mk. und in der 6. Zone gar zwei sich durch diese winzige Geldstrafe nicht abhalten lassen, sein Treiben fortzusetzen. unter diesem Sinnbild mich oder sich zu verstehen." „Wird Harald unter der Trennung von ihr leiden?" warf Inez schüchtern ein. Verlobten mich nicht aufrecht hielte, so müßte ich verzagen, denn es ist jetzt einfach unerträg lich bei mir zu Hause. Mama will mich nicht sehen und Papa nur verstohlen; ein Glück, daß wenigstens Erik wohlgemut in Schweden sitzt, sonst wäre der dumme Junge am Ende mir gegenüber auch noch in Verlegenheit. — Der liebe alte Papa, er kann es ja doch nicht lange ohne seinen WiÜffcmg aushalten und wird „Frau Tiedow" nur zu bald täglich besuchen." Andy lächelte schon wieder mit der ganzen Zuversicht des verzogenen Lieblings. „Felix wird mich demnach sobald als thunlich m unser kleines Paradies führen, das wir vor läufig in Berlin finden werden. Unsere exklusiven Kreise werden mich natürlich fallen lassen. Bah, was mache ich mir daraus. Wenn Felix erst den „Professor" hat, und das kann bald sein, da sein Stern im Steigen ist, dann werde ich exklusiv." Sie lachte so heiter, wie nur die alte Kunte» Allerlei. Ein Weitzer Panther ist dem Jardin des Plantes vom russischen Gagarin geschenkt worden. Der Fürst dankt es Norwegen, daß die Jagd des sogen. Finmarkenwals durch die Norweger und die damit in Verbindung stehende Guanofabrikation eine so ungemein ergiebige Einnahmequelle ge worden ist. Swcnd Foyn war der erste Nor weger, der den Robbenfang im großen betrieb. Er erfand eine eigene Granate, die nach ihrem Springen im Innern des Walfisches Gas ent wickelt und dadurch das Sinken des Tieres verhütet. Auch eine Spielhölle: Der Polizei kommissar des dritten Bezirks von Nizza wurde unlängst benachrichtigt, daß in der vierten Etage des Hauses Nr. 25 Rue Delille bei der Frau Marie Seassand ein Hazardspiel insgeheim statt finde. Der Polizeikommiffar begab sich an Ort und Stelle und überraschte sechs Frauen beim Lottospiel. Das Lotto und eine Summe von 70 Centimes wurden mit Beschlag belegt und ein Protokoll ausgenommen. Mord. Vor einigen Tagen wurde in London auf offener Straße ein Mädchen er mordet. Am 4. Dezember ist nun in Irland als des Mordes verdächtig ein 21 Jahre alter Mann namens Reginald Saunderson verhaftet worden. Derselbe ist der Sohn eines hochange sehenen Friedensrichters in Irland. Der berühmte Bergsteiger Whymper, dem das Matterhorn und der Chimborasso nicht viel zu schaffen machten, hat endlich seinen Meister gesunden! Im heimischen England ist er dieser Tage auf eine Ersteigung gestoßen, an der seine Kunst scheiterte und von der er mit gebrochenem Schlüsselbein abstehen mußte. Im Lokalblatt von Birkenhead liest man: „Ein seltsamer Unfall ist am Montag abend in Birkenhead Edward Whymper, dem berühmten Bergsteiger, zuge stoßen. Whymper sollte in der Musikhalle einen Vortrag über seine Bergsteigererfahrungen halten. Ws er die etwas steile Treppe zur Plattform Hinaufstieg, trat er daneben, fiel die Treppe herab und brach sein Schlüsselbein. Hoffentlich erholt sich Herr Whymper bald und wetzt die Scharte, die sein Bergsteigerruhm erlitten, durch Bezwingung eines noch unbesiegten Bergriesen aus." Ein gewandter Hoteldieb hat in der Nacht zum Freitag in einem der vornehmsten Hotels in Rom mit Erfolg operiert. Er ver schaffte sich des Nachts Eingang in drei Hotel zimmer, betäubte die Inhaber durch Chloroform und stahl ihnen dann ihre Wertsachen. Dem Marchese Ridolfi entwendete er 4700 Lira, dem Marchese Pallavicini 1280 Lira, dem Advokaten Gianpietri die goldene Uhr mit Kette. Der Brieftasche des Advokaten hatte der Gauner nicht habhaft werden können, da sie jener unter seinem Kopfkissen verborgen hielt. Am Freitag morgen 7 Uhr verließ der Gauner unbehelligt das Hotel, während seine Opfer erst gegen zehn Uhr aus ihrer Betäubung erwachten. Der Dieb Wird als ein elegant gekleideter, blonder Mensch im Alter von 30 Jahren geschildert. Gerichtshalle. Breslau. Die Strafkammer des Landge richts hat einen wegen der Verwendung zu leichter Gewichte angeklagten Lagerhalter des Konsumvereins freigesprochen, weil nach Ent scheidung der höchsten Gerichtshöfe „die Gewichte eines Konsumvereins den gesetzlichen Bestimmun gen nicht zu entsprechen brauchen". Sie können leichter oder schwerer sein, als die Normalgrenzen bestimmen, da der Konsumverein in seiner Eigen schaft als geschlossene Gesellschaft (was er aber in Wirklichkeit fast nie ist. Red.) am Gewinn beteiligter Mitglieder nicht als Gewerbetreibender im Sinne des Gesetzes anzusehen sei. Winsen. Der „Wunderdoktor" Ast aus Radbruch ist von dem hiesigen Schöffengericht wegen Vergehens gegen ß 367 des Strafgesetz buchs zu 150 Mk. Geldbuße verurteilt worden. Von der Unmenge von Vergehungen, die dieser Paragraph erzählt, kann gegen Ast nur das Delikt des Feilhaltens und des Verkaufs von Arzeneien ohne polizeiliche Erlaubnis damit zur Ahndung gekommen sein. Seine in geradezu ungeheuerlichem Umfange betriebene Kurpfuscherei ist'durch dieses Urteil nicht berührt und er wird Aus Harburg wird geschrieben: „Zu dem „Wunderdoktor" Schäfer Ast in Radbruch kommen jetzt täglich achthundert bis tausend Fremde. Mit größter Ausdauer stehen die Leute trotz Wind und Wetter stundenlang wartend vor Asts Häuschen, und es kann nicht ausbleiben, daß mancher, der gesund nach Radbruch gefahren, mit einer tüchtigen Erkältung heimkehrt. Je mehr gegen den so „berühmt" gewordenen Schäfer geeifert wird, desto größer wird der Zuzug nach seinem Wohnort, und die Radbrucher freuen sich dessen, sie verdienen doch alle etwas dabei. Viel Geld verdienen die Radbrucher mit dem Beherbergen der weit hergckommenen Gäste, doch müssen diese vielfach für die Nacht mit einem Stuhl oder einem Strohlager vorlieb nehmen. Das,Stader Tagebl.' erhält von einem Herrn, der in Rad bruch war, folgende Zuschrift: „Kranke bezw. solche, die etwaige Heilung ihres Leidens von dem sogenannten Wunderdoktor in Radbruch er warten sollten, können nicht dringend genug da vor gewarnt werden, jetzt eine Reise nach dem fraglichen Orte zu unternehmen, da, abgesehen von der Fragwürdigkeit einer Heilung der Leiden, das Unternehmen auch mit Lebensgefahr ver knüpft ist. Schreiber dieses ist Augenzeuge davon gewesen, wie ein Mann im Gedränge dort zu Tode gekommen ist und eine Frau durch Er drücken rettungslos in dem Orte daniederliegt. Es sollen bis jetzt fünf derartige Unfälle dort vorgekommen sein." — Die ,Harb. Anz. und Nachrck bestätigen diese Erklärungen und bemerken dazu: „Der Unfug in Radbruch dauert nicht nur fort, sondern nimmt einen Umfang an, der auf die Intelligenz weitester Kreise das traurigste Licht wirft. Infolge des Gedränges kommen in der Wohnung des Ast täglich Ohnmachtsanfälle vor und heute morgen hatten wir sogar einen Todesfall. Ein Mitglied der Hamburger Feuer wehr, ein großer starker Mann, der sich schon zwei Tage in Radbruch aufgchalten hatte, ohne zu dem „Wunderdoktor" gelangen zu können, fiel heute morgen bei der Thür im dichtesten Gedränge plötzlich tot um; wahrscheinlich liegt ein Herzschlag vor. Heute morgen haben von Hamburg und hier nicht weniger als 352 Per sonen den „wunderthätigen" Schäfer aufgesucht. Einige Frauen sollen sich dort seit Montag auf halten, ohne die gewünschte Audienz zu er halten." wöhnte Herrscherin war, aber du, scheue Wild taube, hättest schließlich nur eine grausame Kerker meisterin in der stolzen, herzlosen Dame gefunden. Nein, die Vorsehung hat es da sehr gut mit dir gemeint und erhalte euch ein Glück, das ihr nun so voll und schön genießen werdet, wie es wenigen Menschen vergönnt ist." „Auch von deinem Leben werden sich die Schatten lichten, meine Andy." „In Felix' Nähe sehe ich nur das gedeihliche Licht," rief Andy freudestrahlend. „Ein Mort, ein Blick von ihm, läßt alle Schalten weichen. Was ich für ihn dahingegeben, erschein! mir nichtig, und ich fühle, daß nur eine tiefe Seelen liebe uns wahrhaft beglücken und erheben kann." Inez' schönes, ernstes Gesicht erglänzte. Sie bekannte sich zu demselben großen Evangelium der Liebe. Auch ihre Seel» lebte. „Nur mich," lächelte er. „Diese Ueberzeugung kannst auch du mir nicht nehmen." lind zum ersten Male nach dem Tode ihres Vaters verklärte ein Lächeln ihr schönes Gesicht. Juanita glaubte ihren Augen nicht trauen zu dürfen, als sie das Atelier betrat, mit einem Gesuch au ihre junge Herrin, und diese nun als sejige Braut an der Seite des Grafen fand. „Die Jungfrau und alle Heiligen seien ge lobt," rief die treue Dienerin in froher Rührung. „Mein Herzblättchen, ist denn das nun nicht viel schöner, als wenn du zehn erste Preise errungen hättest, die sonst nur deinen Ehrgeiz befriedigten? Wie anders schaust du aus in deiner Herzensfreude, deinem bräutlichen Glück!" Später erzählte ihr Inez dann die frohe Kunde, daß Graf Harald den alten Stammsitz ihrer Blutter in Spanien zurückkaufen nnd restau rieren werde. Nach ihrer bald stattfind enden Vermählung werde man dort einige Zeit leben, und dann solle Juanita in dem alten Schloß als Kastcllanin installiert werden, um dasselbe stets für einen gelegentlichen Aufenthalt der jungen Herrschaften wohnlich zu erhalten. Der Tag sollte Inez noch mehr des Ueber- raschenden bringen. Später kam Andy, um der Freundin, mit der sie auch künftig in traulichem Verkehr zu bleiben hoffte, sobald das Chaos des Umsturzes sich erst ein wenig gelichtet, wie sie sagte, die große Wandlung ihres Schicksals zu berichten. Eine tiefe Beschämung lag auf Komtesse Audys reizendem Gesicht, als sie den ganzen Leichtsinn ihres jungen Lebens beichtete, und wie sie zur inneren Einkehr gekommen sei. „Mutz, uw, Tier auf der Pamir-Hochfläche eingefangen. Wie das Schneehuhn und der weiße Alpenhase seltsame weiße Formen der Alpenregion sind, so ist auch der weiße Panther eine solche alpine Abart der tiefer wohnenden Art. Das pracht volle große Tier isi in Europa das erste in seiner Art. Der kälteste bewohnte Punkt der Erde. Zur Zeit, da man sich überall auf den Winter vorbereitet, ist es wohl am Platze, daran zu er innern, daß der Mensch, wie er in den höchsten Tropen lebt, so auch in den kältesten Gegenden sein Leben fristen kann. Bekanntlich nimmt die Kälte gegen den Nordpol nicht gleichmäßig zu; es wird sogar vermutet, daß am Nordpol eis freies Meer ist. Die größte Külte hat man bis jetzt im ostsibirischen Eismeer gefunden und in Ostsibirien ist es auch, wo sich der Ort befindet, der bei tiefster Temperatur ein ständiger Wohn platz von Menschen ist. Nach Prof. Wild von Petersburg ist dies Werchojansk, das 67,34 Grad nördlicher Breite und 133,51 Grad östlicher Länge von Greenwich, liegt; über dem Meere liegt es 107 Meter. An diesem Orte hat sich Prof. Wild ein ganzes Jahr aufgchalten, um dessen Temperatur zu studieren. Nach seinen Aufzeichnungen beträgt die mittlere Temperatur: im Januar — 51,3, im Februar — 46,3, im März — 47,7, im April — 15,8, im Mai — 0,1, im Juni -st 9,6, im Juli -j- 13,8, im August P 6,4, im September — 1,6, im Oktober — 20,2, im November — 40,1 und im Dezember — 49,9 Grad Celsius. Das gibt ein Jahresmittel von 19,3 Grad unter Null. Welche Anpassungsfähigkeit muß der Mensch haben, wenn er es in einem Klima aushalten kann, dessen „Wonnemoyd" stetig auf dem Gefrierpunkt steht und dessen Winter 5 Monate lang mehr als 40 und 50 Grad Kälte aufweist! Der Gründer der japanischen Marine. Im Jahre 1597 rüsteten die Holländer eine kleine Flotte aus, die den äußersten Orient erforschen sollte. Der erste Steuermann eines dieser Schiffe war ein Engländer, namens Adams. Von den fünf Schiffen, die in einem holländischen Hafen die Anker gelichtet hatten, kam nur eines in Japan an, und zwar das, auf dem sich der Steuermann Adams befand. Die Bemannung wurde gefangen genommen; aber im Jahre 1600 berief der Mikado den Steuermann, der ihm als ein intelligenter Mann bezeichnet worden war, an seinen Hof. Adams wurde sehr bald eine wichtige Persönlichkeit in Japan; er unterwies die Japaner im Bau von -schiffen nach euro päischem Muster und bewährte sich so sehr, daß man ihm die Rückkehr nach seiner Heimat nicht gestattete. Obwohl er bereits in England ver heiratet war, heiratete er doch eine Japanerin und vermachte, als er starb, ein großes Ver mögen seinen beiden Frauen. Dieses Muster eines Ehemannes war der wahre Gründer der japanischen Marine. Spekulativ. Amtmann (zu einem noblen Fremden, der an verbotener Stelle gebadet hat): „Sie werden 5 Mark Strafe bezahlen!" — Amtsdiener (leise): „Sie, Herr Amtmann, thun Sie's schon für 3 — der kommt wieder!" Neue Schröpfmethode. Arzt: „Nun, haben Sie Ihrem Manne die Blutegel gesetzt, wie ich Ihnen gesagt habe?" — Frau: „Nee, überm Setzen haben mer halt Streit gekriegt — und nachher war's nit mehr nötig!" Unselige Beredsamkeit. „ . - . Wie, Emmy, du bist noch immer ledig?" — „Ach ja! Und so viele Herren wollten schon mit Mama sprechen!" — „Aber?" — „Sie ließ keinen dazu kommen." Bericht eines Gerichtsvollziehers. „Die Exekution ist leider fruchtlos ausgefallen, well erkämpfe nur das Glück nur schwer. Wenn es Andy es konnte. „Uebrigcns, die Gräfin Pritt- mir auch endlich gelang, das Widerstreben meines Witz schickte mir schon ihre Karte p. p o., der guten Papas soweit zu besiegen, daß er Felix noch eine zweite beigefügt war, eine Allegorie wenigstens offiziell als Schwiegersohn anerkennen der Narrheit. Sie überließ es meinem Scharfsinn, wird, so habe ich doch meine Mutter verloren. Sie unter diesem Sinnbild mich oder sich zu verstehen." —dcht in der abgelegenen Fensternische Erspähte er letzt eine leise Bewegung, die von einer Mauken, Ichmarzgekleideten Gestalt ausging, die trübe in den grauen Wintertag hinausstarrte. Mit dem glück,eligen Rufe „Inez!" war er schon neben ihr. , wich angstvoll zurück. „Harald, wir hatten damals AbMed genommen," flüsterte sie Vorwurfsvoll. „Keine Trennung mehr" frohlockte er. „Andy selbst hat das Wort gelöst. Frei bin ich, um Mich nur in deine süße Hast zu geben. Inez, willst du mich halten immerdar?" „In Ewigkeit," flüsterte sie überwältigt. „Es ist wie ein Traum, Harald, in wenigen Stunden Wäre ich gegangen, mir in der Fremde eine Heimat zu suchen." „ , . Nun wirst du sie bei mir, in meiner Yiebe finden. Und kannst du dich auch ganz daheim fühlen bei mir, du mein scheues, fremdes Weltkind?" . Sie nickte erglühend. „Die Kunst ist wie die Kirche, sie gewährt Andacht und Trost — °s gibst mir das Glück, mit dir stehe ich im Abeu. O, daß mein Vater dies noch erfahren du warst ihm lieb." Und in seinem Geiste will ich handeln, wenn Ach nicht deiner Kunst raube. Nein, mein Wes Lieb, den göttlichen Funken in deiner , Seele darf selbst die Flamme meiner Liebe nicht ^sticken, — vereinigen sie sich zu rciuem, wählenden Feuer." ' „Harald tt^rief sie in überströmendem Glücks - kefühh d^Hv'te ich und brauche meine Kunst bichl laff^ Äragt die Erde einen glücklicheren Menschen w M „Leiden?" Andy lachte hell auf. „Freuen soll und wird er sich auch hoffentlich, daß er seine dells-möro endlich auf schickliche Weise los wird. In der That, Inez, es ist ein Segen für ! euch beide, daß sich diese Frau, die ihni das Leben in denkbar niedrigster Weise verhärmte Gewiß, ich werde glücklich sein, und wenn und beengte, nun freiwillig von ihm trennt. Siehe, Inez, ich wäre ihr vielleicht gewachsen gewesen, weil ich eben selber eine maßlos ver- Mark aus. Selbstverständlich müssen auch die über 10 Kilogramm schweren Pakete in 3 und — » -- —> mehr Pakete geteilt werden. Bis zu 3 Paketen einer anderen Sache erhängt hatte. Amtender Menschenmengen, außerdem mit feinen Restaurants und mit Küchen, in denen die Zu- Wreituug der Fische vor den Augen des Publi- IMs geschehen soll. Man verspricht sich hiervon sne Förderung des Fischabsatzes in Deutschland, jer hinter der Zunahme der Fischdampferflotte strückgeblieben ist, was besonders im Sommer stets zur Ueberproduktion führt. Ä Die Erderschütterungen in Eisleben sind jetzt wieder recht an der Tagesordnung: in einer der letzten Nächte sind eine ganze Reihe im Senkungsgebiete empfunden worden. Da neben schwankt der Erdboden fast unablässig, und aus den Rissen der Häuser bröckelt fortge setzt Kalk und Mörtel. In der Rammthorstraße, die zwar schon seit Monaten zum Senkungs- gcbiete gehört, aber erst seit kurzem besonders stark unter den Zerstörungen zu leiden hat, sind Gasarbeiter fortgesetzt an der Arbeit, um die bald hier, bald dort sich zeigenden Brüche aus- zubessern. Mehrere Häuser sind von Gasgeruch erfüllt. Wie erzählt wird, hat der Markscheider des kgl. Oberbcrgamts zu Halle, der fortwährend Messungen vom Senkungsgcbiete aufnimmt, sich schon über den Stadtkreis hinaus begeben müssen, um den Beginn der Senkungserscheinungen fest- zustellen. Zum Duell herausgefordert wurde nach den ,Berl. N. Nachrck der verantwortliche Redak teur der,Angsb. N. Nacht/ von einem pensio- uiertcn Major, well der Redakteur den „Sang an Aegir" als Dilettantenarbeit bezeichnet hatte. Für ungültig mußte kürzlich eine Er- ueuerungswahl für den Gemeindekirchenrat der Ortschaft Altfelde erklärt werden — weil zu ihr ein einziger Wähler erschienen war. Tot aufgefunden wurde, wie aus Rostock berichtet wird, der Rittergutsbesitzer Brunst auf Körchow. Er lag im Gutsforste mit Wunden bedeckt. Ob Mord oder Unglück vorliegt, wird erst die Untersuchung ergeben. . Ein heiteres Stückchen passierte kürzlich St einem Nachbarstüdtchen von Waldshut. Dort kam abends ein Fremdling an, der durch sein Benehmen dem dort stationierten Gendarmen lufficl. Als er ihn kontrollierte, stellte es sich , eraus, daß der Fremdling kein Wort deutsch s erstand, daß dagegen alle Papiere, die er bei ' ch trug, den Namen des Gendarmen enthielten, j!cr herbcigeholte Ortspfarrer, der in solchen vingcn den Dolmetscher machen muß, klärte He Sache dahin auf, daß der Fremdling ein L ranzose und der Liebhaber der Tochter des I endarmen sei, die er in Paris kennen gelernt I ld die er besuchen wollte. Der zukünftige Herr Rchwiegcrpapa hat denn auch seinem Schwieger- Mn bei einer Flasche Wein den Segen gegeben. ! Furcht vor Strafe. In Baireuth hat sich Hi Unteroffizier vom 7. bayrischen Jnfanterie- Hegimcut aus dem Fenster des zweiten Stockes <r Kaserne gestürzt. Der Unglückliche war so- tot. Das Motiv zu dem Selbstmord soll Furcht vor einer kleinen Strafe gewesen sein. Sechzigtausend Mark für eine Stadt ansicht verlangt eine Berner Familie, reichs- ländischen Blättern zufolge, und zwar für eine Vogelschau-Perspektive von Mühlhausen i. E. Die Ansicht rührt wahrscheinlich von Johannes Zetter aus dem Ende des 17. Jahrhunderts her (Original-Zeichnung). Sie wurde vielfach er- svähm, war aber nirgends zu finden, bis sie setzt durch Zufall unter alten Familien-Papieren in Bern entdeckt wurde. Für den obigen Preis w sie der Stadt Mühlhausen angeboten worden; heruntergehen will man in Bern nicht. Ob die Stadt aber für die alte Zeichnung so viel aus legen wird, erscheint stagltch. Der jüdische Freiherr v. Königswarter w Wien wurde nebst seinem Sohne am Donners- W durch den Kardinal Schlauch von Groß- wardcm getauft. Die nach Bestimmung des «aters des Freiherr» v. Königswarter in diesem s ss «verschiedenen Wohlthätigkcits-Anstalten zu- wllende Million Gulden wurde ausgezahlt. .Der als Begründer des Walfischfangs E Erfinder der Harpunkauone in Norwegen olkstumliche Schiffsrcedcr Swend Foyn ist im Alter von 85 Jahren in Tönsberg gestorben. M bedeutet in der Geschichte des Walsischfanges eine neue Epoche, und dieser ver-
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