Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, AranKmthsl unö Umgegenö Expedition: Bretnig Rr. 139. Redaktion, Druck und Verlag von Ä. 8chwig, Bretnig 4. Jahrgang Mittwoch, den 21. November 1894 Nr. 93 beim unterzeichneten Gemeindevorstand einreichen wollen. Bretnig, den 19. November 1894. Der Gemeinderat durch Gebler, Gem.-Vorst. Inserate bitten wir für vie Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer-bi» Freitag vormittag ^>11 Uhr einzufenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bi« vormittags 9 Uhr angenommen. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf dm Allgemeiner Anzeiger nehmm außer unserer Expedition in B reinig dieHerre» A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgm und Wiederholungen Rabatt nach Uebereintunft Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten im > aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. sonen hiesigen Orts ihre selbstgeschriebenen Bewerbnngsgesuche innerhalb 14 Tagen Bekanntmachung. Infolge oer sich nötig machenden Neuwahl eines Staats- und Gemeindesteuer- Einnehmers, welchem gleichzeitig die Verwaltung der Gemeinde-, Armen-, Schul- und Kirchen-Kaffen obliegt, wird hierdurch öffentlich bekannt gemacht, daß zur Bekleidung dieser Stellung sich eigende, durch ihren Beruf nicht gebundene und mit der Feder gewandte Per Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 21. November 1894. Bretnig. Der 27. November ist für unseren Männergesangverein ein bedeut samer Tag, vollenden sich doch an demselben 32 Jahre, daß der genannte Verein gegrün det wurde. Darum hatte man beschlossen, diesen Gründungstag zur Feier des dies jährigen Stiftungsfestes zu benützen, worüber das Nähere die in nächster Nummer erschei nende Konzert-Anzeige besagen wird. — Hauptgewinne der königl. sächs. Lan deslotterie, 5. Klaffe, 11. Ziehungstag am 16. Nov. 1894. 3V0,00V Mark auf Nr. N430 (Schäfer, Leipzig). 100,990 Mark auf Nr. 60465 (Keßler, Leipzig). 15,000 Mark auf Nr. 3976 (Bretschneider, Löbau), 14871 (Steinert, Chemnitz). 5000 Mark auf Nr. 18294 (Kothe, Dresden). 3000 Mark auf Nr. 5911 6480 6725 12050 14152 15961 18684 20762 22073 22952 256S5 «7148 29440 36847 39025 41546 42357 44264 44313 50917 53026 54816 57063 59162 60252 63645 64007 64855 67022 »7505 70703 71454 72724 76320 77763 85214 86972 87732 89243 91257 96117 96576. — Hauptgewinne der königl. sächs. Lan deslotterie, 5. Klaffe, 12. Ziehungstag am 17. Nov. 1894. 150,000 Mark auf Nr. 17007 (G. M. Weinspach, Pirna). 5000 Mark auf Nr. 60 5542 51976. 3000 Mark auf 194 794 2244 4133 5668 8783 12234 15340 18643 18930 21092 27427 28376 30171 36604 41385 43859 44331 44348 46232 47080 49175 49541 52121 53655 56815 58979 60059 61762 63309 65688 65809 67831 74958 78909 84330 85039 8623t 93863 96318 97828. — Hauptgewinne der königl. sächs. Lan- deslotterie, 5. Klaffe, 13. Ziebungstag am 19. Nov. 1894. 15,000 Mark auf Nr. 13593 (Engelmann, Striesen). 5000 Mark auf Nr. 72624 92943. 3000 Mark auf Nr. 4824 5832 9437 12146 12364 15802 17029 19141 21922 22668 23065 23252 24797 25619 27479 30239 33772 34276 34920 36326 36571 39345 44188 46396 50467 51867 52095 55454 56381 58854 61816 63480 70022 70397 71846 73093 73347 74836 75596 75700 76678 78076 79739 80346 82216 84369 85350 88649 90050 92428 99816. Bautzen. In der Schwurgerichtsver- . Handlung am 4. November wurde die Wirt- fchaftsgehilfin Auguste Wilhelmine Gretschel , " aus Möhrsdorf von der Anklage der Kindes- tötung gemäß dem die Schuldfrage verneinen- L den Wahrspruche der Geschworenen freige- M sprachen. — Se. Majestät der König wird in An wesenheit der Prinzen des Königlichen Hau- ses, Ihrer Königlichen Hoheiten des komman- »i' dierenden Generals Prinzen Georg und Prin- * zen Friedrich August, Prinzen Johann Georg t und Prinzen Albert am 2. Dezember, am I Jahrestage der Schlacht von Villiers, im t Spiegelsaale des Residenzschlosses Mittags 12 Uhr die Weihe und Nagelung derjenigen Fahnen vornehmen, welche dem auf Grund der neuen Heeresverstärkung neugebildeten 4. Bataillon eines jeden Regiments verliehen worden sind. An dieser militärischen Feier nehmen auch Teil S. Excellenz der Kriegs minister Edler von der Planitz, der Chef des Generalstabes Generalmajor von Hausen, der Stadtkommandant Generalmajor von Zefchau mit der gesamten Generalität, sämtliche Kom mandeure der sächsischen Infanterie-Regimen ter, die Herren Adjutanten Sr. Majestät und der Prinzen, sowie die als Fahnenführer be stimmten Unteroffiziere. Die Ehrenkompagnie stellt das Königliche Schützenregiment Nr. 108 mit der Regimentskapelle. — Eine Stiftung in Höhe von einer Mill. Mk. ist seitens des kürzlich aus dem Leben geschiedenen Kommerzienrats Bienert zu Gunsten verschiedener wohlthätiger Zwecke in Dresden — die Verwaltung der Stiftung führt der Stadtrat unter Kontrolle der Stadtverordneten — letztwillig errichtet wor den. Neben dieser reichen Stiftung für Dresden sind noch die Gemeinden Eschdorf, in welcher der Verewigte selbst, und Schull witz, wo Frau Bienert geboren wurde, sowie Plauen und Neustadt bei Stolpen mit Zu wendungen bedacht. Auch feiner Beamten und Arbeiter hat der Verewigte letztwillig bedacht. Die Kinder der am längsten in der Hofmühle tyätig gewesenen, vor dem Testator verstorbenen Prokuristen und des Obermüllers erhalten größere Legate, während dem übrigen Personale, soweit es länger als fünf Jahre in des Verewigten Diensten stand, der Be trag des dreimonatlichen Gehaltes oder Loh nes und, soweit es weniger als fünf Jahre, oder über 1 Jahr in seinen Diensten stand, der volle Monatsgehalt oder Lohn als Ver mächtnis auszuzahlen ist. — In den Straf- und Korrettionsan- stallen Sachsens befinden sich durchschnittlich 5000 Köpfe täglich. Dieselben verteilen sich auf 1620 männliche Züchtlinge, die Verpfleg ten der Jrrenstattion zu Waldheim einge- schlsssen, 280 weibliche Züchtlinge, 2070 männliche Gefängnissträflinge, 300 dergleichen weibliche, 630 männliche und 70 weibliche Korrektionäre. — Unter den drei tapferen deutschen Kriegern, welche während der Kämpfe mit Witboi in Südwestasrika eine der Wasser stellen gegen eine Uebermacht von Hotten totten siegreich verteidigten, befindet sich auch ein Meißner, nämlich der Kürassier-Unter offizier Reichel, ein Bruder des dortigen Rechtsanwalts Reichel. Derselbe ist dabei schwer verwundet worden und man befürch tet, daß er möglicherweise das eme Auge verlieren könnte; jetzt geht er hoffentlich seiner Genesung entgegen. Zur Förderung derselben haben ihm seine Angehörigen eine 60 Pfd. schwere Kiste mit „Liebesgaben" zugesandt. — Die Einnahmen von den Meißner Lutherfestspielen belaufen sich auf über 14000 Mark. Die Regiekosten werden dem Verneh men nach etwa 6000 Mark betragen. That dringend verdächtig ist am Montag ein Messer den Leib aufgeschlitzt und die Hände worden. — Wie man hört, ist der mit 3000 Mark unterschlagenen Geldern flüchtig gewor dene Reisende eines Mühlengeschäfte» in Zwickau von Berlin nach dort eingeliefert in Untersuchungshaft gehalten. Der Verhaf tete leugnete zwar die ihm zur Last gelegte blutige That, erscheint aber durch verschiedene belastende Umstände schwer verdächtigt. — Durch die Zeitungen ist vor einiger Zeit die Mitteilung ergangen, daß bei dem letzten Manöver in Flöha ein Schutzmann von vier Soldaten mit der Waffe ^geschlagen zerschnitten, ihr auch mehrere Stiche in die Brust beigebracht. Der Mann, welcher offen bar geisteskrank ist, wurde in das Kreis krankenstift zu Zwickau transportiert. — Seltenes Jagdglück hatte der För ster Scheinflug in Frauenhain, indem derselbe am dortigen großen Teiche einen Seeadler von über 2 Meter Flügelweite erlegte. Marktpreise in Kamenz am 15. November 1894. Busch noch gar nicht wissen konnte, ob sein schändliches Werk gelungen sei, lief er schon zum Türmer in Oschatz mit der Meldung, daß e« in Colm brenne, er möge nur schnül Strum läuten. Dadurch verriet sich Busch. Die Geschworenen verurteilten ihn zu 2 Jah ren 6 Monaten Zuchthaus und 10jährige« Verlust der Ehrenrechte. — Eiu Brillantring im Werte von 750 Mark war einem Herrn am Dienstag abeni» in Leipzig auf unerklärliche Weise abhanden gekommen. Der Verlustträger hatte den Ring 'in verschiedenen Lokalen, in denen er verkehrt hatte, herumgezeigt uud hierbei war derselbe verschwunden. Den angestellten Er örterungen der Polizei gelang e», den wert vollen Ring wieder zur Stelle zu bringen und zwar wurde er bei einem Markthelfer gefunden, der mit dem Besitzer des Ringes verkehrt hatte. Beide hatten in einem Lokal — Auf dem Wege zwischen Weißensand und Pfaffengrün wurde am Montag früh der beim Gutsbesitzer Schaller in Pfaffengrün be dienstete 19jährige Knecht Johann Kaiser, au» Bayern stammend, tot aufgefunden. Der Leichnam weist an der linken Halsseite einen tiefen Messerstich auf und ist die Arterie durchschnitten. Diese Wunde ist, soweit sich bis jetzt hat ermitteln lassen, die Todesur sache. Kaiser hat in Weißensand ein Ver- einsvergnügen mitgemacht und ist auf dem Heimwege entweder überfallen worden oder in eine Schlägerei geraten. Die gerichtlichen Nachforschungen sind im Gange. Wahrschein lich ist Kaiser von einem Kameraden im Streite erstochen worden. — In Verfolg der auf der Straße von Weißensand nach Pfaffengrün in der Nacht zum Montag an dem aus Baiern gebürtigen, in Pfaffengrün bediensteten Knecht Kaiser verübten Blutthat, die den Tod des Kaisers Dresdner Schlachtviehmarkt am 19. November 1894. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 653 Rinder, f857 Schweine, Hammel und 26s Kälber, in Summa 37Y7 Schlachtstücken. Für den Zent ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 65—70 Rik., für Mittelware einschließl. guter Kühe wurden 60—63 Mk., für leichtere Stücke 45—50 Mk. bez. Lngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 68—72 Mk., das paar Landhammel in derselben Schwere 58—6s Mk. Der Zentner lebendes Gewichr von Landschweinen engl. Kreuzung galt 44—4? Mk-, zweiter Ivahl hiervon 41—43 Mk. sino jetzt vier Reservisten verhaftet. — Aus Königswartha wird berichtet: Vor einigen Wochen wurden plötzlich die Ge brüder Buhl von hier verhaftet, weil sie ver dächtig waren, hie- und in der Umgegend eine Anzahl, man spricht von 13, Brandstift ungen verübt zu haben. Die ersten Brände liegen schon einige Jahre zurück. Der Be weggrund zu ihren Thaten soll Rache sein. Am vergangenen Sonntag früh wurde noch der Zimmermann Heduschka von hier wegen derselben Unthaten verhaftet. — Vom Reichsgericht wurde eine Ent scheidung getroffen, welche überall von größ tem Interesse ifl, wo es vermietete Kirchen stühle giebt. Nimmt Jemand beim Beginn des Gottesdienstes einen Kirchenstuhl ein, der einem rechtmäßigen Mieter angehört und kommt dann dieser und will ben Daraufsitzen den wegweisen, so ist das eine „Störung des öffentlichen Gottesdienstes". Will der recht mäßige Pächter seinen Sitz nicht anderweitig vergeben sehen, so ist e», seine Pflicht, vor Beginn des Gottesdienstes auf der Stelle zu' sein.' — Ein ungeduldiger Brandstifter ist der Gutsbesitzer Fr. H. Busch au» Roda, zuletzt in Colm bei Oschatz. Um finanziellen Schwie rigkeiten zu begegnen, zündete Busch am 10. August d. I. sein Gehöft an — die Flam men äscherten aber auch das Wohnhaus des Nachbargute» mit ein. Zu einer Zeit, wo und in den Straßengraben geworfen worden ist. Al« dieser That dringend verdächtigt gezecht und in der Trunkenheit hatte der zur Folge hatte, sind die gerichtlichen Unter- Markthelfer den Ring in seinen Ueberzieher suchungen im eifrigsten Gange. Als der gesteckt, wo er sich denn auch noch vorfand. That dringend verdächtig ist am Montag ein — In einer der vergangenen Nächte auf Vorwerk Treuen bediensteter Knecht Joh. hat der Berginvalid Karl Fischer in Ober- Stehbach, aus Baiern gebürtig, dem Amtsge- Planitz seine Ehefrau mit einem scharfen richtsgefängni» eingeliefert worden und wird köchsterßniedrigster Preis. Preis. 50 Kilo. Korn Weizen Gerste Hafer Heidetrin Hirse il. 6 7 6 5 7 12 kl. 6 93 50 67 7- I. 5 6 6 5 7 11 kl. 75 88 43 50 25 Heu 50 Kilo Stroh 1200 Pfund ------EL. Erbsen 50 Kilo Kartoffeln 50 Kilo II 2 20 10 2 k 75 80 25 25