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Zeitung für die (Ortschaften KranKenkhal unö Umgegend reine aller r. Reöaßiion, Druck und Verlag non N. Zölßuvlg, Nretnig. Sonnabend den 3. November 1894 4. Jahrgang Nr. 88 ir, welcher er infolge des bedeutenden Blutver ¬ lle en am 19. September vollbracht worden; an die- rd en Inserate, dre 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen aus den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft dcrer Brand wurde in Gauern bemerkt. Abends gegen 10 Uh: wurde in Chursdorf eine Scheune und ein Schuppen ein Raub der Flammen und das letzte Feuer ging in Lan genbernsdorf auf, woselbst eine Scheune und ein Wohngebäude niederbrannteu. In allen diesen Fällen wird böswillige Brandstiftung vermutet. — An einem Waldesabhang in der Nähe bei Etzdorfer Mühle bei Roßwein fand man am Sonnabend Vormittag den Leichnam des Gutsbesitzers Richard Otto aus Gruna. Otto war am Freitag aus seiner Behausung nach den Feldern gegangen, ist dabei, wie ange nommen werden muß, im Walde zu Fall ge kommen und so unglücklich gestürzt, daß er sich eine große Wunde am Kopfe zuzog, an Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 3. November 1894. Expedition: Bretnig Nr. 13 0 Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/zll Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ' ,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Beerdigt: Julius Ferdinand Gäbler, Wirtschaftsbesitzer und Fabrikant in Bretnig, 59 I. 4 M. 14 T. alt. — Robert Alfred, S. des E. R. Gebler, Wirtschaftsbesitzers in Bretnig, 4 Dl. 14 T. alt. Schutze der Arbeiter, wie es bereits in Deutsch land und noch früher in anderen Ländern, vor Allem in England, erfolgt ist, hin und bezeichnete das Verbot der Arbeit von schul pflichtigen Kindern, die Beschränkung der Frauen- uno Kinderarbeit in den Fabriken nur als den ersten Schritt auf dem Wege, der zur Einführung des allgemein giltigen gesetzlichen Maximalarbeitstages in den ver schiedenen Gewerben führen müsse. Wie weit der Staat in seinen Festsetzungen gehen dürfe, dafü^ seien vielleicht die Beobachtungen wert voll, oie Redner selbst in seiner eigenen Fa brik während der letzten 8 Jahre gemacht habe. Im Geschäftsjahr 1886/87 sei in dieser Fabrik die Arbeitszeit von 16 bis 17 Stun den (!) häufig vorgekommen; wenn die Saison herankam, wurde schon um 4 Uhr Morgens angefangen und bis spät in die Nacht hinein gearbeitet. Schritt für Schritt habe er diese Mißstände abzuschaffen versucht, und es sei ihm, wie er glaube, auch gelun gen. Im Jahre 1888 habe er zunächst die Sonntags- und Ueberstunden-Arbeit gänzlich abgeschafft und eine 9 (^stündige Arbeitszeit eingeführt. Im Jahre 1890 sei in dem Ar beiter-Ausschuß der Fabrik, der eine überaus erfreuliche Wirksamkeit seit zehn Jahren schon entfaltet habe und noch entfalte, die Frage des Achtstundentages erörtert worden. Er habe sich mit dieser Forderung einverstanden erklärt, wenn sie nicht allzu große Opfer für ihn selvst im Gefolge hätte. Die Arbeiter Härten damals eine Lohnerhöhung von 1 bis 15 Proz. verlangt, das wäre für ihn zu viel gewesen und deshalb hätten sich die Verhand lungen zerschlagen. Schließlich sei die Ar- unter der alten Heilmethode wahrscheinlich gestorben wären. Auch im städtischen Kran- lenhause zu St. Jacob sind mit dem Heilse rum schon ganz überraschende Erfolge erzielt worden. Kinder, welche bereits mit starken Atmungs-Beschwerden behaftet eingeliefert wurden, konnten bei der Anwendung des Heil serums schon nach dem dritten Tage als ge rettet angesehen werden. Auch bei Erwachse nen wirkte das Mittel zwar etwas langsamer, aber ebenso sicher. machermeister in Bischofswerda, mit Auguste Minna Kleinstück daselbst. — Edwin Johannes Ziegenbalg, Zigarrenarbeiter in Bretnig, mit Minna Clara Lehmann daselbst. — Friedrich August Müller, Maurer in Dresden, mit Lina Bertha Schölzel in Hauswalde. — Friedrich Otto Zschiedrich, Fabrikarbeiter in Bretnig, mit Liddy Marie Philipp daselbst. — Ernst Emil Hochauf, Bäckergeselle in Großröhrsdorf, mit Anna Flora Schöne in Bretnig. — Fried rich Wilhelm Hantzsche, Dienstknecht in Groß röhrsdorf, mit Auguste Auna Hause in Bret nig. Cigarrenarb, in Bretnig. — Alma Frida, T. d. weil. O. H. Zschiedrich, gew. Bäcker meisters in Ohorn. — Friedrich Paul, S. d. F- I- Zschiedrich, Dominialhsl. u Maurers in Bretnig. — 1 unehel. T. in Hauswalde. Getraut: Karl Ernst Lehmann, Glas- Uebcr die Verkürzung der Arbeits zeit in der Praxis äußerte sich kürzlich in einer Versammlung des der freisinnigen Richtung folgenden Ber liner Arbeitervereins Herr Fabrikbesitzer Hein rich Freese in folgender Weise. Er hat in seiner Fabrik den achtstündigen Ar beitstag eingeführt und kann über die Resul tate nur Hochbefriedigendes mitteilen. Ueber seine Ausführungen bringt die Berliner „Volks- Ztg." einen längeren Bericht, dem wir Fol gendes entnehmen: „Der Redner stellte die Frage voran, ob der Staat, oie Gesellschaft berechtigt seien, sich in Bezug aus die Arbeitszeit in die ge werblichen Verhältnisse einzumischen. Herr Freese bejahte die Frage ohne Weiteres. Er wies auf das Eingreifen des Staates zum Kirchennachrichten von Frankenthal vom 1. bis 31. Oktober 1894. Getauft: Lina Hedwig, des Steinar beiters Arnold in Frankenthal T. — Robert Alwin, des Sternarbeiters Berge in Franken thal S. — Max Bruno, des Dienstknechts Kunath in Frankenthal S. — Emil Martin, des Hausbesitzers Hauffe in Frankenthal S. — Ida Frida, der Dienstmagd Haufe in Frankenthal T. — Anna Flora, der Dienst magd Steglich in Frankenthal T. Getraut: Emil Hermann Gnauk, Wirt schaftsbesitzer in Goldbach, mit Auguste Selma Gnauk tn Frankenthal. — Wilhelm Paul Oehme, Schneioer in Frankenthal, mit Auguste Selma Roch in Frankenthal. Beerdigt: Alwin Martin, des Haus besitzers und Steinarbeiters Gnauk in Fran kenthal S., 2 M. 22 T. alt. — Frau Johanne Magdalene verw. Hirschfeld geb. Hörnig in Bretnig, 78 I. 6 M. 2 T. alt. — Gustav Erwin, des Gutsbesitzers Philipp in Bretnig S., 1 I. 9 M. 4 L. alt. — Das totgebo rene Töchterchen der Dienstmagd Sauer in Frankenthal. — Lina Elsa, des Henkelschlägers Seifert in Bretnig T., 11 M. 7 T. alt. Uhr. nge, mer, W die andere Hälfte war graubraun und mit langen weichen Haaren besetzt. Die Ursache ^der Mißbildung mußte als nicht erforschbar bezeichnet werden. iur Verfügung. Auch soll kein Arbeiter wegen , Inner Zugehörigkeit zu einer Organisation gemaßregelt oder entlassen werden, unter' Wahrung der vollen Freiheit der Brauerei, Hre Arbeiter ohne Rücksicht auf die Partei Wellung anzunehmen oder zu entlassen. Der Allgememe Anzeiger er- : scheint wöchentlich zwei Mal: . Mittwoch und Sonnabend. ! Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" Eteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten im aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. nachmittags ^1 Uhr in Großröhrsdorf, Mittel-Gasthof zur Kontrollversammlung einzutreffen. Die Militärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird bestraft. Königliches Bezirks-Kommando Bantzen Bretnig, Kausw alöe, Großröhrsdorf, :en- ocks üge ma ,25 an, en- üge üge ige »Ich denke dein ie Ouvertüre z. ^ben, wurde gefühlvoll vorgetragen. Ueber- E? sprach man sich höchst anerkennend über Leistungen des hiesigen Musikchor aus; den besten Beweis hierfür lieferten die vielen ^eifallsbezeuguugen, die jeder Nummer Agten. An das Konzert reihte sich ein Tänzchen, welchem allerseits flott gehuldigt vurde. sem Tage hat das Frauenzimmer in seiner Kammer das kräftige, lebensfähige Kind,, ein Mädchen, in ein Tuch gehüllt und alsdann im Koffer verschlossen, so daß das kleine We sen elendiglich ersticken mußte und der später auftretende Verwesungsgeruch oas Verbrechen ruchbar machte. — Ein höchst seltsames und wunderba res Naturspiel wurde in der jüngsten Sitzung der Medizinischen Gesellschaft in Leipzig ge zeigt. Es handelte sich um die Vorführung eines zufällig dort anwesenden Wunderkindes, der kleinen vierjährigen Böhmin Schöbl. Diese war niedlich, wenn auch von blühenden Formen. Ihr Gesicht würde hübsch, ja rei zend gewesen sein, wenn nicht die beiden Häts- ten des Gesichts von Geburt an verschieden wären. Die eine Hälfte war rot und weiß, — Zu der Bekanntmachung des Königl. "ezirkskommando in voriger Nummer ist mit- iuteilen, daß gemäß nachträglicher Anordnung Kontrollversammlungen je eine halbe Stunde früher beginnen, mithin am 8. No vember in Kamenz ^8, ^11 ^3 Uhr, in Weicher Weife auch in Schwepnitz, Königs- brück, Pulsnitz und Großröhrsdorf. — Der Boykott der Sozialdemokraten Segen die Waldschlößchenbrauerei m Dresden m aufgehoben. Der Park der Brauerei lieht Sm I. Mai 1895 und an 2 oder 3 Sonn igen des Sommers den Sozialdemokraten Bretnig. Sparkassenbericht auf Ok- mber d. I. In 58 Posten wurden 8815 E 89 Pfg. eingelegt, dagegen in 33 Posten ^64 Mk. 7 Pfg. zurückgezahlt, 12 neue Bü- Her ausgestellt und 5 kassiert. Bretnig. Eines sehr starken Be iches hatte sich das am Reformationsfeste M Gasthofe ium deutschen Hause vom hies. Musikchor veranstaltete Konzert zu erfreuen. Das Programm war ein reichhaltiges und auserwähltes. Jede der Nummern, unter U 2. —"V. — Wegen Kindesmordes wurde am denen sich namentlich die Romanze für C-llo : Sonnabend nachmittags das 20jährige Dienst- „Die Klosterglocken" und' Mädchen eines Restaurateurs in Oelsnitz i. .Romeo und Julie" hervor- V. in Haft genommen. Die That ist bereits Livadia, den l. November. Der har ist 2 Uhr 30 Min. gestorben. »Deutsche Wacht" schreibt hierüber : Das ^Mis, auf das die Welt seit Wochen vor-: "Met war, ist eingetreten. Alexander 111. !»i November gestorben. Das tranrige schick, iin Mannesalter einer tückischen ^ankheit zu erliegen, sichert ihm menschliche ^ilnahme. Im Anblick der Majestät des 4vdes verstummt das richtende Urteil. Aber Ann der Allherrscher Tod seine Beute auf fronen sucht, wenn der Blitz die höchsten Kronen herabschlägt, dann bebt und erzittert Ach der breite Boden in der Tiefe. Die Me des Mausoleums wird längst dre ir- HM des Mannes umfangen, in besten Mde eine unermeßliche Machtfülle gelegt SH, ehe alle Unterthanen des Niesenreiches Kunde vom Tode ihres Herrschers er-!lustes, da keine Hilfe in der Nähe war, ver acht, die am 2- Nov. bereits das ganze storben ist. westliche Europa erfuhr. — In den Leipziger Krankenhäusern - sind bis jetzt über 20 Kinder durch Anwend ung des Diphtherie-Heilserum geheilt worden. Darunter befanden sich einige Erkrankte, die Bekanntmachung. . Alle im Gemeint ebezirk Bretnig aufhältlichen Reservisten und alle Dispositionsurlauber Halten hierdurch Befehl, Sonnabend, den 10. November 1894 — Nicht weniger als fünf Brände wur den am Sonntag und in darauffolgender Nacht in den Ortschaften bei Crimmitschau gezählt. In Langenheffen brannte früh nach 3 Uhr ein Seitengebäude und um 6 Uhr M Grünberg eine Strohfeime nieder; ein an- Kirchennachrichten von Hauswalde. 24. Sonntag n. Tr.: Abendmahl, Beichte 8^/2 Uhr vorm. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienst für die Konfirmanden und deren Angehörige die Konfirmanden haben sich ^42 Uhr in der Pfarre einzufinden. Getauft: Elsa Martha, T. des B. M. Hoyer, E. u. Handelsmanns in Bretnig. — Paul Georg, S. des G. A, Kannegießer, E. u. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Olga Bertha Charlotte, T. des Kaufmanns Alfred Alexander Schurig. — Johanna Luise Erna, T. des Hausbesitzers Emil Robert Jentsch. — Johannes Max, S. des Fabrikarbeiters Johann Otto Richter. — Oskar Walther, S. des Waldwärters Moritz Clemens Hippel. — Clara Milda, T. des Tischlers Gustav Ernst Siegel. — Außerdem ein unehelicher Knabe. Heirats-Register. Die Ehe schloffen: Georg Schoradt, Schirrmeister, mit Anna Ida Schöne. Gustav Robert Fiedler, Fabrikarbeiter, mit Emma Ernestine Möget. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Paul Otto, S. des Fabrikar beiters Edwin Bruno Schöne, 2 M. 18 T. alt. beitszeit von 9(2 Stunden auf 9 Stunden herabgesetzt worden. Die Resultate und Be obachtungen zeigten dem Vortragenden damals schon, daß oie Einführung des Achtstunden tages möglich sei. In der sogenaun:en „fau len Zeit" wurde die Arbeitszeitszeit reduziert, aber die Reduktion erwies sich bald als illu ¬ sorisch. Die Akkordarbeit holte Alles ein. Ende der Woche war der gleiche Lohn wie vordem zu zahlen. Die Ueberstundenarbeit erkannte der Redner gar bald als Schlendrian. Der Arbeiter richtete sich feinen Etat danach ein, er konnte ohne Ueberstunden nicht mehr bestehen und mit der Arbeit auch nicht eher fertig werden. Fortsetzung folgt.