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ugemeilm Anzeiger. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" Erteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten im Laus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post tMk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die (Ortschaften: Vrelnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, KranKmthal und Umgegend. Expedition: Bretnig Nr. 13 d. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag U-Il Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freilag vormittag ',11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Redaktion, Druck und Verlag von N. Slhuvlg, Dretnig. Sonnabend, den 2V. Oktober 1894. 4. Jahrgang. Bekanntmachung, den Fuhrwerksverkehr betreffend. Aus die Bestimmungen der amtshauptmannschaftlichen Bekanntmachung vom 28. Febr. 1888, wonach Fuhrwerke bei anhaltendem Regenwetter nur die Hälfte der sonst zuläs sigen Lasten laden dürfen, werden die Beteiligten hiermit wiederholt hingewiesen. Das höchste zulässige Ladcgewicht beträgt: bei einer Felgenbreite von 5—7 ein 30 Zentner bez. 15 Zentner, ,/ „ ,, 10 ,, 50 ,, ,, 25 „ „ „ „ ,, 10 15 „ 80 ,, ,, 40 ,, Zuwiderhandlungen können mit Geld bis zu 60 Mk. oder Haft bis zu 14 Tagen be ¬ straft werden. Bretnig, den 17. Oktober 1894. Die Ortsbehörde. Gebler, Gemeinde-Vorstand. Wegebesserungen betreffend. Durch die langanhaltende nasse Witterung sind die öffentlichen Wege jetzt sehr schlecht geworden. Den Wegebaupflichtigen des Bezirks wird deshalb nachdrücklich eingeschärft, daß die lose umherliegenden Steine abgelesen und an der Seite angehäuft, die ,Seitengräben gehoben, die Schleusten sorgfältig geräumt und alle dem Wasserabzuge entgegentretenden Hindernisse baldigst beseitigt werden müssen. Ferner ist zu bemerken gewesen, daß auf vielen Wegen die anstehenoen Sträucher und Bäume mit den Aesten soweit hereinragen, !daß der Verkehr dadurch beeinträchtigt wird. Derartige Sträucher, die übrigens auch das Austrocknen der Wege verhindern, sind zu entfernen, die Bäume aber gehörig auszuästcn. ! Die hiernach erforderlichen Arbeiten sind sofort in Angriff zu nehmen und ohne Unter brechung zu beenden. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 13. Oktober 1894. von Crdmannsdorff Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 20. Oktober 1894. Im Jahre 1895 fällt Ostern auf den 4. April. Oeffentliche und Gesellfchafts- Ezvergnügen können demnach bis 24. März ""gehalten werden. Maskenbälle können vom Januar bis zum Fastnachts-Dienstag (26. Februar) stattfinden. Der nächste Frühjahrs- Bugtag fällt auf den 13. März. Die Zeit für Maskenbälle und Tanzvergnügen ist dem nach im nächsten Jahre ausgedehnter als in d'esem Jahre. Großröhrsdorf. Auf das morgen Sonntag im Gasthof zum grünen Baum Aufführung gelangende vaterländische Schauspiel „Krieg gegen Frankreich" sei auch an dieser Stelle noch besonders aufmerksam gemacht. Nach den verschiedenen Zeitungsbe- uchten ist das genannte Schauspiel überall ^ größtem Erfolge in Szene gegangen und i" steht denn allen Besuchern ein höchst genuß reicher Abend bevor. — Am 13. Oktober versandte die Glas- Mm-Fabrik von Melz und Jungrichter in Radeberg die zehntausendste Form, welche in genannter Fabrik nach Verlauf von ca. 8 Jah ren angefertigt worden ist. Aus Anlaß dieses freudigen Ereignisses gaben die Besitzer der oabrik ihrem Arbeiterpersonal am Abend im Mhof zur grünen Tanne ein Festessen mit endem Balle. Kamenz. Nach der vom Statistischen Bureau des Königl. Ministerium des Innern Wammen gestellten „Uebersicht der bei den Sparkassen im Königreiche Sachsen erfolgten und Rückzahlungen" geschahen im Monat Agusl 1894 bei der Sparkasse zu Kamenz sg Einzahlungen im Betrage von 87307 M., Rückzahlungen im Betrage von 86984 bei dec Sparkasse zu Elstra 69 Einzah- ^"gen int Betrage von 4208 M., 40 Rück- Mungen im Betrage von 4439 M., bei der Sparkasse zu Königsbrück 227 Einzahlungen ^Betrage von 17412 M., 72 Rückzahlungen ?! Betrage von 15041 M., bei der Spar te zu Pulsnitz 340 Einzahlungen im Be lage von 27381 M., 113 Rückzahlungen im "etrage von 20752 M., bei der Sparkasse a Großröhrsdorf 230 Einzahlungen im Be lage von 13662 M., 93 Rückzahlungen im ^trage von 17453 M., bei der Sparkasse Bretnig 110 Einzahlungen im Betrage ."p 9246 M., 17 Rückzahlungen im Betrage 1225 M., bei der Sparkasse zu Ohorn : Einzahlungen im Betrage von 3863 Mk., ^Rückzahlungen tm Betrage von 1436 M., 7! der Sparkasse zu Königswartha 61 Ein- Wungen im Betrage von 8140 M., 35 Zahlungen im Betrage von 4356 M. t d — Einbrecher haben in der Nacht zum ^Nabend in dem Kontor der „Niederlage k, vereinigten Glashütten zu Radeberg," ^itestraße, einen verwegenen Einbruch aus geführt. Man fand Thüren erbrochen vor, im Kontor war der eiserne Geldschrank an der Seite geöffnet. Die Diebe haben mit Instrumenten die Wand durchbohrt und dann mittelst eines zangenartigen Instrumentes ein großes Loch hineingeriffen, so daß sie durch greifen konnten. Vermißt werden 1380 Mk. bares Geld, zumeist in Goldstücken, ferner die Zinsleisten und ZinS'cheine landwirtschaftlicher Pfandbriefe im Gesamtbeträge von 8200 Mark und von Reichsanleihe zu 400 Mark. Die Diebe sind zweifellos geübte Bankdiebe von auswärts. Der Schrank ist von älterer Konstruktion. Die Polizei hat ihre Thätigkeit sofort energisch begonnen. — Wir machen darauf aufmerksam, daß diejenigen Reservisten, welche gelegentlich der diesjährigen Manöver zur Uebung eingezogen waren und am 22. September d. I. entlassen worden sind, den Anspruch auf die ihnen ge setzlich zustehende Familien-Unterstützunz spä testens bis Sonnabend den 20. d. M. bei ihrer Wohnortsbehörde anzumelden haben, widrigenfalls sie des Anspruches verlustig gehen. — In den kommenden Nächten werden wieder größere Sternschnuppen-Schwürme zu beobachten sein. Dieselben kommen nach den Angaben der Astronomen aus den Sternbil dern des „Orion" und des „Stier". — Für Wildpretesser. Ein Dresdner Blatt macht auf einen Unterschied aufmerk sam, der im Wildhandel in Berlin gegen Dresden besteht. Während dort die Hasen beim Verkaufe im Fell stets ausgeworfen ab gegeben und zumeist auch gleich so auf den Markt gebracht werden, werden dieselben in Dresden fast ausschließlich unausgeworfen ein geführt und verkauft. Von einem Interessen ten in der Berliner Zentralmarkthalle wurde m der „Berliner Markthallen-Zeitung" neu erdings hierzu geltend gemacht, daß es ent schieden richtiger und vorteilhafter sei, die Hasen ausgeworfen in den Handel zu bringen, wie -s bei Hirschen und Rehen ja auch stets geschehe. Die viel verbreitete Meinung, daß sich die Hasm mit den Eingeweiden besser hielten, sei unrichtig, denn der in denselben enthaltende Unrat gehe bei jedem Wild bald in Gährung über und verderbe das Fleisch. Auch sei nicht einzusehen, warum man für Eingeweide Fracht und eventuell auch Zoll zahlen solle. Es wird deshalb em pfohlen, auch die Hasen alsbald nach dem Schuß auszuweiden, wobei Herz, Leber und Lunge im Körper zu verlassen seien. Die Oeffnung im Fell müsse möglichst klein sein, damit das Fleisch nicht austrockne. — Die Militär-Anwärter werden darauf aufmerksam gemacht, daß in Nr. 38 des „Zen tralblattes für das deutsche Reich" ein neues Gesammtverzeichnis der Privateisenbahnen und durch Private^ betriebenen Eisenbahnen, wel chen die Verpflichtung auferlegt ist, bei Besetz ¬ ung von Beamtenstellen Militäranwärter vor zugsweise zu berücksichtigen, erschienen ist. Dies Verzeichnis tritt an die Stelle des durch Bekanntmachung vom 9. November 1891 im „Zentralblatt" veröffentlichten Gesammtver- zeichnisses. — Auf Requisition der Polizeibehörde des Dresdner Vororts Trachau wurden in Löbau der flüchtige Gemeindevorstand Hauffe aus Trachau und in Görlitz seine Geliebte, eine Frau Beck, verhaftet. Bei der in der Hotelwohnung der Letzteren vorgenommenen Untersuchung der Reise-Effekten fand man einen sechsläufigen Revolver uni 1300 Mk. bares , Geld. Reber die Veranlassung zur Verhaftung der beiden Flüchtigen, welche wie der nach Trachau zurückgebracht worden sind, ist nichts Näheres bekannt. — Ein Mißverständnis, welches viel Heiterkeit erregt hat, passierte in einem Ho tel in Neustädtel. Der Besitzer, welcher, bei läufig bemerkt, die Angewohnheit hat, statt Mark Meter zu sagen, beauftragte seinen Haushälter, in der Kunstgärtnerei für einen gewissen Zweck „ein Tafelbouquet zu einem Stadt Wurzen nach Preußen verlegt; auf den Fehler aufmerksam gemacht, giebt er folgende Berichtigung: „Danke! Lassen wir also die berühmte Seestadt Wurzen den Sachsen, die Preußen holen sichs schon noch einmal!" — In seiner Wohnung in der Elster straße zu Leipzig hat sich am Sonntag Abend ein Lieutenant des 107. Jnfantrie-Regiments durch Erschießen entleibt. Der Bedauerns werte, der seit etwa dreiviertel Jahren leidend war, hat die That in einem Anfall von Schwer mut begangen. — Der „Rodaische B." weiß von einem Bcuersmann aus der Umgebung von Roda (Sachsen-Altenburg) zu berichten, daß er das uneheliche Kindchen seiner Tochter den Schwei nen als Futter vorgeworfen hat- Vater und Tochter sind bereits verhaftet, damit das schau derhafte Verbrechen gesühnt werden kann. — Vor dem Zwickauer Landgericht hatte sich kürzlich ein Schulknabe zu verantworten, der mit geradezu verblüffender Dreistigkeit mehrere Postanweisungen gefälscht hatte. Das Gericht verurteilte den jugendlichen Angeklag- len zu acht Monaten Gefängnis. Kirchennachrichten von Hauswalde. 22. Sonntag nach Trin.: Abendmahl, Beichte 8'/^ Uhr. Hauptgottesdienst 9 Uhr vorm. Nachm. 2 Uhr Katechismusunterredung mit der konf. männlichen Jugend von Haus walde und Bretnig. Mittwoch, den 24. Oktober: Begin« der Konstrmandenstunde Getauft: Paul Curt, S. d. G. R. Schimmang, Stellmachers in Hauswalde. Beerdigt: Eine uneheliche Tochter. Auch hierdurch wird bekannt ge geben, daß nächste Woche in Haus walde und Bretnig, Hauswalder so wie Frankenthaler Anteils, der Sammelbogen mit der Bitte um Gaben sür die Gustav Adolffache um hergetragen werden soll. München hatte in seinem „Vaterland" die! arbeiters Bartholomäus Krink 1 M. 14 T. alt. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. Ax Geburten wurde» eingetragen: Ida Martha, T. des Maschi« nenheizers Eduard Julius Hennig. — Ida Flora, T. des Maurers Gustav Bernhard Philipp. — Otto Bernhard, S. des Fabrik arbeiters Alwin Theodor Wehnert. — Mar tin Otto, S. des Zimmermanns Emil Otto Schöne. — Fritz Paul, S. des Färbers Fr. Moritz Emil Kunath. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Bernhard August Schöne, AmtS- gerichts-Aktuar zu Riesa, mit Minna Flora Schöne. — Friedrich Hermann Haufe, Bu reaudiener zu Dresden, mit Ida Emilie Hoch- auf. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Franz Georg, S. des Bahn- Meter" zu Zeiner Mark zu bestellen. Dienst-! beflissen führt der Beauftragte seines Herrn Befehl peinlichst aus und erscheint am Abend ! zu Aller Erstaunen mit einem thatsächlich einen Meter hohen und dementsprechend voluminö sen Bouquet, das indessen verschiedene „Meter" kosten dürfte. — Der Ortsbehörde zu Kieritzsch ging ein Brief aus Aue im Erzgebirge zu, wel cher beweist, daß der „Millionenerbe" Meihnel bereits vor 6 Jahren dasselbe Ma növer wie jetzt ausgeführt hat. In dem Briefe heißt es: „Vor ca. 6 Jahren, als ich noch in Hartmannsdorf bei Kirchbergs wohnte, reiste der Instrumentenmacher Meih- j nel aus Friedrichsgrün bei Falkenstein bei j i mir zu, welchen ich in Arbeit »ahm. Zu ! einer geeigneten Zeit machte er mir die Mit- > teilung, daß er von Amerika aus als Erbe^ I von mehreren Millionen Dollars und einer! ! Farm gesucht werde. Meihnel schwindelte mir infolge dessen einige kleine Geldbeträge, Stock, Schirm re. ab. Nachdem dem Meihnel die Sache etwas gefährlich zu werden schien, verschwand er auf Nimmerwiedersehen. Ich ließ nun diesen angeblichen Glücksmenschen polizeilich verfolgen, wobei es auch bald ge lang, Meihnel in Falkenstein festzunehmen. In Kirchberg erhielt er dann infolge seiner vielen Vorstrafen cirka 2 Monate Gefängnis". In Kieritzsch ist es dem Meihnel gelungen, von vielen Seiten ihm angebotene Barmittel in Empfang zu nehmen; man schätzte es eben für eine Ehre, dem Erben von vielen Millionen pekuniär aushelfen zu dürfen. An Heiratsanträgen soll es dem Meihnel auch nicht gefehlt haben. — Der Preußenfresser Dr. Sigl in