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Bad Schandau. 62. Jahrgang. Nr. 136 Der Stadtrat. und Fettmarke 0 vom Es werden beliefert: Leute vraftmelclung. Deutscher Heeresbericht. Großes Hauptquartier, den 11. November 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Abwehr amerikanischer Angriffe östlich der Maas zeich neten sich durch 'erfolgreiche Gegenstösse das brandenburgische Res.- . Iuf.-Ncg. Nr. 207 unter seinem Kommandenr Oberstleutnant Hennigs und Truppen, darnnter 192. sächsische Infanterie-Division, unter Führung des Oberstleutnant P. Zcschan, Kommandeur des Iuf.-Ncg. Nr. 183. besouders ans. - Infolge Unterzeichnung des Wassenstillstands-Ver trages wurden heute mittag auf alle» Fronten die' Feindseligkeiten eingestellt. Der Erste Generalgnartiermeister Groener. Papstdorf. Es freut uns, berichten zu können, das; sich der Schulamtskandidat Herr Johannes Förster, welcher neulich von uns als vermißt gemeldet morden ivar. in französischer Gefangenschaft befindet. Königstein. Bei der hiesigen Stadtsparkasse wurden im Monat Oktober I9l8 Mark 185 190.10 eingezahlt, dagegen erfolgten Rückzahlungen im Betrage von Mark 98 430.18, einschließlich Mark 9 926.— für gez. Kriegsanleihe. Der Zinsfuß beträgt 3'/2»/„ bei täg-. licher Verzinsung. (tze öffnet fikr Ein- und Ritcksahlnnge« an jedem Werktage vormittags von 0—12 Uhr — — und nachmittags von 2—4 Uhr. - Sonnabends durchgehend von 9—2 Uhr. _ Fernruf Nr. 86. —* (M. I.) Das Kriegsministerium hat an die zu ständigen Stellen Anweisung dahin erlassen, zur Sicherung und Beschleunigung der Kartofselzusuhren allen an sie herantrctenden Anträgen auf Gestellung von Mannschasten, sonstigen Hilfskräften, Gespannen und Lastkraftwagen so weit und so rasch als irgend möglich zu entsprechen. Da die Kartoffclcntcignung in vollem Gange ist, darf erwartet werden, daß sich die Kartofselzusuhren wesentlich bessern werden. -* (M. I.) In einer im Lause des Monats Nov. stattsindendcn Sitzung wird sich das Direktorium der Sitzung Hcimatdank darüber schlüssig machen, in welcher Weise eine Arbeitsgemeinschaft zwischen dem Heimatdank und den Kriegsbeschädlgten-Bercinigungen ungebahnt werden kann. Es steht zu hoffen, daß dann die sogen, amtliche Fürsorge, der das Wohl der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen anvertraut ist, nicht mehr, wie es bisher vielfach geschehen ist, neben, sondern ständig Hand in Hand mit den Vereinigungen arbeitet, in denen sich die Lcidcnsgenossen zur Selbsthilfe'zusammengeschlossen haben. Dann wird es auch möglich sein, wegen der Unterstützung der Kriegsbeschädigten und der hierfür be- rcitzustcllenden Mittel Vereinbarungen zu treffen. —* (M. I.) Bekanntlich hat das Ministerium des Innern aus Ansuchen des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten aM 28 Oktober seinen Sitzungssaal den Vertretern der Dresdner Presse zu einer Besprechung zur Dersügung gestellt, nachdem Dresdner Pressevertreter zur Vorbereitung von ihnen in Aussicht genommener, regelmäßig abzuhaltender Prcsscbesprechungen die Bereitstellung erbeten hatten. Es wird daraus in der Oeffentlichkeit die Schluß folgerung gezogen, daß die Sächsische Negierung aus die Presse vermehrten Einfluß zu gewinnen und sie ihren Wünschen gefügig zu machen beabsichtige. Dem gegen über muß darauf hingewiescn werden, daß es nicht die Negierung war, die die Anregung zu der Veranstaltung gegeben hat, und daß sie bei der ersten Zusammenkunst nicht einmal vertreten war. Der Wunsch nach solchen Besprechungen ist vielmehr durchaus von der Presse selbst ausgegangen. Selbstverständlich würde es aber die Re gierung nur mit Freude begrüßen können, wenn die Vertreter der Dresdner und der sächsischen Presse aller Parteien In gemeinsamen Beratungen und durch Anknüpsung persönlicher Beziehungen vorhandene scharfe Gegensätze ausglcichen würden, und sie ist sehr gern bereit, dadurch mitzuwirken, daß sie auf Wunsch bei derartigen Zusammen künften Auskunft erteilt. —* Aumcldnug der mctM'crarkcitcndctt Hnudwcrks- bctriebc. McHandwclMctriebc im Gewerbckammerbezirke Dresden, die Kupfer, Zinn. Aluminium, Zink, Blei und Nickel oder deren Legierungen zu Fertigwaren verarbeiten und die eine Berücksichtigung bei der späteren Mctall- verteilung durch die NNüallfreigabestelle erwarten, werden dringend aufgefordcrt, sich bei der GcwerbekammerDresden, Grunaer Straße 50, spätestens bis zum 15. Nobcilllicr 191.8 anzumelden. Auch die HandwirkSbetnebe, die bisher unter die einzelnen Metallberatungsstellen der Industrie (z. B. In der Elektrotechnik, Kupserschmiedcrei usw.) ge stellt waren, sollen sich melden. Ein Anspruch aus sofortige Belieferung des Betriebes mit Metall ist mit der An meldung nicht verbunden. -* Bcrscuduug von Photographien an Gcfanaenc im feindlichen und neutralen Ausland. Es wird daraus auf merksam gemacht, daß sämtliche photographische Sendungen an deutsche Gefangene und Internierte verboten sind mit Ausnahme von nnanfgczvgcuen Personcnbildnissen aus dünnstem Papier. 51M unä Lana. —* Die am gestrigen Sonntage in unserer Kirche veranstaltete Kollekte fürs Note Kreuz hat ergeben 45 Mark. —* Vom 10. November ab hält der Zug 6987, nachm. 2.18 Uhr von Schandau nach Sebnitz, auch in Porschdorf (2.30 Uhr). —* Abdul Minx-Murch am Mittwoch in Hegenbarths Sälen! Das „Demminer Tageblatt" schreibt: Abdul Minx-Murey, der Mann mit der eisernen Zunge, gab gestern in der „Reichspost" ein hübsches Gastspiel. Aus gerüstet mit einer ungewöhnlichen Unterhaltungsgabc, mit der er allein es besser als manch ein Dutzend Durchschnitts - Mimen zuwege bringt, das Publikum zu erheitern, gab Murer; als Zauberkünstler zunächst gediegene Proben der orientalischen Magie. Die Plaudereien, die seine Vorführungen dabei begleiten, sind ungemein launig, . vornehm, witzig und lösten wiederholt recht starke Lach salven aus usw. Es wird ein unterhaltender Abend werden und ist der Besuch deshalb warm zu empfehlen. Will st -Mick«Ai«. Wiederbeginn des Unterrichts: ÄMlÄU dai st. M. Schuldirektor IdlOkniok. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 34918. Die „Sächsische Elbzcitung' erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des BlatieS erfolg! tags vorher nachm. 5 Ubr. Bezugs-Preis viertel jährlich 2.— Mk., 2monatlicb 1.40 Mk.,1 monatlich 70 Pfg. durch die Post vierteljährlich 2.10 Mk. (ohne Bestellgeld). Einzelne Nummern 12 Pfg. Ville kaiserlich. Poslanstaltcn, Postbote», sowie die ZcitnngSträgcr nehmen stets Bestellungen aus die „Sächsische Elbzeilung" an. Tägliche Beilage: „Unterhaltungsblatt". im neueren Schulgebäude, erste Etage. Aus- gghc jeden Freitag zwischen 4 und 5 Uhr. Schandau, Dienstag, üen 12. November 1918 Versammlung am Sonntag in Hegenbarths Sälen. Der weitgereiste Schriftsteller Freiherr v. Neivc n st c I n sprach in einer sehr gut besuchten Versammlung über das Thema: „Was muß der Deutsche vom legten Abschnitte des Weltkrieges wissen?" Vorher begrüßte Herr Schuldirektor M ohrich die zahlreich erschienenen Männer und Frauen aus Stadt und Land, wies auf die furchtbar schwer aus uns lastenden Ereignisse hin und sprach den innigen Wunsch ans, dak wir auch ans diesem Zusammenbruch, der einzig in der Weltgeschichte dasteht, ' mit Gottes Hilfe nnS wieder hcranssindcn möchten. — Nun ent wickelte der Redner de« Abends ein hochinteressantes Bild über die politischen Verhältnisse, die Deutschlands Znsammcnbrnch be dingten. Die AnSlandSpolitik des gewesenen deutschen Kaisers, wäre im Gegensatz zn der Bismarcks eine derart schwankende gewesen, daß die Folgen nicht ansblciben konnten. Wäre der Bismarckschc Kurs weiter beibchaltcn worden, so wäre cs nicht zum Wasfengnngc gekommen, da Deutschland mit Rußland zusammen respekteinflößend hätte sein mässen. Die Ereignisse der letzten Tage sind überraschend schnell gekommen, trotzdem ist es unser aller Pflicht, einer Regierung, von welcher Partei sie auch gestellt werde, die Anerkennung nicht zn versagen, sofern sic siir Ruhe nnd Ordnung sorgt. Er persönlich sei von jeher der Meinung gewesen. Redner führte weiter ans, es sei leioer eine Tatsache, daß ein Teil des Offizierskorps — neben vielen anderen Begebenheiten — mit daran schuld wäre, daß die Mißstimmung unter den Soldaten so groß sei. Im Interesse des deutschen Offizierskorps müsse cr jedoch feststcllen, daß nicht alle so gewissenlos waren nnd den Zusammen? brnch mit veranlaßt haben. Er habe noch das feste Vertrauen zu diesen und unserem Heere! Auch über den bisherigen deutschen Kronprinzen wnrde berechtigte.Klage geführt. Daraus erläuterte er die cngliche Politik in Irland, wo cS sich so recht gezeigt hat. daß wir, wenn hier nicht Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten bleiben, damit rechnen können, daß „unsere Vettern" von drüben hcrübcrkommcn, nm geordnete Ver hältnisse schaffen zu wollen, lind dann sind wir verloren! Des halb forderte Redner wiederholt ans, ja Ruhe nnd Besonnenheit zn wahren nnd Hand in Hand zn gehen mit der neuen Regierung an dem Ansbau unseres Vaterlandes, anstatt Englands Macht politik durch innere Zerrissenheit Gelegenheit zn geben, sich in demselben zn betätigen. Nicht nur an die Anwesenden, sondern auch au deu Arbeiter- uud Soldatcnrat müsse d:r Nus ergehen: Ordnung halten ist .jetzt die Hauptsache! Mit diesem Appell schloß Redner seinen mit großem Beifall mitgenommenen Vortrag. Diesem schloß sich die Vorführung einer Serie von Lichtbildern an, welche nns mit den in letzter Zeit oft genannten Oricntstädtcn . nnd Gegenden und Kolonien bekannt machten. Den Schluß des Abends bildete ein lustiger Film aus dem Leben unserer Feld grauen bez. von der Tätigkeit unserer Sanitätöhunde. »a-w. rot 5 Pfund, von Montag ab. — bei Klemm — aus Lebensmittelmarke Nr. 38 November 50 Gramm. Preis 4.45 M. das Pfund. Dienstag die Nr. 1 bis 1400, Mittwoch - - 1401 - Ende. Schandau, den 11. November 1918. Fernsprecher Nr. 22. Telegramme: Elbzeitung. Anzeigen, bei der weilenBer- brcitnng d. Bl. von großer Wirkung, sind Montag«, Mittwochs nnd Freitag» bi« spätestens vormittag« 9 Uhr aiifzugcbcn. Ortsprcis für die b gespult. Kleinschriftzeilr oder deren Raum 20 Pfg., bei auswärtigen Anzeige» 25 Pfg. (tabellarische und schwierige Anzeigen nach Ucbereinknnst). „Eingesandt" und „Rcklam»" 50 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent» sprechender Nachlaß. Tägliche Beilage „Untcrhaltungoblatt,. Lebensmittel betr. Xsi itoikfsln — bei Haase — auf Bczirkslrartoffelmarbc I!, grau 10 Pfund, Das Gebot der Stunde. Jetzt, wo cs überall gärt und brodelt, wo sich aus den alten, traditionell gewordenen monarchischen Neichen, deren Fundamente doch nicht so fest gewesen sind, als man gemeinhin zu glauben gewöhnt war, neue Staaten gebilde in Europa formen, — jetzt wäre es der größte Fehler, grollend und untätig abseits zu stehen und die Dinge gleichgiltig ihren Laus gehen zu lassen. Das Gebot der Stunde ist für jeden deutschen Mann und jede deutsche Frau, die neue Ncichsregierung unter ihrem Kanzler Ebert — dessen Aufruf zur Nuhe und Ordnung auf der dritten Seite zu lesen ist — in ihren Bestrebungen, die hochgehendcn politischen Wogen in feste User zu leiten, nach besten Kräften zu unterstützen. Der Krieg, der so unendlich viel Herzeleid über uns ge bracht hat, ist verloren! Das Vaterland aber darf nicht verloren gehen! Wir alle müssen mit tätig sein, daß uns die Heimat erhalten bleibt. Es ist notwendig, daß der Soldaten- und Arbeiter rat durch gleichmäßige Vertretung seitens der Bürger, Bauern und Beamten verstärkt wird. Dies zu erreichen, wird es u. C. wichtig sein, an den Gerechtigkeitssinn des Reichskanzlers und der Mehrheitssozialisteu zu appellieren. Es ist ein Gebot der Stunde und Vernunst! Und wir sind überzeugt, daß auch viele, die bisher anders dachten, nunmehr — nachdem sie so sichtbar von der Unhaltbar keit des bisherigen Systems überzeugt morden sind — umgelcrnt haben und gern ihre Hand dazu bieten wer den, an dem Ucbergang aus dem furchtbaren Völker morden in die Friedenswirtschaft mitzuhelsen und an dem neuen Staatsgebäude milzubauen zum Heile der Heimat und des Vaterlandes! Genau wie in der bisherigen Neichsregierungssorm bez. deren Parlament alle Stände vertaten waren, so muß auch — abgesehen von der geplanten National versammlung — im Soldaten- und Arbeitcrrat der Biirger, Bauer und Beamte vertrete» sein, denn dadurch wird eine Verbitterung vermieden, ein gemein sames Handeln ermöglicht und die Versorgung der ge samten Bevölkerung mit Lebensmitteln gesichert — letzteres natürlich unter Innehaltung des Markensystems und Be strafung des Schleichhandels —, wodurch naturgemäß Ordnung und Nuhe gesichert werden. Dies ist das Gebot der Stunde! »onrgd RohrniMr. Druck unk Berlan: S ä ch s i s ch c E l b z c i l n n g, A l w ci H i c k e. — Verantwortlich . K c> n r -i d , 8M-8MliS88k ru 8elmüsu , Mncksnlegungss-sllv kli iSgssnIvik«. — l-siprig kl»*-— Zeitung fiir die Landgemeinden: Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenhain, M en ^^^g^biet der Sachs.-Vöhm. Schweiz. Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für—ode- . Im gälte Merer Newnlt Mrieg oder Irgendwelcher lonsttger Störungen de« lUelrtebe« der Zeitung, der Meleranlen oder der BeISrdernng«etnricht»ngen> dnt der ^etzeder te — ^Vosstcl JltValideNdank Ullb Rudolf Mossti A n zc i g cu-A n n a h m e st c llc n: In Bud Schandau: Geschäftsstelle Zankcustraßc 134; in Dresden und Leipzig. in Frankinrt a. M.: G. L. Daube a Eo. MW Ascit« Amtsölatt ür w RchWe MUM, As RchW des AAlG 1° smr sir All viMlMlllAG i« MliM.