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Allgemeiner Anzeiger : 12.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189409127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18940912
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18940912
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-09
- Tag 1894-09-12
-
Monat
1894-09
-
Jahr
1894
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 12.09.1894
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* Die den Hals, die die Braungefleckte! Wenn's auch jetzt lammerlsromm ist, so wird es ! doch mitunter wlld wie der Teufel, d'rum nimm ng wurde sofort ausgeführt und ! es hin und führ's zum Fleischer, denn es NIMM Die Drohung wurde sofort ausgeführt und Ul in der Angelegenheit somit gleichzeitig mit den Ver. Staaten und mit seiner Kolonie Kanada zu thun. Kuhglocke um trägt!" Holland. Lage der Holländer auf Don Uah und Fern. Eine Berichtigung. Wie die ,Münch. N. Nachr.' melden, ist der Hauptmann v. Kreß zu Kressenstein nicht durch einen scharfen Schuß getötet worden, sondern infolge eines Schlag anfalles gestorben. Die Brechruhr unter der Neißer Garnison hat bisher 50 Soldaten ergriffen. Im ober schlesischen Kreise Falkenberg ist die Ruhrepidemie heftig aufgetreten; in Wiersbel sind 21 Erkran kungen und 5 Todesfälle vorgekommen. Die Flucht aus Danzig. Wie nähere Ermittelungen über die Flucht des wegen Zwei kampfes mit tätlichem Ausgange zu 2-/^ Jahren Festung verurteilten russischen Barons Nikolai v. Rummell aus der Festung Weichselmünde ergeben haben, ist dieser über eine 2 Meter hohe Festungsmauer geklettert und hat dann den Festungsgraben überschritten. Das ist ihm sehr leicht geworden, da auf dem Graben eine große Menge Fichtenstämme lagern, die eine förmliche Brücke bilden. Nachdem er ins Freie gelangt, ist der Flüchtling wahrscheinlich zu Wasser nach einem russischen Hafen entkommen. Seit 23 Jahren ist aus der Festung Weichselmünde niemand entwichen, obwohl sie zeitweise, namentlich in den achtziger Jahren, ziemlich stark mit Ge fangenen belegt war. Um einer Anklage wegen Betruges aus dem Wege zu gehen, hat sich nach der ,Danz. Ztg." der bisherige Stadtkämmerer Wodtke in Lauenburg erschossen. Er ging des Morgens jagdmäßig ausgerüstet von Hause weg und hat bald darauf den Selbstmord ausgeführt. Lange Jahre war er in Lauenburg als Kämmerer thätig. Es wurden schon im vorigen Jahre allerlei Ge rüchte laut, und diese haben ihn wohl bewogen, im Mai seine Pensionierung zu beantragen, die von den Stadtverordneten auch genehmigt wurde. Schließlich ist gegen ihn ein Verfahren wegen Betruges eingeleitet worden. Ein borstiger Passagier. In einem von Dortmund nach Dorstfeld fahrenden Wagen der elektrischen Straßenbahn ging es vor einigen Tagen recht lustig zu. Eine Bäuerin kam vom Viehmarkt und hatte ein kleines Ferkel gekauft. Um baldigst damit nach Hause zu kommen, ver barg sie das Schweinchen unter ihrem weiten Mantel und bestieg am Körnerplatz ganz naiv die Straßenbahn. Nachdem der Wagen eine Strecke zurückgelegt, wurde es plötzlich unter dem Mantel lebendig. „Hui! Hui! ertönte es in einem fort, die Mitfahrenden in höchsten Schrecken versetzend. Eine förmliche Panik aber entstand erst, als das Borstenvieh der Bäuerin entwischte und schreiend im Wagen umherrannte. Nunmehr trat der Kondukteur vor und ver weigerte der Frau sowohl, wie ihrem „Schütz ling" das weitere Mitfahren, indem er bemerkte, es sei eine elektrische und keine Schweinebahn. aufgefordert wird, ein Gesetz vorzuschlagen, das den obligatorischen 8 stündigen Arbeits tag für alle Gewerbe einführt. *Die hcfügen Schmerzen, von denen der Graf von Paris zeitweise erfaßt wird, werden durch Morphium in der Weise gelindert, daß er nicht eingeschläfcrt wird, weil er die volle Klarheit des Geistes bis zum letzten Augenblicke bewahren will, um sich mit seinem Sohne, dem Herzog von Orleans, unterhalten zu können. gleich darauf baumelte die Glocke am Halse Peters, der nun, um der ganzen Geschichte mehr Wahrscheinlichkeit zu verleihen, dröhnend sein Muh ertönen ließ, in welches sämtliche Kühe wohlgemut einstimmten. Als sie eben an eine Biegung des Weges gelangten und Peter abermals mit aller Kraft zu brüllen begann, während Lieschen den Korb, den er auf dem Rücken trug, mit der Peitsche bearbeitete, standen sie plötzlich zwei Männern gegenüber, die sie bisher nicht wahrnehmen konnten. Der eine derselben war der Sandwirt Andreas Hofer, der andere trug gleichfalls die malerische Tracht der Passeirer; man sah ihm jedoch an, daß er sich nicht heimisch in der selben fühle. Die beiden brachen bei dem Anblicke, der sich ihnen bot, in herzliches Lachen aus, in welches auch Lieschen schadenfroh einstimmte, wenn auch etwas verschämt. Nur Peter fühlte sich ziemlich unbehaglich, da er Fremden gegenüber nicht gern als Hauswurst erschien. Er war jedoch so klug, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Noch immer lachend begann Hofer zu Lieschen: „Was für prächtiges Dich du auf die Alpe treibst, ja sogar ein zweibeiniges Stück hast du darunter! Das würdest du wohl nimmer mehr verkaufen, das ist dir gewiß ans Herz gewachsen?!" Probier's nur, Sandwirt, ich geb dir's billia," scherzte Lieschen, „'s ist nicht viel wert! DeS anderen Tages wurde die gemeinsame Wanderung mit dem Vieh angetreteu. Ein jedes Stück deSselbe« war bekränzt, wie es Sitte und Brauch beim Austriebe, und auch Lieschen halte sich einen duftigen Kranz ins Haar gewunden und einen zweiten trug sie in der Hand. So schritten die beiden mit ihrer Herde unter Scherzen und Lachen fröhlich dahin. Endlich fragte Peter neugierig: „Lieschen, warum trägst du denn den groß mächtigen Kranz in der Hand, es hat ja ein jedes Tier bereits den seinen?" Da rief Lieschen fröhlich: „Der Kranz ist für dich, Peter, denn du ge hörst zu meiner Herde!" „Du meinst äs Packesel, wegen des schweren Korbes, den ich dir zuliebe trage?!" „Nein, du gehörst unter die Schaft und sollst denselben als Leithammel dienen!" „Nach diesen Worten hing sie ihm den Kranz um den Hals, wogegen sich Peter nur scheinbar sträubte, da er ein Freund eines jeden Spaßes war und kein größeres Vergnügen kannte, als Lieschen zu allen Narretheieu zu dienen; er meinte jedoch scheinbar abwehren zu müssen: „Aber Lieschen, was würden die Leute sagen, wenn man uns sehen würde?" „Was hat denn mein großes Schaf nach der Meinung der Leute zu fragen ? Zur Strafe für deine los? Rede bekommst du jetzt auck noch die Lombok ist eine so eigentümliche geworden, daß allgemeine Ungewißheit über die zunächst zu ergreifenden Schritte herrscht. Die Thatsache, daß ein Korps von 50 Mann sich in den Händen der Balinesen befindet und nur unter der Be dingung des Abmarsches der niederländischen Truppen freigegeben werden soll, wirkt natur gemäß lähmend auf die Entschlüsse des nieder ländischen Oberbefehlshabers, da es entsetzlich wäre, diese Leute dem sonst unvermeidlichen Martertode zu überliefern. Ohne diesen Zwischen fall würde die Niederwerfung der Balinesen kaum Schwierigkeiten machen, daß die Haupt bevölkerung Lomboks, die Sassaks, selbst auf Seite der Holländer steht. Die Balinesen find erst nach Lombok zugewandert und bilden nur einen geringen Bruchteil der Bevölkerung; durch ihre kriegerische Tüchtigkeit haben sie aber die Herrschaft au sich gerissen, die sie unter grausamer Unterdrückung der Ureinwohner ausgeübt haben. Ruhland. *Die,Köln. Ztg.' meldet aus Petersburg: Gegenüber den verschiedenen Gerüchten über die Krankheit des Kaisers Alexander wird von bestunterrichteter Seite versichert, daß Professor Sacharjin daran festhält, hinreichende Ruhe und Schonung würden den Kaiser in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder vollständig Herstellen. Professor Sacharjin soll hauptsächlich nach Bjelowesch mitgereist sein, um daselbst den vom Kaukasus kommenden Großfürsten Georg nochmals zu untersuchen. Balkanstaaten. *Wie die ,Agence Balcanique' meldet, ist Stambulow vor den Untersuchungs richter gerufen worden, um sich wegen der in einer Unterredung mit dem Berichterstatter der ,Franks. Ztg.' gemachten beleidigenden und ver leumderischen Aeußerungen gegen den Prinzen Ferdinand zu verantworten. Stambulow erschien mit acht Freunden, welche mit Gold gefüllte Beutel zur Zahlung der wahrscheinlich geforderten Kaution trugen. Auf die Frage des Richters, ob Stambulow gegen den Berichterstatter die inkriminierten Aeußerungen gemacht habe, er widerte Stambulow, er schulde dem Rich te r k e i n e A n t w o r t. Die geforderte Kaution von 35 000 Frank wurde sofort erlegt. Es wird versichert, die Freunde Stambulows hätten über 100 000 Frank, die offenbar aus dem Eigentum Stambulows stammten, mit sich geführt. Da sich vor dem Gerichtsgebäude eine Menschen menge angesammelt hatte, ließ der Richter Stam bulow und seine Begleiter in Wagen unter Be deckung von Wachen zurückführcn. Die Wagen wurden mit Steinen beworfen; es ist nicht be kannt, ob jemand verletzt wurde. Amerika. * Die Jagd im Beringsmeer hat abermals zu einer Differenz zwischen England und den Ver. Staaten geführt. Das englische Segelschiff „Wanderer" wurde durch einen ameri kanischen Kreuzer festgehalten, nach Viktoria ge bracht und einem dort stationierten englischen Kanonenboot übergeben, weil es eine Kanone und die dazu gehörige Munition an Bord hatte, was in einem Abkommen zwischen England und der Union allerdings untersagt worden ist, während von Kanada aus damals alsbald hervor gehoben wurde, nur der Gebrauch von Feuer waffen bei der Jagd im Beringsmeer dürfte verboten werden, nicht der Besitz solcher. Das kanadische Marine-Departement hat sich deshalb geweigert, das Schiff in Verwahmng zu nehmen, und gegen den Kommandeur des englischen Kanonenboots, das sich hierauf eingelassen, soll von dem Besitzer des beschlagnahmten Schiffes ein Prozeß angestrengt werden, England hat es ist eben nm gerade Zeit genug zum Schlachten!" „Einstweilen mußt du es uns für eine Weile borgen, du sollst es jedoch unversehrt zurück erhalten. Mein Freund hier will deinen Schatz nur um einen wichtigen Botengang ersuchen, den er ihm gewiß zu Gefallen thut, nachdem er dich auf die Alp begleitet hat." Während Hofer mit Lieschen eine Strecke vorausging, blieb Peter auf einen Wink des Fremden bei diesem stehen. Als die beiden allein waren, zog dieser ein Päckchen hervor und nachdem er sich scheu umgeblickt, sprach er geheimnisvoll: „Ich bin der kaiserliche Hofkommissar Baron Hormayr und bringe den braven Tirolern eine offene Botschaft vom Erzherzog Johann, welche durch das ganze Land verbreitet werden soll. Sei so gut, dieses Päckchen zu eurem Pfarrer hinunterzutragen, welcher für die Verteilung des Aufrufes sorgen wird; du erwirbst dir dadurch ein Verdienst ums Vaterland. Und hier nimm einen kleinen Botenlohn!" Nach diesen Worten wollte der Baron Hor mayr dem Burschen ein Goldstück in die Hand drücken, wogegen dieser sich entschieden wehrte, indem er lebhaft entgegnete: „Und wenn ich hungern müßte, nähm' ich nicht einen Kreuzer an, denn es ist mir eine Freud' und eine Ehr', daß du mir die Botschaft anvertraust. Grüß den Erzherzog Johann und sag' ihm, daß wir den letzten Blutstropfen für Oesterreich geben und daß wir Keimgefunden. Aortfttzuug.) Politische Rundschau. Deutschland. * Freitag früh sind der Kaiser und die Kaiserin, sowie König Wilhelm von Württem berg mit den anderen fürstlichen Gästen mittels Sonderzuges nach Elbing abgereist. * Kaiser Wilhelm hat am Donnerstag bei der Galatafel in Königsberg eine hoch bedeutende politische Rede gehalten, in der er sich in erster Linie gegen die Agrarier wandte, . deren Opposition er scharf geißelte. Indessen versprach er zu vergessen, was bisher geschah. Nur möge sich der Abel vertrauensvoll um den Thron scharen, wie der Epheu um die Eiche. Der Kaiser forderte auf „zum Kampf für Religion, Sitte und Ordnung, gegen die Parteien des Umsturzes!" Die Rede des Kaisers charakteri- sicn sich als ein Vertrauensvotum für den Reichskanzler Grafen Caprivi gegenüber den Agrariern. * Der Kaiser hat folgendes verfügt: In denjenigen Fällen, in denen die Flurent- schädigungen als besonders hohe sich Her ausstellen, hat mir das Kriegsministerium Berichte der Divisionskommandeure vorzulegcn, welchen besonderen Umständen dies zuzuschreiben ist und welche Anordnungen zur Verringerung der Flur schäden getroffen waren. * Die Beteiligung des Königs Albert vonSachsen an den ostpreußischen Kaiser- manövcrn hat für den königlichen Feldherrn noch eine besonbere Bedeutung. König Albert feiert nämlich, wie das ,Leipz. Tagbl.' mitteilt, in diesem Monat das 25jährige Jubiläum seiner Zugehörigkeit zur preußischen Armee. Am 17. September 1869 war es, als Kaiser Wil helm I. dem damaligen Kronprinzen von Sachsen das ostpreußische Dragoner-Regiment Nr. 10 verlieh. König Albert erhielt bekanntlich im Vor jahre gelegentlich seines 50jährigen Militärdienst jubiläums auch bas 2. Garbe-Ulanen-Regiment verliehen. * Ein parlamentarischer Berichterstatter weiß den baldigen Rücktritt des Herrn von Bötticher anzukündigen; in gewissen, politi schen .Kreisen gelte derselbe nur als eine Frage der Zeit. Die gleiche Meldung ist schon oft aufgctaucht und hat sich hinterher als unbegründet hcrausgestellt. Frankreich. * Ein Gnadenakt des Präsidenten Casi mir Pcrier, der einen Deutschen betrifft, ver dient, da ihm eine gewisse politische Bedeutung beizum-ffsen ist, der Erwähnung. Zwei Söhne eines Angestellten des Berliner Zentral-Viehofs dienen seit Jahren in der französischen Fremden- Legion, und einer derselben war wegen schwerer Insubordination vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt worden, welche Strafe bann in lang jährige Festungshaft umgewanbelt worden war. Jetzt nun hat ber Präsident der französischen Republik den jungen Deutschen völlig be gnadigt, was auf die Haftentlassung der französischen Offiziere, die in der Festung Glatz interniert gewesen waren, zurückzuführen und als ein Akt der Kourtosie des französischen Staats oberhauptes gegen den Deutschen Kaiser aufzu- fasscn sein dürfte. Der begnadigte junge Mann befindet sich bereits wieder in seinem Algierer Reginicnt, um seine Dienstzeit zu beenden. EnglanV. *Jn England beginnen nach Schluß des Parlaments bereits die W a h l r e d e n im Lande. Die erste größere Rede hat der Führer der Unionisten, Chamberlain, in Liverpool gehalten. Naturgemäß lief die Rede auf eine scharfe Kritik der Regierung hinaus, der er eine vollständig demütigende Abhängigkeit von der Jcenpartei vorwacf. Zugleich behauptete der Redner, alle Bemühungen der Regierungen, die Agitation gegen das Oberhaus in Fluß zu bringen, seien mißlungen. — In letzterer Beziehung spricht Chamberlain eine offenbare und bewußte Un wahrheit aus. Denn die Regierung hat gerade absichtlich zu vermeiden gesucht, in der Oberhaus frage die Bewegung zu schüren. * Der zur Zeit in Norwich tagende Kongreß der englischen Gewerkvereine nahm mit 256 ' gegen 5 Stimmen eine Resolution an, durch welche die parlamentarische Kommission den Feind schon vertreiben wollen. So freil ich bereit bin, mit meinem herzigen Schatz Traualtar zu treten, so freudig will ich "" mein Leben dem Vaterlande opfem!" j. Da reichte Baron Hormayr Peter die indem er bewegt sprach: .. „Du hast ein treues, wackeres Tiroler VA und dein Gruß und deine Worte werden Erzherzog Johann hohe Freude bereiten!" Als Peter nachher wieder allein mit Lies^ der Alp entgegenschritt, da ging er stramm und hochaufgerichtct an ihrer Seite und Herz schwellte Stolz und Freude. Von Zen' Zeit ließ er ein Helles Juchzen erklingen. Lieschen war weder von seinem zerstreu^ Wesen, noch von der Nachricht erbaut, daß wenn er sie hinaufgeleitet haben werde, ff. wieder zu Thale müsse; selbst die Vcrsichcl^ daß er in wenig Stunden wieder bei ih^ scheinen werde, vermochte sie nicht zu beschaff tigen. Sie drohte ihm, daß sie ihm dafür mitteilen werde, was der Fremde ihr vor senA Weggehen zugeflüstert. Alles Bitten des gierigen Peter blieb vergeblich, sie ließ sich W erweichen. So erreichten sie denn unter Schw"/ die Sennhütte auf der Alp. Als Peter sich schickte, sich wieder zu entfernen, nachdem er nötigste besorgt, wandte Lieschen ihm den zu. Da stieß er sie mit dem Finger in die zum Zeichen, daß er gewillt, die Friedens^ minarien einzuleiten. „Was soll's?" lautete ihre kurze Frage „Lieschen, wenn du mir sagst, was Fremde zu dir gesprochen, so geb' ich dir e » Kuß." M . Afrika. *Die Kämpfe im Congogebiet scheinen nunmehr ihrem Abschluß nahe zu sein. Nach jetzt ciugetroffenen Nachrichten des Haupt manns Descamps hat dieser auch die letzte Boma des Araberführers Rumaliza am Tangan jika besetzt und beabsichtigte, den bedeutendsten Verbündeten Rumalizas, Kinioni, anzugreifen, der sich am rechten Ufer des Rusizi, zwei Tage reisen nördlich des Tanganjika, festgesetzt hat. Hauptmann Long erhielt den Auftrag, Kibanga wiederzuerobern. Leutnant Lange errichtete im Norden der Halbinsel Ubwari einen Posten, der notwendig ist, um den Verkehr zwischen den Arabern von Kassongo und denen von Udjiji zu überwachen. Rumaliza ist nach dem deutschen Teil von Urundi geflohen. Der Einfluß der Araber gilt als gebrochen. Asien. * In den Kriegsoperationen zwischen China und Japan scheint ein Stillstand eingetreten zu' sein; schon seit geraumer Zeit erfährt man vom koreanischen Kriegsschauplatz so viel wie nichts, die meisten Nachrichten beschränken sich auf Mitteilungen über mehr oder minder unbe deutende Truppenverschiebungen. Die Bäuerin ging sogleich, bemerkte aber beim Aussteigen naiv: „Eck glöwe, et sind in düssen Wagen schon grötere Swine west!" Sprach's und ging langsam von dannen. Daft man bei Reisen ins Ausland stets einen genügenden amtlichen Ausweis über seine Person mit sich führen soll, zeigt ein Mißgeschick, das einem angesehenen Bürger Bochums, dB Leiter einer höheren Unterrichts-Anstalt, in Ant werpen widerfuhr. Er wurde dort in der denk bar unschuldigsten Weise in eine Diebstahls geschichte verwickelt und trotz Beteuerung seiner Unschuld dem Untersuchungsrichter vorgeführt. I Da er sich auch hier nicht genügend ausweise» ' konnte, wurde er sechs Tage im Untersuchungs- k gefängnis gefangen gehalten und erst auf dies- I seitige Feststellung der Person, die unglücklicher- ! weise sich auch noch verzögerte, entlassen. Abgewiesene MMonenforderung. Der Gutsbesitzer Frhr. v. d. Kettenburg in Hannover k ist mit seiner Millionenforderung an den schwedi schen Staat abgewiesen worden, weil er nicht ' gesetzlich nachgewiesen habe, daß er ordentlicher : Inhaber der Forderung sei; außerdem wurde er in die Kosten verurteilt. Die Forderung, u" die es sich hier handelt, stammt aus dem dreißig' j jährigen Krieg. Als nach dem Tode Gusts" Adolfs großer Geldmangel in Schweden herrschte, der Krieg aber fortgesetzt werden sollte, fand Schweden in Deutschland opferwillige Freunde, die Geld Vorschüssen. Unter diesen befand sich s auch ein Bürger in Lübeck, der Kaufmann Jakob : Kriewe, dem der schwedische Staat laut Schuld schein vom Jahre 1636 68 500 Riksdalä , schuldete. Dem „besonders liebenswerten" KrieB sollte diese Summe in zwei Terminen bis 16^ k zurückgezahlt werden. Es kam aber nie zur j Tilgung der Schuld, obwohl zahlreiche Versuche - der Inhaber des Schuldscheins unternommen s wurden. Jetzt machte v. d. Kettenburg, der durch i Erbschaft in den Besitz der alten Schuldforderuug l gekommen war, Ansprüche gegen Schwede» geltend, und die Summe, um die es sich W handelt, sind diese 68 500 Riksdaler nebg 6 Prozent Zinsen (über 4 Millionen Krones. vom 27. Dezember 1636 bis zum Tage dek Zahlung. Das südungarische Schlammbad Meb lencze, seit Jahrzehnten berühmt durch manchs Wunderkur, wurde von einer seltsamen Kal»' . strophe ereilt. Vor einigen Tagen sank Wasser in den Schlammbassins immer tiefer, M Sonntag morgens, als die zahlreichen KurgÄ" herbeikamen, fanden sie die Bäder total ausge trocknet. Die sonst so wasserreichen heW Quellen waren versiegt. Die bestürzte Bade- Verwaltung versuchte den ausgegrabenen SchlaE in heißen Wannenbädern aufzulösen. Dich Prozedur nahmen jedoch die Kurgäste M skeptisch auf und zogen cs vor, das Bad zu ver lassen. Die Badeverwaltung wird SachvcrE' dige einladen, um die Ursachen der Katastroph^ zu erforschen und Abhilfe zu schaffen. Ein Kellner, Vater von sieben aktive" Offizieren. In einem der großen Bics- restaurants des Boulevard des Italiens in Paü's erfreut sich einer der Kellner einer Nachkomme"' schäft von sieben Söhnen, die er sämtlich in„d" Armee cintreten ließ. Sechs seiner Kinder M heute Marineoffiziere und ausnahmslos in aktive" Diensten. Der siebente fiel als Major im vorige" Jahre in Tongking. Drei derselben sind Ritw der Ehrenlegion. Ein Vorfall, ver einzig in seiner 2lr> sein dürfte, hat sich soeben in Paris ereigne" Auf der Höhe der Rue des Martyrs in dB Hause Nr. 88 befinden sich zwei alte Neben gebäude, die beide von Mietern bewohnt sir>"- aber eine gemeinsame Treppe und ein genieß sames Klosett haben. Die beiden Gebäude gs' hören nicht einem und demselben Eigentümer. Der Eigentümer des einen Gebäudes hat N"" den des anderen vor kurzem aufgefordert, eB besondere Treppe und ein besonderes Klosett E seine Mieter Herstellen zu lassen. Da diese M forderung unbeachtet blieb, so ließ der vergeb^ reklamierende Eigentümer vor acht Tagen e!E Maurer kommen, die den Zugang zur TiE und zum Klosett für die Bewohner des andere' Gebäudes durch Errichtung einer Blauer sperrten. Seit dieser Zeit sind die letzteren M
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