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Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, ManKenthal unö Umgegmö Neösßtion, Druck unö Verlag von N. Klhurig, Breinig Nr. 73 4. Jahrgang- Mittwoch, den 12. September 1894 an allen Tagen nur 50 Pf. kostet, ausgenom- ordaten Rekruten am 10 Oktober haben. 7-7 In Bischofswerda erkrankten, wie sei- die Halsader einen außergewöhnlichen und Wenz veranstaltet wurde, hat finanziell sehr davontrug, liegen. An dem Aufkommen des Preis. ? n 2 ! 7» 11 10 90 50 6 5j I 3 20 2 1 10 Marktpreise i« Kamenz am 6. September 1894. 50 Kilo. Korn Weizen Gerste höchfterßniedrigsteri Preis. § — Von einem derben Schreck wurden an einem der jüngst vergangenen Abende der Gutsbesitzer Ernst in Lauenhain bei Mitt weida samt seinen Leuten betroffen. Die Genannten hatten sich während des Gewitters in der Küche aufgehalten, als bei dem plötz lichen Dröhnen eines mächtigen Schlages der Wirtschaftsofen und die in denselben gehende Wasserleitung Feuer und Wasser auf einmal spie. Der Blitz hatte in den auf freiem Ge höfte befindlichen Brunnen geschlagen und da durch diese Wirkung hervorgebracht. — Dieser Tage wurde in Tetschen ein Mann wegen Zechprellerei von der dortigen Polizei verhaftet. Er nannte sich Heinrich Diebitsch und gab an, Bauführer aus Dres den zu sein. Kaum war der Arrestant we nige Minuten in der Zelle, als man ein ver dächtiges Geräusch am Zellenfenster wahr nahm. Als man nachsah, fand man den Mann am Fenstergitter hängend; die ange stellten Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg. — Der des Mordversuchs verdächtige Dienstknecht Franz Emil Döhler aus Stan- «.! 5! 6! Hafer Heide t Hirse woch auf dem Trinitatisfriedhofe in Tolkewitz staltfinden. Für die bedauernswerte Gattin raschen Tod gefunden habe, bestätigt sich, wie Herr Redakteur Böhm aus Prag mitteilt, nicht. Der Verstorbene ist vielmehr an je-! nein Tage sehr erhitzt vom Felde heimgekom-; men, in den Garten gegangen, um einen Bie nenschwann einzufangen und dabei von einem Schlaganfall betroffen worden. Man hat ihn nicht „tot aufgefunden", derselbe ist vielmehr nach einer Stunde im Beisein seiner Schwester verstorben. Die vorgenommene Obduktion der Le'che des Herrn Kleemann hat auch Schlag fluß akr Todesursache sestgestellt und die Ver sicherungsbank zur Zahlung des VersicherunB- betrages auf diesen Todesfall gezwungen. Im Interesse der Bienenzucht muß es als Pflicht erachtet werden, den Herren Aerzten die Bitte vorzutragen, sich darüber zu äußern, ob ein Bienenstich den Tod eines Menschen herbeizu führen vermag. — Bei dem Bestreben, einem Knaben ein von diesem gefundenes, mit Rost behaf tetes Messer zu entreißen, zog in Raschau bei Adorf ein Mädchen dieses Messer durch die Hand und brachte ihm dabei eine ziem lich tiefe Schnittwunde bei. Daraus ent wickelte sich Blutvergiftung und der Knabe ist derselben nach schweren Leiden trotz ärzt- verletzt blieb der Unglückliche, welcher einen Beinbruch und schwere innere Verletzungen Expedition: B r e t 1» i g Nr. 13 s "^ Zeit berichtet wurde, mehr denn hundert und Mutter regt sich allseits das tiefste Mit- i^Oonen „ach dem Genuß von Wurst, die sie gefühl. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 4. September 1894. von Erdmannsdorff. In diesen Fälle« ist der B-zirkstierarzt schriftlich zu benachrichten. Kommt dieser auf Ersuchen von Privatpersonen oder mündliche Bestellung der Orts- Lertliches und Sächsisches. Bretnig, den 12. September 1894. licher Gegenmaßregeln erlegen. — Im Walde bei Böhmisch-Hammer wurde am Freitag die Leiche eines Mannes aufgefunden, an welcher Spuren einer Gewalt- that ersichtlich waren, weshalb sofort eine Gerichts-Kommission sich an Ort und Stelle begab. Allem Anscheine nach liegt hier ein Raubmord vor. Der Getötete ist nach den bei ihm vorgefundenen Papieren der 1861 Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: dem einem Auge tief in jene Federspitze Am Sonnabend mußte dem armen Kinde das Auge herausgenommen werden. — Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich kürzlich zur Abendzeit auf der Straße von Postwitz nach Bautzen. Ein Radfahrer aus Bautzen fuhr in der finsteren Nacht sehr schnell die Straße entlang, als er plötzlich zwei Lichter entgegenkommen sah. Der Fah rer war der Meinung, daß es zwei Radfahrer seien, und wollte in d-r Mitte durchfahren. Leider waren es nicht Radfahrer, sondern ein Kutschgeschirr; auswcichen konnte der Radfah rer nicht mehr, und so fuhr er denn mit vol ler Gewalt in die Pferde hinein. Schwer in Potschappel bei Dresden geborene Seifen sieder Richard Schöne, eine mittelgroße und mittelkräftige Person. Die Leiche dürfte bereits 24 Stunden am Thatorte gelegen haben und war der Tote mit Moos und Fich tennadeln teilweise zugedeckt. Am Kopfe sind Verletzungen mit scharfen Werkzeugen und solche durch die Einwirkung eines schweren Steines sichtbar. Von dem Thäter hat man noch keine Spur. — Am Sonntag waren 50 Jahre ver flossen, seit Plauen i. V. von einem ungeheu ren Brande heimgesucht worden war. Es wurden in der der Nacht zum 10. September 1844 nicht weniger als 107 Wohnhäuser mit 199 Seiten- und Hintergebäuden und zwei Scheunen ein Raub der Flammen. Von der Einwohnerschaft, welche damals 10,600 betrug, gehörte der sechste Theil zu den Abgebrannten. — Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich in Oelsnitz auf dem Kohlenwerk „Ver einsglück". In einer Tiefe von 200 Meter ! brach ein Schacht zusammen und verschüttete . die Füllörter. Durch den Einsturz wurde ! die Wetterführung unterbrochen, so daß jein Weiterarbeiten unmöglich ist und über 500 Mann auf Monate entlassen werden mußten. Personen sind nicht verletzt. — Der Besuch der Leipziger Messe ist im Laufe der Woche noch etwas bester gewor den, als es am ersten Sonntag den Anschein Hatte. Diesmal fällt die Berliner Vormeste, die bestimmt war, der Leipziger Messe den Garaus zu machen, mit der Leipziger Herbst messe zusammen. Obwohl die Beteiligung in ! Berlin nur ganz unbedeutend ist, werden doch ; von dort aus Meßberichte veröffentlicht, die von großen Geschäftsumsätzen reden. Das ist eitel Reklame. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft — Die Jubiläums-, Gewerbe- und In dustrie-Ausstellung, welche aus Anlaß des 50- jährigen Bestehens des Gewerbevereins inKa- letzungen erlag. Die unglückliche Frau und ! Mutter verfiel, als ihr das Schreckliche ge meldet wurde, in einen ohnmachtsartigen Zu stand. Polizei und Staatsanwalt waren als bald zur Stelle; ferner umstand fortgesetzt eine große Menschenmenge das Haus, in welchem sich das Entsetzliche ereignet hatte. — Im Hinblick auf den überraschend günstigen, Besuch der letzten Tage hat das Komitee der Internationalen Ausstellung zu Dresden den Eintrittspreis zu ermäßigen beschlossen, so daß von jetzt ab der Eintritt wöchentlich beigegebenen „Jllu- ttnerten llnterhaltungsblattes" ^rteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten Ms >.aus 1 M. 20 Pf., durch die Post IMk. exkl. Bestellgeld. kN 75 (Heu 50 Kilo! Dresdner Schlachtviehmarkt am 10. September 1894. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt »aren zum verkauf gestellt: 5H7 Rinder, jOHO Schweine, 8^3 sammel und 188 Kälber, in Summa 2668 Schlachtstücken. Für den Zent ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 63—68 Rik., für Rkittelware einschließl. guter Kühe wurden, 57—60 Rlk., für leichtere Stücke F5—50 Rik. bez. <Lngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 62—65 Rik., das paar Landhammel in derselben Schwere 58—6s Rik. Der Zentner Schlacht- gewichi von Landschweinen engl. Kreuzung galt H3—H6 Rik-, zweiter Wahl hiervon 40—^2 Rik. in -."O Die Einstellung der Rekruten erfolgt men an denjenigen zwei Tagen, an denen die pk, Aahre bei der Kavallerie am 4. beiden letzten Feuerwerke staltfinden. Jelk - Infanterie, Schlitzen, Jägern, — Auf der Strehlener Straße zu Dres- wok ^5 und Pionieren am 13. Oktober, den wurde am Sonntag das Haus, welches. 9 Rekruten der Fußartillerie am am Sonnabend den Schauplatz des entsetzli-! -Oktober, die zur Eisenbahn-Kompagnie be-! chen Familien-Dramas bildete, noch fortgesetzt! Maten Rekruten am 10. Oktober, die von einer größeren Menschenmenge umstanden.' ^onomiehandwerker am 2. Oktober und die Die Beerdigung des Schneiders Roth und Min-Rekruten am 3. Oktober einzutreffen seiner unglücklichen drei Opfer soll am Mitt- ^nserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/»11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^/,11 Uhr einzusenden. - Inserate, welche in dm oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden a» gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. e»-. B r e t n i g. Aug authentischer Quelle Kir^- wir, daß die hiesige Glocken- und B^V^eihe am 3. Ott. d. I. stattfindet, keil w c des Programmes zu dieser Festlich- beit " wir in allernächster Zeit Gelegen- "chmen, darüber zu berichten. Die Zentralversammlung des Ver- den Brandschäden-Unterstützung findet Lnm O September d. I. nachm. 2 Uhr in ""Nitz (Pietzsch Gasthof) statt. kÄld-^ -Ulcyieucyen, vom 23. Zum 1880, Haven dw Gutsvorsteher und Gemeindevor- erinln " Fällen, in welchen die vorgeschriebenen Anzeigen der Viehbesitzer an sie selbst gen, Anzeige an die Amtshauptmannschaft zu erstatten. Ausnahmen sind nur zulästig bei Milzbrand und Tollwut. 77 ^Stroh 1200 Pfund 67 (Erbsen 50 Kilo 25 ^Kartoffeln 50 Kilo ! gengrün i. V. wurde am Dienstag nach — In einer Dresdner höheren Privat-1 Zwickau transportiert. ' ! — Die vom „Prager Amtsblatt" un- - „Too j Federhalter mit Spitze nach oben in seine infolge eines Bienenstiches", wonach der in j äußere Rocktasche gesteckt, beachtete dies aber Deutsch-Wernsdorf angestellte Pfarrer Eduard nicht, als er im Begriffe stand, weiter zu Bernard Kleemann durch einen Bienenstich in ! arbeiten, und kam unglücklicher Weise mit die Halsader einen außergewöhnlichen und — Während die zur Ableistung ihrer ^^öchigen aktiven Dienstzeit^ für dieses einzuberufenden BolksschMehrer Heuer ? dem in Zwickau garniscnierenden 9. Jn- santerie-Regimenl Nr. 133 eingestellt werden and zwar vom 13. Oktober bis 21. Dezem ber, werden die übungspflichtigen Volksschul- lehrer zur dritten vierwöchigen Uebung am Oktober beordert. Diese aber werden nicht gemeinsam zu einem, sondern zu fast allen Infanterie-Regimentern eingezogen. I. kk. 5!88 7 6 6!78 5 60 7,80 12 - Anzeigen in Viehseuchen-Angelegenheiten bctr. M-» hal.W „ di-P-r,m >u h-tt-n. di-ihn beft« H-I W abgeschlossen, denn es wurde ein Reinge-! Verunglückten wird gezweifelt. rvinn von 4700 Mk. erzielt. — Bei dem in der Nähe von Löbau — Die Residenz Dresden war am stattgesundenen Artilleriescharfschießens des Sonnabend vormittag in der 10. Stunde der Feldartillerie-Regiments Nr. 12 ivurden ins- Schauplatz eines entsetzlichen Familiendramas, gesamt 500 Schüsse, darunter 340 scharfe, Der in der 4. Etage des Hauses Strehlener abgefeuert. Leider sind auch einige der Ge- Straße Nr. 20 wohnende Schneider Roth,, schaffe nicht krepiert und konnten trotz eifrigen welcher erst kürzlich aus dem Siechenhaus Suchens der Soldaten nicht aufgefunden wer- zu Dresden entlassen worden war, warf drei den. seiner Kinder — 3jährige Zwillingsmädchen! — In der Nacht zum Dienstag fand in »nd einen 1jährigen Knaben — hintereinan-: einer Zwickauer Mühle zwischen zwei daselbst ^r aus dem Fenster und stürzte sich dann beschäftigten Mühlburschen Streit statt, wo- denfalls auf die Straße hinab, wo er tot bei es fo weit kam, daß Einer den An legen blieb. Sofort getötet wurden auch deren, der sich zufällig auf einem im Gange vei Kinder, während das eine Kind erst befindlichen Fahrstuhl befand, zwei Stock nige Zeit nach der That, die nur in einem hoch herabstieß, wodurch der Betreffende ustande geistiger Umnachtung ausgeführt schwere Verletzungen davontrug. Der rohe werden konnte, den erlittenen schweren Ver-! Bursche wurde verhaftet. " dm Fleischermeistern Lehmann ssn. und — bezogen hatten. Dieselben wurden nach- syule kam vor wenigen Tagen ein 10jähriger Uaglich in Untersuchungshaft genommen, aus Knabe um sein Auge. Derselbe hatte den, term 26. Juni unter der Spitzmarke " sie gegenwärtig nach Hinterlegung hoher Mion wieder entlassen worden sind. Die - ^Untersuchung hat somit ihren Abschluß ge- sunden. Die Gerichtsverhandlung findet bei ""Wer Schwurgerichtsperiode statt, auf de- ^n Ausgang man natürlicher Weise aufs .Aeuherste gespannt ist.