Volltext Seite (XML)
Neösktion, Druck und Verlsg von A. 8chuvig, Bretnig 4. Jahrgang. K. 7t Mittwoch, den 5. September 1894 Anstellung einer Leichenfrau Infolge der Anlegung eines eigenen Friedhofs macht sich für die Kirchhofsgemeinde zu einer Leichenfrau nötig. Unbescholtene, sich zu diesem Berufe eig nende Frauen hiesigen Orts, welche gewillt sind, sich um diese Stelle zu bewerben, wollen Der Gemeinderat durch Gem.-Vorstand Gebler. Bretnig, den 4. September 1894. Der Kirchhofsausschuß durch Pfarrer Dittrich. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag V,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag '/»H Uhr einzusenden. , Inserate, welchein denoben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden,^werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Der Gemeinderat durch Gebler, Gem.-Vorstand. notig. Unbescholtene, nüchterne Personen hiesigen Orts, welche durch ihren Beruf nicht ge-! diesbezügliche Gesuche bis zum 19. dieses Monats bei dem Unterzeichneten einrei- vunden und gewillt sind, sich um eine dieser Stelle» zu bewerben, wollen diesbezügliche chen; von demselben werden auch Auskünfte erteilt, schriftliche Gesuche spätestens bis ZUM 19. dieses Monats bei dem unterzeichneten > Bretnig, den 4. September 1894. Eemeindevorstand cinreichen, von welchem auch nähere Auskünfte erteilt werden. Bekanntmachung. . Infolge der Anlegung eines eigenen Friedhofs macht sich für die Kirchhofsgemeinde zu Bretnig die Anstellung eines Totengräbers und eines Glöckners 27747 M., bei der Sparkaffe zu Großrohrs- nalpn. Der Weiheakt, oer sich hier-Arbeiterkolonien wird allen Vorständen von dem Czerneboh ein patriotisches Bergfest mit Marktpreise in Kamenz am 30. August 1894. erlangen versuchte, gestand schließlich zu, sei ner in Gößnitz wohnhaften Mutter 6 Mark entwendet und damit ohne deren Vorwiffen die Reise angetreten zu haben. — Monate lang wurden die Bewohner der Mülsener Gegend rc. durch fortgesetzte schwere Einbrüche aufs Aeußerste beunruhigt, bis es vor einigen Wochen gelang, den Dieben am die Spur zu kommen. Es war eine ganze Bande, die sich bei den Dieb stählen beteiligte und zwar fünf Bergarbeiter aus Rödlitz und Gersdorf. Dieselben wur den verhaftet uud jetzt vom Zwickauer Land gericht abgeurteilt. Es wurden verurteilt der 43jährige Bergarbeiter Gölle aus Röd litz zu 10 Jahren Zuchthaus, der 42jährige Bergarbeiter Reinhardt daher zu 8 Jahren, der S6jährige Bergarbeiter Würzburg aus Gersdorf zu 4 Jahren, der 20jährige Berg arbeiter Bettcher aus Gersdorf zu 3 Jahren Zuchthaus und Bergarbeiter Schlennstädt aus Gersdorf zu 1 Jahr Gefängnis, samt Neben strafen. — Seit einiger Zeit ist Wismut, das besonders in oer Medizin verwendet wird, im Preise um 50 Prozent zurückgegangen. Die ser Preisrückgang macht sich besonders inten Erzbergbau-Revieren Schneeberg und Johann georgenstadt, sowie in dem benachbarten Böh men recht fühlbar. In den Revieren Johann georgenstadt wurden bereits jüngere Bergleute abzelohnt. Eine Papierfabrik machte darauf hin bekannt, daß solche Bergleute als Arbei ter angenommen und vor Anderen bevorzugt würden. ^re Zeit die Tanzfceuden zu genießen. Kamenz. Nach der vom Statistischen au des königl. Ministeriums des Innern Uno Rückzahlungen" geschahen im Monat abgeordneten Gräfe-Bischofswerda und Fest- 1894 bei der Sparkasse .zu Kamenz 919 rede des Herrn Redakteur Welker-Dresden Rungen im Betrage von 104043 M-, 492' vorbereitet uuv dazu durch Plakate eingeladen. Die königl. Amtshauptmannschaft Bautzen hat jedoch die Abhaltung des patriotischen Bergfestes in der angekündigten Form mit Ausnahme des. Konzerts untersagt und die! Entfernung der Ankündigungsplakate angeord-! net, weil die Restauration auf dem Czerneboh' zur Aufnahme einer solchen Menschenansamm lung, wie der Resormverein nach seinen Ver anstaltungen dort zu versammeln wünscht, weder bestimmt noch geeignet ist undderbetr.! Verein es unterlassen hat, den Stadtrat zu- Bautzen, als Eigentümer des Restaurations-! grundstückes und des umliegenden Waldes, i von seinem. Vorhaben Kenntnis zu geben. Das Instrumental- und Vokalkonzert ist jedoch! genehmigt worden und wird zu der angegebe-! nen Zeit stattsinden. — Montag den 10. September 1894: Viehmarkt in Bischofswerda. — Ein Kaufmann hatte sich zur Reise! einen Sommeranzug aus Hellem Stoff bestellt, die Annahme desselben jedoch verweigert, weil der Rock nicht paßte. Der Schneider nahm deshalb sofort eine Aenderung vor, die jedoch die Zustimmung des Bestellers nicht erlangte, weshalb dieser die Annahme des Anzuges ent schieden ablehnte. Hiermit nicht einverstan den, klagte der Schneider, und nachdem der vernommene Sachverständige in der That den Rock als zu eng erkannte, änderte der Kläger seinen Anspruch dahin, daß der Beklagte ver pflichtet sei, doch Hose und Weste, welche als brauchbar bezeichnet seien, abzunehmen. Das Gericht hat jedoch den Kläger abgewie sen, weil es sich um einen Anzug aus Hellem Sommerstoff handelt, der nur einheitlich ge tragen werden kann. Hose und Weste allein sind nicht zu gebrauchen und deshalb schließt die Fehlerhaftigkeit des Rockes die Unbrauch barkeit des ganzen Anzuges in sich. — In Sachen der Untersuchung über ! die Ermordung des Blattbinders Hofmann ! aus Ebersbach weilte neulich wiederum der j Landgerichtsrat Dachsel aus Bautzen in Nie- ! derfriedersdorf, bei welcher Gelegenheit meh- ! rere Personen vernommen wurden. Ueber die ! Untersuchung selbst dringt nur wenig in die ! Oeffentlichkeit, doch soll neuerdings nach einer Meldung oes „Oberl. Volksboten" der ver- haftete Sohn des Ermordeten nicht unwesent- ! sich entlastet worden sein. Die Gersdorfer „Volkszeitung" will sogar aus zuverlässiger j Quelle erfahren haben, daß Hofmann sun. be- > Rückzahlungen im Betrage von 117463 Mk., ! bei der Sparkasse zu Elstra 74 Einzahlungen ! im Betrage von 4691 Mk., 28 Rückzahlungen ! im Betrage von 3416 Mk., bei der Sparkasse zu Königsbrück 315 Einzahlungen im Betrage von 38406 M., 95 Rückzahlungen im Betrage von 19652 Mk., bei der Sparkaffe zu Pulsnitz 446 Einzahlungen im Betrage von 35925 Mk., 161 Rückzahlungen im Betrage von reits aus der Untersuchungshaft entlassen wor- j den sei. Ob sich diese Meldung bestätigt,! bleibt noch abzuwarten. — Ein etwa acht Jahre alter Knabe, der dieser. Tage in Chemnitz allein mit der Bahn ankam, lenkte die Aufmerksamkeit eines! Polizeibeamten auf sich und wurde angehal-! ten. Der Bursche, der Anfangs durch Bei-! legung falscher Namen und sonstige erlogene-: Angaben vergeblich seine Freiheit wieder zu zu ermöglichen, bereitwillig einzugehen. In Baden ist diese Anregung auch insofern auf fruchtbaren Boden gefallen, als das Ministe rium sich mit dem Ausschüsse des baoischen Landesvereins für Arbeiterkolonien schon darüber in's Benehmen gesetzt hat. Auf Grund der Verhandlungen hat das Ministe rium den in Betracht kommenden Amtsstellen versuchsweise die Ermächtigung erteilt, den der Landespolizeibehörde überwiesenen männ lichen Personen, unbeschadet der Festsetzung der korrektionellen Nachhaft, den Eintritt in die Arbeiterkolonie Ankenbuck unter der Zusage! freizustellen, daß bei dreimonatrger tadelloser ! Führung daselbst von der Unterbringung imf Arbeitshause abgesehen werden soll. Von! dieser Ermächtigung fft nur gegenüber solchen! der Landespolizeibehörde Ueberwiesenen Ge brauch zu machen, deren Ueberweisung zum ersten Mal erfolgt und für deren mildere Behandlung besondere Umstände sprechen. Der Eintritt in die Arbeiterkolonie und der Aufenthalt daselbst ist — dem Charakter der Anstalt gemäß — stets ein freiwilliger. Auch wird die Ueberweisung natürlich nur dann erfolgen, wenn kein Fluchtverdacht vorliegt. Bautzen. Der hiesige deutsche Reform verein hatte zum 2. September d. I., nach mittags von Vz4 Uhr an, zur Sedanfeier auf Arbeiterkolonien dringend empfohlen, auf An träge der Landespolizeibehörde, die den Zweck haben, zu korrektioneller Nachhaft Verurteilten unter einstweiligem Aufschub der Vollstreckung dieses Urteils den Aufenthalt in den Kolonien ..Bretnig. Sparkasienbericht auf Au- guü d. I. In l 10 Pasten wurden 9246 M. Pf. eingezahll, dagegen in 17 Posten 1225 . 33 Pf. zurückerhoben, 7 neue Bücher aus- und ebensoviel kassiert. Ram m e n a 'm. So trübe auch der Himmel in den Vormittegsstunden des letzten Dresdner Schlachtviehmarkt am 2. September 1894. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum Verkauf gestellt: 470 Rinder, U3s Schweine, U3j Hammel und 2U Uälber, in Summa 2866 Schlachtstücken. Für den Zent ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 63—68 Ulk., für Nuttelware einschließl, guter Rühe wurden. 57—60 Ulk., für leichtere Stücke 45—50 Ulk. bez. Lngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 62—65 Ulk., das paar Landhammel in derselben Schwere 58—6s Ulk. Der Zentner Schlacht- gewichi von Landschweinen engl. Kreuzung galt 45—46 Ulk-, zweiter Wabl hiervon 40—42 Ulk. Lertliches unv Sächsisches Bretnig, den 5. September 1894. wrengestellten „Uebersicht der bei dey ! „ , . , ..... lassen im Königreiche Sachsen erfolgten Begrüßungsansprache des Herrn Reichstags- Sonntags hemiederschaute, so freundlich ge- darf 303 Einzahlungen im Betrage vor 24497 staltete er sich von Mittag an, um der Fahnen- M., 114 Rückzahlungen im Betrage von 21024 Meitze des hiesigen Turnvereins das schon M., ber der Sparkasse zu Bretnig 140 Ein ung? begehrte Wetter zu schenken. Im Zahlungen im Betrage von 11911 M., 23 Laufe des Vormittags trafen die verschiedenen Rückzahlungen im Betrage von 2918 M., bei Turn-Vereine aus der Nähe und Ferne! der Sparkasse zu Ohorn 27 Einzahlungen im hier ech, welche von einer Empfangs-Depu-! Betrage von 1508 M., 9 Rückzahlungen im tation bis zu dem Festlokal (Wetzsichs! Betrage von 1895 Mk., bei der Sparkasse Restauration) geleitet wurden. Punkt 2 zu Königswartha 73 Einzahlungen im Betrage uhr stellte sich der Festzug, «welcher seinen von 6148 M., 49 Rückzahlungen im Betrage Weg durch unseren ein farbenprächtiges! von 5939 M. Mggeukleid altgelegten und mit zahlreichen — Durch einen Beschluß der 10. ordent- ^.renpforten ausgestattelen Ort bis zum sichen Sitzung des Zentralvorstandes deutscher Abst vollzog, wurde mit dem Gesänge „Gott stuße dich" vE Gesangverein Liederkranz Öffnet, worauf der hiesige Turnvereinsvor- Mh Herr Kluge die Anwesenden herzlich kwillkommnete. Die sehr inhaltreiche Fest- ^de, welche nunmehr folgte, hatte gütigst Pfarrer Schmink übernommen. Er ßhrte die Anwesenden im Geiste zurück bis die gl.rreiche Schlacht bei Sedan und Me alsdann dre Bedeutung eines Banners > längerer und leicht verständlicher Ausführ- H klar. Diese sympathisch aufgenommene 'Ob gipfelte in einem Hoch auf unseren lehrten Landesherrn, woraus Herr Kluge Wort zu seiner Festrede ergriff, dabei Mhrend, daß in ven früheren Jahren im ßgen Orte bereits Turnvereine bestanden, s jich später jedoch wieder aufgelöst haben, sprach aber die Hoffnung aus, .daß der ßge junge Verein, an dessen Lebensfähig- k durch die Anschaffung einer Fahne und ^nhalle nicht mehr zu zweifeln sei, weiter Sitzen möge. Es folgten nun llebergabe Geschenke, Dankrede und Schlußgesang rüder weihet Herz und Hand". Um auch > turnerischem Gebiete etwas zu zeigen, rden hierauf unter Leitung des Gauturn- "5 Herrn Kannegießer Bretnig Freiüb- !bn ausgeführt, an die sich ein allgemeines turnen anschloß. Abends zerstreuten sich, Anwesenden in die beiden Tanzsäle, mm ^"Prcis."^ Preis. 50 Kilo. Korn Weizen Gerste Hafer Heidet. in Hirse Ü. 7k. 5!94 7 6 6 j78 5 >60 7!80 ».?k. 5>88 6' 77 6i43 5^- 7^67 1^25 I. den SO Kilo 3 ,Stroh 1200 Pfund. 20 Erbsen 50 Kilo! 10 Kartoffeln 50 Kilo 2 k 10 90 so 50 Zeitung für die Ortschaften: Vretnig, Mauswslöe, Großröhrsdorf, LranKenthal unö Umgegmö Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be- sUllungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebeveinkunft Expedition: Bretnig N r.^ 139. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich veigegemnen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" merteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins flaus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. meiner