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Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften Bretnig, Kauswslöe, Großröhrsöorf, Frankenthal unö Umgegend Neöaktion, Druck unö Verlag von N. Zchuklg, Bretnig. Nr. 63 Mittwoch, den 8. August 1894. 4. Jahrgang. Augen, men, ist noch nicht aufgeklärt. bis Gaben gern Preis L kl. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" oierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Laus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. 2 1 10 Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer ExpeditioninBretnigdieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft 30 80 50 50 .0...uowagen, an welchem das Schleif- ^ug oersagte, auf abschüssigem Wege nieder- riß, und durch die Räder an der Brust und einem Bein verletzte. — In Lichtenstein ist in den letzten Ta gen der Bau einer Kleinkinoerbewahranstalt begonnen worden. Dieselbe ist von der Frau Erbprinzessin von Schöneburg-'Waldenburg, welche im fürstlichen Palais zu Lichtenstein wohnte, gestiftet worden zum Andenken an ihre durch den Tod verlorenen Kinder, Prinz Alexander und Prinzessin Lucie. — In Frankfurt a. M. wurde die Ori gmalpartitur zu Wagners „Tannhäuser" für 10,000 Mark an einen Leipziger Händler ver kauft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag 0,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 0,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Expedition: Bretnig Nr. 13 S 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hofer Heidel, m Hirse und Krautfelder und zerriß die Wege, bei denen sich meistens eine Neubeschüttung mit Sand notwendig macht. — Wie ein in Meerane eingetroffenes Telegramm aus Maeugnaga (Italien) meldet, ist Herr Gustav Adolf Mey.r, Lehrer an der Bezirksschule I in Meerane, vom Monte-Rosa abgestürzt und tot aufgefunden worden. Herr Mayer hat die Besteigung des Monte-Rosa ohne Begleitung ausgeführt. Man fand bei dem Leichnam noch 250 Lire vor und ist derselbe bereits beerdigt. Meyer's letzte Nach richt an feine Gattin datiert vom 26. Juli d. I., worin er die Besteigung ankündigt. Der Verunglückte, als ein eifriges Mitglied des Alpenvereins, Sektion Zwickau, bekannt, ist ein Opfer seines Wagnisses geworden. — In einem Ackergrundstück des Guts besitzers Schneider in Niegerode bei Großen« Hain wurden dieser Tage zehn wohlerhaltene Graburnen aus germanischer Vorzeit aufge funden. Die Graburnen sind von ganz präch tiger Arbeit und enthalten theilweise noch Aschen- und Knochenreste. Auch broncene Nadeln und Pfeilspitzen rc. fanden sich vor, deren Alter man auf ca. 2500 Jahre taxieren Marktpreise in Kamenz am 2. August 1894. — Ein von der Garnison Pirna wegen Urlaubsüberschreitung gesuchter Kanonier wurde am Donnerstag durch einen dortigen Schutzmann in der Marienthaler Straße fest- geuommen und an das königliche Garnisons kommando abgeliefert. / — Auf die Ergreifung des mutmaß lichen Raubmörders Josef Kögler aus Peters dorf in Böhmen ist vom königl. Justizmini sterium unter dem I. August d. I. eine Be lohnung von 500 Mark ausgesetzt worden. Die königliche Staatsanwaltschaft zu Bautzen fordert daher auf, auf Kögler zu fahnden und erlassene Steckbrief giebt folgende Personal- Beschreibung : „Kögler ist 1863 geboren, mit telgroß, untersetzt, blond, wahrscheinlich bart los, hat laiMs, schmales Gesicht, große ge krümmte Nase, graue, etwas träumerische ll. I'l. 5 86 7 6 7 50 7 60 7 80 12'- vorgebeugte Haltung; vermutlich Preis. Mittwoch der in Olbernhau ansässige aus. Das gefräßige Element fand in der Strohbedachung eine willkommene Speise und im Nu stand das ganze Gebäude in Hellen Flammen, die eine furchtbare Hitze verbreiteten, so daß das Nachbarhaus des Herrn Schöne in größter Gefahr schwebte. Glücklicherweise gelang es den Nachbarn mit größter An strengung und mit Hilfe der hiesigen und neu lief. — Wie wir bereits berichteten, wurd in Glauchau ein Mann aus Zwickau ange halten, welcher ein Kind und einen Kinder wagen mit sich führte. Bei einer nochmali gen späteren Begegnung fehlte das Kind sowohl, als auch der Wagen. Der Mann, der allem Anscheine nach geistig gestört ist, konnte keinerlei Angaben über den Verbleib desselben machen. Das Kind ist nun bei dem Gutsbesitzer Zehm in Niederschindmaas unter gebracht vorgefunden worden. Zehm hatte das Kind an der Schindmaaser Straße an einem Gartenzaune sitzend laut jammernd an getroffen und sich des Verlaffenen in menschen freundlicher Weise angenommen. Von dort wurde das Kind am 31. Juli von der Mut ter abgeholt. Der Kinderwagen fand sich im Hofe des Gasthofes in Niederschindmaas vor. — Eine schreckliche That, zu der ver mutlich Eifersucht der Grund war, verübte am Sonntag Morgen bald nach 5 Uhr in seiner in der Natalienstraße in Volkmarsdorf bei Leipzig gelegenen Wohnung der 21jährige Handarbeiter Heinze. Derselbe hat abends seine Geliebte, die im Jahre 1873 geborene Hefterin Zieger aus Schönefeld, in seine Wohnung gelockt und das Mädchen hierdurch einen Revolverschuß in die Brust getötet. Hierauf gab der Mörder zwei Schüsse, einens in die Brust und einen in den Kopf, gegen sich selbst ab und tötete sich. Das Mädchen, mit welchem Heinze schon längere Zeit ein nicht ohne Folgen gebliebenes Liebesverhält nis unterhielt, hat nach der tätlichen Ver wundung noch eine halbe Stunde gelebt. — Ueber Medewitz bei Seitschen zog am Freitag eine Windhose, die viel Schaden angerichtet hat. So warf sie gegen 16 Schock Korngarben in den Teich, deckte einen Theil des Nebengebäudes des Gutshofes ab und verursachte sonst an den Bäumen und Dächern namhafte Schäden. Die herabstürzende Regenmasse verwüstete namentlich die Kartoffel ¬ wenn junge Damen und junge Herren zur solennen Aus- und Durchführung des Kinder- sestes behilflich sein wollten. Es wird herz lich gebeten, daß sich möglichst viele hierzu melden wollen. Anmeldungen nehmen bis Wicke macht sich auch zeitig aus den Federn und fährt mit Knecht und Pferd und Wagen auf's Revier. Dort angekommen, begeben sich die Männer ins Dickicht, um d?.n Hirsch her- deizuholen. Jetzt naht das Verhängnis. Der Jagdpächter harte sich den nämlichen Morgen auf den Anstand begeben, um den bereits ge fallenen Hirsch ebenfalls zu erlegen. Er kommt, pirscht sich an, sieht unsers Nieder müllers Fuchs — daß derselbe angeschirrt ist, fällt ihm zunächst nicht auf, — in feiner Nimrodaufregung glaubt er den Hirsch vor sich zu haben und schießt los. Nach einem jähen Hopfer fiel das edle Roß — cs war meisterhaft mitten durch beide Lungenflügel getroffen — tot zu Boden. Als der Nimrod freudig zu seiner Beute eilt, sieht er das Un heil, das er angerichtet und still schlägt l er sich seitwärts in die Büsche. — Einen gefährlichen Fund machte vor einigen Tagen ein Schulknabe iin Mandau- flusse bei Zittau. Derselbe fand dort einen <shrapnel, welcher noch nicht krepiert war, und nahm ihn mit nach Hause. Zufällig er blickte denselben ein Mann, der die Gefähr lichkeit des Geschosses erkannte, es dem Jun- retten und das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Auch blieb die an das brennende Wohnhaus fast angrenzende Scheune von den gierigen Flammen verschont, während das erstere vollständig eingeäschert wuroe. Dem Kalamitosen erwächst ein bedeutender Schaden. Ueber die Entstehungsursache verlautet noch nichts, — Sehr bezeichnens für unseren Ort dürfte die Mitteilung sein, daß am 3. Aug. 1884 die Großesche Schankwirtschaft, am 5. Aug. 1889 das August Nitschesche Wohnhaus, am 5. Aug. 1893 die -cheuue des Guts besitzers Emil Gebauer und am Sonntag den 5. August das eben in Frage stehende Ge bäude ein Raub der Flammen wurden. Bretnig. Auf das für die letzten Tage dieses Monats geplante Schulfest ist die liebe Schuljugend sehr gespannt. Jung und Alt rüsten bereits darauf. Auch die Schulvertreter sind dafür besorgt, daß das selbe'in würdiger, festlicher Weise ausgeführt werde. Jeder der Herren ist übrigens gern bereit, alles noch in Empfang zu nehmen, was Kinderfreunde noch zu diesem Feste beizutragen gesonnen sind. Erfreulich und sehr erwünscht wäre es besonders, Lertliches und Sächsisches Bretnig, den 8. August 1894. Bretnig. Am Sonntag abends in der 10. Stunde brach in dem Wohnhause des Herrn Gustav Schölzel hierselbst Feuer und dankbar angenommen. Bretnig. Sparkassenbericht auf Juli d- I. In 140 Posten wurden 11911 M. 17 Pf. eingelegt, dagegen in 23 Posten 2918 M. 15 Pf. zurückgezahlt, 16 neue Dächer ausgestellt und 4 kassiert. Bretnig. Am 27. Aug. wird eine. Abteilung des kgl. sächs. Feldartillerie-Reg. Nr. 12 auf einem Durchmärsche zur Herbst-' Übung hier verguartiert werden. Es befindet sich darunter der Stab der 3. Abteilung. Ebenso steht auch für deu Monat September, 17., 18. oder 19., Einguartierung in Stärke von 500 Mann und 300 Pferden zu erwar ten. — Mährens der Getreide-Ernte und unmittelbar nach dem Einbringen derselben in die Scheunen wächst erfahrungsmäßig die Anzahl der Brände und wird auf's Neue die Mahnung laut: „Versichert euer Hab und Gut gegen Feuersgefahr !" Wie viele Schweiß tropfen kostet deni Landmann die Ernte eines Jahres, und wie bald kann dieselbe in Schutt und Asche vor ihm liegen und damit der Besitzer an den Bettelstab gebracht sein. Dresdner Schlachtviehmarkt am 6. August 1894. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 516 Rinder, 823 Schweine, Hammel und (5^ Kälber, in Summa 2440 Schlachtstücken. Für den Zent ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 63—68 Rik., für Rkittelware einschließl. guter Rühe wurdenaö?—60 Rik., für leichtere Stücke 45—50 Rik. bez. Sngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Rilo Fleisch 62—65 Rlk., das paar Landbammel in derselben Schwere 58—Rlk. Der Zentner Schlacht- gewichr von Landschweinen engl. Kreuzung galt 43—46 Rlk., zweiter lvahl biervon 40—42 Rlk. Mm 16. dieses Monats gern entgegen: Herr Adolf Petzold, — Der Betrieb der elektrischen Eisen- Handelsmann Berger. Derselbe war am bahn in Dresden hat abermals ein Menschen- Dienstag der vergangenen Woche in der Nähe leben, das eines 5jährigen Knaben gefordert, von Freiberg dadurch zu Schaden gekommen, der gerade vor dem Wagen über die Schie-, daß ihn d"- mit etwa 8 Zentner Waren be- „ Wilhelm Kunath, „ Gustav Boden, „ Ernst Rammer, werden bis zum letzten Tage gen abnahm und an die Behörde ablieferte, i darf. Wie der Shrapnel in die Mandau gekom- — Am Wundstarrkrampf verstarb am 62 )Hcu 50 Kilo 3 77 iLlroh 1200 Pfund 20 67 Erbsen 50 Kilo^ Il 25 ^Kartoffeln 50 Kilo 2 hat er Schwielen oder sonstige Spu ren von Stockschlägen am Körper. Er trug grauen Anzug, steifen, grauen Filzhut mit j Krämpe und hohem Kopfe, Klappkrageu mit I dunklem Shlipse und schwarzen Regenschirm ;! außer Revolver und Patronen trug er noch einen dunklen Schößenrock bei sich". — Von i mehreren Bewohnern Oybins sind auf die! Ergreifung und Einlieferung des Raubmör ders, der den auf dem „Töpfer" verübten Raubanfall verübt hat, weitere 300 Marki Belohnung ausgesetzt worden, so daß also für! die Festnahme des Thäters nuninehr 800 Mk. Belohnung ausgezahlt werden. — Dem wegen Herausforderung zum! Zweikampf resp. Cartelltragens vom Dresd-' ner Landgericht zu 1 Monat bez. 2 Wochen Festungshaft verurteilten Redakteur Dr. Max Lohan (Dr. Nachr.) und Schriftsteller v. Puttkamer ist die Strafe wesentlich ermäßigt worden. So konnte Ersterer schon 10 Tage nach dem Strafantritt, v. P. nach 8 Tagen die Festung Königstein wieder verlassen. — Am Mittwoch wurde vom Amtsge richt Schirgiswalde an das Zittauer Amtsge richt ein Mensch eingeliefert, der von sich be hauptet hatte, den Mord in der Felsengasse am Töpfer verübt zu haben. Der Patron ist ein gewisser Gelbgießer Krause aus Bi schofswerda, ein arbeitsscheues und vielfach vorbestraftes Subjekt, welches aus eitler Ruhm rederei sich des Mordes bezichtigt hatte. Es konnte jedoch alsbald festgestellt werden, daß Krause mit ihm nicht das Geringste zu schaf fen hat. Er wurde in Haft behalten und sieht seiner Bestrafung wegen groben Unfugs entgegen. — Aus Clausnitz bei Burgstädt wird folgende Jagdgeschichte mitgeteilt: Vor den Büchsen unserer Nimrode ist heutzutage nichts mehr sicher — sogar Pferde fallen, wenn die Büchsen knallen. Der Pächter eines benach barten Jagdreviers hatte mit seinem auswärts wohneuden Bruder Hochwildjagden verabredet, die dieser Tage abgehalten werden sollten. "Namentlich hatten sie es auf einen stattlichen Hirsch abgesehen, der auf dem Reviere wech selte. Der Jagdgast kam jüngst abends an, ging auf den Anstand und hatte Glück -- der stattliche Zehnender fiel auf einen Kapi talschuß. Der Hirsch wurde einstweilen ins Dickicht gebracht, und noch abends wurde der Besitzer der dortigen Mühle veranlaßt, am andern zeitigen Morgen mit seinem Geschirr das Erbeutete einzuholen. Unser alter Freund strengung und mit Hilfe der hiesigen und alles zu seiner Ergreifung Dienliche deni näch- HllUswalder Feuerwehr, dieses Gebäude zu i sten Polizei-Beamten, oder der Staatsanwalt schaft sofort zu melden. Der hinter Kögler