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Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften Bretnig, Kauswslöe, Großröhrsdorf, Mankmthal unö Umgegend Neüsktion, Druck unö Verlsg von N. Blhurig, Bretnig 4. Jahrgang. Mittwoch, den 13. Juni 1894 Nr. 47 S7S Sommerfest Persönlichkeit von Geithain, Namens Fischer, mehreren Jahren der Postauftragsstelle vor ¬ der Unbekannte Müdigkeit vor und forderte von Anfang mit gehegt wurde, hat durch die daß ihm sein Portemonnaie mit 6 Mark, eine ans Herz legte. (Auf Wunsch werden wir — Der Dienstknecht Friedrich Ma, es dem H. zum Riecyen unter die Nase, wo rauf derselbe plötzlich wie betäubt wurde und — Der durch den Kürschner Hilliger am vergangenen Dienstag durch einen Revol- verschuß verwundete Schutzmann Kretschmar in Markranstädt befindet sich außer Lebens gefahr, wenn auch die Kugel aus dem Ober- erlitt im deutsch-französischen Kriege bei dem heimtückischen Ueberfall der Franzosen in dem französischen Dorfe Etrepagny in der Nacht zum 30. November 1870 eine schwere Ver wundung. Bei der Verteidigung des ihm zu geteilten Geschützes zerschmetterte ihm eine Kugel den Unterkiefer und riß einen Teil der Zunge weg. Der Invalid vermochte sich seitdem nur durch Speisen in fast flüssigem Zustande zu ernähren und seine Aussprache! war eine sehr unverständliche. Als im Jahre 1883 König Albert gelegentlich der Manöver dort weilte, wurde ihm der mit dem eisernen Kreuze geschmückte alte Soldat vorgestellt. — Als am Montag Morgen der Fa brikarbeiter H. in der 4. Stunde von Irch witz nach Reichenbach auf Arbeit gehen wollte, schloß sich demselben in der Nähe des Ger- berschen Lokals im Aubachthal ein unbekann ter Mann an, welcher sich mit ersterem in ein Gespräch einließ. Nachdem Beide ein Stück miteinander gegangen waren, schützte Marktpreise in Kamenz am 7. Juni 1804. Expedition: Bretnig Rr. 138 von einem erkrankten Rinde, bas wegen Krank heit den Notstich bekommen hatte, das rechte auch noch sehr die übrigen Fleischermeister, da der Bedarf an Wurstwaren sich gegen- Anscheinend ist der Unfall der Unachtsamkeit des Geschirrführers zuzuschreiben. Jahre stehenden Frau ein schweres Sittlich keitsverbrechen verübt worden. Dieselbe war auf einem Felde, etwa 200 Schritt von mensch lichen Wohnungen entfernt, beschäftigt, als sie ein Mann überfiel, in eine nahe Lehm grube schleppte und sie dort zu vergewaltigen versuchte. Hierbei hat ihr der Unhold meh rere Verletzungen beigebracht, so daß sie die Besinnung verlor. Die Frau vermochte sich nach Wiedererlangung ihrer geistigen Kräfte in ein nahes Bahnwärterhäuschen zu schlep pen und liegt jetzt schwer darnieder. Etwas Näheres über die Art der Verwundungen war bisher nicht zu ermitteln. Am Donnerstag — Am Mittwoch ist in Kappel bei! Chemnitz an einer im Anfang der dreißiger Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabends Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 M. 20 Pf., durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. Haufe-Bretnig, während dieser Zeit erfolgtes die Abholung der Festjungfrauen und Ehren gäste. Nachdem der Festzug, an dem sich nahezu 1500 Personen beteiligten, auf dem Festplatz angclangt mar, wurde der Begrüß ungsgesang durch den Männergesangverein zusammen, um in fröhlicher Einigkeit ihr Sommerfest zu feiern, um sich aufs Neue immer mehr bewußt zu werden, daß viel Weniges ein Viel ausmacht, daß vereint« Kräfte zum Ziele führen. Von Herzen fühle ich mich gedrungen dafür zu danken, daß der Verband unsere Orte zum Feste in diesem Jahre gewählt hat; auch hier haben Mitglieder des Verbandes, die von bringen. D. Red.) Nach dieser höchst bei: fälligst begrüßten Rede wurde der Schlußge in Bretnig und Hauswald e. Der letzte Sonntag war für diese beiden Ortschaften ein Freudentag; feierte doch der obengenannte Verband daselbst sein Sommer fest. Früh kurz nach 5 Uhr wurden die Bewohner durch einen musikalischen Morgen gruß aus ihrem Schlummer erweckt. Leider verhinderte der Regen in den Vormittags- stunoen das Eintreffen der einzelnen Ver eine, welches zwischen 11 und 1 Uhr geschah, in der gewünschten Anzahl. Nachdem sich fast sämtliche Vereine eingefunden hatten, er tönte in der 3. Nachmittagsstunde das Sig nal „Achtung" zum Sammeln und Aufstellen des Festzuges beim Gasthof zum deutschen zu Bretnig ausgeführt. Hierauf begrüßte der Vorsitzende des Festausschusses, Herr Arthur Gebler, die Anwesenden, indem er Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Hinterviertel an den Fleischermeister L. son. für einen Spottpreis (das Gerücht sagt 6 Mark pro Zentner) verkauft, trotzdem der dortige Gemeindevorstand das Vergraben des Kadavers angeordnet hatte. Die Erbitterung der Bewohnerschaft gegen ein solches Geschästs- gebahren wächst aus leicht begreiflichen Grün den. Unter diesen Verhältnissen leiden nun lichkeit mit einem 10 Mark-Stück besitzt, und frug, ob er ihm darauf herausgeben wollte. Die Absicht zu betrügen wurde aber sofort bemerkt. Auf Befragen des Herrn Vorsitzen enden, auf welche Weise er zu der Münze gekommen sei, entgegnete M., daß er dieselbe als Prämie auf dem Pirnaer Jahrmarkt er halten hätte, nachdem er auf einem sogenann ten „Kraftmesser" durch Einblasen in densel ben seine Lungenkraft in staunenerregender Weise zum Besten gegeben hatte. Der bis her unbescholtene Angeklagte verwirkte wegen Betrugsversuchs 1 Woche Gefängnis. — Eine auch in weiteren Kreisen bekannte eifrigen Nachforschungen der Polizei seine Bestätigung endlich gefunderx, Dieser Tage weilte der Oberstaatsanwalt Schwartze aus Dresden in Bischofswerda und stellte verschie dene Verhöre im Amtsgericht an, die hoffent lich bald noch mehr Aufschluß über diese heikle Angelegenheit bringen. — Von der 1. Strafkammer des Land gerichts Bautzen wurde am Sonnabend der Myurer Gustav Emil Große aus Großdreb nitz, welcher am 2. Mai d. I. den 17 Jahre alten Zimmerlehrling Mar Preusche aus Groß harthau beim Abbruch des Großdrebnitzer Kirchturmes durch unvürsichtiges Herabwerfen eines Steines tötete, wegen fahrlässiger Töt ung zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Die besonders grobe Fahrlässigkeit, deren sich Große schuldig gemacht hat, ist vom Gerichts hof strafschärfend in Betracht gezogen wor den. Oertliches «ns Sächsisches Bretnig, den 13. Juni 1894. — Unter den am 8. o. M. ausgelosten Hauptgeschworenen für die dritte Vierteljahrs ¬ ständig zertrümmert und der Geschirrsührer,! jedoch glücklicherweise nur leicht, am Kopfe j verletzt. Am Eisenbahnzuge selbst waren außer geringfügigen Defekten an der Ma-' schine keine Beschädigungen entstanden. Er-:! chores zu genießen. Was die Dekoration der beiden Ortschaften anbelangt, so mag hervor gehoben werden, daß ein Jeder wetteiferte, das Beste zu bieten. Eine große Anzahl Ehrenpforten waren errichtet, ebenso zeigten die Häuser reichen Schmuck von Ranken, Kränzen und Flaggen. — Am Montag abend fand in den beiden Sälen: „Gasthof zur goldnen Sonne"-Bretnig und „Gasthof zum goldnen Löwen"-Hauswalde als Schluß des Festes für die festgebenden Verbandsvereine Ball statt, an dem sich dieselben in starker Zahl beteiligten. , . bald einschlief. Nach Verlauf etwa einer Der Verdacht auch gegen L. 8M., der schon ! halben Stunde erwachte H. und bemerkte, mrschaft unserer Orte zu, die durch schö nen Festesschmuck der Straßen und Häuser den Verband geehrt und erfreut hat. Allen Verbandsmitgliedernaber rufe ich noch zu: Bleiben wir stets treu unserm Grundsätze: Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! Wir wollen sein ein einig Volk von Brü dern, in keiner Not uns trennen und Ge fahr ! Wir wollen auch am heutigen Fest tage immer inniger das Band schließen, das uns eint, wollen uns durch Wort und Lied begeistern lassen zu wciterm, edlen und hilfreichen Thun. Möge das heutige Som merfest für uns alle ein frohes und geseg netes fein! Willkommen, willkommen im Röderthal!" Den mit Begeisterung aufgenommenen Wor ten des Herrn Vorsitzenden folgte die Fest rede des Herrn Pastor Dittrich, in welcher derselbe den Anwesenden in klarer, verständ licher Weise die Bedeutsamkeit des Festes Inserate bitten 'wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag »/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 9»11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur br» vormittag» 9 Uhr angenommen. .— --,--^^g«n im „Sächsischen Prinzen" in Striesen! sang vom Gesangverein Hauswaldc darge- beiwohnen. Er zeigte dem Entree-Einneh- ! bracht, woraus dann noch mehrere Vorsteher mer eine wertlose Münze, welche etwas Aehn- H. zum Ausruhen auf. Dann bot der Un-; steht, wurde ein Fehlbetrag von 4700 Mark bekannte dem H. zunächst Schnaps zum Trin- i konstatiert. Franke wurde krank, blieb vom ken und Tabak zum Schnupfen an, auch ein Dienste weg und starb am Dienstag kleines Riechfläschchen mit einer rötlichen Abend. Die Revisoren wurden haftpflichtig Flüssigkeit brachte er aus der Tasche und hielt gemacht. zum Eisenbahnbau der Strecke Löbau-Wei ßenberg eine bedeutende Anzahl tschechischer Arbeiter Verwendung finden. Angeblich sol len Tschechen „bedeutend billiger" arbeiten, zum Anderen aber keine „Streikgelüste" ken nen, sondern froh sein, daß sie eben Geld verdienen. So löblich das letztere ist, so be dauerlich bleibt dieser Entschluß der möglichst viel verdienen wollenden Bauunternehmer vom : nationalen Gesichtspunkte aus auf der ande ren Seite. Das Geld zur Bahn ist vom sächsischen Landtage bewilligt worden und kommt unseres Wissens doch von sächsischen Steuerzahlern. Man lasse es demnach auch j wieder in die Taschen aller Derjenigen abfließen, welche das Geld dazu mehr oder weniger, ser es auf direktem oder indirektem Wege, aufbringen muffen. — Schon wieder macht in Leipzig eine Postunterschlagung viel von sich reden. Bei einer vorgenommenen Revision der Kaffe und Bücher des Postsekretärs Franke, welcher seit die Menge nach den verschiedenen Tanzlokalen, um noch einige Stunden die Freuden Terpsi- Sommerfest auswärtiger Vereine entsprechende Ansprachen des Verbandes für Brandschäden-Unterstützung hielten. Als dieser Akt beendet, begab sich diese Rede in den nächsten Tagen in Dniw Mitzschke aus Langhennersdorf bei Pirna ge-öfterer konnte alsbald seine Fahrt fortsetzen, brina-n D M-u 1 KN-»!» Kai-l bhMH wollte an» 6. Mai dem Tanzvergnü-! "-c-" " - -- - -- Remontoiruhr mit Kette, ein Taschenmesser, i schenket noch nicht entfernt ist. zwei Taschentücher und einige Zigarren sehl-! Dresvner SÄtacktviebmartt ten, auch der Stiefel vom rechten Fuß gezo-! «m n. Juni 1894. gen war, während sein Begleiter spurlos ver- Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren schwanden war. § zum verkauf gestellt: 6fO Rinder, (098 — Am Donnerstag Morgen gegen 5! Schweine, 947 Hammel und 293 Kälber, in Uhr ereignete sich auf der schmalspur. Sekun-: ^umma 3038 Schlachtstücken. Für den Zent- därbahn Klotzsche-Königsbrück ein Unfall, wel- "" Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte cher leicht ernstere Folgen haben konnte. Als wurden üf—do Uik.^sür Uilttelware einsM nämlich ein von Königsbrück kommender, leere ! Rschewurden -Uk., für leichtere Personenwagen führender Eisenbahnzug den 50 ^^wch"ü0-63 in unmittelbarer Nähe der Haltestelle Lausa Mk., das paar Landhammer in derselben befindlichen Uebergang paffwrte, stieß der Zug Schwere 56—59 Mk. Der Zentner Schlacht- mit einem mit Steinen beladenen Geschirr gewicht von Landschweinen engl. Kreuzung des Fuhrwerksbesitzers Beyer aus Kamenz! galt 41—43 Akk., zweiter Wahl hiervon . zusammen. Hierbei wurde der Wagen voll- 38—40 Wik. Brandschäden betroffen worden sind, dessen da der Bedarf an Wurstwaren sich gegen hilfreiches Eingreifen wohlthueno erfahren, wärtig auf ein Minimum vemindert hat. Herzlichen Dank rufe ich auch der Bewoh- Persönlichkeit von Geithain, Namens Fischer, Morgen ist übrigens ein der That dringend ist gestorben. Der Verstorbene, welcher als ! verdächtiger Mensch gefänglich eingezogen wor- j Soldat bei der Feldartillerie (reitende Abtei-! den. ! lung) in mehreren Feldzügen mitgefochten, — Mit Bedauern ist zu konstatieren, daß sitzung des Königl. Landgerichts Bautzen be finden sich aus hiesigem Bezirke die Herren: Kaufmann Großmann aus Großröhrsdorf, ungefähr folgendes ausführle: Fabrikant Ernst Gebler aus Bretnig, Kauf- „Willkommen, herzlich willkommen im mann Rosenberg aus Pulsnitz und Fabrik- Röderthale! So rufe ich aus freudig be-ibesitzer Hauffe aus Pulsnitz. wegtem Herzen im Namen der Verbands-: — Bezüglich des Grundes der Massen vereine von Bretnig und Hauswalde am! erkrankung in Bischofswerda (über 100 Per heutigen frohen Festtage allen erschienenen! sonen) infolge Genusses verdorbenen Fleisches Verbandsbrüdern und Ehrengästen von nah kommt jetzt etwas Licht in das bisher dar und fern zu. Zur schönen Sommerszeit,! über herrschende Dunkel. Jetzt ^wurde der da Flur und Wald ihren grünen Schmuck! Gutsbesitzer H. aus Schmiedefeld nach vorher angelegt haben, da ist die Zeit des Wanders ! gegangenem Verhör verhaftet. Derselbe hat und der Zusammenkünfte, da kommen auch die Glieder unseres Verbandes alljährlich böchsterzniedrigster Preis. ! - Preis. 50 Kilo. ». u. «.!?s. u.! Korn 5 62 5 56 Heu 50 Kilo 4! — LrÄzcn 7^6 6 77 Stroh 1200 Pfund 20 i — Gerste Hafer 7 50 7 — 7 75 7 50 Butter 1lZhbchW-r ' nieonzzt. P2 10 1 80 HeidcO m 7 80 7 67! Erbsen 50 Kilo 10 50 Hirse 12 - 11 25 Kartoffeln 50 Kilo 1 50