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Allgemeiner Anzeiger. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" oierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post IM. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften Inserate, die 4gespalten A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft Expedition: Bretnig Nr. 139. Breinig, Kaus Walde, GroßröhWöM^IM-^ X >< " Expedition in BretnigdieHerren ManKenthal und Umgegend. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag '/,11 Ühr einzusenden. Inserate, welches ven oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Reduktion, Druck und Verlug von A. Schurig, Bretnig. Nr. 45 Mittwoch, den 6. Juni 1894. 4. Jahrgang. Oeffentliche Impfung betr. Die den gesetzlichen Bestimmungen gemäß in diesem Jahre im hiesigen Jmpfbezirk vor zunehmende öffentliche Impfung erfolgt: I. für die impfpslichtigen Kinder, welche im Jahre 1893 geboren oder in früheren Jah ren von der Impfung entbunden, bez. noch nicht mit Erfolg geimpft worden sind, Donnerstag, den 7. Juni dieses Jahres, vormittags von 7 Uhr an, 2. für die zur Wiederimpfung verpflichteten Schulkinder an demselben Tage vormittags von ^10 Uhr an im Gasthof „zum Anker". Es werden daher alle Eltern, Pflegeeltern und Vormünder derjenigen im hiesigen Orte sich aufhaltenden impfpflichtizen Kinder aufgefordert, nach tz 14 Abschnitt 2 des Gesetzes, Wenn eine spezielle Ladung auch nicht erfolgt ist, ihre Kinder und Pflegebe ¬ fohlenen zur obenangegebenen Stunde zur Impfung zu bringen, oder über deren bereits erfolgte Impfung unter Beibringung eines ärztlichen Zeugnisses den Nachweis zu führen. Bretnig, den 31. Mai 1894. Die Ortsbehörde. Gebler, Gemeinde-Vorstand. — MrschenDerpachtung. Die diesjährigen der Gemeinde gehörenden Kirfchennutzungen an der Bretnig-PulSnitzer Straße, dem Fiebigwege und am Gemeindebuschwege sollen nächsten Sonnabend, den 9. d. M., abends 7 Uhr im Gasthof zur Rose in 4 Abteilungen, bez. im ganzen, unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen verpachtet werden. Bretnig, den 4. Juni 1894. Der Gemeinderat. Gebler, Gemeindevorstand. teilnehmer beläuft sich auf über 1000 mit ter hält, solch Wetter auch in die Ernte fällt. sucher zu eimm eminenten gestalten. St. Barnabas immer die Sichel vergaß; hat dienst nachweislich eine wesentliche Schädigung Trauben bis ins Faß. — St. Viet bringt die Fliegen mit. — Schreit der Kuckuck uoch lange nach Johannis, so folgt ein schlechtes, teures Jahr. — Es folgt für uns ein gutes Jahr, wenn es ist an Korporis Christi klar. — Ueber den Stand der Ende voriger Woche staltgefundenen Massenerkrankung in Bischofswerda, welche von genossener Mett- uud Knackwurst und, wie man vernimmt, auch durch Genuß rohen Rindfleisches aus der Fleischerei des Herrn Lehmann jun. am Alt markt entstanden, wie mitgeteilt wird, daß es mit den Erkrankten sich etwas zur Besserung wendet, daß aber manche noch recht sehr zu leiden haben. Ein Todesfall ist bis dato glücklicher Weise nicht zu verzeichnen gewesen. — Die Vorbereitungen für die am 1. August d. I. begrünende akademische Kunst ausstellung rn Dresden sind im vollen Gange. in den Erwerbs-, oder Einkommens-Verhält nissen des Einberufenen dergestalt eintritt, daß Letzterer die veranlagte Steuer ohne Bedrück ung nicht zu entrichten vermag, kann vom königl. Finanzministerium ein teilweiser Erlaß bewilligt werden. In solchen Fällen genügt aber keineswegs die Vorzeigung des Militär passes bei der Steuerbehörde, sondern es ist bei letzterer ein schriftliches, die näheren Um stände darlegendes Gesuch um erlaßweise Min derung der Einkommensteuer anzubringen. — Nach dem neuesten Falbschen Wit terungsbericht dürfte der begonnene Juni, und besonders dessen erste Hälfte, ziemlich trocken verlaufen. Dex kritische Termin des 3. Juni (2. Ordnung) wird wahrscheinlich um den 5. Juni, durch Hochdruck der Luft gestört, sich nur schwach bemerkbar machen. Dagegen dürfte um den 11. d. M. wieder ein Rück gang des Luftdruckes die Niederschläge ver ¬ mehren, und zwar wieder durch südliche De pressionen. Doch seien auch für diesen Ter min bedeutende Re en als ausgeschlossen zu erachten. — Wetterregeln für den Monat Juni. Viel Donner im Juni bringt ein fruchtbares Jahr. — Wenn kalt und naß der Juni war, verderbt er meist oas ganze Jahr. — Juni trocken mehr als naß, füllt mit gutem Wein schäft zusammengesetzt und zwar gehörten ihr zuerst an: die Herren Professoren Baurat Lipsius, Preller, Pohle, Diez, Maler Leon hardi und Ehrenberg, Bildhauer Bäumer und als Stellvertreter der Letzteren Maler Kops und Bildhauer Nassau, Professor Kießling und Maler Bautzer. Von Seiten des akademischen Rates wurden hierauf, beziehentlich an Stelle des Baurats Lipsius, des Erbauers des präch tigen Ausstellungsgebäudes, welcher zum Vor sitzenden der Kommission erwählt worden war, und dem in Folge- seines im April d. I. er folgten Hinscheidens es leider nicht vergönnt sein sollte, deren Geschäfte bis zur Eröffnung der Ausstellung fortführen zu können, die Herren Hofrat Professor Pauwels, der nun mehr zum Vorsitzenden der Kommission er nannt wurde, und Professor Dr. Woermann in dieselbe entsendet. In der nächsten Zeit wird ein im öffentlichen Wettbewerbe verge- Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 6. Juni 1894. Bretnig. Die Anmeldungen zu dem kommenden Sonntag hierselbst stattsindendea Sommerfeste des Verbandes für Brandschäden- Unterstützung haben nunmehr ihren Abschluß gefunden. Die Zahl der auswärtigen Fest ¬ benes, künstlerisch entworfenes und auLge-! führtes Anzeige-Plakat zur Versendung kom men. — Die Militärverwaltung zu Dresden! hat in einem äußerst günstig gelegenen Grund-! stück bei Dresden eine Genesungsheimstätte für schwache und erholungsbedürftige Solda ten zur völligen Wiederherstellung nachschwe-! rer Krankheit errichtet. Die Segnungen die ser Einrichtung werden nicht nur den Sol daten vom Feldwebel abwärts, sondern auch den Mitgliedern der Betriebskrankenkassen bei den militärischen Werkstätten zu Teil. — Drei bekannte Führer der Dresdners Sozialdemokraten, der Redakteur Dr. Grad- j nauer, der Steinmetz Eichhorn und der Restau- > rateur Findeisen, sind am Sonnabend Vor mittag plötzlich durch Kriminalpolizisten in ! ihren Wohnungen verhaftet und an das Ge- ! richt abgeliefert worden, wo man sie in Unter suchungshaft genommen hat, die Festnahme soll, wie wir hören, nicht mit der Boykottir- ung des Dresdner Waldschlößchens, wie man vielfach annimmt, zusammenhängen. — Der deutsche Buchdruckerverein, die nationale Vereinigung der deutschen Buch druckereibesitzer, begeht am 10 Juni in Mainz unter voraussichtlich großer Beteiligung die Feier seines 25jährigen Bestehens. Der Ver- ! ein, welcher am 15. August 1869 in Mainz ! gegründet wurde, hat während seines viertel- ! hundertjährigen Bestehens nicht nur dieJnte- ! reffen seiner Mitglieder und des Gewerbes ! wahrgenommen, sondern auch nach Kräften - für das Wohl seiner Arbeiter durch Errich- j tung von Kaffen, Arbeitsnachweisen rc. gesorgt. Zur Zeit zählt er gegen 1400 Mitglieder, welche etwa 15,000 gelernte Gehilfen beschäf tigen. — Die schon längst geplante Beseitig ung des r. rkehrshindcrlichen, als auch nutz losen Tunnels in Plauen bei Dresden, der Felsenkellerbrauerei gegenüber, ist seit Dion tag begonnen worden. Die Beseitigung dieser enormen Felspartier dürste, da gleich zeitig die Fahrstraße mit durch geführt wird, mehrere Jahre in Anspruch nehmen. — Von einem sehr bedauerlichen Un fälle wurde am Sonnabend der Bauunter nehmer Mey in Freiberg betroffen. Derselbe befand sich im ersten Stockwerk seines im Umbau befindlichen Grundstücks auf der Wasserturmstraße, als sich plötzlich eine Ziegelwand von der Decke löste, einstiirzte und Herrn Mey, welcher in der Absicht, bei seite zu springen, kopfüber die Treppe herab stürzte, teilweise unter ihren Trümmern be grub. Herr Mey hat dabei leider schwere Verletzungen am Kopfe, Schulter und Rücken davougetragen. — Auf der Haltestelle Nassau bei Frei- «M«Mör«c so daß mau wohl Ehmens darf, daß der Festzug über 1500 Personen^ lang darnach. , umfassen wird. Sobald dem Feste ein sonn- ^. Medard kernen Regen trag, es regnet iger Tag beschieden sein sollte, was zu hoffen IMt wohl Merzig Tag und mehr, werS glau ist, so dürste sich der Zuzug fremder Festbe- ^r. Medardus zur Wet-, — Gutem Vernehmem nach hat eine . Dresdner Konzert-Gesellschaft zu dem Som- den längsten ^ag und das längste Gras. - merfeste künftigen Sonntag ihr Erscheinen im Regnets an St. Barnabas, fchwrmmen dre Gasthof zum deutschen Hause zugesagt; man könnte deshalb diese Zusage mit Freuden be grüßen, weil dadurch auch allen Gesangs- und Musikliebhabern ein gleicher Abend, wie der vor kurzem, in Aussicht steht- — Ebenso bietet der Festplatz neben dem „Gasthof zur goldnen Sonne" allerlei Volks belustigungen, so wird auch, soweit wir in Erfahrung gebracht haben, außer einem Karussell das überall gern besuchte, be sonders auf geographischem Gebiete sehr lehr reiche und darum nur zu empfehlende Theater International Aufstellung nehmen. Für Un terhaltung ist somit bestens Sorge getragen. — Steuerbefreiung von 'Soldaten des Beurlaubtenstandes. Diejenigen Mannschaf ten des Beurläubtenstandes, welche Heuer in Sachsen eine Einziehung zu einer Uebung gewärtigen, haben zu beachten, daß eine Stem . „ , -erbefreiuug für die betreffende Zeit nrcht ohne Die für Vorbereitung der Kunstausstellung Weiteres stattfindet. Nur dann, wenn infolge niedergesetzte Kommission ist regulativmäßig eiuer zeitweisen Einberufung zum Militär- ! aus Mitgliedern des akademischen Rats und dienst nachweislich eine wesentliche Schädigung aus Vertretern der Dresdner Kunstgenossen ¬ berg ist am Donnerstag Mittag der von Bie nenmühle nach Freiberg Nossen fällige Gü terzug infolge falscher Weichenstellung mit Maschine und 6 Güterwagen entgleist. Außer namhaften Defekten an Maschine und Wa gen ist das Güterschuppengebäude beschädigt und zwei Mann des Zugpersonals, zum Glück jedoch nur leicht, verletzt worden. Der an diesem Vorkommnis Schuld tragende Hilfs- weichenfteller hat sich der ihn erwartenden Strafe durch ^Selbstmord entzogen. Der üb rige Verkehr erlitt keine Störung. — Am 11. Mai hat sich der im 12. Lebensjahre stehende Schulknabe Reißaus aus Meßbach b. Plauen i. V. aus der elterlichen Wohnung enlsernt und ist dis jetzt noch mcht wieder dahin zurückgekehrt, treibt sich vielmehr umher. Reißaus hat also seinem Namen alle Ehre, gemacht. — Der Knabe Albin Reißaus aus Dieß bach ist nach neueren Berichten in Adorf aufgegriffen worden, nachdem er sich seit den P fingstfeiertagcn in der Umgebung von Oels- i.itz, und Adors, hauptsächlich im Walde herumzetrieben hatte. — Bei der Reichstags-Stichwahl in Plauen i. V., welche am 31. Mai stattfand, ist der Sozialdemokrat Gerisch mir 12,582 Stimmen gewählt worden. Der konservative Kandidat Uebel erhielt 10,847 Stimmen. — Als Prämien sür den Fernmarsch ! nach Friedrichsruh wurden zugesprochen : eine goldene Medaille dem Kaufmann Maag, eine silberne dem Kaufmann Sebastian und bron zene Medaillen den Buchdruckern Peitz aus Flöha und Menert aus Leipzig. > Dresdner Schlachtviehmarkt am 4. Juni 1894. Auf dem letzten Schlachtvieh,narkt waren zum verkauf gestellt: ^82 Rinder, lO-R ! Schweine, f085 Hc.mmel und 275 Halber, in Summa 2872 Schlachchückem Jür den Zent ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte ' wurden 6f—65 Rik., sür Riittelware einschließ!, guter Rühe wurden 55—60 Rik., für leichtere Stücke H5—50 Rik. bez. Sngl. dämmer das Paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 60—63 Rik., das Paar Landhammet in derselben Schwere 56—5H Rik. Der Zentner Schlacht- gewichi von Landschweinen engl. Kreuzung galt Hl—45 Rik-, zweiter lvahl hiervon 38—HO Mk. Preis. I. kl. . 72 7 12 7 7 5 6 7 7 7 11 SO 67 25 6 SO 75 80 shöchsterßniedrigster! Preis. j Marktpreise in Kamenz am 31. Mai 1894. 50 Kilo. Korn Wei zen G rste Hafer Hei eü in Hirje zHeu 50 Kilo 4 > —- IZiroh 1200 Pfunds 20 — «--LU,,-? Z Erbsen 50 Kilo! 10 50 Kartoffeln 50 Kilo! 1 > bO ll. I'k. 5 75