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Flammende Herzen. Srzählun, »»n kritz Assen. <24) ' sNachdruck »er»,ten.) Alo sic in den Schloßhos traten, kam ihnen die alte Wirtschafterin händeringend entgegen und rief schluchzend: „Den alten Karl haben die Leute tot in einem unterirdischen Dange der Schlosses aufgefunden, aber keine Spur von unserem lieben Zungen Herrn entdeckt!" Diese traurige Kunde rief bei den drei Männern eine große Erregung hervor, und der Gemeindcvorstand pieß die Worte aus: „Was mag denn da nur mit dem alten Karl und dem Herrn Baron für ein neues Unglück passiert sein?" Ein alter Knecht mit einer großen Haterne trat jetzt näher und sagte: „Herr Gemeindevorstand, ich war mit unten in den sinsteren Räumen der Schlosses. Der alte, brave Karl ist offenbar einer Schußwunde erlegen, die ihm ein tückischer Russe in den Rücken schoß und die langsam e ne innere Verblutung herbeigesührt hat. In seiner Aufregung und in seinem Bestreben, den jungen Herrn Baron in Sicherheit zu bringen, hat der ricsenstarke Mensch seine Verwundung wahrscheinlich gar nicht bemerkt oder nicht beachtet. Er liegt nun unten tot und friedlich in dem hintersten Kellergange, und wir haben ihn dort liegen lassen, damit an Ort und Stelle der Tatbestand ausgenommen werden kann." „Aber wo steckt nun um Gvtteswillcn der Herr Baron?" frug der Gemeindevorstand. „Von dem Herrn haben wir leider noch keine Spur entdeckt, aber es sind noch vier Leute unten und suchen nach ihm." „Da dürste es wohl genügen, wenn einer von uns, vielleicht am besten Sie, Herr Hüber, weil Sie die Schloßräume gut kennen, jetzt nochmals mit dem Knechte sich in die Kellerräume de» Schlosses begibt und suchen Hilst." Hübner nickte zustimmend und wollte sich eben mit dem Knechte in die Kellerräume des Schlosses begeben, als wie von einem Erdbeben der Erdboden erzitterte, furchtbare Kanonenschläge wie in unmittelbarer Nähe graußig ertönten, einige Granaten auch im Dorfe einschlugen und dann ein unheimliches Brausen, Drohnen und Schreien hörbar wurde. Entsetzt blickten sich die Männer an und der alte Schönau sagte mit gefalteten Händen: .Gott sei uns gnädig I Die Schlacht naht unserem Dorfe." , „Wir müssen jetzt ertragen, was uns Gott auferlegt," entgegnete der Gemeindevorstand. „Eine Flucht kann uns nichts mehr nützen, denn jeder Punkt hier und in der Umgegend bietet Gefahr; wir können uns höchstens in die starken Kellerräume flüchten, wenn das Granat feuer stärker werden sollte. Aber ich denke doch, wir versuchen, in das Dorf zurüzugelangen, wo wir viel leicht nützlich sein können." „Doch möchten mir vorher erst noch rasch einmal den Schloßturm besteigen und sehen, wie die Schlacht ver läuft, ob der Feind oder der Freund naht," erklärte jetzt Hübner mit einer ruhigen Entschossenheit. „Das ist ein guter Gedanke!" rief der Gemeindc vorstand, und schon im nächsten Augenblick eilten die drei Herren in das Schloß und stürmten die Treppe des Schloßturmes hinauf. In größter Erregung blickten sie vom Schloßturm in die Umgebung, und ausatmend beobachteten sie, daß die Schlachtlinicn sich noch nicht um das Dorf ent wickelt hatten, sondern noch immer östlich davon lagen. Aber von weiten der Russen trieb jetzt eine ungeheure Staubwolke und eine breite graue Masse gegen das Dors vor. „Das ist russische Reiterei, die einen Umgehungsversuch machen will," sagte Hübner, der in seiner Jugend bei einem Reiterregiment gedient hatte und die Art der Reiterangriffe kannte. Das Tosen, Schreien und Trompetengeschmetter kam auch rasch näher und eine große russische Reiter schar stürmte auch direkt auf das Dols zu. „Wir müssen wohl oder übel die Russen empfangen," rief jetzt der Gemeindevorstand, „denn sonst stecken sie gleich das ganze Dorf in Brand!" Und nun stiegen die drei Männer wieder vom Tchloßturme herab und eilten in das Dorf. Aber die Russen hatten sich jedenfalls durch die bereite an diesem Tage ausgesandten Erkundungstrupps überzeugt, daß keine deutschen Truppen in dem Dorfe waren, und ihre Reiterei stürmte jetzt durch das Dorf, um wahrscheinlich die große Umgehungsbewegung des deutschen Heeres zu verhindern. Zitternd und bebend lauschten die Leute im Dorfe aus das, was nun ge schehen würde, denn die Schlacht tobte weiter. Aber aus einmal kam die russische Reiterei zurückgebraust und riß auch die bereits dicht hinter dem Dorfe auf einer Anhöhe aufgefahrene russische Artillerie mit in die Flucht. Ein Hagel von deutschen Granaten wurde auf die Russen ausgeschiittet, reihenweise wurden sie uicdergestreckt, und dicht hinter der zurückgeschlagcnen russischen Reiterei griffen jetzt auch bereits deutsche Reiterregimenter ein. Zug um Zug der deutschen Reiter brausten jetzt durch das Dorf und wurden mit unbeschreiblichem Jubel begrüßt. Und auf einmal ereignete sich etwas Wunderbares und tief Rührendes. An der Spitze eines Dragvnerzugcs stürmte dessen Führer, den linken Arm in der Binde und einen Verband an der Stirn, durch das Dorf, und ein junger Bursche schrie vom Bodenfenster eines Hauses aus mit weithin schallender Stimme: „Joachim! Joachim! Das war Joachim Schönau!" Dieser Nus des jungen Burschen verhallte nicht ungehört und versetzte die Dorfbewohner und zumal de« Vater Schönau in eine stolze Erregung, denn sein lieber Joachim schien heute mit dabei zu sein, als die Russen verdroschen wurden und eine ihrer schweren Niederlagen in Ostpreußen erlitten, und das war der größte Stolz für den alten Vater. Freilich, nun waren auch die deutschen Reiter weit über das Dorf hinaus vorgedrungen, und der Vater Schönau konnte heute und wahrscheinlich auch morgen > nichts Näheres über seines Sohnes Schicksal und Mitwirken in der Schlacht erfahren, aber das schien ihm jetzt auch Nebensache. Die Russen halten die Schlacht verloren, das war die Hauptsache. Auch ent deckte man im Dorfe, daß heute an dem großen Entscheidungtage nur elf Wohnhäuser und Gebäude durch das Granatfeuer Schaden erlitten hatten und nur acht Personen verwundet worden waren. Freilich gab es im Dorfe sehr viel Schutt und Trümmer aufzuräumcn, und ein ganzes Landwehr- Bataillon war auch eingerückt und begehrte für die Nacht Quartier und Verpflegung. Das wurde aber alles herzlich gern dargcbracht. Die schwerste Arbeit für die Dorfbewohner begann dann aber noch mitten in der Nacht. Die Kämpfe waren so ausgedehnt gewesen, daß das Sanitätspersonal nicht ausreichte, um die Verwundeten alle zu bergen und zu pflegen. Ls mußten deshalb auf den Schlacht feldern der Umgebung auch die Dorfbewohner Mitwirken, und aus der Kreisstadt wurden auch noch rasch Sanitätspersonal, Aerzte und Schwestern vom Roten Kreuz und Pflegerinnen herbeigerufen. So geschah es, daß am anderen Tage auch die Baronin von Gernsdorf, die Schwestern Thomälen, Elisabeth Linden, Hilda Hübner und auch die übrigen Mädchen aus dem Dorfe, die an dem Kursus zur Ausbildung in der Krankenpflege teilgenommen hatten, aus der Kreishauptstadt in dem heimatlichen Dorfe eintrafen. Groß, unbeschreiblich groß mar die Freude der zmückgekehrten Frauen und Mädchen, daß ein gewaltiger Sieg über die Russen errungen, daß Ostpreußen von der weiteren Ausplünderung durch die Russen errettet und das Heimatdorf verhältnismäßig nur geringen Schaden in den schweren Kämpfen erlitten hatte, und mit unermüdlicher Ausdauer gingen alle an die Arbeit, um bei der Pflege so vieler Verwundeter und Kranker mitzuhelfen. Sehr umsichtig und zielbewußt trafen Frau von Gernsdorf und Schwester Thomälen ihre Anordnungen für die Arbeiten der unter ihren Augen für die Kranken- und Verwundetenpflege ausgebildeten Frauen und Mädchen. In ihrem edlen Eifer bei der Ausübung ihres Samariterberufes hatte sich Frau von Gernsdorf mit der Schwester Thomälen und ihren Pflegerinnen auch zunächst in den Saal des Gasthauses und in diejenigen Häuser und Scheunen des Dorfes begeben, wo Verwundete und Kranke untergebracht waren und vielfach noch der dringenden Pflege bedurften. Erst als hier die notwendigsten Samariterwerke vollbracht waren, beschloß Frau von Gernsdorf, einmal auf einige Minuten nach dem Schlosse zu gehen, um ihren Sohn zu sehen. In der großen Aufregung, in der sie sich noch befand, und mähend des riesigen Menschen verkehres im Dorfe hatte sic auch nicht gleich nach dem Befinden ihres Sohnes gefragt und war der Meinung, da man ihr kein im Schlosse vorgekommenes Unglück gemeldet hatte, daß dort noch alles in ziemlicher Ordnung sei. Auch der Gemeindevorstand hatte- alle Hände voll zu tun und deshalb noch keine Gelegenheit gehabt, um der Schloßherrin über die Vorgänge zu berichten, die auf dem Schloßhofe sich gestern in so trauriger Weise abgespielt hatten. Ahnungslos betrat daher die Freifrau von Gernsdorf das Schloß und beobachtete nur, daß auf Anordnung des militärischen Sanitätsdienstes auch bereits ein Lazarett in den weiten Räumen des Schlosses eingerichtet worden war, aber erst noch mit Kranken und Verwundeten, die man eben herbeischaffte, belegt werden sollte. So stieg Frau von Gernsdorf die Schloßtreppe empor und stieß bald auf die alte Wirtschafterin und sagte deshalb begütigend zu ihr: „Es waren ja schlimme Tage für das ganze Dors und wohl auch für das Schloß, aber Gott ist uns doch gnädig gewesen. Der Feind wurde besiegt und unser liebes Ostpreußen von den feindlichen Horden befreit. Da werden wir das vorübergehende Ungemach im Schlosse gern ertragen. Wo ist mein Sohn? „Ihr Herr Sohn, gnädige Frau, der junge Herr?" stotterte jetzt in höchster Erregung die alte Wirtschafterin. „Ja, vernahmen denn gnädige Frau noch nichts von dem Unglück?" „Unglück?" rief jetzt Frau von Gernsdorf, zu Tode erschrocken und blickte entsetzt auf die Wirtschafterin. „Was ist denn meinem Sohne für ein Unglück zu- gestoßen?" „Der alte, treue Karl hat den jungen Herrn aus den Händen der hier eingedrungenen Kosaken befreit und den verwundeten jungen Herrn ins Schloß getragen. Aber seit dieser Zeit ist der Herr Baron verschwunden, verschwunden! Kein Mensch hat ihn trotz vielen Suchens wieder finden können." Da schlug ein furchtbarer Schrecke« wie ein jäher Blitz in die Seele der Schloßherrin, und die sonst so mutige und starke Frau sank, vom Schmerze überwältigt, auf einen Stuhl und starrte dann wie abwesend vor sich hin. „Ach, gnädige, liebste Baronin, verzagen Sie doch noch nicht ganz, der junge Herr ist vielleicht doch noch nicht für immer verloren," rief die Wirtschafterin und rang die Hände. Aber eine seelische Verwirrung hatte die in ihrem Leben schon so viel geprüfte Freifrau von Gernsdorf bei der Schreckenskunde von dem Verluste ihres einzigen ' Sohnes ergriffen, sie zitterte am ganzen Leibe und redete irre. Mit Hilfe eiüer hcrbeigerusenen Fran brachte sie die schwer erkrankte Schloßherrin zu Bett, und dann rille der eben ins Schloß zurückgekehrte Ober inspektor Kahle, als er von dem Unglück hörte, ins Dorf, um ärztliche Hilse und eine geeignete Pflegerin herbeiznholen. (Schink folgt.) Hokaler. —" lK. M.) Die stellv. Generalkommandos XII und XIX haben durch Verfügung vom 30. März ISIt auf Grund von 8 öt» des Gesetzes über den Belagerungs zustand Staallose und Personen mit zweifelhafter Staat«, angehörigktit die Verpflichtung auferlegt, sich für ihren Aufenthalt und ihre Bewegung innerhalb der Korpsbereiche der stellv. Generalkommandos XU und XIX durch einen Personalausweis nach dem Muster zu der Bekanntmachung Neichsgesetzblatt 1916 Seite 60- als Paßersatz über ihre Person auszuwcisen. Die Verfügung ist in der Sächs. Staatszeitung und mehreren anderen größeren Amts blättern abgedruckt. —* Der Sächsische Landesverband für Kriegs- Patenschaft in Dresden versendet jetzt seinen erste» Jahres bericht. Obschon er nur knapp ein halbes Jahr nmsaßt, tritt doch die Bedeutung der Veranstaltung bereits klar zutage. Sichert sie doch de» über da« ganze Land zerstreuten Kiiegspatenschast»» Vereinigungen gemeinsame Interessenvertretung und gegenseitige Fühlung. Damit ist zugleich eine Zentralstelle für Sachsen geschaffen, deren die Durchführung der örtlichen KriegSpatenschaftShilfe viel- fach nicht entbehren kann. Insbesondere nicht bei den ..wandernden Kindern", denen die KricgSpatenschaft mit ihren Einrichtungen und ihrer Fürsorge auch bei Ortsveräudenngcn erhalten bleiben muh. Die gesamte Krieg»patenschaft Sachsens gewinnt durch den Landes- verband, bei voller Wahrung der Selbständigkeit und Eigenart der einzelnen Vereinigung, einen überaus wertvollen organischen Zusammenhang. Die AriegSpalcnschafll-Fürsorge wird dadurch zu einer Wohlfahrtspflege, die überall cinsetze» kann und allen Kreisen des Lande? die Möglichkeit werktätiger Mithilfe erschließt. Dessen bedarf eS aber auch, wenn anders vaterländische Opfer, bereitschast und Hcimatdant einer großen Zeit den wertvollen Ge- danken IricgSpatcuschaftlicher Betreuung zum Gegen der Heran wachsenden Generation des ganzen Landes wirksam anSbauen wollen. Daß auch hier mit den kleinsten Mitteln große» erreicht werden kann, beweist die Tatsache, daß der Jahresbeitrag des Einzelnen eine Mark nicht zu übersteigen braucht. Anmeldungen und Zahlungen „für de» Landesverband" erfolgen am einfachsten durch Zahlkarte auf das Leipziger Postscheckkonto 13118 des Ver bandes für Iugendhilfe in Dresden, Lothringer Straße 2, der die Geschäftsstelle de» Landesverbandes für KriegSpatenschasten bildet. Gewährung staatlicher Beihilfen zu dem K o st e n der Lehrlingsausbildung. Knaben, d i c Ostern 1918 die Schule »erlassen haben und bei einem Handwerksmeister in die Lehre treten, können aus den vom Ministerium des Innern der Gewerbekammcr Dresden zur Verfügung gestellten Mitteln gegebcncnsalls für da» erste Lehrjahr eine Unterstützung bis zu KO Mark erhalten. Es können nnr 10 Lehrlinge unterstützt werden. Lou der Unterstützung ausgeschloffen sind Lehrlinge solcher Beeufe, in denen anerkannter maßen ein Lehrlingsiuangcl nicht besteht. (LehrlingSmangel besteht im allgemeinen nicht im Schlosser-, Mechaniker-, Elektroinstallateur', Werkzeug- und Maschinenbauer-Handwerk.) Die Unterstützung darf nur unbemittelten, aber befähigten Knaben mit guter Schul bildung, die außerdem normal entwickelt sind und für da» zu erlernende Handwerk Neigung und Begabung bekunden, gewährt werden. Sic ist zu Ausgaben zu vertuenden, die unmittelbar zur Förderung der AnSbildnng de« Lehrling» bestimmt sind. (Lehrgeld, Schulgeld, Kleidung usw.) Gesuche um Gewährung einer Unter stützung sind, wenn der Ort der Lehrstelle im Bezirke der Kreis- hauptmannschasl Dresden liegt, bei der Gcwcrbckammer in Dresden, Grnnace Straße 50, spätesten» bis znm 1. Mar 1918 cinznreiqcn. Dem Gesuche fiud bcizufügen: da» SchulenttassuugszeugniS, ein Zeugnis, dar über die Vcrmögcnsvcrhältnisse des zn unterstützenden Lehrlings und seiner Eltern Anskunst gibt (Bedürsligkcil«zeugni8), sowie der Lehrvertrag. Ferner hat das König!. Ministerium auch wieder Mittel zur Verfügung gestellt, aus denen solchen Lehrlingen, die im ersten Lehrjahr bereits unterstützt worden sind, gegebenen falls auch im zweitcu dezw. dritten Lehrjahr Beihilfen gewährt werden können. Gesuche um Gewährung einer solche» Beihilfe, die bis z» 40 Mark beträgt, sind ebenfalls an die Gewcrbckammer zu richten. Die Auszahlung einer Beihilfe für das letzte Lehr jahr darf nach den bestehenden Bestimmungen in der Regel erst nach dem Bestehen de: Gesellenprüfung erfolgen. Unterstützungen von Lehrlingen im 4. Lehrjahr dürfe» bis ans weiteres nicht gewährt werden. —* Ro hstosfverb ra uch»ang a bc für ttlcmpucrei- n ii d I » st a l l a t i o n S - Handwerksbetriebe. Znm Zwecke der Bedarf»feststcllnug für die Nohstoff-Vcrsorgnng des Klempner- und JnstallateurhandwcrkeS während der UebergangS- Wirtschaft ivcrden gegenwärtig auf Veranlassung des Deutschen Handwerk»- und Gewerbekammcrtageö in Hannover Erhebungen Über die von diesem Handwerke im Jahre 1913 verbrauchten Rohstoffe eingestellt. Den Klempner- und Jnstallatcur-Jnnungc« im Bezirke der Äcwerbckammcr Dresden sind bereits Fragebogen zur Verteilung an ihre Mitglieder zugesandt worden. Alle einer Innung fernstehenden Klempner und Installateure in der Kreis- bauptmauttschaft Dresden, die zur G e w e rb c k a in m e r Dresden wahlberechtigt und beitragspflichtig sind, werden aufgcfordert, einen Fragebogen entweder voue Obermeister der nächstliegenden Klcmpncrinnung oder von der Gcwcrbckammer in Dresden, Grnnacr Straße 50, cinzufcrdern. Der Fragebogen ist genau auSzusüllen. Insonderheit ist aus von ' zurzeit stillgelegte» Betrieben wenigste»» die Frage der Zahl der 1913 beschäftigten Arbeitskräfte genau anzugcbcn. Bi» zum 1. Mai sind die Fragebogen von Inuttngrmitglicdern au den Obermeister der Innung, von den einer Innung nicht augchören- dcn Handwerkern unmittelbar an die Gewcrbekammer in Dresden, Grnnacr 50, cinznschicken. —* (M. I.) Wichtig für österreichisch-ungari- sch« Staatsangehörige. Nach dem österreichische» Gesetz vom 28. März 1918 könne» alle MauuschaftSpcrsonen österreichisch-ungarischer Staatsangehörigkeit, denen infolge einer während dcö Kriege» erlittenen Beschädigung eine Invaliden- Pension zugesprochen worden ist, im Falle der Bedürftigkeit be sondere Zuwendungen gewährt erhalten^ Die Höhe dieser Zu wendungen beträgt je nach dem Grade der ErwerbSnnfähigkeit der MannschaslSpersou und ihrem ordentlichen Wohnsitze vor der Ein rückung jährlich 360 bis 1080 Kronen. Die Zuwendungen sind dafür bestimmt, die bisherigen ungenügenden MililärversorgungS- gebühren auszubessern, und können daher nur für die Dauer de» jetzt geltende» MilitärversorgungsgesctzeS gewährt werde». Gleiche Zuwendungen iu Höhe vv» 360 bis 720 Kronen jährlich sind auch für die Angehörigen solcher Mannschaftspersoncn sowie für die Hinterbliebenen gefallener, verstorbener oder vermißter Mannschaftspersoncn vorgesehen, sofern die Angehörigen oder Hinterbliebenen von der MannschastSperso» unterhalten oder dauernd unterstützt worden und bedürftig sind. Ausgeschlossen sind nur jene Angehörigen und Hinterbliebenen, die bereits einen UntcrhaltungLbcitrng beziehen. Personen, die schon im Gennssc einer staatlichen Unterstützung nach 8 2 der Kaiserlichen Verord nung vom 12. 6. 1915 stehen, erhalten die Zuwendungen von Amts wegen zncrkannt, alle übrigen Personen haben de» Anspruch mündlich oder schriftlich anzumeldcn. Diejenigen Personen, deren ordentlicher Wohnsitz außerhalb der österreichisch-ungarischen Monarchie liegt, haben ihren Anspruch bei den für diesen Wohn sitz zuständigen k. u. k. Vcrtretuugsbehördeu anzumeldcn.