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» HNS- mS laiSwiMOUt MM M ZiiWHtil mzeitW. Winterfestigkeitdes Getreides. (Nachdruck verboten.) Mil der Wltiterfestlgkeit verhält es sich ähnlich wie mit der Lagerfestigkeit. Beide können durch züchterische Maßnahmen wohl erhöht werden, so daß sie sich wesent lich von ungezüchteten Getreiderassen unterscheiden, beide können aber nicht bis zur absoluten Festigkeit gebracht werden. Das liegt aber in der Natur dieser Eigenschaften, die von mancherlei Faktoren abhängt und ihre Ursachen vielfach in mechanischen Gründen findet. Eine absolut winterfeste Gelreidesorte besitzen wir nicht. Das züchterisch behandelte Saatgut ist auf seine Widerstandsfähigkeit hin geprüft und zu diesem Zwecke in rauhen Höhenlagen angebaut. In diesem Sinne wirkt jeder harte Winter einen heilsamen Einfluß aus die Festig keit aus, indem er die frostempfindlichen Pflanzen ver nichtet und nur die harten und widerstandsfähigen ver schont. Vielfach hat man auch empfohlen, zur Aussaat vorjähriges Saatkorn zu verwenden, da dieses beträchtlich winterfester sei, wie dasjenige der letzten Ernte. Das wird wohl aber zumeist mit dem höheren Trockcnsubstanzgehalt des alten abgelagerten Kornes zusammenhängen. Gut abgeerntetes aber, in nassen Jahren künstlich getrocknetes Korn dürste diese Unterschiede nicht zeigen. Gegen die mechanischen Ursachen des Auswlnterns versagen die meisten Methoden. Wenn durch den Frost die Erde sich hebt, um bei Tauwetter wieder in ihre alte Lage znrückzusinken, so werden die Wurzeln der Pflanzen gelockert und bei wiederholt eintretcndem Wechsel schließ lich auch abgerissen. Das stärkste Wurzelsystem ist dem auf die Dauer nicht gewachsen. Wenn die Erde gefroren ist, die Wurzeln also keine Feuchtigkeit dem Boden ent ziehen können, und die Sonne auf die Blätter scheint und diese zur Wasserabgabe veranlaßt, so müssen die Pflanzen verdurften. Das ist ei» natürlicher physiologischer Bor gang. Wenn diese Umstände trotzdem doch immer nur in gewissem Umfange auftreten, so muß dabei berücksichtigt werden, daß die geschilderten Zufälligkeiten auf dem ganzen Ackerstück in ihrer kritischen Härte doch immer nur mehr oder weniger vereinzelt anzntreffen sind. Der Boden ist niemals so ausgeglichen, daß er sich bei Frost gleich mäßig wie eine kompakte Masse hebt. Hier ist er wasser haltiger, dort ist er poröser; hier sinkt er leichter wieder zurück, dort verharrt er längere Zeit in seiner erstarrten Lage. Einzelne Pflanzen werden stärker von den Sonnen strahlen getroffen, andere finden in der Furche oder hinter kleinen Erdschollen einen gewissen Schutz, sind in ihrem Untergründe vielleicht auch weniger durchfroren, können Len Wasserbedarf also besser ausgleichen. Es gibt aber Jahre, in denen das Getreide relativ stark, und Jahre, in denen es in sehr mäßigem Umfange oder auch gar nicht auswintert. Die Kältegrade an sich spielen dabei «eine geringere Nolle als die unvermittelt auftrctenden Temperaturunterschiede. Pl.—App. Kleintierzucht. . Grünslilterung für Kaninchen. (Nachdruck verboten.) Die naturgemäße Fütterung der Kaninchen ist die mit Grünfutter. Daz» gehöre» alle Unkräuter, die nicht giftig sind, ferner Gemüse, Klee, Wiesengras u. dergl. Das erste und zugleich beliebteste Grttnfutter im Frühjahr ist Ler Löwenzahn. Der Züchter, dem dieses Futter hin reichend zur Verfügung steht, ist zu beneiden. So er wünscht die Verfütterung dieses und anderer Grünsutter- pflanzen auch ist, und'so zuträglich sie dem Kaninchen auch sind, so nachteilig könne» sie wirken, wenn ansangs, also im Frühjahr, die nötige Vorsicht außer acht gelassen wird. Die ersten jungen Grünfutterpflanzen sind noch sehr wasserhaltig, und die Kaninchen waren den Winter hindurch Trockenfutter gewöhnt. Sie werden im Frühjahr mit Begierde über das junge Grün hersallen und davon mehr fressen, als ihnen zuträglich ist. Bald stellen sich dann allerlei Nachteile ein: Trommelsucht, Durchfall und vielfach recht schnell der Tod. Diese Nachteile sind aber nur zu befürchten, wenn der Uebergang von der Trocken- zur Grünsütterung zu unvermittelt erfolgt, wenn man also jede Vorsicht beiseite läßt. Wer die ersten grünen Blätter einzeln gibt, nicht als Mahlzeit, sondern so zwischendurch, am besten dann, wenn die Tiere erst Heu gefressen haben oder mit diesem vermischt, nach und nach erst größere Mengen, dem werden seine Tiere schon gesund bleiben. Sind sie dann erst daran gewöhnt, so kann bald das Heu, was in den ersten Wochen der Grünfütterung noch alle Tage gegeben werden muß, ganz wegbleiben. Ohne Bedenken kann man den Sommer hindurch seine Tiere nur mit Grünfutter ernähren. Notwendig ist jedoch, darauf zu achte», daß dasselbe nicht naß ist. Deshalb holt man es nicht am frühen Morgen herein, wenn noch der Tau darauf liegt. Auch beachte man, daß es nicht warm geworden ist, was vorkommt, wenn es in Haufen geschichtet längere Zeit liegt. Ferner füttere nian nicht zu große Mengen auf einmal, weil die Tiere es sonst nicht nur verderben lassen, sondern festtreten, wobei es sich ebenfalls erhitzt und dann schadet, wenn noch davon gefressen wird. Gut ist es auch, wenn bei ausschließlicher Grünfütterung immer für Abwechselung gesorgt wird, also nicht immer dieselbe Pflanzenart. Geht das nicht, dann gibt man dazwischen ab und zu Heu. Na. Viehzucht. 0 Landwirle. bereitet Vrühfutter! Die außerordentliche Knappheit an Futtermitteln zwingt Len Landwirt, alle nur erreichbaren Futtermittel nutzbar zu machen. Junges Reisig, Laub, Kartoffelkraut, Legu minosenstroh, Spreu von Gerste und Sommerweizen u. o. a. m., das in gewöhnlichem Zustande entweder von den Tieren nicht gern gefressen wird oder nicht zuträglich ist, kann durch Bereitung als Brühfutter zu einem bekömm lichen, gern genonnnenen Futter umgewandclt werden. Brühfutter wird, im Gegensatz zum eigentlichen Kochen und Dämpfen des Futters, dadurch hergestellt, daß man die Nauhsuttermassen, soweit nötig gehäckselt, unter Umstän den auch noch zerkleinerte Hackfrüchte, eingesänerte Blätter, Schnitzel und dergl. durch Uebergießen mit heißem oder kochendem Wasser oder mit heißer Schlempe anmacht. In Haufen geschichtet oder in entsprechende Kästen und Bottiche gebracht, wird alles meist auf die Dauer vo» 24 Stunden sich selbst überlassen. Währenddem vollzieht sich eine Gärung, die hauptsächlich zu einem Gemische von milchsauren und buttersauren Verbindungen führt. Unter Rückwirkung der sich entwickelnden Wärme werden harte Nauhfutterteile erweicht. Dadurch wird das Zerkauen er leichtert. Auch die Gärung mürbt schon die Masse und macht sie sür die Verdauungssäfte zugänglicher. Die aromatische Säuerung, welche durch die Gärung entsteht, macht die Masse schmackhafter. Dadurch kann man die Tiere veranlassen, größere Mengen aufzunehmen. Will man die Schmackhaftigkeit der ganzen Brühfuttermasse noch weiter erhöhen, so mengt man ,'noch Melasse oder Futterschrote zu, soweit sie gewöhnlich den Tieren ohne hin zukommen sollen. Vielen Landwirten wird es da durch möglich sein, mehr Vieh zu halten oder, was rat samer. ist, ihren bisherigen Viehbestand besser zu er nähren^ Gartenbau. Anm Anbau von Buschbohnen. (Nachdruck verboten.) „40 Zentimeter Abstand im Geviert, nicht zu früh säen, weil Bohnen frostempfindlich sind, keinen frischen Dünger, sehr flach säen, weil Bohnensaat die Lust liebt, viel den Boden behacken." Das ist dem Inhalt nach die Vorschrift, wie sie noch immer in de» »leisten Gartenbüchern steht. Die praktische Erfahrung erweist die Notwendigkeit vieler Zusätze, deren Beachtung, den Erfolg erst sichern kann, und selbst die der Richtigstellung offenbarer Fehler. So ist der Buschbohne beispielsweise nicht nur Stalldünger nicht schädlich, sondern sogar nützlich, ja zur Erzielung von Höchsterträgen not wendig Man soll ihn nur nicht kurz vor der Bestellung, sondern wenn irgend möglich schon im Herbst geben, und zwar einzig deshalb, weil es Bohnen nicht gut tut, wenn sie in zu lockerem oder frisch gelockertem Boden liegen. Darum sollen die Bohnenbeete im Frühling nicht noch mals tief gegraben werden ' es ist günstiger, die mit rauher Furche, also grobschollig gegrabenen Beete einfach glatt zu Harken und dann ohne weiteres zu bestellen. — Auch wird zumeist zu flach gesät. 4—5 Zentimeter pflegt die günstigste Liefe zu sein. Der Samen muß in regelmäßig reichlich feuchten Boden gelegt werden. Quellt man die Saat 24 Stunden ein, ist das nur förderlich. Solche Saat keimt schneller, sicherer, gleichmäßiger und übersteht Dürre besser. Die beste Saatzeit pflegt die vom 1.—10. Mai zu sein. Nur frühe Sorten, bei deren Aussaat aber immer mit einer gewissen Gefahr gerechnet werden muß, können früher gelegt werden. Sonst bringt das Auslegen vor Anfang Mai fast regelmäßig Frostschaden. Am empfind lichsten gegen Frost sind die Pflänzchen mit voll ausge bildeten Keimblättern und halbfertigem ersten Laubblatt paar. Um sie schnell aus diesem Stadium herauszu bringen, gießt inan sie zu dieser Zeit mit stark ver dünnter Mistjauche, auch Blutmehl und Ninderguano tun gute Dienste. Zu enges Legen ist nachteilig, weil engstehende Bohnen bei feuchtem Wetter faulen. Man wähle eine möglichst windgeschützte Lage sür Bohueiibeete aus; denn die jungen Triebe und Ranken sind sehr brüchig und daher mindenipfindlich, ab-- auch empfindlich gegen Un vorsichtigkeit und zu derbes Zufassen beim Pflücken. Die Ernte erfolgt, wenn die Samen kaum linsengroß sind. Dann sind nicht nur die Hülsen am zartesten und ohne Fäden, sondern der Nachwuchs stellt sich sehr schnell wieder ein, und die Ernte fällt am reichsten aus. Is. Anbau und Verwertung dec Zichorienwurzel. (Nachdruck verboten.) Von den mancherlei Kasfe-Ersatzmitteln, welche gegen wärtig empfohlen werden, kann sich die angebaute Zichorie noch am ersten behaupte». Allein gegen 150 Fabriken, die sich in Deutschland mit der Herstellung von Zichorien kaffee befassen, zeuge» von dem großen Bedarf. Wei» ein Stückchen Gartenland zur Verfügung steht, kann sich seinen Bedarf leicht selbst ziehen. Für eine mitt- lere Familie genügcii schon 10—15 Quadratmeter. Die Pflanze verlangt einen kräftigen, gut vorbereiteten Boden in freier, sonniger Lage. Es ist iin zeitigen Frühjahr zu säen. Damit die Wurzeln sich gut ent wickel», sind die Pflänzchen auf 15 Zeiitimeter zu ver ziehen. Das Beet ist stets von Unkraut frei zu halten und öfters zu hacken. Im Oktober sind die Wurzeln vorsichtig tief auszugraben, um ein Abrcißen derselben zu verhin dern. Das Kraut dient als Viehfutter. Die Wurzeln werden sauber gewaschen, in Würfel geschnitten und in der Kaffeetrommel schön braun gebrannt. Das Zerstampfen im Mörser muß geschehen, solange die Stücke noch warm und trocken sind. Zur Aufbewahrung eignen sich am besten irdene Töpfe, in welche das Pulver fest ein zudrücken ist. Wilh. Wölkerling. Feldwirtschaft. Die Slanvweite Vec Fnlterriiben. (Nachdruck verboten.) Die Standweite der Runkeln wird allgemein immer noch zu hoch bemessen. Viele Landwirte richten ihr Augen merk mehr auf voluminöse Einzelrüben und übersehen dabei den Nährwert und den Ertrag der Flächeneinheit, obgleich es auf diese allein doch schließlich nnkommt. Bei engerem Stand erhält man allerdings nicht so große Rüben, erntet dafür aber eine größere Anzahl. Wen» man zum Beispiel bei 24 Zoll Drillweite 7750 Einzel rüben erhält und bei 14 Zoll 15 573 (wie durch einen Versuch festgestcUt wurde), so ist es ohne weiteres klar, daß die Kesamternte der kleineren Rüben durch ihre ver doppelte Anzahl eine beträchtlich größere sein muß, wie die der größeren Rüben, da diese ja sonst doppelt so schwer hätten sein müssen. Die größeren Rüben hatte» ei» durch schnittliches Gewicht von 1553 Gramm, während die kleineren 069 Gramm woge». Der Zuckerertrag per Marge» war sür die größere» Rübe» bei 240,7 Zentner 19,26, der sür die kleinere» bei 301,8 Zentner 24,2N Man konnte dieses Resultat schon bei der Ernte Voraus sagen, wen» man die verhältnismäßig wenige», großen Nübcnhanfen des Versuches mit den vielen etwas kleineren, Haufen in Vergleich stellte. Das Mehrgewicht der oolu« minösen Rüben besteht auch zumeist aus Wasser. Einem Trockensubstanzgehalt von 12,86 steht ein solcher von 13,22 gegenüber. Wenn dem Fruchtwasser auch eine ge wisse diätetische Bekömmlichkeit nicht abgesprochen werden soll, so bedeutet es in diesen Ausmaßen doch einen überflüssigen Ballast, der die aufgewandten Mühen nicht lohnt. Auch erweisen sich die enger gestellten Rüben, di« trockensubstanzreicheren also, vermöge ihrer sesteren Struk tur auch um vieles haltbarer in den Mietenlagern, was für die Frtthjahrsfütterung sehr wohl zu beachten ist. Der Nährwert der Rüben erfährt über Winter durch Atmungs intensität und Inversion einen oft ganz beträchtlichen Rück gang, und dies um so mehr, je niedriger der Trocken substanzgehalt der eingemieteten Rüben war. Die emp fehlenswerteste Standweite aus Grund jahrelang durch- gesührtcr Anbauversuche ist, auf 14 Zoll (36,5 Zentimeter) drillen und aus 9 Zoll (23,5 Zentimeter) verziehen. Pl.-App. Obstbau. Vie Kräuselkrankheit der Pfirsiche. (Nachdruck verboten.) So um die Mitte des Juni pflegt es zu sein, wenn sich plötzlich das Laub der Pfirsiche stellenweise Heller grün särb. Bald treiben dann diese Stellen blasenartig auf; das Blatt zerknittert, kräuselt sich, und die Stellen verfärben sich leuchtend karmin- oder violettrot, endlich braun und zuletzt schwarz. Die schwarzen Stellen sind vollkommen abgestorben und fallen ost gegen Mitte August aus dem Gewebe heraus. Bei starkem Befall fallen die Blätter wohl auch ganz ab, so daß die Bäume um diese Zeit ganz entlaubt stehen. Die Früchte können infolge Laubmangels nicht oder nur unvollkommen ausge bildet werde», so daß sie klein bleiben, in schroffen Fällen sogar unreif am Baume eintrocknen. Befall mehrere Jahre nacheinander vermag die Bäume zu töten, Hal wenigstens vollkommene Ertraglosigkeit im Gefolge. Diese eigenartige Krankheit wird durch einen Pilz hervorgerufen, dessen Zellengeflecht im Blattgewebe des Pfirsich wuchert und es tötet. Diese Krankheit ist stark ansteckend und verbreitet sich deshalb, wenn sie erst ein mal an einem Baum austrat, schnell über die andern. Es handelt sich deshalb durum, die erste Erkrankung über haupt zu oermeidcn oder die Uebertragung auf die Nach barbäume zu verhindern. Das Mittel dagegen ist die Desinfektion mit Kupserkalt oder die Bespritzung mit Kupserkalkbrühe, die beim ersten Austreten der Krankheit in fl4tägigen Abstände» '/e prozentig über die Bäume ge sprüht wird. Nicht minder wichtig ist, daß das abfallende abgestorbene Laub gesammelt und verbrannt wird, um allen Ansteckungsstoff zu vernichten. Bemerkenswert ist, daß diese gesährliche Krankheit nicht alle Sorten gleich mäßig stark ergreist. Besonders aufnahmefähig sind Frühe Rivers, Frühe Alexander, Venusbrust. Spätere Sorten dagegen sind unempfindlicher. Man kann also auch durch zweckmäßige Sortenauswahl wohl viel tun zur Vermeidung dieser Krankheit. Is. Gemeinnütziges. Vorbedingungen sür einen ertragreichen Gemüsebau, (Nachdruck verboten.) Der Mangel an Brotgetreide zwingt uns, mehr Ge müse sür die Volkseimäiirung zu erzeugen. Damit dieses möglich ist, muß der Gemüsebau rationell betrieben werden. Es seien daher einige Winke gegeben. Jede Pflanze entzieht bekanntlich dem Boden Nähr stoffe, wodurch die obere Bodenschicht arm an solchen wird. Diesem Mangel wird etwas abgeholsen durch tiefe» Umarbeiten, mehr aber durch Zuführung von Dünger. Auch im Gemüsegarten verwende man ausgiebig Stall dünger, auch solchen von Hühnern und Tauben, Jauche und künstlichen Dünger, doch immer nur im Hinblick auf das anzubauende Gemüse. — Da nun jedes Ge müse dem Boden besondere Nährstoffe entzieht, so muß notwendigerweise Mangel an diesen eintreten, während sich andere anhaufen, zumal wenn stets eine und dieselbe Frucht »»gebaut wird. Gerade im Ge müsegarten beachtet man solches »och häufig wenig. Eine geordnete Fruchtfolge ist aber auch für den Garten dringend zu empfehle», ja notwendig. Man teile deshalb seinen Gemüsegarten in minoestens drei Schlüge und wechsele jedes Jahr auf diese» mit der Frucht ab. Mit der Frucht wechselt natürlich auch die Düngung. Nachfolgend gebe ich nun eine Ueberfichl über die hauptsächlichsten Gemüse, in drei Gruppen geteilt und zwar so, daß die erste Lie meisten Nährstoffe benötigt, die letzte die wenigsten; zu gleich ist aus die Düngung kurz hingewiesen: 1. Kohl, Spinat, Salat, Kürbis, Gurke, Möhre. (Jauche und Stallduiig.) 2. Zwiebel, Sellerie, Rettich, Radies, Erbsen, Bohnen. (Ein wenig Thomasmehl und Kalisalz, Stalldünger.) 3. Wintersalat, .Kohl, Spargel. (Thomasmehl, ge ringe Mengen schwefelsaures Ammoniak, Stall-, Hühner-, Taubenmist.) Alfr. Rauft. G Vermischen von Thomasmehl und schwefelsaurem Ammoniak. Nach den eingegangenen Nachrichten wird von den Landwirte» wegen des Mangels an Ammoniak- Superphosphat häufig Thomasschlackenniehl mit schwefel saurem Ammoniak gemischt und ausgestreut. Die Nohmaterialstelle des Lanümirtschaftsministeriums macht darauf aufmerksam, daß sich infolge der chemischen Zu sammensetzung dieser beiden Stoffe Verluste an Stickstoff ergeben; so ist beispielsweise durch eine bei nebligem Wetter angestellte Prüsung »achgewiesen worden, daß schon nach ganz kurzer Frist ein Stickstofsverlust von ein Prozent eingetreten ist. Wir warne» daher davor, eine Mischung von Thomas schlackenniehl mit schweselsaurem Ammoniak (oder salz saurem Ammoniak) vorzimehmen und machen noch darauf aufmerksam, daß ein gleichzeitiges Ausstleuen von schwefel saurem Amincmiak und Kalk ebenfalls einen starken Stick stoffverlust zur Folge haben würde. Auch Rhenania phosphat darf nicht mit Ammoninksalz vermischt werden. 182