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Zeitung für die Ortschaften Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, Mankmthsl und Umgegend Reösklwn, Druck unö Verlsg von N. Zchuvig, Bretnig. Nr. 34 Sonnabend, den 28. April 1894 4. Jahrgang- Inserate, die4gespalte Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Austrägen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft erfolgte am Mittwoch früh durch eine beson dere Abordnung der städtischen Kollegien, welche Herrn Oberbürgermeister Tr. Stübel, sowie Herrn Stadtverordneten-Vorsteher Geh. Hofrat Äckermann an ihrer Spitze hatten. — Als im öffentlichen Interesse liegend, hat der Stadtrat zu Zittau in seiner letzten zur Zeit nicht möglich; es empfehle sich da her, daß nur diejenigen Arbeiter- und Ar beiter-Organisationen, die ohne Schädigung der Arbeiter-Interessen dazu im stände seien, neben den anderen Kundgebungen den 1. Mai auch durch die Arbeitsruhe feiern. — Mit dem Monat Akai eröffnet der auffordert, den 1. Mai als „Weltfest der Verdienste die von der Stadt zu gewährende Arbeit" zu begehen. Was die „Arbeitsruhe" höchste Auszeichnung verliehen wurde. Die betreffe, so sei deren Durchführung bei der feierliche Ueberreichung des kunstvoll auf gegenwärtigen Geschäftslage ii Deutschland Pergament geschriebenen Ehrenbürgerbriefes nitz i. V. eine Verordnung in Krafts nach welcher alle diejenigen Restaurants, in denen die Bedienung durch „zarte" Hand vollzogen wird, um 11 Uhr abends zu schließen sind. — Obwohl der Ankauf der Pleißen- burg in Leipzig durch die Stadt insofern noch nicht endgiltig beschlossen ist, als der zwischen dem kgl. Kriegsministerium und der Stadt abzuschließende Vertrag noch von den städtischen Behörden genehmigt werden muß, sind doch die Pläne für die neuen Kasernen bauten in Möckern ziemlich fertig, so daß sie bald beraten werden tonnen. Wenn man meinte, daß die Folge dieser Kasernenbauten die Einverleibung von Möckern sein müßte, so hat man sich getäuscht, denn es ist durch aus jetzt keine Dieinung für abermalige Er weiterung des Stadtgebietes vorhanden. — Der Streik in der mechanischen Weberei von Günther u. Co. in Pausa ist beendet. Den Arbeitern, welche die Beschäf tigung wieder ausgenommen haben, ist die Zusage besserer Lohnzahlung, sowie die Ent lassung einiger mißliebiger Beamten des Ge schäfts geworden. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ft, 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ft,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Expedition: Bretnig Nr. 13 s königlichen Leibarztes Geh. Medizinalrates Dr. Fiedler, welchem jetzt in Anerkennung Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mutwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" merteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. Kirchennachrichten von Hauswalde. Sonntag Rogate: 8^ Uhr vorm. Haupt gottesdienst. Abendmahlsfeier fällt aus. Getauft: Paul Edmund, Zwillingssohn des Häuslers und Maurers G. A. Boden in Hauswalde. Getraut: Friedrich Wilhelm Petzold, Maurer und Wirtschaftsbesitzer in Hauswalde, mit Clara Auguste Martha Büttner aus Kleindittmannsdorf. Beerdigt: Bernhard Robert Max, S. des Fabrikarbeiters B. R. Seifert in Bret nig, i. A. von 12 T. — Frau Johanne Sophie verw. Koch geb. Boden in Hauswalde, i. A. von 86 I. 9 M. 17 T. gelegenen Logishäusern sind über 300 sowohl elegante, als auch einfache Wohnungen mit guten Betten vorhanden. Die sauder und» zweckmäßig eingerichteten Restaurationscäume des Palaishotels und der Thalrestauration sorgen für eine kräftige und billige Verpfleg ung. — Bei Eintritt der gewitlerreichen Jahreszeit ist es Pflicht eines jeden Besitzers eines Hauses oder Fabrikgrundstückes, die auf den Gebäuden befindlichen Blitzableiter anlagen einer fachmännischen Prüfung unter werfen zu lassen. — Während in Dresden (mit Albert stadt) im Juni 1882 220,818 Einwohner wurden, berechnet sich deren Zahl jetzt auf 312,770. Der Zuwachs beträgt demnach in 12 Jahren runv 92,000. Daß bei einem solchen Zuwachs sich auch die Zahl der be wohnten Grundstücke entsprechend hat ver mehren müssen, ergiebt sich von selbst. So ist diese von 1880 bis 1890 von 6725 auf 7774 gestiegen. Die in ihnen vorhandenen Wohnungen bezifferten sich auf 52,111 in 1880 und 33,907 in 1890. Der Mietwert dieser Wohnungen stieg von runv 18 Mill. Mark au' 24 Mill. Mark. — Wegen Verdachts, sich in der Aus übung seines öffentlichen Amtes begangen zu haben, wurde in Dresden ein dortiger Rechts anwalt in Haft genommen. — Wegen Wiedereinstellung der von der Waldschlößchen-Brauerei in Dresden ent lassenen 26 Brauer sind mit der Direktion Unterhandlungen gepflogen woroen. Die Direktion lehnte jedoch rundweg sie Wieder- oeschäftigung der Entlassenen ab. — Schlecht abgelohnt wurde am Mon tag abend zu der 11. Stunde ein Droschken kutscher in Dresden, der längere Zeit einen jungen Diann yerumkutschiert hatte. Als derselbe in der Schloßstraße 'ausgestiegen war, verabreichte er dem Kutscher statt klingen der Münze eine schallende Ohrfeige. Wie es sich herausstellte, war der Mann geisteskrank. — Die Stadt Dresden hat einen neuen Ehrenbürger in der Person des mit der Oberleitung des Sladtkrankenhauses betrauten Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Ludwig Alwin, S. des verstor benen Fabrikbesitzers Friedrich Alwin Thomas. — Auguste Frida, T. des Maurers Friedrich Gustav Leuteritz. — Ida Martha, T. des Fabrikarbeiters Heinrich Hermann Leuchtmann. — Außerdem eine außereheliche Zwillings- reburt, bestehend in 2 Knaben. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Friedrich Ewald Hohlfeld, Zimmer mann, mit Anna Emma Gnauk. — Rudolf Robert Röntzsch, Zrgarrenarbeiter in Bretnig, mit Anna Marie Therese Harlaß. — Karl Friedrich Otto Stache, Schuhmacher, mit Minna Auguste Boden. Heirrts-Register. Die Ehe schloffen: Friedrich August Hohlfeld, Metallschleifer in Lotzdorf, mit Rosa Linda Balthasar. — Jo seph Hermann Peschke, Stellmacher, mit Anna Emilie Hennig. Sterbe-Register. Als gestorben wurden ein getragen: Bruno Georg, S. des Fabrikar beiters Otto Bruno Fichte, 4 M. 20 T. alt. — Selma Helene, T. des Fabrikarbeiters I. S. Richter, 10 M. 9 T. alt. — Ernst Ju lius Schreier, Hilfsweichensteller, Ehemann, 54 I. 7 M. 23 T. alt. — Elsa Elisabeth, T. des Schuhmachermeisters Gottfried Moritz Schulze, 24 T. alt. Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 28. April 1894. Bretnig. Der schon längst von der hiesigen Schuljugend gehegte Wunsch nach einem Schulfest geht in diesem Jahre in Er füllung. Die Zeit- und Platzfrage gelangt! in kurzem zur Regelung. — Die Arbeiten am hiesigen Gottesacker nehmen ihren unge störten Fortgang, so daß man hofft, die Weihe desselben Ende Juni d. I. vornehmen zu können. Frankenthal. Auch in hiesiger Schule wurde ain vergangenen Montag der Geburtstag unsers geliebten Königs Albert in würoiger Weise gefeiert. Nach dem Ge sänge des Chorals: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" ergriff Herr Lehrer Kloß das Wort und feierte in begeistern der, anschaulicher Weise unsern allverehrten König Albert als Kriegs- und Friedensheld, als Vorbild aller Mannestngenden, als Vater seines Sachsenvolkes, als Wohithäter so vie ler armer Sachsenkinder, der zu dem Lorbeer reiß des Siegers noch die Palme des Friedens- sürsten fügt. Mit dem Gesänge der Sachsen- Hymne schloß die patriotische Feier. Frankenthal. Im hies. „Frauen verein" hielt am verflossenen Donnerstag Abend Herr Pastor Grüßet einen Vortrag über Obstbau. In fesselnder Weise führte der Herr Vortragende die Zuhörer an der Hand ver verschiedensten Abbildungen in dl- Kunst der Obstbaumpflanzung und Pflege ein. Mit großem Interesse lauschte man den Ausführungen des Herrn Vortragenden, der seine Worte seinen eigenen, langjährigen, praktischen Erfahrungen über den Obstbau entnahm. — Durch Erheben von den Plätzen bezeigten die Zuhörer dem Herrn Referenten ihren Dank für seine anregenden, intreffanten Worte. — Auf dem am 25. d. M. in Pulsnitz abgehaltenen Viehmarkte gelangten zum Auf trieb 55 Kühe, 52 Ochsen, 250 Schweine, — Pferde. Im Vorverkauf waren 267 Kühe in den Ställen untergebracht, wovon min destens 260 Stück verkauft worden sind. — Mittwoch den 2. Mai 1894: Vieh markt in Radeberg. — Gegen Kreuzotterbisse ist das beste Mittel, die Wunde auszusaugen, damit das ^Gift sich nicht der Blutzirkulation mitteile, mährend innerlich mit gutem Erfolg Spiritu osen, wie Rum, Cognac oder sonstige Schnäp se genommen werden, die merkwürdiger Weise den Gebissenen wenig berauschen. Natürlich muß man auch sobald als möglich einen Arzt zu Rate ziehen. — Radfahrer dürfte die Mitteilung in teressieren, daß zur Zeit die Herren Ed. de Perrodil von Paris und Fr. Gerger von Graz den Weg von Paris nach Wien per Rad zurücklegen. Die Herren verließen am Montag früh 6 Uhr Paris, um noch an demselben Tage das 260 Kin entfernt lie gende Bar le Due zu erreichen. In Wien hoffen die wackeren Radfahrer am Sonnabenv zwischen 11 und 12 Uhr vormittags zu sein und somit würde die 1301 Km betragende Strecke in 5 Tagen 6 Stunden zurückgelegt werden. Das wäre eine wirkliche staunens werte Leistung. — Zur Feier des ersten Mai erläßt dernis mehr gewesen wäre. — Unweit der Dohnaer Chaussee und des Dorfes Leubnitz wurde am Sonntag auf einer am sogenannten Landgraben gelegenen Wiese ein 24 Jahre alter in Dresden wohn haft gewesener Barbiergehilfe erschossen auf gefunden. Der junge Mann war in letzter Zeit, wie behauptet wird, von Schwermut heimgesucht gewesen und hatte sich am Sonn abend nachmittags von einem seiner Bekann ten verabschiedet, diesem gegenüber auch er klärt, er werde sich töten. — Vergangene Woche fand der Sohn des Gutsbesitzers Haußwald in Possendvrf beim Eggen auf dem Felde den vor 24 Jah ren verloren gegangenen goldenen Trauring feines Vaters, welcher an einem Eggezinken hing. Die eingravierten Buchstaben und Zahlen sind noch deutlich zu lesen und das Gold hat den Glanz behalten. — Die im Puddslwerk der Königin- Marienhütte bei Zwickau beschäftigten Arbei ter, über 100 Mann, müssen seit 16. d. M. bis auf Weiteres feiern, weil infolge des böhmischen Bergarbeiterstreiks die für das Puddelwerk nötige Kohle nicht zu beschaffen ist. — Zu dem unlängst veröffentlichten Berichte über die Verhaftung des Ritterguts besitzers Crome auf Wäldgen bei Grimma bemerkt die „Leipz. Gerichtsztg." in ihrer neuesten Nummer, daß jener Bericht das thatsächlich vorliegende und zum Tei! auch der „Gerichtszeitung" bekannte Material bei weitem nicht erschöpft. Es müsse vorläufig noch zurückgehalten werden, weil sonst der Gang der Untersuchung gestört werden könnte. Nur so viel könne jetzt schon ange deutet werden, daß das weitere Material vorwiegend belastender Natur ist. Von er heblicher Wichtigkeit sei es, daß man auch den Weg gefunden zu Haden glaubt, auf dem der etwaige Mörder, ohne die Schlafstnben- thür des Ermordeten zu berühren, den Schuß abgegeben haben kann, welcher den Kopf des unglücklichen Portepee-Fähnrichs zerschmetterte. — Der ärztliche Bezirksverein zu Leip zig lehnte in seiner letzten Sitzung den Aus schluß sozialdemokratischer Mitglieder mit 100 gegen 20 Stimmen ab. — Innerhalb 14 Tagen tritt in Oels- Kurort Augustusbad bei Radeberg seine! Sitzung anzuordnen beschlossen, daß ins Künf- Badesaison. Kranken, Rekonvalescenten, so- j tige jedes, bewohnte Hausgrundstück der Stadt wie allen Denjenigen, welche sich durch Ruhe mit einer von der Straße aus erreichbaren und Naturgenuß von den Anstrengungen Klingeleinrichturg zu versehen ist. ihres Berufes erholen wollen, bietet dieser! — Um die Durchschlagsfähigkeit der in einem romantischen Seitenthale des Röder- - neuen Geschosse festzustellen, hat man kürzlich flusses idyllisch gelegene Ort sowohl in land-! in Zwickau eine in hohem Maße interessante schaftlicher Beziehung, als auch m Rücksicht! militärische Uebung vorgenommen. Auf die auf die Mannigfaltigkeit seiner Heilmittel! Entfernung von 300 Mtr. beschoß eine Ab- einen angenehmen und passenden Aufenthalt. ! teilung von 12 Schützen eine 2 Tage vorher Der Gebrauch der Eisenquellen bewährt sich ! massiv aufgesührte Mauer in Höhe von 2^ bei allgemeinen Schwächezuständen, Anämie, s Mtr. und etwa 41 Ctm. Stärke. Bereits Strophulose, Bleichjuchc, sowie insbesondere s nach der 9. Salve war das Ziel zerstört, bei den verschiedenartigsten Frauenkrankheiten, daß es einem Trümmerhaufen glich und für In 14 teils im Thale, teils auf Anhöhen eine vorrückende Truppenabteilung kein Hin ¬ ter ^sozialdemokratische Parteivorstand einen Aufruf, welcher unter Hinweis auf die Be- v—", ^8- — schlüsse des letzten Kölner Parteitages dazu der von demselben erworbenen vielfachen