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Blick in die Sandgrube» des Gösener Berges. „DcS deutschen Reiches Streusandbüchse" hat einmal ein witziger Fürst die Mark Brandenburg genannt, und in der That könnte manche Gegend der Mark in einem Wettbewerb mit der Wüste Sahara treten. Aber der bewitzelte Sand ist durch das riesige Anwachsen der Städte als Baumaterial zu einem kostbaren Gut geworden. Die in nächster Umgebung Berlins befindlichen Sandgruben sind längst erschöpft, die Spekulation jedoch wußte neue Sandqucllen zu er schließen. Der märkische Bauer schmunzelte nicht wenig, als ihm für Hügel, in deren Thälern nur die zähe Kiefer als Kussel dnhiu- kränkelte, die blanken Thaler auf den Tisch gezahlt wurden. So entstanden in kurzer Zeit namentlich am Spreelaufe wahre Snnd- bergwerke; von Lastkähnen und Dampfern entstand ein lebendiger Verkehr auf deni Flusse. In Berlin selbst blühte eine neue,. Industrie auf, welche den Mörtel in fertigem Zustande den Bauten zuführte. Das bedeutendste Sandbergwert befindet sich bei dem Dorfe Gosen am Seddinsee. Ueber der Kiefcrnhcide ragt eine mächtige, 150 bis 200 Meter hohe Sanddüne, wie fernes schneebedecktes Gebirge hervor. Nach kurzer Wanderung durch den Forst steigt ninn, knietief im Sande watend, zum Gipfel und gewahrt vor sich einen mehrere Hunderte von Metern breiten, von Menschenhand geschaffenen Krater. Den Boden desselben bedeckt ein Netz von Schienen, welches dem See zuführt. Unauf hörlich rollt eine Kette kleiner Wagen dahin zur Ausladestelle und wieder zurück. An den Wänden des Sandkraters kribbelt es von Arbeitern Ivie in einem Ameisenhaufen. Jeder schaufelt, jeder wirst in der Sekunde einen Spaten voll in den Wagen; der Krater er weitert sich, langsam wandert der Berg hinab in die Sandkähne. Die breiten Laslkühne bringen ihre Ladung nach Berlin in die Mörtelwcrke, die an der Spree ihre Anlage gefunden haben. Hier beginnt die Arbeit, um aus dem Rohmaterial das kostbare Binde mittel der Steine zu schaffen. Die Herstellung eines Neubaues ist dadurch in erheblicher Weise beschleunigt worden. Früher mußte der Maurer sich dem mühsamen Geschäfte des Mörtelbereitens selbst unterziehen. Heut findet er das fertige Mawrinl vor; dabei hat sich die Herstellung des Mörtels durch die Fabrik bedeutend ver billigt. Draußen aber in der sandigen Mark fangen die Berge an, zu wandern. Die unersättliche Großstadt drückt nicht allein ihren Stempel der Umgebung auf, sie gestaltet auch das landschaftliche Bild anders, als cs der Schöpfer vorgesehen. Die hohen Sand- bcrge gaben der Mark einen eigenartigen Charakter. In abseh barer Zeit werden sic verschwunden sein, und wo der Großvater noch von den Höhen aus auf das Land herabsah, wird der Enkel auf flacher Ebene dahinwandeln. Russische Bauernmädchen. Die reizende Tracht der. Klein russin wird Von den beiden Bauernmädchen auf eine sehr anmutige Art zur Anschauung gebracht. Die rcichgestickte, blütenweißc Blouse und Schürze find das Hauptmerkmal der russischen Bäucrinnen- iracht. Der Rock ist beliebig bunt: rot, blau, oder wie cS sonst der Besitzerin gefällt. Recht viele und vielfarbige Ketten, die den kleinen Halsausschnitt verdecken und bis auf die Brust hcrabhnngcn, ge hören dazu, für den besseren Anzug auch ein Diadem von Sammet oder Plüsch, mit Wachspcrlen benäht. Die malerische Tracht wird hcrite noch von vielen vornehmen russischen Damen bei deren länd lichem Aufenthalt ans ihren Gütern getragen, und die kleidsame, russische Blouse haben unsere Damen ihrem modernen Anzug sich schon längst geschickt einzusügen gewußt. -SS Uachtisch. sc- 12 3 456789 10 Stadt in Oesterreich. 16 7 7 5 9 6 ein Bolksstamm in Afrika. 7 9 5 4 3 10 10 5 Name eines Kriegsschiffes. 2 5- 4 8 3 ein spanisches Maß. 4 3 5 3 eine mythologische Figur- 9 5 3 2 eine spanische Münze. 10 3 7 7 5 10 eine Art Stoff. 10 3 S 10 3 9 5 6 Asiatischer Volksstamm. 10 3 9 3 6 10 5 2 eine giftige Spinne. >'k. Rätsel. Du magst mich vor- und rückwärts lesen, Stets bleibe ich dasselbe Wort. Zwar bin ich nicht ein lebend Wesen, Doch sichst Du mich nm selben Ort Stets regelmäßig wicderkehren. — Wenn ich in Deiner Börse bin, Da möchtest Du mich gern entbehren Und nach dem Gegenteile slcht Dein Sinn. Lösung der Aufgaben in voriger Nummer. 2. Rarwa, Ariel, Riesa, Weser, Alarm. 3. Geisterreich, Geistreich. Unbilligco Bcrlangcn. Mann (krank im Bette): „Nun, was hat der Doktor gesagt?" Frau: „Gezankt hat 'er, daß wirs alleweil so lang ansiehcn lassen, bis wir ihn rusen!" Mann: „GlaubS gern, daß es ihm recht wär, wenn wir immer gleich zu ihm jchicketcn — da wärs dann für ihn a Leichts, zu kurieren!" Umschreibung. Rekrut (vom Urlaub zurück kehrend): „Ich habe mir erlaubt, Herrn Feldwebel eine Gans . .." Feldwebel (eilig): „Schön, schön — Sie haben Ihre Schwester mit gebracht, führen Sie sie zu meiner Frau in die Küche!" Ungewollte Kritik. Gutsbesitzer: „Mit Ihrer Bewerbung um die Hand meiner Tochter bin ich ganz einverstanden. Sie sollen ja ein prächtiger Oekononi sein." Freier: „Gewiß, meine künftige Frau wird das größte Vieh bekommen, zehn Meilen in der Runde." Lustiges. Der leichte Hausschlüssel. A.: „Du solltest Dir mal einen Hausschlüssel aus Aluminium an fertigen lassen; fabelhaft leicht so ein Dings!" B- (Pantoffelheld): „Glanbs, aber für mich wird er doch ebenso schwer — zu erlangen sein, wie früher!" Am Thatort. Kriminal-Kommissar ... „So! Und nun, Angeklagter, zeigen Sic uns, wie Sic das Verbrechen vollführten!" Raubmörder: „Mit Vergnügen, Herr Kommissar. Sie legen das Geld ins Spind, sich selbst ins Bett, geben mir einen geladenen Revolver und schicken die anderen Herren nach Hause; dann Null ich Ihre Neugierde be friedigen." Ehrlich. „Du bist ja so gerührt, mein Engel!" „O, Max, ich bin zu glücklich! Noch vor vier Wochen sagte Mama zu mir: Du bist so dumrsi, daß sich sicher kein Narr finden wird, der Dich zur Frau nimmt. Und nun bist Du gekommen und hast mich genommen!" Der Haken. Arzt: „Ich kann Ihnen nur raten — Sic haben keine weitere Familie, sind nicht an Berlin gebunden — ziehen Sie so bald wie möglich mit Ihrer Frau aufs Land. Sie brancken Ruhe." Patient: „Mit meiner Frau — sagten Sie nicht eben etwas von Ruhe?" Verlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt, Aug. Krebs, Berlin 'W., Steglitzerstr. 55. Verantwortl. Redakteur: Ang. Krebs, Berlin 'W., Steglitzcrslr- 5k>. Truck von Auz. KrcbS, Berlin rv., Steglitzerstr. II.