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»><, Hliils- Ui lNSMsAstUe MU zm AfflsEni NbzeilW. Schonung der Fledermaus. (Nachdruck verboten.) Wer hat wohl schon daran gedacht, daß zum Segens Ler vollen Obstkörbe und zu vielem anderen Guten, das «us dem Garten auf den Tisch kommt, die Fledermaus ihren guten Teil beigstragen hatl Sie flattert nicht um sonst den ganzen Sommer, ja schon von den ersten lauen Abenden des Jahres an, in den Dämmerstunden durch Aeste und Wipfel unserer Bäume. Käfer aller Art, wenn sie ihr nur nicht zu groß sind, sängt sie mit bewunderungswürdigem Geschick weg; sie verfolgt sie behend, schneidet ihnen den Weg in der Lust ab, und — schwupp, hat sie sie schon! Das Mäulchen sperrt sie auf, zeigt Reihen von spitzen Zähnchen, und der summende Käfer sitzt im Schlund und wird verschluckt. ,Zum Zerbeißen läßt sie sich meist gar keine Zeit; denn sie muß sich eilen, da Spiel und Tanz der Hauptmasse der Insekten nicht lange dauert. Und ihr Appetit ist ein überaus gesegneter; solche kleinen Rüsselkäferchen vermag sie gut ein ganzes Schock zu verschlucken, das übrige weiche Kleinzeug ungerechnet, das sie bloß als Zuspeise HU sich nimmt. Was das aber bei einer größeren An- Aahl von Fledermäusen, die unsere Obstgärten jeden Abend durchtummeln, an Nutzen für den Obst- -bau heißen will, liegt auf der Hand. Auch die später erscheinenden schädlichen Käfer — es ist Keine kleine Gesellschaft —, besonders die Maikäfer, die von den größeren Fledermäusen gehascht und verzehrt werden, dann die schädlichen Apfelstecher, Dlattnager, .Pstaumenbohrer, Zweigabstecher, Splintkäfer u. ügl., und «in Heer von kleinen schädlichen Schmetterlingen, wie der Apfelwickler, die Motten usw., alles das fällt zum großen Lei! den Fledermäusen zur Beute; ohne der Tausenden von lästigen Mücken, Schnacken und Fliegen zu ge denken, denen die Fledermaus oft in das kirchtumhohe Lustmeer folgt. Es soll hier keine Naturgeschichte der Fledermaus ge geben werden, doch sei nur erwähnt, daß sie gar keine Maus ist, und daß es gegen zwanzig deutsche Arten Lieser Insektenfresser gibt, wovon auch nicht eine dem Obst- und Gartenbau, überhaupt dem Menschen, schädlich wird. Die törichte Annahme vom Speckraub in Rauch sängen usw. ist eitel Fabel. Nicht nur in der guten Jahreszeit, sondern bis in den Vorwinter hinein erweisen sich unsere Fledermäuse in den Obstgärten als nützlich; man kann noch Mitte November an jedem einigermaßen lauen Abend in Baum anlagen solche zur Dämmerstunde beobachten, die sich ausschließlich mit dem Fang der zu Hunderten herum« schwärmenden Männchen der kleinen Frostspanner ab geben. Sie fahren dabei so geschickt durch das Gezweig -und so nahe um die Aeste der oft nicht selten mit Kleb stoffen versehenen Bäume herum, daß sie gewiß auch einen Teil von den an den Zweigen herumkriechenden unge-lügelten Weibchen weghaschen. Die Fledermäuse sind, da hohle Bäume, die sie als Verstecke sehr lieben, in Forsten, Parks und Gärten heute mehr und mehr zu den Seltenheiten gehören, nicht mehr so zahlreich wie früher. Auch in den modernen Wohn« .Käufer» in Stadt und Land, selbst in den Scheunen sind sie leider seltenere Gäste geworden. Ihre Ruhe ist zu oft gestört, außerdem machen sich rohe Knechte und dumme Jungen ein Vergnügen daraus, die harmlosen Tiere auf Böden, in Scheunen usw., vielleicht als letzte ihres Stam mes, aufzustöbern und zu vernichten. Die gute Fleder maus ist darin ein wahres Seitenstück und eine Leidens gefährtin der Kröte. Für den Landmann aber, für den Gartenbesitzer und den Gärtner, deren jo verschiedenartige Ernten durch Hundertfach drohenden Insektenfraß fortwährend in Frage gestellt sind, bleiben die Fledermäuse die nützlichsten Ge schöpfe, denen er in Scheunen und auf Böden gastfreund lichst Quartier gewähren sollte. Er mag zu diesem Zwecke unter dem vorspringenden Dach oder im Giebel u. dergl. an recht ruhigen Stellen einige Einschlupslöcher offen lassen. Für die Obstgärten, besonders der Dörfer und kleinen Städte, sind diese Dämmerungs- und Nachttiere geradezu Goldes wert. K. Massinger. 2 Feldwirtschaft. Dio Erdmnnüel tnl»vrn«nft), auch „Erdnuß" genannt, ist eine in Deutschland heimische jehr wertvolle Pflanze, die aber nicht nur in Vergessen- Heit geraten ist, sondern sogar als Unkraut behandelt und ausgerottet wird. Sie kommt in ganz Deutschland, haupt sächlich noch in Getreidefeldern vor, hat plattgedrückte Wurzelknollen, die mandclartig schmecken, geröstet sowohl wie abgekocht sehr nahrhaft find und obendrein noch ein lieblich mundendes Oel enthalten. In der Börde, in den Neckern von Ealbe a. S., Bernburg usw. wird die Erdnuß noch häufig angetroffen, von den Arbeiterinnen beim Getreide- Hockenin die Schürze gesammelt und zum Verspeisen mit nach Haus genommen. Wie könnte diese heimische Pflanze uns über den gegenwärtigen Fettmangel hinmcghelfen, wenn wir sie nicht vernachlässigt hätten, auf ihre Aus rottung als Unkraut sogar Bedacht gewesen waren I Viel- lleicht geben diese Zeilen Anregung, sie wieder zu Ehren zu bringen. K. N. Kleintierzucht. Kann der ZiegonßaUer das Vaterland in dieser schweren Zeit auch bei der Zleischversorgung unterstützen? , (Nachdruck verboten.) Oie Frage ist gerade in dieser Zcit wichtig, aber leicht zu beantworlen. In den Monaten März, April und Mai beginnt in der Regel das Ablammcn der Ziegen. In Deutschland haben wir einen Ziegenbcsland von etwa Zi/e Millionen Stück und können mit etwa 6 Millionen Stück Lämmern jährlich rechnen. Bisher wurden etwa zwei Drittel -der Lämmer gleich nach der Geburt getötet. Warum geschieht Las? Die Ziegcnhalter sind den Nindviehbauern nicht befolgt, Lie zu jeder Jahreszeit eine srischmilchende Kuh Haben. Dio meiste» Zicgenzüchter halten 2 und mehr Ziegen in einem Stall. Da aber vielerorts, um nicht zu lagen allgemein, noch das alte einheitliche Ablammen' besteht, sind im Frühjahr alle Ziegen frischmilchend, und 4 und mehr Lämmer hat man dann im' Stall laufen, wo kaum die Muttertiers Platz haben. Wenn wir nun in dieser bitterernsten Kriegszeik etwa die Hälfte der sonst so vergeudeten Lämmer 2—4 Wochen saugen ließen und dann schlack)^ ^en, könnten wir unserem verlande weit über/ WO VW Zentner Fleisch, und zwar Qualitätssleisch, liefern.' Das Ziegenfleisch gleicht dem Kalbfleisch und von größtem Nährwert. Darum: Ziegenbauern, ihr wißt alle, daß Deutschland jetzt mit der Versorgung von Fleisch und anderen Nahrungsmitteln auf sich angewiesen ist, ver geudet darum kein Ziegenlamm, laßt es 2—4 Wochen saugen l An Abnehmern solcher saftiger Braten wird es nicht fehlen. Ferner hat der Ziegenzüchter allen Grund, über die Aufzucht von Schlachtlämmern hinaus auch mehr Lämmer zur Zucht wie sonst aufzuziehen; denn da die Kuhmilch gewinnung infolge Mangel an Kraftfutter verringert ist, wird Ziegenmilch immer begehrter. Wie sehr der Wert der Ziege für die Versorgung mit Kindermilch erkannt ist, weiß doch jeder. Eine Hauptsache zur Förderung der Ziegenzucht ist aber, daß wir das Ablammen mehr und mehr über das ganze Jahr verteilen. Darum, wer zwei Ziegen hat, muß eine im Frühjahr, die andere im Herbst frischmelkend erhalten. F. Gen. i. L. Geflügelzucht. Dao Sandbad der Hühner.' (Nachdruck verboten!) Obgleich unser Hühnervolk als äußerst wasserscheu bekannt ist, so hat es doch das Bedürfnis, zeitweilig sein Gefieder zu säubern, und dazu dient ihm das Sandbad Wie gern unsere Hühner von einem Sand- oder Staub bad Gebrauch machen, weiß wohl jeder Hühnerhalter. Zum guten Gedeihen und Wohlbefinden der Hühnervögel ist dieses trockene Bad unbedingt erforderlich, und kein Geflügelhalter sollte es darum unterlassen, für genügende Badegelegenheit aus seinem Anwesen zu sorgen. Es läßt sich ;a in jedem Gehöft in irgendeiner geschützten Ecke ein Häuschen Straßenstaub oder feiner Flußsand auf« schütten, wo dann die Hühner, alt und jung, nach Herzens lust ihrem Bedürfnis frönen können. Solange die Hühner zur Sommerzeit draußen im Freien sind, ist dies wohl weniger wichtig, da sie ja beim freien Auslauf genügend Gelegenheit zu einem Staubbad finden dürften. Anders bei dem Volierenzüchter und mit Herannahen der regnerischen und kalten Jahreszeit, wo die Tiere dann gezwungen sind, den größten Teil des Tages im Stall zuzubringen. Dann fehlt ihnen diese Wohltat ganz, und das Ungeziefer in ihrem Gefieder nimmt in gefährlicher Weise überhand. Die Tiere könne» sich nicht retten vor der Ungezieferplage; sie pflücken und zupfen an den Federn, aber ohne neunenswerten Erfolg. Daß dadurch der Gesundheitszustand und die Leistungs fähigkeit der Tiere leidet, ist ja ganz erklärlich. Darum sorge rechtzeitig für ein gutes Sandbad in deiner Geflügelstallung l Es handelt sich ja hier nur um eine kleine Mühe, die sich aber gewißlich lohnt; denn von Ungeziefer geplagte Hühner können unmöglich ihr Lege- geschnft zur Zufriedenheit des Züchters ausüben. Wer es also bis jetzt unterlassen hat, für seine Tiere nach dieser Richtung hin zu sorgen, der befolge den guten Rat, ihn wird's nicht verdrießen. Um die Wirksamkeit des Bades noch zu erhöhen, mag noch etwas Kalkslaub bcigemischt werde»; ebenso tun Tabakstaub und frisches Insektenpulver gute Dienste. Hpp. Obstbau. Verkeilung der Spalierobstsorten nach Sonnonlagen. (Nachdruck verboten.) Bei der Bepflanzung von Wänden ist, sofern cs sich um die Auswahl von Obstarten und -sorten handelt, stets die Himmelsrichtung in Betracht zu ziehen. Die von der Mittagssonne voll beschienenen Wände sind für edle Trauben, Pfirsiche, späte edle Winterbirnen zu verwen den. An Südostlagen bevorzugt man Daueräpfel und Herstbirnen oder auch die großfrüchtigen Sommerbirnen. An der Südwestseite sind Frühpfirsich, Aprikosen, Reine clauden, Herbst- und minder edle Winterbirnen, Dauer äpfel mit hohen Wärmeansprüchcn und großem Adel zu pflanzen. Nach Osten und Westen pflanzt man groß- früchtige Sommerbirnen und edle Herbstäpfel. Die Nord- ost- und Nordwcstlagen sind noch mit zeitigen Sommer äpfeln zu bepflanzen. An der Nordwand lohnt nur noch die saure, aber sehr edle, zum Einmachen unübertreffliche „Große lange Lotkirsche", auch Schattenmorelle oder Nord- kirsche genannt.Is. Gartenbau. kleine Winke für Gemüsezüchters (Nachdruck verboten.) Werden Puffbohnen von schwarzen Läusen befallen, so breche man die Spitze aus, sobald sich der Fruchtansatz zeigt. Beim Blumenkohl sind Lie äußern Blätter zu knicken und so über den Käse zu legen, daß Lieser beschattet wird, wodurch ein Austreiben verhindert und ein schöner zarter und weißer Kopf erzielt wird. 1 Die Kohlpflanzen find häufig auf Raupen zu unter suchen. Eine Vorbeuge dieser Schädlingsplage besteht in dem Aussuchen der Eierhäufchen, die vom Schmetterling an die Unterseite der Blätter abgesetzt werden. Durch einfaches Zerdrücken zwischen den Fingern macht man sie unschädlich. Die durch Frühkartoffeln frei werdenden Gartenflächen sind mit späten Gcmüsesorten zu bestellen. Unsere Gurkenkulturen werden nicht selten von dem gelbgestreiften Gurkenkäfer helmgesucht. Man vertilgt ihn Lurch Bespritzen der Pflanzen mit einer Auflösung von Geflügeldünger: man rechnet ungefähr auf 1 Pfund Dünger 6—7 Liter Wasser. Das Ernten und Sortieren der Perlzwiebeln wird manchem recht mühsam. Ganz einfach wird die Sache, wenn man die obere Erdschicht mit den Zwiebeln durch ein Drahtsieb wirft. Verwendet man zwei Siebe mit verschieden weitem Geflecht, so bleiben in dem gröberen die größeren Zwiebeln, wie sie für die Küche und die Einmachegläser gewünscht werden, zurück; ei» zweites Durchsieben durch Las engere Maschengeflecht ergibt dann das Saatgut. Eine Nadiesaussaat im Sommer gedeiht nur im Schatten. Um schöne zarle Knollen zu erhalte», ist das Veet beständig feucht zu halten; es darf nie trocken werden, da sonst das Radieschen seine Wurzeln in die kiese sendet und keine Knollen, ansetzt. Abgcerntete Beete dürfen nicht leer bleiben.' Schwerer Loden ist am Tage bor dem Umgraben durchdringeLd) M gießen, weil sonst die Erde nicht zerfällt; unter .Umständen ist vor dem Einebnen nochmals zu b» 'sprengen. Hast du Kröten in deinem Garten, so schone sie fiwgftrm Sie sind deine besten Gehilfen im Vertilgen allerlei Unge ziefers, wie Schnacken, Würmer, Fliegen, Asseln »rsw. Bei Gewürzkräutern merke: Vom Bohnenkraut ist das zweijährige am würzigste»; von Thymian ist der deutsch« Winter-Thymian dein französischen Sommer-Thymian vor zuziehen wegen seines stärkere» Geruches; von Basilikum ist der feine, krause, grüne am schärfsten.th. Zimmergärluerei. Zimmerorchideen. (Nachdruck verboten.) Will man gute Erfolge bei der Orchideenzucht lm Zimmer erzielen, so ist der Erdmischung dis größte Sorg falt zuzuwenden. Die Bezeichnung „Erde" ist allerdings kaum zutreffend, da diese den geringsten Bestandteil der Mischung bildet. In der Hauptsache besteht sie zu gleichen Teilen aus Sumpfmoos, Farnwurzeln und scharfen^ grobem Sand, untermischt mit etwas Heide« oder Laub erde. Das untere Drittel des Topfes wird mit Holzkohle oder Brocken von neuen Ziegeln gefüllt. Ferner ist streng zwischen Vegetations- und Ruhezeit zu unterscheiden. Ja der ersteren, d. h. vom Beginn des neuen Blättertriebes bis nach Beendigung der Blütezeit, brauchen die Pflanze« viel Wasser, das ihnen sowohl durch Gießen wie täglich mehrmaliges Spritzen zugeführt wird, wobei aber be rücksichtigt werden muß, daß die Blüte das Spritzen nichl verträgt. In der Ruhezeit dagegen (die bei den ver schiedenen Arten zu verschiedenen Zeiten cintritt unv durchaus nicht an den Winter gebunden ist) muß das Spritzen und Gießen soweit verringert werden, daß die Pflanzen gerade nur an« Leben bleiben. Das Umpflanzen geschieht höchstens alle zwei Jahre, kurz vor Beginn des Triebes, in wenig größere Töpfe. Will die Blumenfreund!» einen Versuch mit der Oo- chideenkultur im Zimmer machen, so werde» »aturgemäH zunächst die dankbar, groß und schönsarbig blühenden und verhältnismäßig anspruchslosen Arten zu berücksich tigen sein. Es kämen also etwa die Odontoglossen, Cypri- pedien, Coelogynen und Dendrobien in Betracht. Am dankbarste» und daher auch am beliebtesten als Zimmer pflanze ist Odontoglossum grande. Schon als Blattpflanze gewährt diese Art einen gefälligen Anblick. Die Ruhezeit dauert von November bis März. Die kräftigen, im Sep tember erscheinenden Blütenstiele trage» drei bis fünf große Blüte», die sich fast 6 Wochen im Zimmer halten. Die großblumigste Art ist Cypripedium villojuni, Blütezeit Januar bis April. Empfehlend seien ferner genannt: Evpripcdium insigne, blüht im Iauuar weiß und grün- lich-gelb mit roten Punkten; Coelogync crislata, weiße, Blume mit gelbem Schlund, blüht im Januar; Dendro- bium Wardianum, weiß uiit karminrotcii Spitzen, im Fe bruar blühend; Lnclia albida, weiß-rötlich, im Dezember blühend; Lycaste Skinnerie, weiß mit larmln, blüht im März. Gartendircktor A. Janson. Bienenzucht. Veränderungen des Honigs^ (Nachdruck verboten.) Nichtig behandelter und gut ausbewahrtcr Honig hält sich in unoermindcrtcr Güte unbeschränkt. Es liegt nur am Imker selbst, wenn ihm Honig verdirbt. Eine zu frühe Honigentnahme, Unreife des Honigs, eine uiangel- hafte Reinigung der Betriebsgcräte, eine fehlerhafte Auf bewahrung, ungenügender Verschluß der Gefäße, die Art der letztere» selbst können Ursache sein, daß der Honig nachteilige Veränderungen erleidet. Honig, welcher viet , Wasser enthält, ist besonders leicht dem Verderben aus gesetzt. Auch vollständig gesunder Honig verdirbt unge mein leicht, wenn er in feuchten Lokalen hinterstellt wird. Honig, der feucht steht, geht leicht in Gärung über. Einzelne Honigsorten, besonders Napshonig, neigen außer ordentlich zur Gärung, auch in kandiertem Zustande. Wenn die Gärung noch nicht zu weit fortgeschritten ist, kann ihr Einhalt geboten werden durch vorsichtiges Erwärmen des Honigs ini Wasserbade. Der Wärme grad soll nicht über 55 Grad Reaumur steigen. Dabei ^bildet sich a:i der Oberfläche eine starke gelbliche Schnum- fchicht, die sorgfältig mittels hölzernen Löffels abgenom- ,men wird. Ler Honig wird dann langsam erkalten lassen und die sich noch absetzenden Schaumteile abgenommen. Alsdann erhält das Gefäß luftdichten Verschluß mittels f gefetteten oder Pergameiitpapiers und wird in einem trockenen, luftigen Naum ausbewahrt. Starke Verände rung im Geschmack erleidet der Honig auch in der Nach barschaft stark riechender L-toffe, wie Petroleum, Käse usw. fGcruchs» und Geschmncksveräiiderungen treten auch leicht -ein, wenn der Honig in Schlafzimmern steht oder öfters 'von Mäusen heimgesucht wird. Als direkt für den mensch lichen Genuß ungeeigneter Honig ist solcher aus faulbrut kranken oder stark an Ruhr leidenden Völkern anzu sprechen; auch als Zusatz zu Honigbäckereien darf solcher 'Honig nicht verwendet werden. Gemeinnütziges. (Nachdruck verboten.) Ohrsnsausen kann eigentlich nicht als Krankheit an gesehen worden, vielmehr aber als Anzeichen einer solchen. Liesen, Uebel können verschiedene Ursachen zugrunde liegen, z. B. der Gebrauch bestimmter Ärzeneicn, wie Salizyl; ferner kann es herrühren von übertriebenem Tabak- und Alkoholgcnuß, oder auch von bestimmten Ohrenkrankheiten, wie Katarrh der Ohrtrompete. Die Behandlung muß selbstverständlich der Ursache angepaßt sein. Ist das Uebel entstanden »ach Gebrauch einer Arzenei, Tabak- oder Alkoholgenuß, so wird es schon wieder verschwinden, wenn die Benutzung dieser Sachen aufhört. Ist Blutandrang zum Kopfe die Ursache, welches recht häufig der Fall ist, so verschaffen Fuß- und Sitz bäder Linderung. Wird das Sausen aber durch ein' ört liches Leiden verursacht, so ist sofort der Arzt zu Nate zu ziehen. Hausarzt. Gegen Heiserkeit und Halskakarrh bereitet man sich ein gutes Lmderungs- und Ersrischungsmittel folgender maßen: Man nimmt 6 größere Aepfel, zerschneidet sie ohne zu schälen in Stücke und kocht sie in 1 Liter Wasser, Lem etwa 50 Gramm Honig und der Saft von 2 Zitronen zugesetzt ist, weich. Das Ganze gibt man durch ein seines .Sieb, um die Apfelstücke zu entfernen, Hausarzt. 19A