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Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften Breinig, Mauswalöt, Großröhrsdorf, Mankmthal unö Umgegmö Neösktion, Druck unö Verlsg von N. Schurig, Drelmg^ Sonnabend» den 14. April 1894 4. Jahrgang. Nr. 30. es 84207 92024 94332. Jahre 1786 gegründeten Mutterschule Nach 5000 Mark auf Nr. 7119 17494 28890 30675 38147 87167 89535 94324. 3000 — Wie man dem berichtet, 181Y6 32994 49741 57434 32098 39943 54514 75919 95446 1000 Mark auf Nr. 1124 1944 7063 21949 43481 51731 58020 31310 96081. 14350 32068 49175 55708 79209 24210 43144 51612 59750 25458 46821 54588 70423 29439 48132 54236 70156 Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten im .s aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. ist Rittergutsbesitzer Crome auf Wäldchen bei Grimma wegen des Todes seines Stiefsohnes, des Fähnrichs Laße, Ler bekanntlich am 24. März d. I. in Wäldchen erschossen im Bette aufgefunden wurde, von d^r königl. Staats anwaltschaft in Leipzig in Untersuchungshaft genommen worden. wurden T. des alt. — Konrav Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wur den eingetragen: Otto Paul, S. des Ma schinenheizers Friedrich Ernst Jentsch. Expedition: Bretnig Nr. 13 S Inserate, die 4gesp alte Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft an der im Jahre 1857 geweihten Töchter schule, Herr Kirchschullehrer Kloß an der im die Kellergelaffe und der Waschraum, sowie die aus Wohnstube, zwei Kammern und Vor ratsraum bestehende Hausmannswohnung; in der 1. Etage sind die Wohnräume des Kirch schullehrers, des 2. ständigen Lehrers und des Hilfslehrers. Die frohe Kinderschar wurde später im hiesigen Erbgerichte mit Kuchen und Kaffee bewirtet. Die Herren v hrer aber vereinigten sich ebendaselbst zu einem gemütlichen Kommers. Hierbei zeigte sich so schön die Wahrheit des Schillerschen Wortes: „Nur aus der Kräfte schön verein tem Streben erhebt sich wirkend erst das wahre Leben"; denn neben „munteren Reden" und Gläserklang und frohem Seng fehlte es auch nicht an der rechten Würze, dem Humor. Möge der Allwallende auch unser neues Heim in seinen väterlichen Schutz nehmen! — Gewinne 4. Klasse 125. K. S. Lan deslotterie. Ziehung am 9. April 1894. 50,000 Mark auf Nr. 16216 40,000 Mark aus Nr. 32879 20,000 Mark auf Nr. 70088 5000 Mark auf Nr. 27877 33921 38687 51776 61868 81856 83850. 3000 Mark auf Nr. 1738 5712 21470 26277 30006 Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag 1,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Philipp nebst Kind liegen noch in Einsiede und sind nicht transportfähig. — Dem „Reichenbacher Tagebl." wird mitgeteilt, daß in der Nacht zum Montag zwischen 1 und 2 Uhr dort eine bedeutende Erderschütterung wahrzunehmen gewesen sei. Es dürfte interessant sein, zu erfahren, ob ähnliche oder gleichartige Erscheinungen auch anderwärts beobachtet worden sinv, oder ob nicht etwa die fragliche Wahrmhmung rein subjektiver Natur gewesen ist, was mit Rück sicht auf die Nachtzeit immerhin nicht zu den Unwahrscheinlichkeiten gehört. — Die „Heilsarmee" scheint einen Ein fall nach Sachsen zu planen. Wenigstens lesen wir in ihrem Organ „Der Kriegsruf": „Betet für Sachsen! Kürzliche Berichte über die schreckliche Lage der Dinge in Sachsen haben den Kommissar überzeugt, daß wir nicht mehr zögern dürfen in den Bemühungen, unser Werk dort anzufangen. Ein Pionier ist ausgesandt worden, unsere Schriften zu verkaufen und Vorbereitungen für die erklä renden Versammlungen zu treffen. Wir ver trauen, daß Gott uns helfen wird, etwas von Bedeutung zu thun, um in dem Kampfe für unseren Gott, für die Wahrheit und Ord nung gegen die Mächte des Unglaubens, der Sünde und die Anarchie zu helfen. Freunde in Leipzig und anderen Orten, welche uns Auskunft oder Hilfe in diesem Feldzuge ge ben möchten, werden gebeten, Adressen oder sonstige Nachrichten über Hallen u. s. w. an unser Hauptquartier, Berlin 8^., Friedrich straße 220, zu senden." Also aufgepaßt! — Am Sonntag sind in Wien die letz ten 288 Millionen Vereinsthaler, die Oester reich von Deutschland zu übernehmen hat, in drei Zügen angelangt und dem Münzamt übergeben worden. — Gewinne 4. Klaffe 125. K. S. Lan deslotterie. Ziehung am 10. April 1894. 60,000 Mark auf Nr. 20110. 30,000 Mark auf Nr. 32978. 15,000 Mark auf Nr. 66791. 10,000 Mark auf Nr. 31505. Kommissar, 2 Vorreiter, der sechsspännige Galawagen der hohen Neuvermählten, eine zweispännige königl. Equipage für den per sönlichen Dienst der hohen Neuvermählten und zum Schluß der 6. Zug des Gardereiter- Regiments. — Auf dem Offiziers-Schießplatz auf dem Waldschlößchen bei Dresden übt sich jetzt unter Aufsicht des Polizeihauptmanns v. Wolffersdorff das königl. Gendarmeriekorps mit dem Einschießen der ihm zugeteilten Revol ver ein. Die Waffen funktioniren vortreff lich; noch auf 80 Meter werden gute Resul tate erzielt. In der letzten Zeit haben die Mannschaften auch scharfe Säbel erhalten, während die Gendarmen in Civil mit Schlag ringen ausgestattet worden sind. — Dieser Tage wurde unter Leitung des Kreisgendarmen Enger-Dresden von 8 bis 10 Gendarmen das Kreier Revier durch sucht. Der in Bautzen in Untersuchungshaft befindliche Einbrecher Thimmig, welcher den Produktenhändler Grünberg in Dürrröhrsdorf bei einem Einbruchsversuch in den Rücken schoß, hatte angegeben, daß er in genannter Waldung verschiedene von Diebstählen her rührende Gegenstände verborgen habe. Die Gendarmen haben trotz eifrigens Suchens je doch nichts zu finden vermocht. — Der seiner Zeit unter dem Verdachte, sein Haus in Brand gesetzt und dadurch den großen Brand am 10. Februar d. I. in Bautzen verursacht zu haben, in Haft genom mene Tapezirer Glatzel, dort, ist wieder auf freien Fuß gesetzt worden, da genügende Beweise für seine Thäterschast nicht zu erbrin gen waren. Für die Brandkalamitosen sind bis jetzt außer ansehlichen Mengen von Klei dungsstücken und Nahrungsmitteln ca. 30,000 M. eingegangen. — Ueber ein heiteres Vorkommnis wird Folgendes berichtet: Als dieser Tage der Zug von Meißen nach Dresden auf einer Zwischenstation zur Abfahrt fertig stand, kam im schnellsten Lauf und fortwährend winkend ein junger Mann herangeeilt. Zugführer und Stationsvorsteher ließen den Zug bis zur An kunft des Atemlosen warten. Auf die ihm entgegengerufenen Fragen: „Haben Sie eine Fahrkarte?" „Wo wollen Sie hin?" rc. gab der Anstürmende keine Antwort und rannte auch an der offenstehenden Koupeethüre, bei welcher ihm die Beamten zuriefen: „Schnell hier herein", achtlos vorbei, bis er an einem anderen Wagcn halt machte und einer dort zum Fenster heraussehenden Frau ein Packet-, chen überreichte. Als ihm nun die Beamten! immer noch: „Schnell, schnell, jetzt geht es' fort," zuriefen, meinte der junge Diann: „Ich fahre nicht mit, meine Frau hatte blos ihre Bemmen vergeßen." — Ein bedauerlicher Unfall hat sich am Sonntag in Einsiedel ereignet. Der Fleischer Philipp fuhr mit einem Einspänner, in wel chem 6 Personen saßen, die Thalsperrenstraße herab, als plötzlich das Schleifzeug versagte. Im sausenden Galopp schoß der Wagen he rab und der Geschirrführer sah die einzige Rettung im Einbiegen in einen Seitenweg. Dabei schlug der Wagen um und sämtliche Insassen stürzten heraus. Frau Philipp brach hierbei das Schlüsselbein, das 6jährige Söhnchen des Letzteren erlitt eine derartige Gehirnerschütterung, daß es jetzt noch ohne Besinnung liegt, ein anderer 4jähriger Knabe erlitt schwere Verletzungen am Kopfe und Fleischermeister Philipp brach den Arm. Frau dem Gesänge des Liedes: „Unsern Ausgang segne Gott" grupp: erten sich die mit duften den Gaben des Frühlings beglückten Schul kinder zum Zuge nach der neuen Schule. Eine prächtige, hohe Ehrenpforte, von jungen Damen hiesigen Ortes aufs schönste geschmückt, begrüßte den Eintretenoen. Als das Lied: Oertliches unv Sächsisches Bretnig, den 14. April 1894. Großröhrsdorf. Die hiesige Firma I. G. Schurig feiert gegenwärtig ein seltenes Fest, das 50jährige Meß-Jubiläum. Gegrün det wurde das Geschäft 1822 und seit Ostern 1844 besuchte der derzeitige Inhaber, Herr Johann Gotthold Schurig, ununter brochen die Leipziger Messe. Der Vater des Inhabers der genannten Firma war der Onkel des jetzigen Justizministers Dr. Schurig und des hauptsächlich in Dresden bekannten Herrn General Schurig. Der Rat der Stadt Leipzig hat die Jubelfirma in höchst schmeichelhaften Worten ausgezeichnet und auch die Handelskammer zu Leipzig hat Herrn Johann Gotthold Schurig durch ein längeres Glückwunschschreiben beehrt, an dessen Schluß ihn dieselbe als ein Vorbild für andere hinstellt. Frankenthal. Am Montag nach mittags 2 Uhr fand die feierliche Einweihung unseres neuen Schulgebäudes statt. Es war, als ob die wiedererwachende Natur, die uns den Festtag mit Blüten und Blumen be glänzte, Anteil nehmen wollte an dieser sel tenen Feier; denn „warm küßte der Lenz mit sonnigen: Mund ringsum die schauernde Erde". Es galt zunächst, Abschied zu neh men von den beiden jetzigen Bildungsstätten, deren Räume für fast alle Glieder unserer Gemeinde einst ein Heim waren, an das sie mit Dankbarkeit zurückdenken sollen. Herr Lehrer Menzel sprach Worte des Abschieds Sterbe-Register. Als gestorben eingetragen: Martha Margarethe, Lehrers Karl Heinrich Lucas, 9 T. Ella Dieta, T- des Maschinenheizers Robert Damm, 2 M. 3 T. alt. Kirchennachrichten von Hauswalde. Sonntag Jubilate: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Amt und Predigt hält Herr Pfarrer Größel aus Frankenthal. Nachm. 2 Uhr KatechismusunterreLung mit der kon firmierten männlichen Jugend- Getauft: Erwin Max, S. des Einwoh ners und Steinarbeiters I. B. Richter in > Hauswalde. — Bernhard Robert Max, S. des Leinwebers B. R. Seifert in Brettnig. — Emil Edmund, S. d. Einwohners und Bandwebers E. E. Megel in Hauswalde. Beerdigt: Ein Zwillingssohn des Häus lers und Maurers G. A. Boden in Haus walde, 5 T. alt. — Ida Frida Kasper, T. o. Wirtschaftsgeh.G.H. Kaspa» m HauSwalde, 1 M. 25 T. alt. —K. Gotth. Korner, Zimmer mann in Brettnig, 77 I. 2 M. 14 T. alt. „Wir haben dieses Haus gebaut" verklungen war, vollzog Herr Bezirksschulinspektor Schul rat Rabitz aus Bautzen den feierlichen Akt der Weihe. In seiner Rede beantwortete er die Frage: Welche Aufgaben erwachsen der hiesigen Schule bei der Uebersiedelung in ihr neues Heim?" mit den Worten dea Inschrift über dem Eingang unseres Gebäudes: „Lerne, lehre, Gott zur Ehre !" In ergreifen der Weise legte er diese Worte den Herren Lehrern, Schülern in der Gemeinde ans Herz. Hieran schloß sich der unter der treff lichen Leitung des Herrn Kantor Tzschaschel- Großröhrsdorf von beinahe 40 Lehrern un serer Nachbarorte außerordentlich schön, ja geradezu musterhaft vorgetragene herrliche Weihegesang: „Vergiß es nicht!" Dann sprach Herr Pastor Größel das Weihegebet; mit dem Gesänge von Vers 1 und 3 aus dem Lieoe: „Nun danket alle Gott!" schloß die schöne Feier. Es erfolgte nun die Be sichtigung des von Kinderhand mit Guirlan- den und Kränzen reich geschmückten Schulge bäudes. Dasselbe, von Herrn Baumeister Kaspar-Meißen entworfen und von Herrn Baumeister Zimmermann-Goldbach ausgeführt, enthält 3 geräumige Helle Schulzimmec mit freundlichem, großen Vorraum, alles mit Heißwasserheizung (Firma Heißer-Dresden) versehen, das Lehrmittelzimmer und den Raum für die Garderobe. Im Souterrain befindet sich die Heizungsanlage mit Kohlenräumen, Mark auf Nr. 5412 24395 3l57S 48856 79922 87587 93941 94749. 1000 Mark auf Nr. 2377 4174 5434 11071 25750 26340 40471 41141 41540 53277 60630 72210 74452 76006 84417 86024 94409 98308 98600. — Zur Tötung der Wespen ist jetzt ge rade die beste Zeit. Jede im April sich zei gende We«pe ist eine Wespenkönigin, also die überaus fruchtbare Stammmutter zukünftiger! Wespenkolonien. Mit jeder Wespe, die jetzr vernichtet wird, tötet man Tausende zu er wartender Nachkommen. Durch Ausstreuen von Zucker lassen sich die Wespen ohne Schwierigkeit anlocken. Gerade weil sich die Tiere anscheinend gut überwintert haben, ist jetzt der Vertilgungskampf im Hinblick auf die sonst unvermeidlichen Plagen im Sommer und Herbst dringend anzuraten. — Bisher wurden die Uhren auf den deutschen Bahnhöfen stets um 8 Uhr Mor- jgens nach der von Berlin aus übermittelten ^Zeitangabe richtig gestellt. Neuerdings ist die Einrichtung getroffen, daß die Bahnhofs- uhrcn unmittelbar von der Sternwarte in L erlin geregelt werden. Bisher hat sich diese Neuerung gut bewährt. — Der Zug bei der feierlichen Einho lung Ihrer königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Johann Georg formiert sich heute Sonnabend Mittag vom Böhmischen Bahnhose in Dresden aus wie folgt: Ein Zug Gendarme, der 1. Zug des Gardereiter regiments mit dem Trompeterzuge, die Reiter der Landwirtschaft, die berittenen Offiziere aller Truppenteile der Garnison Dresden, 2 königl. Bereiter, 6 königl. Reitknechte, eine zweispännige königl. Equipage sür den königl.