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Großfürst Thronfolger Nicolai Alcxandrowitsch von Rußland und Prinzessin Alix von Hessen. Seit über fünf Jahren, seit jenem Tage, an welchem der Prinz das zwanzigste Lebensjahr überschritt und an welchem alter Gewohnheit zufolge die Verlobung der russischen Thronfolger proklamiert wird, ist seine Verlobung in den Zeitungen aller Länder, wie in politischen und gesellschaftlichen Kreisen immer und immer wieder der Gegenstand eingehender Verhandlungen gewesen. Dies Thenia ist nunmehr abgethan; am 20. April hat in Koburg die feierliche Verlobung des Großfürsten Nicolai Alcxandrowitsch mit der Prinzessin Alix von Hessen stattgefunden, eine deutsche Fürstin wird also dereinst auf dem Throne der Romanows sitzen und, wie wir hinzufügcn können, eine ebenso schöne wie liebenswürdige Fürstin. Ihre schlanke, bieg same Gestalt und der schöngeformte Kopf mit den seclenvollen Augen und der reichen Haarkrone machen sie zu einer äußerst an ziehenden und liebreizenden Erscheinung. Prinzessin Alix — mit den weiteren Vornamen Viktoria Helena Luise Beatrix — ist als jüngste Schwester des jetzt re gierenden Großberzogs Ernst Ludwig von Hessen am 6. Juni 1872 in Darmstadt geboren worden. Der Großfürst Thronfolger, am 18. Mai 1868 In St. Peters burg geboren, vollendete jüngst sein 26. Lebensjahr. Allen Vcr- lobungsplänen, die sein kaiserlicher Vater mit ihm hatte, ging der Großfürst bisher aus dem Wege. Kaiser Alexander 111. ließ die drei Töchter des Fürsten von Montenegro nach Petersburg kommen und ihnen daselbst die sorgfältigste und kostspieligste Erziehung zu teil werden, in der Hoffnung, daß der Großsürst eine derselben sich zur Gattin wählen würde. Aber der Großfürst verzichtete auf die Montenegrinerinnen, wie auf die griechischen und dänischen Prin zessinnen, die darauf in Vorschlag kamen, bis seine Wahl auf die junge deutsche Prinzessin fiel. Mit dieser, ohne Frage auch politisch sehr bedeutsamen Wahl wird die Verbindung zwischen den Romanows und dcni hessischen Fürstenhanse aufs neue eng geknüpft; auch die Großmutter des Thronfolgers, die Gemahlin des so furchtbar ums Leben gekommenen Zaren Alexander II., war eine hessische Prinzessin. Der Großfürst ist von mittlerer, schmächtiger Figur, mit blondem Haar und kurzem blonden Vollbart, mit lebhafter Sprache und raschen Bewegungen. Sein Wesen berührt als ein offcnfreundlichcs, schnell sympntischcs. Möchte er das liebliche deutsche Fürstenkind so glücklich machen, wie es dieses in jeder Hinsicht verdient, möchte auf dem Throne der Romanows das Glück eine dauernde Stätte finden. -S8 Gemeinnittziges. Apfel-Auflauf. 200 g Butter rührt man zu Schaum, fügt unter beständigem Rühren acht Eidotter, das erkaltete Mus aus 10—12 Acpscln, die geschält und mit einem Glase Weißwein und 125 Zucker gekocht und zerrührt wurden, noch 125 Z Zucker, das Abgcricbene von einer Zitrone, zwei geriebene Semmeln, etwas gestoßene Vanille und den Schnee der acht Eiweiße dazu und bäckt dies in einer butterbestrichencn Form dreivicrtel Stunde. Man kann auch nach Belieben die Semmeln weglassen. 1 2 L. 0 v L lö LI LI N 0 o o L Ik 2. Ausgabe. Die Buchstaben dieses Quadrats sind so zu ordnen, daß nicht, nur die mittleren senkrechten und wagcrechtcn Reihen, sondern auch die vier Buchstaben jeder Ecke und der Mitte ein bekanntes Wort ergeben. Es bezeichnet: 1.-einen biblischen Namen, 2. eine Stadt in Irland, 3. einen Teil von Arabien, 4. den Familiennamen eines römischen Dichters. Die Ecken bedeuten: ein Unkraut, L eine Stadt in Ober- Italien, 0 den größten Schatz kleiner Kinder, O ein Kleidungs stück. In der Mitte entsteht ein Frauenname. — In den kleinen Quadraten der Ecken und der Mitte beginne man links oben und lese rechts herum. 3. Rätsel. Mit e wirst Dus als Trank der Alten kennen, Mit u muß jeder Mann cs stets sein eigen nennen. Lösung der Aufgaben in voriger Nummer. I. Im Skat lagen: Grün-Ober und SchcUcn-Zcbn. Vorhand hatte: Sckcllen-Wcnzcl, Eickel-König, Neun, Acta, Sieben, Ro -Zehn. König, Neun, Ackt, Sieben. Hinterhand den Rest. Spiel: Not-König, An, Weitzel (— 17), Grün-König, Schclleu-Wenzcl, Grün-Zchn (— U>), Rot-Hehn, Ober, Eichel- Ober (— ü>). Vorhand spielt nnn Klein-Eichel, so daö iin Lause des Spiels noch ein Stich (Schcllcn-Ober, König, Eichel-König) —11 den Gegnern zu Gute kommt, die damit oo Augen haben. L. Rhein, Schadow, Dachstein, ASPinwaN, NlkodcmuS, Beethoven, Hmncr- llng, Parodie, Onega. — Edel sei der M cn sch. s. Walter, Filter, Folter. Auch ein Lehrobjckt. Referendar (zu einem alten Verbrecher): „ . . Sie haben aber ausweislich der Akten eine recht ansehnliche Reihe von Vor strafen." Delinquent (stolz): „Ja wohl! An mir hawwe schon viel von Euch Herre — gelernt!" Höhere Gewalten. Ein berühmter Meteorologe hat auf Sonntag „brillantes Wetter" vorausgesagt lind nimmt an diesem Tage an einem Gesell schaftsausflug teil. Bald fängt es an, fürchterlich zu regnen und i cs stcllt sich hcraus, daß niemand einen Schirm bei sich hat, als der — Herr Professor. „Ei, el! Herr Professor!" fragt man von allen Seiten, „Sie selbst verlassen sich so wenig auf Ihre Wissenschaft?" „Ja," entgegnet dieser ganz I ruhig, „meine liebe Frau hat ge meint, ich sollte doch einen Schirm Mitnehnicn. ..." Boshaft. A.: „Die erste Liebe bleibt doch immer die schönste." B.: „Das stimmt! Sie führt in den seltensten Fällen zur Heirat!" Lustiges. „Sie haben diesen Mann, als er sein Guthaben von ihnen forderte, erst einen Blutsauger geschimpft und ihn dann noch geschlagen?" „Nein, geschlagen habe ich ihn nicht, sondern ihm die Wahrheit ins Gesicht gesagt, und ihm zur Bekräftigung die Hand darauf gegeben." Kindermund. Vater: „Ja, ja, Kinder, Ihr mögt es mir glauben oder nicht, als ich in Eurem Alter war, da war ich froh, wenn ich trockenes Brot zu essen hatte." Der kleine Robert: „Aber Papa, da kannst Du froh sein, daß Du es jetzt bei uns besser hast." Neue Bezeichnung. Hausherr (zwei Gäste ein ander vorstellend): „Herr Pro fessor K., Spezialist für Ohren- leiden — Herr Dr. B., Spezialist für Hautkrankheiten." Meyer (der zugehört): „De reine Spezialitäten-Vorstellung!" Schöne Aussicht. Mutter: „ ... Ich sage Dir, wenn Du diesen Mann heiratest, wirst Du später noch betteln gehen!" Tochter (schwärmerisch): „Ach, da kenn ich meinen Adolf zu gut . da wird er gehen!" Großmütig. „Wann darf ich denn auf Be zahlung hoffen?" „Immer, lieber Meister! Verlag: Neue Berliner Verlags-Anstalt, Aug. Krebs, Berlin LV., Steglitzerstr. 55. Verantwort!. Redakteur: Aug. Krebs, Berlin LV., Steglitzerstr. 55. Druck von Aug. Krebs, Berlin LV., Steglitzerstr. 11.