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Allgemeiner Anzeiger tiefte und !N. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholunp-n Rabatt nach Uebereinkunft Expedition: Bretnig Rr. 1 3 S. Anserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag s»11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittag- 9 Uhr angenommen. Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsöorf, Msnkenthal unö Umgegenö. Der Allgemeine Anzeiger er- ichernt wöchentlich zwei Mal: ^mtwoch und Sonnabend, ^donnementspreis incl. desall- ^.chentlich beigegebenen „Jllu- ucierten Unterhaltungsblattes" ^rteljährlich ab Schalter 1 Mk. "" freier Zusendung durch Boten ws Laus i Mk. 20 Pf., durch °'e P°st1Mk. exkl. Bestellgeld. Neösktion, Druck unö Verlag von A. Schurig, Bretnig. dir. S2. 4. Jahrgang- Sonnabend, den 3V. Juni 1894. tspr. 8 elle e )rs- )ro- werksmaurers Friedrich Adolf Meißner. — Rosa Maria, T. des Kutschers Karl August — Unter den Burschen, die sich bei der kürzlich bei Plauen i. V. eingefangenen Räu berbande befanden, ist einer, der vor 10 Jah ren (am 19. Februar 1884) in Altensalz den damaligen Brand gestiftet hatte, bei welchem mit Einschluß der Scheunen wohl 7 Gebäude abgebrannt sind. Der Bursche war damals im Bezirksarmenhause zu Altensalz unterge bracht und erst 9 Jahre alt. Das Verhal ten der „Räuber" in Freiheit erinnert zum Teil an kindliche Spielereien. So hatten die selben als Zeichen ihres Sammelpunktes eine rote Fahne aufgepflanzt, die bald hier, bald Bauer. - Die Kirchennachrichten von Frankenthal 6. Sonntag nach Trinitatis früh 8 Uhr : Beichte und Kommunion, ^9 Uhr: Haupt gottesdienst. Nachm. 3 Uhr : MissionSfest, 5 Uhr: Nachversammlung im Erbgericht zu Frankenthal. NL. Bei dem Missionsfest wird eine Kollekte für die Leipziger Missionsgesellschaft gesammelt. in- vet- 08. Hennig. — Friedrich Alfred, S. des Schar dort sichtbar wurde. Durch ein Plakat, das werksmaurers Friedrich Adolf Meißner. — — Einen neuen „Sport" haben mehrere Leipziger Herren erfunden und svfort praktisch 502 Einzelwettturner. Zu den letzteren stellt der 14. Kreis (Sachsen) 90 Mann. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Anna Margaretha, T. des Bött chermeisters Adolf Gustav Hörnig. — Flora Elsa, T. des Fabrikarbeiters Alwin Bruno Kirchennachrich;en von Hauswalde. 6. Sonntag nach Trinitatis: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. Für das nachm. in Frankenthal stattfindende Heidenmisfionsfest wird die Gemeinde zu zahlreicher Teil nahme herzlichst eingeladen. Die angesagte Katechismusunterredung fällt aus. gab es keine Tinte, keine Feder, keine Formu lare mehr. Die beiden Schalter waren unab lässig belagert; man stieß und drängte sich, und die Telegramme türmten sich in hohen Stößen vor den fieberhaft arbeitenden Beam ten auf. Dieselbe Erregung in den Redak tionen. Alle Mann waren mobilisiert. In wildester Hast flogen die Federn über das Papier; und die Büreaus wurden erst ver lassen, als der Morgen graute. Notiz über einen Auszug der Wurzener Schützengilde findet sicher auch anderwärts Beifall: Der gestrige Auszug unserer Schützen gilde gewährte ein ganz besonderes schönes Bild. Außer den Schützen zu Fuß und zu Pferde nahmen auch die dortigen Radfahrer in vollem Wichs und die hohen und höchsten Herrschaften der Schützen in offenen Equipa gen teil. Auf dem Marktplatze nahm die Schützenmajestät die Parade ab. Der Pa rademarsch machte sich recht hübsch; man sah, daß jeder Zug sich Mühe gab, seine Sache so gut wie möglich zu machen. Die Herren Offi ziere drückten tüchtig durch, namentlich der lange, der voran schritt. De: Festzug bot viel Abwechselung und wurde von zarten Händen vielfach mit Blumenspenden bedacht. — Ein scheußliches Verbrechen wurde in Penig in der Nacht zum Sonntag an der Leiche einer Frau, welche sich am Freitag ertränkt hatte, dadurch verübt, daß eine Per son nach Entfernung der Fenster in die Lei chenhalle, in welcher die genannte Leiche aus gebahrt war, eindrang und an derselben ein Sittlichkeitsvergehen versuchte. Wir geben diese geradezu unglaubliche Mitteilung auf Grund verschiedener Zeitungsmeldungen wie der. — Am Sonnabend abends wurde der Ratsregistrator Petzold a»s Adorf, welcher sich der Unterschlagung im Amte schuldig ge macht hat, in Plauen verhaftet. Petzold hat namentlich auch Brandkaffenzelder in der beträchtlichen Höhe von 850 Mk, 700 Mk. und 350 Mk. u. a. m., zu deren Erhebung er von den Empfängern beauftragt war, in seinem eigenen Nutzen verwendet und ver braucht. In wie weit die Stadt durch die Uebergriffe Petzold's geschädigt worden ist, ren- ;ügE ima l,25 , an, ben- züge züge iüge Bursche einen vor dem Steinbruche neben dem neuen Baugewerkenschul-Gebäude daselbst stehenden Lastwagen in Gang zu setzen suchte, damit dieser in den Steinbruch fallen sollte. In dem Steinbruche spielten 4—5 Kinder. Zum Glück war um das eine Rad des Wa gens eine Kette geschlungen, so daß das Aus drehen des Schleifzeuges und das Stoßen an den Wagen nicht genügte, um denselben ins ! Rollen zu bringen. Leider entkam der Bur sche. — Die erschütternde Nachricht von dem jähen Ende des durch ruchlose Mörderhand getöteten Präsidenten Carnot empfing auch der gegenwärtig im Hotel Hauffe zu Leipzig weilende zukünftige Schwiegervater des Soh nes des Ermordeten, Ernest Carnot, Herr Senator Antoine Chiris, der unter dem Ein druck der ihm durch Extrablätter und später durch eine ausführliche Depesche von Madame Carnot bekanrt gewordenen schmerzlichen Nachricht am Montag vormittag sofort nach Paris abreiste. Für den 15. Juli war die Hochzeitsfeierlichkeit anberaumt gewesen. — Von zusammen 14,114,917 Mark Steuern wurden in Leipzig im vorvergange nen Jahre 731,200 Mark durch Pfändung (!) eingetrieben. Von 879 Fällen direkter polizeilicher Abstrafung wegen Verübung gro ben Unfugs entfallen allein 464 auf Studie rende der Universität — ein Zeichen dafür, daß in Leipzig, wie anderwärts in den Uni versitätsstädten, viel viel „geulkt" wird. — Um jede Unzuträglichkeit zu ver meiden, hat der Schulausschuß der Stadt Leipzig beschlossen, daß fortan eine Verab reichung von Zuckerdüten an die neueinge« treteneu Schüler von Seiten des Lehrers , nicht mehr stattfinden soll. Dem Kinde soll . im elterlichen Hause die Freude bereitet werden. Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 30. Juni 1894. Bretnig. Zu dem Gruppen-Konzert, welches am 8. Juli hierselbst stattfindet, sind die Anmeldungen der zur Gruppe Radeberg gehörenden Gesangvereine, 10 an der Zahl, anhier eingegangen. Von auswärtigen Sängern dürften über 200 in unserem Orte eintreffen. — In Großröhrsdorf verschied am Mitt woch der Pastor Dr. Bergmann. Die Bei setzung der Leiche erfolgt kommenden Sonntag. — Die bisher an den zuständigen Stellen erstatteten Berichte über die Ausbil- von Danzig nach Marienburg mit 19277 M. 75 Pf. Wertinhalt in Dirschau verschwun den. Die Postverwaltung hat deshalb die für die Herbeischaffung des Wertinhalts rc. zuerst auf 300 M. und später auf 500 Mk. festgesetzte Belohnng auf 1000 M. erhöht. — Folgende eingehende, tief ergreifende — Die neue — vierte — Elbbrücke in Dresden, welche die Verbindung zwischen Elbberg und Neustadt Herstellen soll, schreitet ietzt ihrer Vollendung entgegen. Im Monat Oktober wird die Brücke dem Verkehr über geben. — Am Montag nachmittag sprang ein zur Zeit in Cölln beschäftigter Klempner, verheiratet und Vater zweier Kinder, von der Eisenbahnbrücke in die Mitte des Elb- stromes. Durch das Rufen Vorübergehender und die eigenen Hilferufe des Lebensmüden! wurde der am Ufer patroullierende Lootsen- meister Siegemund aufmerksam und fuhr un verzüglich auf den sich durcy Schwimmen über dem Wasser Erhaltenden zu. Bei der Aufnahme in das Boot leistete derselbe aber Widerstand und versuchte nochmals vom Kahn aus das Wasser zu erreichen, woran er je doch gehindert wurde. An das Cöllner Ufer gebracht, erfolgte die Abgabe des Unglück lichen an das Cöllner Gemeindeamt. Ehe liche Zwistigkeiten und eine gegen ihn einge leitete Untersuchung mögen den sonst als > nüchtern geschilderten Mann zu diesem > Schritte getrieben haben. — Ein Geldbriefbeutel ist vor kurzem am Rande eines Waldes angebracht war, ga ben sie aber bekannt, daß sie denjenigen Schutz mann aufhängen würden, der sie fernerweit verfolgen sollte. Sie sangen Räuberlieder und hatten unter sich verabredet, jeden Ge noffen aufzuhängen, der den Verräter spielen würde. — Am Freitag Abend kam ein Einwoh ner aus Plauen im Voigtl. dazu, als ein erprobt. Am vergangenen Sonntag früh 6 Uhr „starteten" elf junge Leute in Lindenau zu einem „Wettlauf auf allen vieren". Als erster ging der Chemigraph P. durch's Ziel, welcher die „Bahn" (von Lindenau nach Rück marsdorf) in noch nicht einer halben Stunde durchmaß. Da bekanntlich nichts zu dumm ist, als daß es nicht Nachahmer fände, so zweifelt man nicht, daß demnächst ein „Internationa les Distanzlaufen auf allen vieren" die „Krone" der sportlichen Veranstaltungen bilden wird. arbeiter, ml Anna Marie Butzmann. Sterbe ">gister. Als gestorben wurden eingetragen: Alwine Emma Bergmann geb. Eisold, Ehefrau des Privatus Karl Traugott Bergmann, 46 I. 5 M. 25 T. alt. Außerdem ein unehelicher Knabe. .... /-"-^ung des Aufgebots haben beantragt: »mil Bernhard Plasnik, Fabnk- Aus Paris der A? „Frkf. Ztg." vom 25. Juni folgen- H^Mmungsbild geliefert: Zum zweiten rejj "'s Laus seiner Geschichte verliert Frank- eE "neu Staatschef durch den Dolchstoß Lei» Hörders. Im Jahre 1610 wurde düng der im Oktober 1893 eingestellten Rekruten, sowie über die Frühjahrsbesichtig ungen lassen ausnahmslvs erkennen, daß die für die deutsche Infanterie eingeführte zwei jährige Dienstzeit zur militätischen und tak tischen Ausbildung unserer Fußtruppen voll kommen ausreichen wird. Die etwaigen kleinen Mißstände, die sich da und dort er geben sollten, würden nach dem Urteile der Sachverständigen durch die erfolgte Erhöhung der Friedensstärke der Kompagnien auf je 150 Köpfe mehr als ausgeglichen werden. — Zum 8. deutschen Turnfest in Bres, bieg Nacht selbst noch keine große Ver- M isl^Ng gewann. Aber in den journalist- M HE und politischen Kreisen, auf die die F zunächst beschränkt blieb, herrschte eine die keine Feder zu beschreiben ver- 2 iE Das Ministerium blieb die ganze Nacht geöffnet. Alle Fenster strahlten heller- H !tz.^t chs Dunkel hinaus. Wagen auf s/^u kamen herbeigerollt, im vollen Trab, die Pferde lausen konnten. DieRei- 2 sei, r republikanischen Garde, die den Sta- > E^Dienst versehen, sprengten im gestreckten 2M ""s den Thoren, nach allen Richtun- Aber Stadt. Das ganze Viertel geriet in Einung. Die Fenster erleuchteten sich und -V yMckte Köpfe wurden sichtbar. Nur das v». blieb in Dunkel gehüllt. Schweigend ' ^justierten die Posten auf dem Trottorr, die Besucher, die auch hier in ununter- M Eichener Reihe anfa i, erhielten durch eine M ! Eje Seitenpforte Antritt. Auf dem Tele- ^phenamt der Bö"e — das einzige Büreau inneren Stadt, kompletten Nachtdienst M — herrschte ein lärmendes Treiben. An ! Andert Menschen füllten den engen Entresol. ^nn kämpfte um die Schreibplätze. Bald — "r j wird die eingeleitete Prüfung der Kassen, lau sind angemeldet 31 Musterriegen und welche demselben unterstellt waren, ergeben. ^^nnements-Einladung. nend°, das mit dem 1. Juli d. I. begin- Quartal des Allgemeinen Anzeiger" ein^n wir uns hierdurch ganz ergebenst sa^Nserate finden die weiteste und wirk- HE Verbreitung. tzrE^Eungen werden jederzeit in unserer und von den Zeitungsboten gern °nlj genommen. Hochachtend Exped. und Red. des „Allgem. Anz." ßy, 4 IV. durch Ravaillac in den Stra- l8g?°" Paris erstochen. Am 25. Juni der der fortan zu den blutigen Daten 3kW ^'storie gehört, heißt das Oberhaupt Carnot und der Mörder Cesario AiE Der arme, brave Herr Carnot. ü^ Aat über seinen Mangel an Glanz, spot,!^ Korrektheit, sein „süÜMiusnt" ge- nE.' Nun erleidet er einen Tod, wie ihn erschütterndste Königs-Tragödie kennt, den ^selbe Dolchstoß hebt mit einem Male W, Mn, der nie eine Persönlichkeit haben lM' auf die höchste tragische Höhe der Ge- nE? einigt ihn, durch dasselbe Geschick, Hinein der glänzendsten und stolzesten !>E^r Frankreichs. Die beiden Attentate, P»Igen den König und das gegen den identen der Republik, gMchen sich in Einzelheiten auf verblüffende Weise. Diale erklimmt der Mörder den Wagen, sj^ Hale führt er von rückwärts den Dolch- beide Male ist es ein Fanatiker: q^ulac ein religiöser und Cesario Santo H^einlich ein .anarchistischer Sektierer. P Wern in der Nacht die Nachricht in Eintraf, klang sie so ungeheuerlich, so M, anig, daß kein Mensch sie glauben i„ "E. Daran mag es wohl liegen, daß sie