Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften: Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen. Rabatt nach Uebereinkunst Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mk. 20 Pf., durch bie Post 1M. exkl. Bestellgeld. Expedition: Bretnig Nr. 139 Bretnig, Ksuswalöe, Großrohrsöorf, ManKenthal unö Urngegenö. bitt^wir für vie MittwMMmmer bis Dienstag vormittag --»11 Uh^fürcke Sonnabend-Nummer bis Freitags vormittag H.11 Ühr einzusenden. Inserate, welche in ven oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9Uhr angenommen. Neäaktion, Druck unö Verlsg von N. jöchurig, Bretnig. Mittwoch, den 27. Zum 1894. Rr. 51 4. Jahrgang- . yon, 25. Juni. Als der Präsident n Republik Frankreich, Carnot, gestern °end Uhr vom Handelspalais nach dem Heater fuhr, sprang ein Individuum aus Trittbrett des Landauers und versetzte Präsidenten einen Dolchstich ins Herz. Rhonepräsident Richaud, welcher neben ^rnot saß, stieß den Attentäter auf die Der Mörder, welcher festgenommen erklärte, Italiener zu sein, Cesario Gio- "ÄSanto zu heißen und 22 Jahre alt zu sein, ^»t wurde nach der Präfektur gebracht, j7 » starb. LerMchcS uns Sächsisches. Bretnig, den 27. Juni 1894. ^.Großröhrsdorf. Einen herr- Verlauf nahm das am Sonntag vom Mgen Ralfahrerklub im Gasthof zumBerg- d er veranstaltete Sommerfest. Noch ehe ..r Tag graute, traten sieben Mitglieder in Wettkampf ein, welcher darin bestand, schnellste Fahrgeschwindigkeit von hier nach und zurück festzustellen. Während HDauerfahrt gab das O. Schäfersche Mchor ein vorzüglich im Garten des '^rgkellers" ausgeführtes Früh - Konzert. ^Mittags in der zweiten Stunde ."leit nun die verschiedeneil eingeladenen .^artigen Vereine, worunter der Rad- Zferklub „Schwalbe"-Dresden in stärkster As erschienen war und ivelcher durch einen «ver-Tandem bedeutendes Alifsehen erregte, ^unserem Orte ein. An der nachmittags , Hr vom Nieder-Gasthof sich in Bewegung Anden Korsosahrt nahmen über 100 Rad- teil; die Fahrt erstreckte sich unter - Mtung, die Kapelle wuroe auf einem j" Herrn Braumeister Nestler unserem Klube bankenswerter Weise zur Verfügung ge- prächtig dekorierten Wagen gefahren, ., SM Anker-Bretnig und erreichte im Berg- , Ar ihr Ende. Nachdem man sich daselbst j Acre Zeit bei Vogelschießen, Konzert und ! ^Elang mehrerer die Laune nur steigernder A"Aslieder köstlich amüsiert, ertönten kurz > "4 6 Uhr die ersten Tanzesweisen. Ein Leben entwickelte sich nun auf dem ^Zboden, denn jeder bemühte sich, so flott Möglich sein Tanzbein zu schwingen. Mit Mer Spannung sah man der inmitten des ^eirds durch den Vorsteher Herrn Rölligs Mehenen Verkündigung der Sieger bei der Herfahrt entgegen. Den 1. Preis erhielt Philipp-Großröhrsdorf (Geschenk ein Mulator), mit dem 2. Preise wurde Herr Aölzel-Bretnig (Geschenk ein Wein-Service), dem 3. Preise Herr Gebler-Bretnig (Ge- Ank ein Album) und mit dem 4. Preise Pir Nitsche-Großröhrsdorf (Geschenk ein Deutsches Bierseidel) ausgezeichnet. Dem ^rrn Burkhardt-Großröhrsdorf wurde als Mangekommener ein Trostpreis gespendet. 0»r besseren Uebersicht über die Dauer der Wrzeit der Wettfahrer sei folgendes ange-! Philipp 2 Std. 21 M. 26 Sek., Schölzel 2 „ 33 „ 26 „ Gebler 2 „ 35 „ 15 „ Nitsche 2 „ 38 „ — „ Neeh 2 „ 39 „ — Schurig 2 „ 47 „ 40 „ Burkhardt 3 „ 7 „ — „ Die Zeit versteht sich selbstverständlich von Großröhrsdorf nach Bautzen und zurück. Nach der Verkündigung der Sieger erhielten Es handelt sich um die Ven deres Aufsehen. Wandlung von Fichten in Papier innerhalb Am 15. d. M. wurden in 12 Stunden. Auf dem letzter! Schlachtviehmarkt waren Preis. Pf niedrigst. beladenes zweispänniges Krimpergeschirr in den Hof der Naumann'schen Kaserne einfahre» wollte, scheuten die Pferde, weil der Wagen am Thorweg hängen blieb, und stürmten dann 2 1 80 50 50 50 Kilo Korn Weizen Gerste Hafer Heidel, in Hirse Preis. kommnete derselbe die neuen Gauvereine Puls nitz und Schmölln, hierbei wünschend, daß sich dieselben in diesem Gaue heimisch und wohl fühlen möchten. Er beglückwünschte a der auch den Turnverein Großharthau zu seiner neuen läßt mehrere Kinder. — Abermals ist in der Umgegend von Reichenberg i. B. ein Mord vorgekommen. Ani Donnerstag früh wurde in Dörfel der wohlhabende 73jährige Privatier Ignaz Wond- rak, welcher seit 8 Jahren gelähmt ist, er hängt aufgefuuden. Die Besichtigung seitens der Gerichts-Kommission ergab jedoch, daß kein Selbstmord, sondern ein Mord durch Er drosselung llattgefunden hatte und dann erst die Leiche aufgehängt worden war. Als des Mordes verdächtig wurde der „Zitt.- M.-Ztg." zufolge die Dienerin des Ermoroeten, Fran ziska Schirlo, sowie deren Vater, der Tisch lermeister Johann Lchirlo, verhaftet. 50 Kilo! zy 50 Kilo 1 mit dem schweren Wagen so unglücklich in den Hof hinein, daß der am Wege befindliche Abort, den eben ein Ulan benutzte, nieder- Marktpreise in Kamenz am 21. Juni 1894. Cämmerswalde im Erzgebirge morgens um 1/26 Uhr die zu verarbeitenden beiden grünen Fichten gefüllt. Dieselben wurden sofort i die Fabrik von Liebscher und Obenaus trans portiert, dort entrindet, zerkleinert und gedämpft. Nachmittags wurde das braungedämpfte Holz zu Holzstoff geschliffen, die nassen Bogen mit Dampf getrocknet und geplättet, und schon um 3 Uhr war ein Teil des Papiers fertig ge- stclll und kam um 5 Uhr unter die Presse des Buchdruckers. Die Fichten, welche noch — Der Schuhmachergeselle Hrudka, wel cher am Dienstag die Arbeiterin Beranek in Eichicht bei Reichenberg in B. ermordete, hat sich, da er sich beständig von einer Gendar merie-Patrouille verfolgt sah, selbst gestellt. Wie die Reichenberger „Deutsche Volkszeit ung" mitteilt, hat Hrudka nach der Ermord ung der Beranek noch eine andere Frauens person, die früher mit ihm ein Verhältnis ! hatte, jetzt aber verheiratet ist, erstechen wol len, hat derselben auch aufgelauert, ist aber durch die Gendarmerie-Patrouille an der Aus führung seiner Absichr verhindert worden. Der Verhaftete trug bei der Venehmung ein freches, cpnisches Benehmen zu Schau. — Die Donnerstag Abend erfolgte Fest nahme der letzten der judendlichen Verbrecher, welche sich zu einer Räuberbande zusammen gethan hatten, erregt in Plauen und Umge gend große Befriedigung. Als am gedachten Morgen ein Krimminalschutzmann cusPlauen i. V. einem dieser Verbrecher, die übrigens zum Theil ein Alter bis zu 21 Jahren haben und schon vorbestraft sind, hart auf den Fer sen war und einen Schuß abgegeben hatte, erwiderte dieser denselben durch einen Schuß aus einem Revolver. Sie hatten sich Statu ten gemacht, die unterzeichnet waren vom Räu berhauptmann „Caro". Paragraph 6 dessel ben lautet: „Kein Genosse darf einen Einbruch, Raub oder Ueberfall allein übernehmen ohne des Hauptmanns Wissen". Sie hatten, wie der Polizei bekannt geworden war, geplant, die Milchmagd des Rittergutes Rodau auszu- räuben, sowie einen Handstreich gegen das Dorf Kemnitz bei Gutenfürst auszuführen. — Ein bedauernswerter Unglücksfall ereignete sich in Rochlitz. Als ein mit Stroh L Ich 6 13 7 6 l 7 jöO 7 >70 , 7 >80 02^ — Balle im herrschaftlicyeu Gasthofe fand das! Fest seinen Abschluß. — Am Montag nachmittags wurde von der Vogelwiese in Meißen ein klemer Luft ballon aufgelassen und auf ein Stückchen Papier das Ersuchen ausgedrückt, der Finder des Ballons möge von der Zeit des Auffin dens und dem Fundort nach Meißen Nachricht geben. Am Freitag ging dieselbe ein und zwar aus Belencin (Provinz Posen), woselbst er an: Dienstag früh auf einem Felde geiunden worden war. — Der Fabrikarbeiter Paul Döke in Mügeln hatte sich am Mittwoch vor dem Freiberger Schwurgericht wegen Zeugenmein eides zu verantworten. Der Angeklagte war laut Eröffnungsbeschluß verdächtig, in einer Dresdner Schlachtviehmarkt am 25. Juni 1894. Schwere 58—bst Ulk. Der Zentner Schlacht- gewichi von Landschweinen engl. Kreuzung galt 4-5—46 Alk., zweiter Wahl biervon 40—42 Ulk. am 8. März d. I. vor dem Schöffengericht in Dippoldiswalde stattgefundenen Hauptver handlung gegen den Schirrmeister Lehmann vom Rittergut Reinhardtsgrimma wegen Kör perverletzung, begangen an dem Dienstknecht Kindler, wissentlich ein falsches Zeugnis ab gelegt zu haben. Und zwar handelte es sich darum, ob Döke, welcher Augenzeuge war, Kindler von Lehmann mit einer Peitsche miß handelt wurde, gleich zu Anfang oder erst später gesehen hat, wie K. von Lehmann mit einer Peitsche über den Kopf und in das Ge sicht geschlagen wurde. Wie Döke seiner Zeit beschworen hat, will er von einer derartigen Mißhandlung bei Beginn des Streites nichts gesehen haben, während K. behauptete, daß ihm dies gar nicht entgangen sein könne. Die Beweisaufnahme siel für den Angeklag ten günstig aus. Der durch die Herren Ge schworenen verkündete Wahrspruch lautete j auf „nicht schuldig" und dementsprechend er-! folgte die Freisprechung des Angeklagten. — Een technisches Kunststück erregt gegen- j württg auf der Freiberger Ausstellung beson- j 3 sämtliche Dauerfahrer eine Ehrentour, worauf sich teilweise die auswärtigen Vereine mit einem kräftigen „All Heil" verabschiedeten, während die übrigen Anwesenden noch lange Zeit sich den Freuden Terpsichores Hingaben. k. O. Frankenthal. Zu dem Mis sionsfest, welches Sonntag den 1. Juli nach mittags 3 Uhr in unserer Parochie gefeiert werden soll, wollen diese Zeilen alle Freunde der Heidenmission aus der näheren Umgegend und solche die es werden wollen, einladen. Der Festprediger ist Herr Pfarrer Hiecke- Groitzsch, der Mitbegründer und erste Vor sitzende des Parochralverbandes für christliche Liebesthätigkelt, welcher seit dem Michaelistag 1892 die Gemeinden Brettnig, Burkau, Fran kenthal, Hauswalde, Rammenau verbindet. In der Nachversammlung werden von den 4 Parochialgeistlichen Ansprachen gehalten wer den, welche über die Wirkungskreise der Herrn huter und Leipziger Missionsgesellschasten orien- tiren. Die Gebete und Gaben der Festge nossen aber möge der Gott aller Gnade als ein ihm angenehmes Opfer an Aller Herzen reichlich segnen! Großharthau. Vom schönsten Wßtter begünstigt, konnte am Sonntag die Gauturnsahrt des Meißner Hochlandturngaues und die Fahnenweihe des hiesigen Turnvereins ihren programmgemäßen Verlauf nehmen. Erschienen waren 25 Vereine mit 3 Musik chören und 14 Fahnen. Der Festzug bewegte sich nachm. 2 Uhr durch den herrlich geschmück ten Ort nach dem Festplatz. Hier angekom- men, begrüßte zunächst Gauvertreter Mißbach die Anwesenden, dabei auf die Bedeutung des Tages hinweisend; namentlich bewill- unmittelbar vor der Maschine in das Gleis Stücke 46—50 Alk. bez. Lngl. Lämmer da hinein und war im Augenblicke zu einer paar im Gewicht zu 50 Kile- Fleisch 62—65 unkenntlichen Masse zermalmt. Nähter ist Ulk., das paar Landbammel in derselben Witwer, steht im 40. Lebensjahre und hinter- vor wenigen Stunden sich am Abhänge des romantischen Flöhathales im Morgenwinde wiegten, hatten eine völlig andere Gestalt , angenommen, in welcher sie am anderen Mor- Fahne und betonte zugleich, daß dadurch hier die! gen mit den beiden übrig gebliebenen Wipfeln Turnerei eine bleibende Stätte gefunden habe. - nach Freiberg gelangten. Wenn auch hiermit Nach den« nunmehr sich vollziehenden Weihe-j kein Prunk- und Schaustück vor Augen geführt . akte folgte das Turnen von Freiübungen nn- i wird, so wurde doch dargethan, zu ivelcher gerissen wurde. Leider waren die Verletzun ter der bewährten Leitung des Gauturuwarts l Leistungsfähigkeit es eine Industrie gebracht gen des bedauerswerlen Soldaten derart, daß Herrn Kannegießer-Bretnig, hierauf Turn-! hat, die hauptsächlich im Erzgebirge gepflegt! der Tod sofort eintrat. spiele bezirksweise, wobei jeder Bezirk seine; wird. besonderen Spiele auszuführen hatte. Die — Einen raschen aber entsetzlichen Tod größte Aufmerksamkeit schenkte man dem' fand am 22. d. M. der Streckenarbeiter Näh- Wettlauf mit Hindernissen. Die Länge der ter auf dem Freiberger Bahnhofe. Nähter Laufbahn, versehen mit 4 Hindernissen, be-I fuhr mit einem Schubkarren in der Nähe der trug 200 m. Den 1. Preis errang sich da-! Einfahrtsweichen des 9 Uhr 49 Minuten > öPm verkauf gestellt: 578 Rinder, (02( bei Lorenz-Bischofswerda, welcher die Strecke ! vormittags von Dresden eintreffenden Schnell-! ^ckiveine, (028 Hammel und 304 Kälber^ in in 36 Sek. zurücklegte; den 2. Preis erhielt > zuges dicht am Geleis hin und lief trotz des o?26 Schlacht,rücken. Für den sem- Wenoschnh-Ob.-Nenkirch und den 3. Preis WarnungspfiffcS vom Lokomotivführer, der! bester sortc Marschner-Sebmtz. Den Siegern wurden ; seinen Zug nahezu zum Halten gebracht hatte,: guter Kübc ^^ 56—64^^«^ alsdann durch den Gauturnwart Kränze Alk., für leichtere für ihre Leistungen überreicht. Mit einem 6 77 'Stroh 1200 Pfund 20 Butter t le^chs^ " 7 67 ^Erbsen 1l!25 Martoffeln 5 82 .Heu 50 Kilo