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Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, Frankenthal unö Umgegend - Redaktion, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig Mittwoch, de» 2V. Juni 1894 4. Jahrgang. (er Preis. niedrigst. Hafer 11 der als 10 80 50 SO in er S. 4 20 2 1 10 1 «. 5 6 7 Die Aufzunehmenden dürfen in der Regel nicht unter 15 und nicht über 16 Jahre alt sein. Nach einem 2jährigen Aufenthalt in der Vorschule erfolgt in der Regel die Versetzung Vorschüler in die Unteroffizierschule, Sie werden damit Unteroffizixrschüler und gehören solche zu den Militärper^onen des Friedensstandes. Der Aufenthalt in der Unteroffizierschule dauert in der Regel ebenfalls 2 Jahre. Für diejenigen jungen Leute, welche ausnahmsweise unmittelbar in die Unteroffizier- den Konfirmationsschein, ein Führungsattest von der betreffenden Orts-Obrigkeit, die Führungsatteste von den bisherigen Brot- oder Lehrherren, alle Schulentlassungszeugniffe, b. e. 6. 6. Frauen und Mädchen sollten sich über zeugen, daß es nur eine Stimme über die angenehme, sichere, zuverlässige und absolut unschädliche Wirkung der echten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen bei Ver stopfung giebt. Man gebe daher fein Geld nicht für unwirksame, oft schädliche Mittel aus. Erhältlich u Schachtel Mk. 1 in den Apotheken. 50 Kilo Korn Weizen Gerste ! böchsterßniedrigster Preis. Marktpreise in Kamenz am 14. Juni 1894. konnte die Fabrik in Thätigkeit versetzt wer-! den. Zur Herbeischaffung von rohem Zucker! ließ Calberla im Jahre 1833 ein Dampfschiff ! bauen, wodurch oer unternehmende Mann die > Frage, ob die Oberelbe von Dampfschiffen' befahren weroen könne, glänzend löste. Er! kann somit als Gründer der Dresdner Elb-i dampfschifffahrt betrachtet werden. — In der Nähe des Lichtenhainer! Wasserfalles stürzte in der Nacht zum Frei- ! tag ein betrunkener Handwerksbursche, welcher! vom richtigen Wege abgekommen war, über! eine 10 Meter hohe Felswand herab und! blieb dis zum anderen Morgen liegen. Die « im Branntweine verborgenen Geister, welche! der Mann „noch nicht wieder hatte los wer- den können", scheinen indeß über demselben! gewacht zu haben, denn bis auf einen Arm-! bruch hat er erheblichere Verletzungen nicht ! erlitten. Der Verletzte fand Aufnahme in dem Schandauer Krankenhause. — In Marienberg findet jetzt die In spizierung der kgl. Unterosfizierschule dortselbst statt. Zu derselben sind eingetroffen: Se. ! Excellenz der Herr Äriegsminister General leutnant Edler v. d. Planitz in Begleitung seines Adjutanten, des Herrn Rittmeisters ! Vitzthum v. Eckstävt, Herr Inspektor v. Jff-n- dorf in Begleitung seines Adjutanten, des Herrn Hauptmanns v. Eriegern, sowie Herr Oberstleutnant v. Carlowitz. — Ein bemerkenswertes Urteil fällte die I. Strafkammer des Zwickauer Landgerichts, indem sie den Materialwarenhändler Max Hauschild in Meerane wegen Verletzung des Markenschutzgesetzes zu 2000 Mark Geldstrafe event. 150 Tagen Gefängnis verurteilte. Max Hauschild verkaufte u. A. Garn, daß er genau in der Weise verpackt hatte, wie die weltbekannte Firma Max Hauschild zu Hohen- fichte ihre Ware verpackt. Letztere Verpack- rannte, einen Bruch des Schädels erlitt und auf der Stelle verstarb. — Eine unangenehme Ueberraschung wurde dem Konsumvereine in Reichenbach am Montage zu Teil. Derselbe hatte, ohne im Besitze der notwendigen Konzession zu sein, Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeiner Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerrcn A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholung?« Rabatt nach Uebereinkunft ungsart ist gesetzlich geschützt. — Einen schrecklichen Tod erlitt Gröbern ein Geschirrführer dadurch, daß Expedition: Bretnig Nr. 1 3 i» schule eingestellt werden, gilt noch oas Nachstehende. Der in die Unteroffizierschule Einzustellende muß mindestens 17 Jahre alt sein, darf aber das 20. Jahr noch nicht vollendet haben. Er muß sich verpflichten, nach erfolgter Ueberweisung aus der Unteroffizierschule an einen Truppenteil noch 4 Jahre im aktiven Heere zu dienen. Wer in die Unteroffizierschule ausgenommen zu werden wünscht, hat sich bei dem Be zirks-Kommandeur seines Aufenthaltsortes oder bei dem Kommandeur der Unteroffizierschule unter Vorzeigung eines von dem Zivilvorsitzenden der Ersatz-Kommission seines Aushebunzs- bezirks ausgestellten Meldescheines und einer amtlichen Bescheinigung über die bisherige Be- schästigungsweise persönlich zu melden. Die sowohl in die Unteroffizier-Vorschule als auch m die Unterosfizierschule Einberu fenen müssen mit 1 Paar Stiefeln, 1 Paar Hausschuhen, 2 Hemden und 6 Mark zur Beschaff ung des erforderlichen Putzzeuges versehen sein. Das zum Lebensunterhalt Notwendige wird den Vorschülern unentgeltlich gewährt. Ebenso ist die Ausbildung auf der Unteroffizier-Vorschule kostenfrei. Die Ausbildung aus der Unteroffizierschule ist ebenfalls kostenfrei. Die Unteroffizier- fchüler werden bekleidet und verpflegt wie jeder Soldat des aktiven Heeres. Bezirks-Kommando Bautzen. Schnaps über die Straße verschänkt, und nun wurden auf Grund einer Anzeige sämtliche in den Läden des Vereins vorhandenen Vor räte von Branntwein (etwa im Werte von 1300 Mark) durch Polizerbeamte beschlag nahmt. Auch dem zweiten sogen. Beamten konsum widerfuhr dasselbe. Die Sache dürfte noch ein Nachspiel haben. — Auf seltsame Weise verunglückte in dem bei Klingenthal relegenen Walde eine arme Frau Namens Graupner. Letztere war mit Holzauflesen beschäftigt, als durch den heftigen Sturm eine starke Fichte ent wurzelt und umgeworfen wurde. Der Stamm traf die Frau mit voller Wucht und zer schmetterte ihr beide Beine. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Untcrhaltungsblattes" merteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten W (aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post lMk. exkl. Bestellgeld. Inserate bitten-wir sür die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag 0,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 0,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche fin den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. «. kl. ! 5W 7 6 ! 7 jöO — In der Untersuchung gegen die in Bischofswerda noch inhaftierten Fleischer Leh mann und Genoffen soll es dem Vernehmen Mch der Polizeibehörde gelungen sein, noch Mehrere stark belastende Fälle, gegen das Nahr- Mgsmittelgesetz verstoßend, aufzudecken, welche Ms früherer Zeit datieren. Vor der Hand entziehen sich die näheren Thatumstände noch der Oeffentlichkeit. Am Dienstag abend ist auch der Gutsbesitzer Herzog aus Schmiedefeld, dem vie verhängnisvolle Kuh gehörte, der kö niglichen Staatsanwaltschaft in Bautzen zu geführt worden. Dem Vernehmen nach lie- Dresdner Schlachtviehmarkt am 18. Juni 1894. Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren zum Verkauf gestellt: 58s Rinder, (28» Schweine, 873 Hcmmel und 3(3 Kälber, in Summa 3052 Schlachtstücken. Für den Zent ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 62—66 Rik., für Mittelware einschließl. guter Rühe wurden 56—6( Mk., für leichtere Stücke 46—50 Mk. bez. Engl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 62—65 Mk., das paar Landhammel in derselben Schwere 58—6( Mk. Der Zentner Schlacht- gewichr von Landschweinen engl. Kreuzung galt 43—46 Mk., zweiter (Vahl hiervon 40—42 Mk. kl.« 78 ?Leu SO Kilo 77 sstroh 1200 Pfund gen infolge genossener Wurst noch zwei Per sonen schwer krank darnieder. — Ein betrübender Unglücksfall hat sich im Langburgersdorfer Anbau bei Neustadt zu getragen. Das 2^jahrige Söhnchen der da selbst wohnhaften Gustav Kuhneschen Familie hatte sich jedenfalls in einem unbewachten Augenblick in den Besitz eines Messers gesetzt und versuchte mit demselben ein Stück Brot abzuschneiden. Hierbei ist das Messer abge rutscht und hat dem Kleinen die Nase schwer verletzt und ein Auge ganz zerstört. Der so fort aus Neustadt herbeizerufene Arzt ordnete die Ueberführung des Kindes nach dem Ca rolahause in Dresden an. — Der Mediascher Turnverein (Sieben bürgen) richtet folgende 'herzliche Einladung an die Mitglieder des 14. deutschen Turn kreises : Liebe Turnbrüder! Aus dem Sie benbürger Sachsenlande zuvörderst deutschen Gruß und Gut Heil! Die alte Sachsenstadt Mediasch hat vernommen, daß die Turner des Königreichs Sachsen auf ihrer Turnsahrt Siebenbürgen besuchen werden. Da führt der Weg an unserer Stadt vorbei. Hier wohnen deutsche Leute, üben deutsche Turner und hier wächst deutscher Wein. Macht Halt hier, deutsche Turner und thut einen Einblick auch in unsern Gau, mitten im Sachsenlande, seht was hier lebt und webt- Der Turnverein von Mediasch, geleitet vom Falkensteiner Theodor Schneider, ladet Euch ein, in seinem und im Namen der sächsischen Bevölkerung der Stadt, einen Tag hier Gäste zu sein. Wir wollen von Euch lernen, uns mit Euch begeistern und mit Euch froh fein. — Strafkammersitzung beim königl. Land gericht Bautzen. Wegen schwerer Urkunden fälschung wurde wider den Kaufmann Karl Alwin Endler aus Sebnitz (jetzt in Pulsnitz) verhandelt. Nach zehnstündiger Verhandlung wurde Gerichtsbeschluß verkündet, daß die Urteilsverkündigung auf Mittwoch den 20. d. M. vormittags 11 Uhr ausgesetzt wird. — Das erste sächsische Dampfschiff hat im Jahre 1833 der ursprüngliche Drechsler meister und spätere Gründer der 1. Zucker- raffiuerie in Dresden, H. W. Calberla, er baut. Er legte mit höchster Genehmigung im (Jahre 1877 hinter dem sogenannten „Italienischen Dörfchen" auf einem früher von alten Befestigungsanlagen eingenommenen Platze ^Fabrikgebäude an, aber erst 1822 Oertliches und Sächstsches Bretnig, den 20. Juni 1894. W — In geschäftlichen Kreisen wird viel- über den sich fühlbar machenden Mangel Silbermünzen geklagt. Man hat gegen- ^rtig Mühe, einen Hundertmarkschein oder Abst nur ein Goldstück wechseln zu lassen, wi großen Restaurationen und Geschäften Mar stößt man mit diesem Wunsche auf Schwierigkeiten und immer wieder kann man, mbst wenn man nur ein Zehnmarkstück an- "fingen will, die Frage hören: „Haben Sie sö nicht kleiner?" Dieser Mißstand wird 'Amer ärger. Nächstens wird man wohl Men Zuschlag für Silbergeld trotz seiner Minderwertigkeit darauf legen müssen. Be kanntlich war schon seit längerer Zeit die Aeuausprägung von 22 Millionen Mark , Reichssilbermünzen beabsichtigt, von der bis her aber noch nichts verspürt worden ist. Pulsnitz. Am Montag voriger Woche tagte auf dem Eierberge der Vorarbeiter Vorn vom Bauunternehmer Kühne einem Habicht eine Brieftaube ab, die augenschein lich ermattet und von ihrem Fluge umgekommen war. Bei näherer Untersuchung fand man sie mit einem kleinen Fußring, gez. lVl. L. 23, versehen, ferner am rechten Flügel den Stem pel : Brieftauben-Verein Eisenach in Thürin gen, und am linken Flügel: N. 6. 8. 17. koMN. Der Vorstand des Vereins der Ge flügelfreunde sür Pulsnitz M. S. ist bemüht, dieses treue Tierchen, welches seinen Flug über Sachsen nehmen mußte, seinem Eigen tümer wieder zuzusühren. Den Raubvögeln aber, die den Brieftauben und unseren Sing vögeln viel Schaden^zufügen, möchte ganz gehörig auf den Leib gerückt werden. k. den Wiederimpsschein, A. bei bevormundeten Aspiranten die schriftliche Einwilligung der Obervormundschafts- Hehörde. Nichtsächsifche Aspiranten melden sich beim nüchstgelegenen sächsischen Bezirkskommando an. . Die Aufnahme in die Unteroffizier-Vorschule verpflichtet den Betreffenden zum Uebertritt ? Re Unteroffizierschule unter Uebernahme einer Dienstverpflichtung von 4 Jahren im ak- Heere nach Verlassen derselben. Außerdem ist er verpflichtet, für jeden vollen oder nur begonnenen Monat des Aufenthalts in der Vorschule im Anschluß an die für die Meroffizierschule übernommene Dienstverpflichtung 2 Monate über die gesetzliche Dienstpflicht ^As im aktiven Heere zu dienen. 67 Erbsen 50 Kilo 25 Martofseln 50 Kilo beim Herausfahren aus dem Rittergute (er > befand sich auf dem Bock des Geschirres) mit aller Wucht mit dem Kopfe an den Thorweg, Bekanntmachung. Die nächste Ausnahme von jungen Leuten in die Unteroffizier-Vorschule bezw. Unter- Mzierschule zu Marienberg findet im Oktober d. I. statt. Wer in die Unteroffizier-Vorschule ausgenommen zu werden wünscht, hat sich, nachdem mindestens 14fifi Jahre alt geworden ist, begleitet von seinem Vater oder Vormund, per- Mich bei dem für seinen Aufenthaltsort zuständigen Bezirks-Kommaudo oder bei demKom- Aandeur der Unteroffizier-Vorschule bis zum 15. August d. I. vorzustellen und hierbei sol ide Papiere vorzulegen: a. den Geburts- und Taufschein, Heidetmn ! 7 80 Hirse >12!-