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Allgemeiner AMger. Der Allgemeine Anzeiger er- schf- ,t wöchentlich zwei Mal: M- twoch und Sonnabend. Ab-inementspreis incl. des all- wö,^ Mich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ine Mus i M, 20 Pf., durch die Vost iMk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großrohrswrf, MsnKmthal unö Umgegmö. Expedition: Bretnig Nr. 13 9. Inserate, die 4gZp alte Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft Sonnabend, den 7. April 1894 4. MrgiW Inserate bitten wir sm die Mittwoch-Nummer^^ Dienstag vormittag ft,11 Uhr, für die Sonnabe, .-Nummer bis Frertag vormittag ft,11 Uhr eiuzufenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen^ Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. ständig nieder. Ein Handwerksbursche, wel lchulc entlassenen Kinder über 13 Jahre dür- insgesamt gegen 10,000 Centner Gewicht Bautzen und seine Umgegend fortgesetzt von Bränden heimgesucht werden. Am Mittwoch abend brannte der Grüllichsche Gasthof in Malschwitz mit seinen Nebengebäuden voll« Kind aus einer Familie ausgenommen, wäh rend schon 7 Geschwister die Schule besuchen, und zwar so, daß jedem Jahrgange ein Kind zugewiesen ist. Da die Familie mit noch weiteren vier Kindern gesegnet ist, so kann der Zustand, daß acht Kinder zu gleicher Zeit die Schule besuchen, noch einige Jahre fort dauern. Dieser Fall dürfte wohl als einzig in seiner Art einer Erwähnung wert sein. — Beim Abbruck der Grundmauern des früheren Domthores in Warzen wurde eine w Anbetracht der prinzipiellen Bedeutung des Falles, diese Strafe zu bezahlen und bean- Genugthunng, von Strafe und Kosten freige- sprocheu zu werden. — Boni 1. April d. I. an dürfen Kin der unter 13 Jahren in Fabriken nicht mehr beschäftigt werden, Kinder über 13 Jahre aber dürfen nur dann beschäftigt werden, wenn sie zum Besuche der Volksschule nicht mehr verpflichtet sind. Die aus der Volks- .abgelöst. Die dortige Granitstein-Jndustrie nimmt von Jahr zu Jahr an Umsatz und Gebietsausdehnung zu. — Der Buchhalter Richard Arthur Stör- die Kapitulantenprämie von 100 Mk. ausge zahlt erhalten und war mit dem Gelde nach Dresden ohne Urlaub gefahren, es dort ver jubelnd. Am Dienstag wäre er als fahnen flüchtig verfolgt worden, er kam aber gestern früh in Döbeln an, passirte unbean standet den Posten und begab sich nach der Kaserne. Da er bemerkte, daß man ihm folgte, öffnete er im letzten Stock ein Flurfenster und gab sich den Tod. Während des Vorganges! exercirten Lie Mannschaften auf dem Hofe. — Die am 1. April in Dresden erst malig in Betrieb gesetzten Droschken erster Klasse waren schon von früh an fortwährend begehrt und kamen fast gar nicht auf die Haltestellen. Die schmucken Fahrzeuge sind! durchgängig mit flotter Bespannung versehen,^ welche ebenso wie die Ausstattung der Wagen unö die Bekleidung des Kutschers ein vor teilhaftes Aussehen haben. — In Begleitung von 3 Offizieren und 12 Unteroffizieren wurden am 1. April 3 Offiziere, 405 Mannschaften der Reserve der Artillerie zu einer mehrtägigen Uebung aus der Thüringer Bahn von Leipzig nach Wahn bei Köln a. Rh. befördert. — In der Nähe der „Bergschänke" bei Trachau wurde vor kurzem ein junger, über 17 Jahre alter Kaufmannslehrling W. aus Dresden mit einer schweren Schußwunde am Kopfe aufgefunden, welche er sich mittels eines Revolvers in selbstmörderischer Absicht zuge fügt hatte. Im Carolahause zu Dresden, wo man den Verwundeten untergebracht hatte, ist er alsbald gestorben. Beim Nachforschen nach dem Anlasse, welcher den jungen Mann zu diesem traurigen Entschlusse getrieben, hat sich jetzt ergeben, daß er sich seinem Lehrherrn gegenüber eine Unterschlagung von^lLOO Mark hat zu Schulden kommen lassen und die That aus Furcht vor Strafe verübte. — Der Arzt Dr. med. Hugo Balack aus Leipzig, der im Vorjahre wegen Zweikam pfes zu zweieinhalb Jahren Festung verurteilt war, ist am ersten Osterfeiertag vom König begnadigt worden, nachdem er von seiner Strafe sieben Monate auf der Festung König stein verbüßt hatte. zel aus Zwickau, welcher seinem Principal nach und nach 17,000 Mark unterschlagen haben soll/ wurde vom kgl. Landgerichte dortselbst zu einer Gefängnisstrafe von 3 Jahren ver urteilt und der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren für verlustig er klärt. Stürzet stellte sich bekanntlich seiner Zeit der Behörde selbst. Dies hat er offen bar nur gethan, weil er seine Entdeckung befürchtete. — Die Leipziger Kriegsveteranen von 1870,71 beschloßen in einer Mittwoch Abend abgehaltenen, von etwa 450 Personen be suchten Versammlung, eine Petition an den Reichstag abzuschicken, in der sie bitten, der Reichstag wolle dahin wirken, daß 1. sämt lichen heute noch lebenden Kriegern, vom Feldwebel abwärts, aus dem Feldzuge 1870/71 eine fortlaufende Pension aus dem Jnvali- densonds, oder 2. salts diese abgelehnt, we nigstens den Kranken und Hilfsbedürftigen eine solche, und 3. denjenigen Invaliden, die ihren Zivil-Versorgungsschein nicht benutzen, die dafür gesetzlich ausgeworfene Pension ge zahlt wird. Die Gründung eines Deutschen Veterauen-Verbandes wurde von der Ver- sammlu g beschlossen und eine Kommission mit den Vorarbeiten dazu beauftragt. — Als Kuriosum von der in Leipzig stattfindenden Drechsler-Ausstellung sei hier erwähnt, daß sich in derselben ein kostbarex Rahmen b-findet, für dessen künstlerischen Ent wurf und Ausführung einem Schüler der Fachschule die Berechtigung zum Einjährig- Freiwilligen-Dienst zuerkannt wurde. — Das Schöffengericht zu Löbau verur teilte dieser Tage einen Fortbildungsschüler aus Niedercunnersdorf, der seinem Lehrer mit einem Steine ein Fenster eingeworfen hatte, zu 4 Tagen Gefängnis. mann Friedrich Gneuß. Die Anordnung des Aufgebots baden beantragt: Joseph Hermann Peschke, Stell macher, mit Anna Emilie Hennig. Heirats-Register. Die Ehe schloffen: Friedrich Moritz Kunath, Leinweber in Haus walde, mit Christiane Emilie verw. Schöne geb. Hähnel. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Emma Frida, T- des Bahnar beiters Karl Robert Philipp, 3 M. 13 T. alt. — Johanne Julime Männel geb. Schöne, Witwe des Klempners Christian Frieorich Männel, 83 I. 5 M. 11 T. alt. — Außerdem ein unehelicher Sohn. — Anläßlich der am Donnerstag in Stuttgart stattgefundenen Vermählung Sr. königl. Hoheit des Prinzen Johann Georg, Herzogs zu Sachsen, mit Ihrer kgl. Hoheit der Herzogin Marie Isabella von Württem berg wurde zur selben Stunde in der kathol ischen Hofkirchs zu Dresden ein Tedeum ab gehalten, welchem Se. Majestät der König beiwohnte. Während des Tedeums wurden von einer Batterie des 1. Feld-Artillerie- Regiments Nr. 12, welche am Neustädter Elbufer aufgefahren war, dreimal 12 .Mut schüsse und von zwei unter Kommando des Majors v. Schweinitz auf dem Theaterplatze aufmarschierten Kompagnien des 2. Grenadier- Regiments Nr. 101 Infanterie-Salven und hierauf von der Batterie noch 101 Kanonen schüsse abgefeuert. Die gefürchteten drei gestrengen Herren Mamertus, Pankratius und Servatius fallen bekanntlich auf den 11., 12. und 13. Mai. Der letztere Tag ist in diesem Jahre nur zugleich der Pfingstsonntag. Es wäre daher zu wünschen, wenn die drei „Gestrengen" in diesem Jahre recht guter Laune wären, da sonst die Pfingstfeiertage gegenüber dem dies jährigen wunderschönen Osterfest einen uner quicklichen Kontrast schaffen würden. Mr die nächste Zeit verkündet die neueste Wetter- prophezeiunz von Rudolf Falb, daß die ge genwärtige Trockenperiode um den 6. April, einem „kritischen Tag erster Ordnung mit Sonnenfinsternis", eine Unterbrechung er leide; sich dann aber wieder bis zum 20. d. M. fortsetzen werde. Erst von diesem letzte ren Termine ab sei eine größere Zunahnie der Niederschläge zu erwarten. —Auf Anordnung der Militärverwaltung sollen die zu Friedensübungen eingezogenen Mannschaften des Beurlaudtenstandes die eigene, brauchbare Fußbekleidung mitbringen und tragen, eine Prämie von 3 Mark für jede — auch nur angefangene Uebung — erhalten. Es geschieht dies, um Fußschäoen, welche die ohnehin kurz bemessenen Uebungen hindernd beeinflussen könnten, thunlrchst zu ver- meiden. Die Truppenteile und Bezirkskomman dos haben bei jeder sich darbietenden Gelegen heit die Mannschaften hierüber zu belehren. — Se. Majestät der König hält an seinem Geburtstage, den 23. April, große Parade aus dem Alaunplatze in Dresden ab. ständig nieder. Ein Handwerksbursche, wel- i ziemlich gut erhaltene, in Granitstein gebauene cher dort übernachtete, entging mit knapper Rifterstatue, wahrscheinlich die des Erbauers Not dem Erstickungstode. des Thores darstellend, aufgefunden, welche Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 7. April 1894. Bretnig. Am Montag wurden die Herren Wolf und Hoppe zu Hilfslehrer durch den Herrn Lokalschulinspektor, am Dienstage dagegen oie Herren Ain als dirigierender, sowie Schneider und Nutschan durch den Herrn Bezirksschulinspektor im Beisein des hiesigen Schulvorstands als ständige Lehrer feierlichst eingewiesen. Bretnig. Alle im hiesigen Ge- meindebezirk aufhältlichenDispositionsurlauber, Meservisten, Landwehrleute 1. Aufgebots und Ersatz-Reservisten (einschließlich Halbinvaliden) haben Montag am 16. April vormittags 10 Uhr in Großröhrsdorf, Mittelgasthof, zur Kontrollversammlung einzutreffen. Die Mili tärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird bestraft. Hauswalde. Der am letzten Don nerstage vom hiesigen Turnvereine im Gasthof zum goldenen Löwen arrangierte Familien abend hatte sich eines recht lebhaften Zuspruchs zu erfreuen. Dies veranlaßte den Vorsteher, Herrn G. Schmidt, in einer Ansprache den Dank des Turnvereins dem Publikum gegen über für den zahlreichen Besuch auszusprechen. Der Gesang des gemischten Chores, welch letzterer unter der Leitung des Kirchschullehrers Herrn Reumuth steht und am genannten Tage erstmalig auftrat, wurde vorzüglich ausgeführt. Sehr ansprechend wirkten u. a. das Solo des Fräuleins Oswald und das Duett für zwei Sopranstimmen. Auch die Komik hatte ihre Vertreter, so ernteten die Darsteller oer Szenen „Die dummen Rekruten" und „Ach herrjeh" den lebhaftesten Beifall. Au das Konzert schloß sich oer Ball an, dem allerseits in ausgiebigstem Maße gehuldigt wurde. Gcoßrö hrsdorf. Eine Ge richtsentscheidung, oie namentlich in Lebrer- kreisen Interesse erwecken wird, hat kürzlich das Oberlandesgencht gefällt. Der hiesige Lehrer Herr Sandmann halte eine auf abends V28 Uhr angesetzte Versammlung oer Pflicht- feuerwehr versäumt, da er selbst bis 8 Uhr Unterricht in der Fortbildungsschule zu er teilen hatte. Wegen dieser Versäumnis war Herr S. mit einer Ordnungsstrafe von 1 Mk. belegt worden. Er weigerte sich jedoch — In der Nähe des Dresdener Zen- seiner Zeit jedenfalls als Grundstein vermau- tralbahnhofes stürzte am Sonntag früh gegen ert worden ist. Die Statue soll vorläufig V»3 Uhr ein Hilfsbremscr .beim Einfahren auf dem Rathaufe aufbcwahrt werden, eines Güterzuges von seinem Sitze und wurde — In dem großen Sparmannscken tötlich überfahren. Der Kopf wurde ihm glatt! Steinbruche am Klosterberge bei Demitz) Seidenstoffe in schwarz und sarvig zu Brautkleidern in nur bewährten Qua litäten empfiehlt in allen Preislagen Richard Meißner, Bischofswerda. Markt. Ecke Kamenzer-Straße. Billige, aber feste Preise. nanes, oreze -vrrase zu vezayien uno vean->Än derselben nehmen teil: das Kadettenkorps, tragte richterliche Entscheidung. Es fani zu ferner die Garnison Dresden, das Königs- nächst vor dem Schöffengericht zu Pulsnitz Husaren-Regiment in Großenhain und das Verhandlung statt, div mit der Verurteilung 1. Jägerbataillou Nr. 12 in Freiberg. des Herrn S. endete. Derselbe legte gegen j — Geradezu unheimlich ist es, wie dieses Urteil Berufung ein und die Sache kam vor das Landgericht Bautzen, dessen Ur teil mit demjenigen des Schöffengerichts über einstimmte. Auch hierbei beruhigte sich Herr S. nicht, sondern wandte sich an das Ober- landesgericht Dresden und hier hatte er die abgeschuitten. ! wurde dieser Tage durch einen einzigen Schuß — Aus dem Kasernenhofe zu Döbeln (25 Pfd. Pulverladung) ein Granitblock von trug sich am Dienstag ein entsetzlicher Vor- 9 m Länge, 8 in Breite und 3 m Stärke, fen aber, so lange sie das 14. Lebensjahr fall zu. Aus einem Fenster des zweiten noch nicht vollendet haben, täglich nur sechs > Stockes stürzte sich ein Unteroffizier auf den Stund n beschäftigt werden und muß ihnen! Hof und fiel dicht neben mehreren Kameraden während dieser Zeit eine regelmäßige Pause nieder. Es war der Kapitulant Damm aus von einer halben Stunde gewährt werden. Dresden. Derselbe hatte kurz vor dem Feste Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wurden eingetragen: Martha Margarethe, Zwillings tochler des Lehrers Karl Heinrich Lucas (das andere ZwilliugStöchterchen ist bereits 4 Stun den alt wiederum verstürben). — Elsa Elisa beth, T. des Schuhmachermeistcrs Gottfried — In Friedrichswalde wurde bei der i jO/?^ schütze. — Rosa Helene, T. des Aufnahme Ler schulpflichtigen Kinder das achte ^"-ermelüers Max Emil Boden. — -Mge- - borener Knabe des Vu-hhandlergehüsen Her-