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Wemmer Anzeiger Zeitung für die Ortschaften: Vreknig, Ksuswalde, Großrohrsöorf, ManKenthal und Umgegend Redaktion, Druck und Verlag Non A. Alhueig, Bretnig. 4. Jahrgang Sir. 24 Sonnabend, de» 24. März 1894 Gefängnis und Zuchthaus vorbestraft worden. > Moritzburg ist die diesjährige Stutenmuster- i von dortigen Geistlichen, und zwar unent' > Terrassenufer warnt seit Dienstag früh 7 I Uhr die thalwärts fahrenden Schiffe vor einer I zwischen sächsischen Stationen einerseits und Landgerichts verurteilte vor wenigen Tagen März. Bautzen überführt. Derselbe ist bereits mit Darum, mein Herz, verzage nicht, Wo Hoffnung so vernehmlich spricht. Empfang des Osterfestes Weihe! Der Lenz belebe dich aufs neue! Wie Arühlingsahnen sauge ein Der Festgedanken fromme Weche Und lasse dir gesegnet sein Auch dieses Osterfest aufs neue. Inserate bitten wir für oie Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nnmmer bis Freilag vormittag '-II Ühr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. heimnisvolle Weise die Berechtigung zum ein einjährigen Militärdienst erlangt habe, und daß er es bei dem sächsischen Gardereiterre giment, wo er gedient, nicht zum Reserve- Offizier gebracht habe. In einer Wahlrede verteidigte er sich hiergegen, wobei er behaup tete, bei jenem Regiment würden, einer Tra dition entsprechend, Katholiken überhaupt nicht zu Offizieren befördert. Hierin soll die Beleidigung liegen. Das Gericht sprach den Grafen frei, weil er sich in Wahrnehmung unmittelbar darauf ein mächtiger Donnerschlag folgte. — Der Ersteiger des Königsteins ein Landstreicher. Wegen „obdachlosen Herum treibens" war dieser Tage beim Polizeiamte zu Leipzig ein gebrechlicher alter Mann in Haft, dessen Name vor einem halben Jahr hundert in Folge eines von ihm ausgeführ ten Bravourstücks die deutsche Presse erfüllte und in aller Munde war: der Schornstein feger Johann Friedrich Sebastean Abratzky, am 22. August 1828 zu Mahlis bei Mügeln geboren, der erste, letzte und einzige Bezwin ger der Felsenveste des sächsischen König steins. Am 19. März 1848, gerade am Mo natstage seiner Inhaftierung, begann Abratzky vormittags 10 Uhr an der südlichen, nach der Stadt Königstein hin gelegenen Felswand den Aufstieg zur Festung, deren Steilfeilen für unsteigbar galten. — Der Weinhändler Kretschmer aus Leisnig, der vor Jahresfrist in bodenlosem Leichtsinn durch das Werfen von sogenannt;^ Fröschen das Innere des Restaurants Schäft auf dem Neumarkte in Leipzig in Brand ge steckt hatte, wobei sechs Menschen ums Leben gekommen sind, ist bei Absitzung seiner Strafe irrsinnig geworden und vor kurzem in der Irrenanstalt gestorben. — Vom Landgericht zu Plauen wurde in der Dienstags-Sitzung, die von früh bis abends halb neun Uhr währte, der Kaufmann Bernhard Sommer, Mitinhaber des Tüll- und Lastspitzengeschäftes von Sommer .u. Haase dortselbst wegen Betrugs zu 3 Wochen Ge fängnis und 600 Mark Geldstrafe verurteilt. Sommer hat im Jahre 1892 zu Zeiten un günstigen Geschäftsganges die Stichzahlnum mer der Schablonen gegen die Wahrheit herabgesetzt, um einen geringeren Lohnen die Sticker zu bezahlen. Sein Kompagnon wurde von der nämlichen Anklage des Be trugs freigesprochen. Haase ist der kaufmän nische, Sommer der technische Leiter des Ge schäfts. Die eingeleitete Untersuchung hatte Ve Jahr gedauert. in letzter Nummer genannte Einbrecher Thim-! ten Waren auch Mais und Konserven ent- mig wurde am 19. März von Stolpen nach hielt, befindet sich unter Zollverschluß. Bautzen überführt. Derselbe ist bereits mit — Von dem tonigl. Landstallamte zu — Sterbe-Register. Als gestorbeu wurden — Neuerdings ist an der Zwickauer eingetragen: Johanne Juliane Hennig geb. dienst. Am 2. heil. Ostertag vorm. 9 Uhr: Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigcgebenen „Illu strierten Unters,altungslüattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mr. bei freier Zusendung durch Boten im .saus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wur den eingetragen: Elsa Helene,-T. des Band webers Bernhard Edwin Schurig. — Mar tha Rosa, T. des Fabrikarbeiters Gustav Adolf Walther. — Karl Paul, S. des Ta gearbeiters Karl Adolf Julius Bernt. Bertha Frida, T. des Fabrikarb. Hermann Oskar Schurig. — Akar Willibald, S. des Fabrikarb. Friedrich August Forker. Zittau ereignet. Daselbst geriet kurz vor! Feierabend ein als Auslegerin beschäftigtes 16jährigeS Mädchen mit der linken Hand derart in die Maschine, daß dieselbe voll ständig zerquetscht wurde. -Dus Fleisch blieb zum Teil an der Maschine hängen. Eine Amputation des schwer verletzten Gliedes wird wahrscheinlich stattfinden niüssen. — Die Strafkammer des Freiberger Fortbildungsschule der Religionsunterricht j Philipp, Ehefrau des Bandwebers Johann fakultativ eingeführt worden. Derselbe wird! August Hennig, 72 I. 2 Al. 18 T. alt. Prämiierung auf dem Albertplatze, früheren Holzhofe in Kamenz, Moritzburg auf den 12. Mai vormittags 9 Uhr in Moritzdnrg anbe raumt worden. — Ein sächsischer Landmann las in einer Berliner Zeitung, daß das Komtoir Montmartre in Paris gegen einen Zinsfuß von 5 Prozent Geldvorschüsse gebe. Er er suchte das Komtoir Montmartre um ein Dar lehn von 2000 Mark und wurde aufgefor dert, 105 Mark für Kommission und Spesen einzusenden, nach deren Eingang er 2000 Mark erhalten würde. Der Landmann kam der Aufforderung nach und erhielt dann drei Wechsel im Betrage von 25000 Franks. Bei dem Versuche, die^e Wechsel im Bankgeschäft zu verwerten, wurde ihm erklärt, daß er wahrscheinlich Schwinvlern in die Hände ge fallen sei. Die eingezogenen Erkundigungen haben dies vollauf bestätigt. Also Vorsicht! — Tätlich verunglückte am Dienstag in einem der Rottewitzer Steinbrüche bei Meißen mährend der Ausübung seines Be rufes der Arbeiter Hermannn. Ein herab fallender Stein zertrümmerte dessen Schädel decke. Der Getötete hinterläßt Frau und Kmd. — Die von der Staatsanwaltschaft ein gelegte Revision im Prozeß des Reichsgrafen Günther von der Schulenburg ist am Sonn abend vom Reichsgericht verworfen worden. Der Reichsgräf ist am 21. November vom Landgerichte Saarbrücken von der Anklage der Beleidigung des Offizierkorps des sächs. Gardereiter-Regiments freigesprochen worden. Er kandidierte im Juni v. I. gegen den Expedition: Bretnig Nr. 13V Kirchennachnchten von Frankenthal. Am 1. heil. Ostertag vorm. ^9 Uhr: Beichte und Kommunion, 9 Uhr: Hauptgot tesdienst. Nachm. Uhr: Predigtgottes- Pseiler zu liegen. Ein entsetzliches Krachen belehrte die Schiffer, daß der Kahn in der Mitte gebrochen war, der Kahn selbst aber noch zusammenhielt. Nun gings an die Berg ung der Ladung, die aus 800 Ztr. Zucker und Mehl bestand. Bis Mittag war nur Lertiiches und Sächsisches Bretnig, den 24. März 1894. — Zu den Osterfeiertagen gelten die 3- tägigen Rückfahrkarten für den Lokalverkehr der sächsischen Staatsbahnen, sowie die 3- täzigen Rundreisekarten, soweit sie am 24. März (Sonnabend vor Ostern) und am 25. März (I. Osterfeiertag) gelöst werden, bis mit 28. März, die 3tägigen Rückfahrkarten Inserate, die 4gefpaltene Korpuszeile 10 Pf., forme Be stellungen auf deu Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholung-" Rabatt nach Uebereinkunst j orohenden Gefahr, die ihnen beim Paffieren! nigen Zeitungen angegriffen worden. Man ! der alten Elbbrücke droht. Am fünften Bo- z hatte ihm u. A. vorgehalten, daß er auf ge- Aus letzterem wurde er vor zwei Jahren ent- ung und Fohlenschau für das Zuchtgebiet! zeitlich, erteilt. lassen. Bis zum vorigen Sommer, seit wel-! Copitz auf den 2. Mai, vormittags 9 Uhr,! - - Unter heftigem Schneegestöber cher Zeit er überhaupt nicht mehr gearbAA! solchen der preußischen Staatsbahnen, der das Notwendigste aus dem Kahnrinnen gerettet, thüringischen Privat bahnen und der Dahme- Das Gefährt gehörte dem Schiffseigner Mei- Uckroer Bahn andererseits, die am 24. März lecke in Westerhüsen nnd war die ca. 200,000 gelöst werden, z ' Zum Osterfeste. Der lebensfrohe Lenz erwacht Bald wiederum in Blütenpracht, Bald wird vor seinen lauen Winden Des Winters letzte Spu^^nschwinden Allüberall iy.Held'und Au' Siek/, man alsdann die Gräser sprießen, Und aus des Aethers reinem Blau Ertönt der Lerche jubelnd Grüßen. Ein großes Auferstehungsfest, Das tausend Glocken schallen läßt, Es predigt mit Millionen Zungen: Des Wi: tcrs Herrschaft ist bezwungen; Bezwungen ist der eis'ge Bann, Von dem die Gotteswelt befangen, Man sieht ringsum auf weitem Plan Des Lenzes Siegeszeichen prangen. Doch horch, welch Klingen? Feiert nur Ihr siegreich Walten die Natur? Die Kirchenglocken tönen heute, Zur Andacht ruft das Festgeläute: Bezwungen ist des Todes Macht Und der Erlöser auferstanden, Der uns das Leben hat gebracht; Ihn hielten nicht des Grabes Banden. So singt der frommen Andacht Schar Und betend blickt sie zum Altar. „Christ in erstanden!" klingen Lieder, „Der Welterlöser ward uns wieder." Sein Jünger ist, wer Gutes thut Mit Freudigkeit, aus freiem Triebe, Und mit des Glaubens Heilgem Mut Sich übt in echter Nächstenliebe. Auch die Natur zum Feste heut Legt an ihr neues Feierkleid, Und was uns Glaub und Bibel lehren, Will auch dem Auge sie erklären; Nicht dauernd ist dem Tod die Kraft Ob allem Irdischen gegeben, Des Frühlings Auferstehung schafft Aus Winters Tod ein neues Leben. hat, verschMe^-HH 'Men'Mterhalt durch MtMnacherarbeiten, welche er auf dem Zucht- ! Hause erlernt hatte, sowie durch Handarbeit, i Beinahe 100 Diebstähle, welche er in letzter !Zmt ausgeführt hat, soll er bereits eingestan- ! den haben. Zur Unterbringung seines Raubes benutzte er eine von ihm näher bezeichnete Höhle in der Dresdner Haide, welche ihm wohl auch zeitweilig selbst zum Unterkommen diente. — In Bischosswerda hatten die städt ischen Kollegien Ende vorigen Jahres ein stimmig beschlossen, der Straße U, welche die Bahnhofstraße mit der Bifchosstraße ver bindet, den /kamen „Bismarckstraße" beizu legen. Auf die deshalb an den Fürsten ge richtete Anzeige davon ging nachstehendes Antwortschreiben an Herrn Bürgermeister Dr. Aange ein: „Friedrichsruh, 4. Marz 1894. Euer Hochwohlgeboren und den Herren Mitgliedern der städtischen Kollegien sage ich für die freundliche Mitteilung vom 25. vor. Mts. meinen verbindlichsten Dank ; es ist für i mich eine hohe Ehre, wenn Sie Ihrer Ab- ! sicht gemäß der neuen Straße meinen Namen geben wollen, v. Bismarck. — Der Matrikularbeitrag Sachsens war im Staatshaushalt für 1894/95, wie seiner Zeit mitgetcilt, auf 25,528,150 Mark — 4,3 Millionen Mark mehr — eingestellt. Nach der in den Druckschriften des Reichstages nunmehr vorliegenden Schlußzusammenstell- ! ung wird er jedoch 27,373,092 Maik be tragen. — Die 19. Dresdner Pferdeausstellung 'findet in diesem Jahre am 3. 4. 5. und 6. Mai statt uno zwar zum ersten Male aus Seivnitzer Flur bei Dresden. — Eine grellrote Fahne am Dresdner i gen liegt quer vor den nächsten beiden Bogen ein mächtig großer Elbkahn. Derselbe ging am Dienstag früh durch oie großen Bogen der Albertbrücke, sowie der Carolabrücke, ohne daß dem Lootsen ein Hinternis ausfiel. Plötzlich fiel ein so dichter Nebel ein, daß der Führer des Kahns kaum noch 10 Meter weit vor sich die Umgebung zu erkennen vermochte. Wenige Minuten später tauchten die dunklen Umrisse der Elbbrücke mit ihren schmalen Bogen auf. Die Steuer wurden mit aller Gewalt herumgeworfen, versagten aber ihren Dienst. Fast fuhr der Bug des Kahnes auf den Pfeiler auf, dann drehte sich der Kahn und kam mit Ssitenbord quer vor treu nächsten zur Rückfahrt bis mit 27.! Mmst betragende Ladung für Hamburg be- einen Hainichener Gastwirt wegen Gestattung stimmt. Die Ladung, die wie uns aus Dres- von Glücksspielen zu 250 Mark Geldstrafe hrsdorf. Der von uns ! den geschrieben wird, außer den obengenann- oder 25 Tagen Gefängnis. rertag gegen halb 6 auf den 10. Mai, vormittags 9 Uhr mit! Uhr nachmittags in Glauchau nach Norden Prämiierung in Bischofswerda, Kamenz auf! hin ein starker Blitzschlag nieder, dem gleich den 11. Mai, vormittags 9 Uhr ohne unmittelbar varauf ein mächtiger Donnerschlag Freihern v. Stumm für den Reichstag, und thalwärts fahrenden Schiffe vor einer war von seinem Gegenkandidaten, sowie ei- seiner berechtigten Interessen besunden habe. Am 2. Herl. Ostertag vorm. 9 uyr- — Ein schwerer Unglücksfall hat sich in Hauptgottesdienst. Nachm. s^Uhr: Krnder- der Bnchdruckerei von Haase und Boes in gottesdienst. „ „ . N8. Am Osterfest wird eine Kollekte für die Sächs. Hauptbibelgesellschqft gesammelt.