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Kaiser Wilhelm auf dem Schlachtfelds. Berlin. 20. Mai. Der Kriegsbericht erstatter des B. L. A. Karl Rosner schreibt seinem Blatte vom Beginn der Offensive an der AtSne einen Bericht, in dem es u. a. beißt: Der Kaiser, der die groben Einleitungskämpfe der Schlacht im Westen, die Stöbe an der Somme und in Flandern inmitten seiner Kampftruppen miterlebt bat, ist auch heute, da neue Kämpfe in Flub geraten sind, wieder bei den um Sieg und Frieden ringenden Truppen er schienen. Vormittags, als das Ringen um den Danienweg und Winterberg und den Aisnegrund noch in vollem Gange war, tauchte das Auto mit der flatternden Kaiserstandarte plötzlich mitten zwischen den vortreibenden Kolonnenzügen, Lruppenmassen und den rückflutenden Gefangenentrans porten auf und schuf sich den Weg bis nahe an die Ans- gangsstellungen, ans denen vor wenigen Stunden erst unser Sturm über die Gegner hergefallen war. Zu Fub Fernwirkungen. Einige Tage nor Beginn deS WeststurmeS, Mitte März, zog eins der wütendsten Hetzblätter Englands, die „Daily Mail", den Schlußstrich unter die englische Kriegs bilanz, in der einem riesengroben Soll ein winziges Haben gegenübersteht. „Und doch wird", gestand das Blatt ein, „die Stunde kommen, da ein zweiter Lord Chatam, der 1778 dem Unterhauje die Unmöglichkeit bewiesen hat, Amerika zu besiegen, dem jetzigen Beherrscher Englands sagen wird: Deutschland kann nicht besiegt werden!" Seit jenen Tagen hat Englands Beherrscher, Lloyd George, viele Reden gehalten und auch manchmal vom Sieg gesprochen, einem Siege, nicht aus eigener Kraft, sondern mit Amerikas Hilfe. Clemenceau, der nicht Ministerpräsident für Friedensschlub, sondern für den Krieg bis aufs Messer war, schmieg zwar, wenn Hinden burgs Hammerschläge fielen, führte iin übrigen aber den Kampf gegen Franzosen der vernünftigen Tonart und setzte es nach Haigs Niederlage durch, daß Foch Einheits generalissimus mit den üblichen Borschublorbeeren ward. Aber jeder Tag brachte jene Schicksalsstunde näher. Wilson griff in die Speichen, lobte in Marktschreiermanier Frank reich, auf dab es bei der Stange bliebe. Doch lieb sich die Wahrheit nicht völlig vertuschen. Ausgeblutet, in letzter Kraftanstrengung gegen die Stunde der Entscheidung sich anstemmend, fühlt Frankreichs Poilu die ganze Last des Kampfes auf seinen Schultern. Foch sollte der Retter Englands werden mit Frankreichs Blut. Die Rollen waren vertauscht worden. Nicht mehr England schützte Baris, Frankreich schützte England vor dem militärischen Niederbruch. Gefühlsmäßig wächst darüber Frankreichs Erbitterung. Was gefangene Franzosen in herben Worten auösageu, daß die Briten versagten, setzt sich sogar in der französischen Presse zu Anklagen um. Schrieb doch der „Cri de Paris", Frankreich könne keinen. Separatfrieden schließen, da sonst seine lieben anglo-amerikanischen Verbündeten die Hunger- peitsche gegen Marianne schwingen würden. Nenaudel und andere Clemenceaufeinde bilden die Phalanx zum Sturz ClemenceauS. Weshalb blieben er, Poincarö und Ribot taub, verlangten sie Köln und Mainz und die Pfalz, das Saartal und noch etliche Stücke Deutsch lands , wenn sie nicht die Macht besaßen, siegreich zu sein? Amerika kann nicht den durch die östlichen Friedensschlüsse erfolgten Ausfall von 6 bis 10 Millionen Streitern ersetzen. Und selbst als diese noch gegen die Mittelmächte anstürmtcn, neigte sich doch nicht die Wage zugunsten des Nauboerbandes. Kühle Berechnung der Hoffnungslosigkeit paart sich also mit einer Nadelstichpolitik der französischen Presse gegen die Briten und Wilson. Jetzt in den Tagen des neuen Hindenburgschen Stoßes zwischen Reims und Soissons schreibt sogar die halbamtliche französische „Agence Havas" dem Zurückgehen der britischen Divisionen am Damenwege Lie Niederlage zn. Die Eroberung von Soissons, jener Stadt, da Chlodwig den SyagriuS schlug und der erste Karolinger sich die Krone aufs Haupt setzte, wird auf Franlreichs Massen noch uiederdrückender wirken als im Mär» der Fall von Bapaume. Jede Stadt, die in die Hände der Deutschen fällt, ist ein loSgerissenes Stück aus Frankreichs Hoffnungskränzen. ES war niemals etwas mit der militärischen Über legenheit der Entente lind eS wird erst recht nichts werden. Während auf deu sommerlichen Feldern Frankreichs Fochs Heer zermürbt und dann in immer wieder fallenden furcht baren Schlägen zerschmettert wird, bis in der lang und zäh von den Deutschen durchgefochtenen Offensive der Feinde militärische Macht gebrochen ist, geht die Sorge um Indien wieder durch die britische Presse. Deutschland bahne sich am Schwarzen Meer entlang und über Klein asien einen neuen Handelsweg zum Kroujuwel des Briten- reiches, den weder Brite noch Yankee verlegen könne. Gleichzeitig fiel ClemenceauS Hoffnung, Japan würde im fernen Osten in Sibirien intervenieren und Len Deutschen dort ein Feuerlein anzünden, kläg lich ins Wasser. „Die Japaner bewundern die militärischen Errungenschaften der Deutschen", meldet die „Daily Mail" auS Tokio. „Der Japaner bekümmert sich wenig um Behauptungen, ihn interessieren nur Tatsachen." Und Tatsache bleibt, dab unser Schwert "und unsere militärische Kraft stärker sind als die Worte des Viel» verbandeS. Dessen Pläne im Westen sind ein Scherben haufen. Ganz abgesehen davon, daß im Osten Japan nach russischen Blättern bereits seine Rechnung aufmacht und Freigabe der japanischen Einwanderung in Australien und Südafrika fordert, dazu Aufhebung aller Ausnahme bestimmungen Nordamerikas gegen japanische Staats bürger; ferner wünscht es Anerkennung seiner Vorherr schaft über China. Es stellt also Forderungen, über die australische und amerikanische Arbeiter sowie die Afrikander ein Wutgeheul wider Londons Politik an stimmen werden. „ Mählich rundet sich damit da» Bild de» Welt geschehens. Hindenburgs Hammerschläge, mit immer ge- wattigerer Kraft wiederholt, hämmern nicht nur den Franzosen die Wahrheit über ihre Lage ein, sie legen auch im Britenlande und über den Wellen der Ozeane aus dem getrübten Bewußtsein der Völker die Erkenntnis der Nutz, losigkeit dieses Krieges gegen Deutschlands Lebenskraft bloß. So wird die Stunde der Einkehr kommen. Nicht plötzlich, unverinutet. Eie will von uns erkämpft sein. Und jeder Schlag, mit furchtbarer Wucht geführt, bringt sie uns und der Entente näher. Die große Marzschlacht war glücklicher Beginn; der Stob über SoissonS uni Reims ist ein weiteres btück zum Ziele, da» nah uni nnki-v kämmt. erstieg der Kaiser eine wenige hundert Meter nördlich des Minterberges gelegene Höhe, die den Blick über den größten Teil des Kampsgeländes freigibt, um von hier aus den Fortgang des siegreichen Ringens zu beobachten. Scho» auf der Fahrt zu diesem Hochstande hatte der Kaiser, der überall jubelnd begrüßt wurde — „Der Kaiser ist da, jetzt geht's wieder los!" — wiederholt mit Soldaten gesprochen und ihnen die ersten Nachrichten über den starken Erfolg mitgeteilt. Jetzt rief er sich wieder einzelne Männer heran und gab ihnen Anteil an seinem Missen um das gewaltige Aiisfluten unseres Sieges. Bis in die späten Nnchniitlagsstnnden verfolgte er hier den Raumgewinn unserer Truppen, und es wollte Abend werden, als er dann »och zu ausführlichen Be ratungen bei dem Generalobersten v. Boehn, dein Ober befehlshaber der hier kämpfenden Armee, und im Quartier der Obersten Heeresleitung beim Generalfeldmarschall Hindenburg und General Ludendorff eintraf. Bis nach II Uhr ahends bliebe» die drei führenden Mcumer in ernster Arbeit bei den Karten vereinigt . . . Soissons genommen. 35000 Gefangene. —NordwestfortsvonReims erobert. Mitteilungen des Wölfischen Telegraphen-BureauS. Grosses Hauptquartier, 30. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz. An den Kampffronten zwischen Yser und Oise nahm die Gefechtstätigkeit vielfach zu. Örtliche Jnfanteriegefechte. — Der Angriff der Kampfarmeen deS Deutschen Kron prinzen schreitet siegreich vorwärts. Nördlich der Niöne wurde in hartem Kampf bet Lr6cy- au-Mont, Juvigny und Cuffieö Gelände gewonnen. Brandenburgische Truppen haben Soissons genommen. Südlich der VeSle brach die in der Bildung begriffene neue Front der Franzosen in unaufhaltsamen Angriffen unserer Divisionen zusammen. Wir warfen den Feind nach hartnäckigem Widerstand bis über die Linie Ville- montoire — Fore - en - Tardenois — CoulongeS —Brouillet— Branscourt zurück. Die Forts der Nordwcstfront von NetmS sind gefallen. Der Nordtcil von La Neuvillette und Bctheny wurde» gc- nommeu. — Die Gefaugeuenznhl ist auf über 331)00 ge. stiegen. Die Beute a« Artillerie, und Kriegsmaterial ist gewaltig. Geschütze aller Art bis zu Eisenbahngeschützen schwersten Kaliber« wurden erobert. Da« stürmische Vor dringen unserer AngrifsStruppen verwehrte dem Feinde, die im eroberten Gebiete anfgestapclten reichen Kriegs- Vorräte zurülkznfübren. Große Bestände fielen in Soissons, BraiSne und FiSmes in unsere Hand. Ausgedehnte Munitionslager, Eisenbahnzüge, Lazarettanlagen mit zahlreichen SanitätS- aurrüstungen kamen in unseren Besitz, Flughäfen mit startbereiten Maschinen und Flugzeugmaterial wurden er beutet. — Bei den Heeresgruppen Gallwitz und Herzog Albrecht lebte die Wefechtstätigkeit nur zeitweilig auf. Unsere Flieger schosse» in den letzten drei Tage« 38 feindliche Flugzeuge ab. Oberleutnant Berthold errang seinen 29. Lustsieg. Leutnant Noeth brachte in einem Flug von Dixmuide bi» südlich von Ypern 6 feindliche Fesselballone brennend »um Absturz. Der Erste Generalquartiermeister Ludendorff. Auf -er französischen Rückzugsstraße. Ungeheure Materiälverluste. Der Rückzug vom Chemin des Dames hat die Fran» zosen große Opfer an Menschen und Material gekostet. In den kesselförmigen Tälern, auf den tiefeingeschnittenen wenigen Straßen lag die undurchdringliche Feuersperre unserer Grobgeschosse. Die zum Rücktransport von Material und Geschützen, zum Anttansport von Reserven vorgefahrencn Lastkraftwagen wurden zum großen Teil zerschmettert oder von ihren Führern im Stich gelassen. An der Steilwand jedes Abhanges, im Schutze jeder Böschung, im Schatten jedes Waldrandes türmt sich das Kriegsmaterial zuhauf. Wohlgeordnet hinter den Hängen Das Kampfgebiet zwischen Reim» >md Soiffon». des Winterberges und des östlichen Damenrückens, auch jetzt noch die Mündungen wachsam in Richtung wider die > ehemaligen deutschen Stellungen in den Himmel reckend, stehen britische Batterien in meist geradezu erstaunlicher Vollzähligkeit. Wochen wird es erfordern, all diese Ge schütze zu ordnen und neuer Bestimmung zuzuführen. Und doch sind die Geschütze und die erbeuteten riesigen Munitionslager, deren Ersah Millionen englischen und französischen Goldes oder weitere Schuldverschreibungen nach Amerika führen wird, nur ein Bruchteil des in deutsche Hände gefallenen Materials. Hinter dem Damen rücken liegen weitausgedehnte gewaltige Pionierdepots. Das ganze Aisne-Tal aber ist eine einzige Kette von großen Lagern von Kriegsmaterialien aller Art. In den Aisne-Niederungen wurden weit ausgedehnte Proviant lager unser. Auf den Stationen stehen Lüge, die zur Ab fahrt nicht mehr die Zeit oder die Lokomotive fanden. Die zahlreich erbeuteten Automobile sind als will kommene Ergänzung unserer Nachschubmittel schon in Be trieb geliominen und mit besonderem Stolz fährt der deutsche Kraftfahrer den Wagen mit britischen nnd fran zösischen Truppenzeichen als Merkmal der Neueroberung^ Bei Magneux fiel ein sehr umfangreicher französischer Flug zeughafen mit Hallen, Gerät und Apparaten in unsere Hand. Über die mit Faschinen und kleinen Brücken ausgebessertett Straßen ergießt sich ohne Pause der rastlose Strom der nach vorn eilenden deutschen Munitionskolonnen und Trains. Mensch und Pferd geben alle Kraft her, um der vorstürmenden Infanterie zu folgen. Augenzeugen be stätige», dab die deutschen Verluste beispiellos gering sind. Niemals feit dem Vormarsch 1914 ist ein grober Sieg im Westen mit so geringen Opfern bezahlt worden. Kompagnien, die daS furchtbare Bergmassiv gestürmt, zwei Fliißläufe über schritten, schwere und leichte Geschütze erobert haben, melden keine Toten und kaum Verwundete Meilenweir ist längs den Marschstraben kein deutscher Toter zu er blicke«. Der Grund liegt in der Überraschung des FeindeS und in der geschickten Taktik unserer Truppen. Aus dem Gefühl absoluter Überlegenheit über de» Feind erklärt sich das die Erwartungen der eigenen Führung übertreffende Tempo der Verfolgung. Überraschend gering ist der Verlust auch an Pferden. Eingeständnisse der Feinde. Die außerordentlich gewundenen französischen und englischen militärischen Berichte vom 29. Mai versuchen suf jede nur mögliche Weise den deutschen groben Sieg an der Aisne zu verkleinern. Jhr^Hauptschlagwort ist immer wieder „der Anfangserfolg", wie er nach jedem NrtillerievorbcreitungSfeuer ctnzutreten pflegt. Dabei ver gessen die Ententeschreiber völlig, daß wie bei der Somme schlacht und beidcrFlanderiioffenstve, soauch jetzt an derAiSne Las deutscheArtillerievorbereitungsfeuer in«Gegensatz zu dem wochenlangcn Trommelfeuer der Franzosen und Engländer nur kurze Stunden ballerte. Wie die englische, so gibt auch die Pariser Presse jetzt den Ernst der Lage zu. Der „Matin" sagt u. a.: Die numerische Übermacht der Deutschen kann nur durch Manövrieren aüsgehalten werden, waS jedoch viel Zeit erfordert. Alle Blätter heben hervor, daß der Durchbruch an der Front zwischen Craonelle—BrimoH an der Stelle erfolgte, wo eine englische Division, die dorthin vor kurzem zur Erholung geschickt worden war, überrannt wurde, waS den allgemeinen Rückzug zur Folge hatte. WaS die Italiener sagen. Der neue deutsche Sieg an der Aisne erregt in Italien peinliches Aufsehen. Das Volk hatte immer wieder ge hört, die Heeresleitung der Verbündeten erwarte die be vorstehende Fortsetzung der deutschen Offensive und habe sichere Mabregeln getroffen, uni sie abzuwehren. Dennoch müssen die italienischen Korrespondenten jetzt telegraphieren, daß die Deutsche» ihre» Erfolg der Überraschung ver danken. Der Pariser Korrespondent des „Secolo" erklärt den deutschen Erfolg mit dem Nebel, welchen die vor gehenden deutschen Truppen geschickt ausgenutzt hätten, und dem neuen Angriffspunkt, den Ludendorff ausgewählt habe, nachdem er einsah, daß die Schwäche der Grenz abschnitte zwischen den Engländern und Franzosen durch das neue Einheitskommando beseitigt worden war. Jetzt fragt man sich, ob der Angriff an dieser Stelle fortgesetzt wird, oder ob er nur eine Diversion bedeutet. Neutrale Stimme». Das gesamte neutrale Ausland mit Ausnahme weniger deutschfeindlicher Blätter gibt seiner Bewunderung für die deutsche Führung und den Heldenmut der deutschen Truppen Ausdruck. Das Amsterdamer Blatt „Tijd" gibt ungefähr die Stimmung bei den Neutralen wieder, wenn es schreibt: „Überraschend ist die Tatsache, daß die Entente nicht einen gewaltigen Versuch unternommen hat, wenn nicht, den Deutsche« in der Offensive zuvor zu kommen, so doch, die deutschen Angriffsvorbereitungen gründlich zu stören. Die Entente hat sich also auf das Abwarten, und wenn möglich, auf die Abwehr von An griffen beschränkt. Wie reimt sich das mit den vielen Äußerungen Lloyd Georges, ClemenceauS und vieler an derer Entente-Wortführer zusammen, die nur stets von Sieg und Durchführung des Krieges bis zum bitteren Ende schwatzen, aber offenbar nicht die Energie haben, die Worte in Taten umzusetzen?" Französisches Rätselraten. Die allgemeine Frage in Frankreich lautet jetzt: WaS will Hindenburg? Die Zeitungen sind darüber ver schiedener Meinung. Die meisten sehen in dem Angriff eine Irreführung mit dem Zweck, vermuten zu lassen, der Feind wolle auf diesem Punkte seine Hauptanstrengungen entfalten, mährend in Wirklichkeit die Front in der Pikardie, in Flandern und im Artois sein Ziel sei. Andere Zeitungen hingegen glauben, die Ereignisse in Flandern seien eine Ablenkung und die Front an der Aisne sei das Zielobjekt. Jedenfalls sind alle darin einig, daß der Feind sich mit dem am ersten Tage gemachten Geländegewinn witd be gnügen müssen. Die französischen Reserven seien stark genug, um den Angriff abzuschlagen. Daneben aber er klären die Blätter übereinstimmend, daß der Rückzug der Engländer die Franzosen zur Aufgabe des Dameuweges gezwungen habe. Die erneute Beschiessung von Paris. Die Beschießung durch weittragende Geschütze hat in Paris, Lyoner Blättern zufolge, in mehreren Stadtteilen beträchtlichen Schaden angerichtet. An einer Stelle platzte eine Granate mitten auf der Straße und beschädigte die umliegenden Häuser schwer. Allgemein glaubt man, daß . es sich um neue Geschütze handelt, die zwischen St. Quentin und Montdidier aufgestellt sind, also näher an Paris stehen und gleichzeitig weiter von der Frontlinie entfernt sind, was ihre Bekämpfung durch die Artillerie der Verbündeten schwieriger gestalte. Die vielgepriesene amerikanische Unterstützung. Die italienischen Blätter schwelge» in Ler Wiedergabe der Äußerung des amerikanischen Abgeordneten Fielos, daß, wenn Wilson es fordere, Amerika 16 Millionen Soldaten und 100 Milliarden Dollars geben werde, um deu Krieg zu gewinnen. Man sieht Wilsons unerschütter lichen Kriegswille« in der neuen Verordnung, nach der alle Militärpflichtigen in unwichtigen Betrieben entweder in das Heer eintreten oder Kriegsarbeit verrichten sollen. * Der deutsch-französische Gefangenenaustausch. Die durch das neueste deutsch-französische Abkommen vereinbarte teilweise Räumung der Schweiz von den zur zeit dort Internierten wird bis etwa Mitte Juni dauern. Unmittelbar daran anschließend soll die Internierung der Offiziere in der Schweiz und der Austausch der unter das Abkommen fallenden Unteroffiziere und Mannschaften