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Allgemeiner Anmger Zeitung für die Ortschaften Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsöorf, MsnKmthsl unö Umgegenö Redaktion, Druck und Verlag von N. Bchuvig, Bretnig. 4. Jahrgang. Mittwoch, den 7. Februar M4 Nr. 11 Vieh- Vieh- Zweite Auf dem letzten Schlachtviehmarkt waren Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins > aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1M. exkl. Bestellgeld. — Montag den 12. Februar: markt in Pulsnitz. — Montag den 12. Februar: markt in Bischofswerda. — (Sächsischer Landtag.) Die Dresdner Schlachtviehmarkt vom 5. Februar 1894. Marktpreise in Kamenz am 1. Feb. 1894. sie Verwirrung eine noch größere. Wie wei ter berichtet wird, hat sich der Großherzog bereit erklärt, den Schaden mit decken zu helfen, damit Niemand, besonders kleine Leute Schaden erleide. Diese Kundgebung wird von der Bevölkerung mit Freuoen begrüßt. — Beim Fuhrwerksbesitzer Uhlemann in Deuben b. Dresden wurde in der Nacht vom Dienstag der Hofjagdhund unruhig und weckte die Bewohnerschaft aus dem Schlafe auf. Nachdem ein Schutzmann dazu kam und nach der Ursache geforscht wurde, sah man den Hund an einer großen Kiste, die am Thor- wege stand, herumscharren. Herr Uhlemann verstand seinen treuen Hund und öffnete die Kiste, und siehe da, darin steckte ein Mann. Expedition: Bretnig Nr. 138 Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 7. Februar 1894. Bretnig. In der Nacht vom Don nerstag zum Freitag bemerkte man hier in der Richtung nach Friedersdorf einen rötlichen Schein. Wie man ui.s nun mitteilt, ist zu genannter Zeit in Oberlichtenau das Wohn haus des Herrn Röntzsch niedergebrannt. Verwandten eingestellt. Infolge der Einricht ung der Krippe geriet das Tier beim Fressen dergestalt mit dem Kopfe zwischen zwei eiserne Stangen, daß es sich nicht wieder freizu machen vermochte. Der Eigentümer des Pferdes bemerkte leider erst später die Ge fahr, als das Tier bereits von den vergeb lichen Anstrengungen ermattet war. Nun galt es, den Kopf des Pferdes aus der Klemme zu befreien und da griff man- zu einem Radikalmittel, wie sie der berüchtigte Dr. Eisenbart angewendet haben soll, man hackte dem Pferde einfach den Kopf ab, wäh rend die Befreiung desselben durch schnelles Beseitigen des eigentlichen Hinternisses leicht möglich gewesen sein soll. Das verendete Tier ist zwar versichert, doch zweifelt man, daß im vorliegenden Falle die Versicherungs summe gezahlt wird. — Zufolge einer anonymen Anzeige wurde am vergangenen Sonntag plötzlich die Beerdigung des in Königshain bei Zittau verstorbenen Einwohners Josef Leder ange ordnet. Die Aufregung über diesen Vorgang war eine große und wurden allerlei Vermut ungen über eine unnatürliche Todesursache des Verstorbenen kolportiert und behauptet, daß d'L NüHdatsleuie den Leder kurz vor seinem Tode entsetzlich haben schreien hören. Die Sektion der Leiche hat indessen als Todesursache Gehirnentzündung ergeben. — Um Wasser zu holen, begab sich kürzlich ein bei einer Herrschaft auf der Tolkewitzerstraße in Blasewitz bekienstete« Mädchen mit zwei Eimern an die Elbe, hatte aber das Unglück, auf der Eisdecke auszu gleiten und in das Wasser zu fallen. Auf ihr Hilfegeschrei eilten 5 Knaben zur Stelle und machten sich mit großer Geistesgegenwart sofort daran, die Versinkende aus der Flut zu ziehen. Zu diesem Zwecke schob sich einer nach dem andern zur Eisdecke hinaus, indem sie sich untereinander an den Beinen fest hielten und so gelang es in der That dem ersten, das Mädchen bei der Hand zu er greifen und es wieder auf das Eis zu ziehen. Die Herrschaft des Mädchens lohnte die wackere That der kleinen Rettungskolonne mit einem Zehnmarkstück. — Im Weltrestaurant „Societe" zu Dresden 'glückte es am Donnerstag abends in der 10. Stunde der Polizei, den berüch tigten Einbrecher Adolf Friedrich Karl Krüger aus Berlin festzunehmen. Er befand sich in Begleitung einer Frau, bei welcher er wohnte. Der von allen Polizeibehörden Deutschlands gesuchte Einbrecher ist 31 Jahre alt. Zuletzt war er in Frankfurt a. M. zu einer längeren Zuchthausstrafe verurteilt worden, stellte sich im Zuchthaus geistesge stört, kam in die Irrenanstalt Herzberg bei Berlin und entwich dort im Oktober v. I. Am Freitag früh ward Krüger vernommen. Derselbe hat im Schweizerviertel in den letz ten Monaten mit großem Geschick mehrere Einbrüche verübt. Der ausgefeimte Gauner, welcher früher Schreiber war, dürfte nun auf lange Zeit hindurch unschädlich gemacht werden. — Ein Fall von Schlafwandeln hat sich in Nossen zugetragen. In der Mitternachts stunde von Montag bis Dienstag saß auf dem Dyche eines Hauses an der oberen Bahnhofsstraße der 13jährige Schulknabe Clausnitzer im bloßen Hemde, sang und dek lamierte. Wahrscheinlich war er nn Schlafe von seiner Bodenkammer aus auf das Dach Der Schutzmann nahm den seltsamen Nacht mann natürlich mit sich; ob derselbe nur dort nächtigen wollte, oder ob er andere Pläne hatte, weiß man nicht. — Die Tochter des Försters W. in Liebau bei Plauen i. V. ist an den Folgen des am 25. Januar erhaltenen Schusses in der Nacht zum Freitag verstorben. Die Ver wundung erfolgte bekanntlich durch einen Schuß aus dem Jagdgewehre des Försters, der sich beim Putzen des Gewehres entlud und die Tvck>ter schwer am Beine verletzte. — Der von dem Dresdner Schwurge richte in der Sitzung vom 6. Nov. v. I. wegen Mordes zum Tode verurteilte Zimmer mann Josef Emanuel Kaschel aus Gruna in Schlesien ist zu lebenslänglicher Zuchthaus strafe begnadigt worden. Er wird demnächst in die Strafanstalt Waldheim eingeliefert werden. Kaschel hat, wie wir s. Zeit aus führlich berichteten, am Abend des 29. Juli v. I. in der Nähe von Kaitz seine frühere Geliebte, die 19jährige FäbrnarvL'.irN7. Fdo^ Leicht aus Possendorf, die Tochter eines dort wohnenden Berginvaliden, durch mehrere Schüsse aus einem Revolver ermordet. — Nach einer Bekanntmachung des Ministeriums des Innern fallen die diesjähr igen Wollmärkte in Sachsen in Kamenz auf Donnerstag den 14. Juni und in Leipzig auf Freitag und Sonnabend den 15. und 16. Juni. — Im Postamte zu Rodewisch ist in der Nacht zum Dienstag durch Einbruch eine Geldsumme von über 700 Mk., darunter mehrere Einhundertmarkscheine, sowie Post wertzeichen im Betrage von einigen Hundert Mark entwendet worden. Letztere wurden am Morgen auf einer Wiese wieder aufgefunden. Auch im Bahnhofsgebäude daselbst wurde in derselben Nacht ein Einbruchsversuch unter nommen. — Der Bürstenfabrikarbeiter Albin Fuchs aus Schönheide, welcher am 9. Novbr. v. I. von dem Schwurgericht zu Zwickau wegen Ermordung seiner Kinder zum Tode verurtheilt wurde, ist begnadigt worden. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft galt 46—48 Rik-, zweiter Wahl hiervon 43—45 Rik. Das Kilo Kalbfleisch wurde mit sO5—foO Pfennigen bezahlt, doch stellten sich einzelne Stücke auch noch höher. geklettert und hatte das Brett erreicht, das zwischen der Esse angebracht ist. Wie lange er oben verweilte weiß man nicht, doch die herbeieilenden Menschen trafen rasch Vorbe reitungen, ihn zu retten. Beim Herabsteigen rutschte er ab, blieb aber glücklicherweise an der Dachrinne hängen, von wo aus er mit telst eines Seiles, an das er festgebunden werden konnte, herabgelassen wurde. — Die beiden Personen, welche unlängst dem Gutsbesitzer Walther in Klein-Friesen bei Plauen angeblich gut nachgemachtes Geld angeboten hatten und darauf an ihn eine Kiste in Zigarrenkisten-Format gegen 200 Mark Nachnahme schickten, sind ermittelt und in Treuen verhaftet worden- Ob aber eine Bestrafung derselben Eintreten kann, ist noch sehr fraglich; derartige Leute haben in der Regel gar kein falsches Papiergeld, und da sich Derjenige, der sich mit solchen Leuten einläßt, selbst auf ungesetzlichem Boden be findet, so hat er kein Recht, für sich den Schutz des Gesetzes in Anspruch zu nehmen. Das einzig Richtige ist, derartige Leuten, welche solche Angebote buchen, mit Nachdruck die Thüre Zu zeigen. - — Wie seit einigen Jahren den Kindern der Chemnitzer Volksschulen an mehreren Tagen des Sommers der Schul-Nachmittag freigegeben wird, damit sie unter Leitung und Beaufsichtigung ihrer Lehrer auf dem Fest platze am Küchwalde fröhlichem Spiele hul digen, so wird ihnen jetzt im Winter zur Kräftigung und Erhaltung ihrer Gesundheit dadurch Gelegenheit geboten, daß an einzelnen Dienstagen, an denen der Schloßteich Eis bahn hat, ebenfalls der Unterricht ausgesetzt wird. — Zu einer heiteren Scene kam es während der Geflügelausstellung in Cranzahl bei Annaberg. Von einem Vereinsmitglied wurde ein zufällig eingefangener Habicht in einem Käfig mit zur Ausstellung gebracht. Dem Stößer mochte es aber in seiner Abge schiedenheit nicht gefallen, denn in einem un beachteten Augenblicke hatte sich der freche Patron durch das Gitter des Käfigs ge schmuggelt und flog im Saale frei umher. Unter dem Geflügel erscholl darob ein mark erschütterndes Geschrei und eine Aufregung, Kammer bewilligte in ihrer Freitags-Sitzung gemäß den Anträgen der Finanzdeputation u die Titel 37 und 23 des außerordentlichen Etats, 53,000 Mark für Erbauung eines Dienstgebäudes für die Bauinspektion Dres den-Friedrichstadt und 150,000 Mark als erste Rate für Erweiterungen des Bahnhofes Werdau, ohne Debatte einstimmig. — Ueber die Wirkung des Futter mangels im Jahre 1893 sprechen folgens e Zahlen: Es waren in Sachsen vorhanden: 1891 an Pferden 139,265, an Rindern 636,394, 1892 an Pfec^.r 139,655, LN Rindern 635,608 ; 1893 an Pferden 138,372, an Rindern 597,925, die im Staats- und Reichsbesitz befindlichen Tiere ausgenommen. Somit hatte sich gegenüber dem Vorjahre die Zahl der Pferde im Jahre 1892 um 393 Stück, gleich 0,282 Proz. vermehrt, im Jahre 1893 dagegen um 1283 Stück, gleich 0,919 Prozent, vermindert, und die Zahl der Rin ger im Jahre 1892 um 786 Stück, gleich 0,124 Prozent, im Jahre 1893 aber um 37,683 Stück, gleich 5,929 Prozent, ver mindert. — Bauernregel für Februar. Wenn um 2. Hornung die Sonne scheinen thut, wird die Erbsenernte gut. Wenn im Hornung die Mücken geigen, müssen sie im Märze schweigen. Trockener Fastenzeit sich der Landmann freut. Wie Ascher-Mittwoch — 7. Februar — sich stellt, der ganze Monat sich hält. Lichtmeß — 2. Februar — im Klee, bedeutet Ostern im Schnee; aber je stürmischer Lichtmeß eintritt, desto sicherer bringt sie ein schönes Frühjahr mit. Frierts auf Petri Stuhlfeier — 22. Februar — frierts noch 14 Male Heuer. Sankt Mattheis — 24. Februar — brichts Eis, hat er keins, so macht er eins. Junge Disteln im Futter, im Fasse viel Futter. Wenn im Februar die Lerche steigt, sie alsdann vier Wochen schweigt. — Recht verhängnisvoll wurde für einen Einwohner in Radeberg die Teilnahme an einem am Donnerstag daselbst stattgefundenen ' Maskenball. Der Betreffende hatte den kar nevalistischen Freuden soviel gehuldigt, daß er beim Nachhausekommen die Treppe herab gestürzt ist, wobei er sich so schwere Verletz ungen znzog, daß er sich verblutete. Am Freitag früh ist er in der Hausflur als Leiche aufgefunden worden- — Aus einem Dorfe der nächsten Um gebung von Zittau wird^der „Zitt. M.-Ztg." von einem tragikomischen Vorfall berichtet, der einem Pferde das Leben gekostet hat. Bei einem Besitzer in dem betreffenden Dorfe, welcher an einer Krankheit darniederlag, war der in der Nähe ansässige Schwager zum Besuch erschienen und-hatte das Pferd des mitgebrachten Geschirres in den Stall seines Inserate bitten wir für Vie Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag >/>11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ' >11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in. den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. die selbst viele Personen des anwesenden Publikums bestürzt machte. Man beeilte sich, zum verkauf gestellt: 495 Rinder, 883 natürlich, den Stößer wieder einzufangen, und ! Schweine, ^039 Hammel und 3(5 Kälber, in erst nachdem er beseitigt war, trat unter dem! Lumina 2732 Schlachtstücken. Für den Zent- Geflügel die alte Ruhe wieder ein. ! "er Schlachtgewicht von Rindern bester So^e — Der nackt kurzer ^nkaitieruna vor- wurden 60—60 Mk., für Mütelwareemschlleßr. ..... E nacy rurzer ^Maskierung vor- guter Kühe wurden 55—58 Rik., für leichterer läufig auf freiem Fuße belassene Kaffirer des > ^ücke 45—50 Rik. bez. Lngl- Lämmer das Weunarer Vorschuß- und ^par-Verems, Hoff- ^ar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 62—65 mann, ist am 1. d. M. plötzlich verschwunden,. Rik. das paar Landhammei in derselben nachdem neuerdings erhebliche Buchfälschun-! Schwere 55—58 Rik. Der Zentner Schlacht, gen festgestellt worden sind. Dadurch wird gewichi von Landschweiuen engl. Kreuzung HSchstersniedrigstcr Preis. Preis. 50 Kilo. Korn Weizen 61 erste Hafer Heidekorn Hirse zi. 5 7 7 8- 8 12 kl. 04 6 50 50 L kl. 5>75 6^77 7!- 8M0 7!67 1125 «. ! kl. Heu 50 Kilo 6 — Stroh 1200 Pfund 34 - Butter Höchster 2 40 'medngst^ 2 — ^Erbsen 50 Kilo, 10 50 Kartoffeln 50 Kilo 1 50