Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsöorf, KranKenthal unö Umgegenö Neösktion, Druck unö Verlsg von N. Bchurig, Bretnig. Sonnabend, de» 16. Dezember 1893 «i. 100 3. Jahrgang. ken durchsaust, mit der Erde anbinden will. — An Chemnitzer Fabrikanten ist von der Erde zusammenstoßen. Der Tag der verschiedenen amerikanischen Importeuren Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. zur Doktorpromotion zugelassen worden. Garten. opfert und dort ein umfangreiches Gebäude Sterbe-Register. Als gestorben wurden alt. dem Eisenbahndamm und dem Gartenzaune nach Hause zu gehen. Nach einer Strecke Weges gab der Unbekannte an, ein Fünfzig pfennigstück verloren zu haben. Man suchte mit der Laterne und plötzlich fühlte Rothardt einen Strick um Zeinen Hals. Er stürzte und der Räuber auf ihn. Zum Glücke hatte der Angefallene noch schnell seine Hand an die Schlinge bringen können, so daß er mit aller Kraft der Erdrosselung vorbeugen konnte. — Am Donnerstag Abend hat Rudolf Falb, der bekannte Wetlermacher, in Leipzig einen Vortrag über Weltentstehung und Welt untergang gehalten, in welchem er eine große Weltkatastrophe prophezeite, welche dadurch hervorgerufen werden soll, daß der 1866 ent deckte Komet, ein wilder, revolutionärer Ge selle, der sich an keine Regel, an keine Bahn binde sondern das Universum von Nord und Süd, Ost nach West nach eigenem Gutdün- Am 4. d. M. und folgende Tage hat i sine abermalige Auslosung tönigl. sächsischer Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 16. Dezember 1893. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag r/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche w den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Staatspapiere stattgefunden, von welcher die — Der gefürchtete Feind unserer Kin- auf 3herabgesetzten, vormals 40/«, Staats- Expedition: Bretnig Nr. 13V. depeschiert worden, ,,bis auf Weiteres keine Waren abzusenden, da man schon im Januar des nächsten Jahres eine Ermäßigung der Zölle erwartet." — Beim Nachhausegehen von einem Tanzvergnügen in Zwickau kam am Sonntag Abend ein Soldat mit drei Burschen in Streit, wobei Letztere den Soldaten durch Messerstiche verletzten, dann packten und ihn in die Mulde warfen, sodann aber flohen. Dec Soldat wurde aus der Gefahr des Er trinkens gerettet, von den Thätern ist aber noch keine Spur vorhanden. — Die Familie des Waldwärters Glaß in Obersachsenberg i. V. ist von einem schwe ren Verlust betroffen worden. Nachdem erst am vergangenen Mittwoch ein Kind beerdigt worden war, standen die schwergeprüften El tern am Sonntage wieder an einem Doppel grabe. Alle drei Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren sind Opfer des Diphteritis ge worden. — Eine grausige That hat am Sonn tag der in Schellenberg wohnende Schuh machermeister Junker vollbracht, indem er sich mittelst seines Schustermessers den Hals vollständig durchschnitt. Junker hat vor dem Selbstmorde versucht, das Haus in Brand zu setzen, um jedenfalls mit zu verbren nen, denn es fand sich, daß überall in der Stube Petroleum umhergeschüttet und einige Möbel auch bereits angekohlt waren. Schwer mut und Nahrungssorgen dürften als Ur sache der That zu bezeichnen sein. Den ar men Hinterlassenen, Frau und 7 meist noch kleinen Kindern, steht eine trübe Zeit bevor. — Der in Leipzig bestehende Frauen verein hat jetzt eine Einrichtung ins Leben gerufen, die nicht verfehlen wird, in weitesten Kreisen Aufsehen zu erregen. Unter der Leitung von Fräulein Käthe Windscheid, der Tochter des verstorbenen Pandektenlehrers, Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größere» Aufträgen und Wiederholung" Rabatt nach Uebereinkunft Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Aöonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Jllu- st.ierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ine .(aus 1 Mk. 20 Pf., durch Me Post iMk. exkl. Bestellgeld. errichtet, das einen Saal, der bis zu 1200 Personen fassen soll, enthält. Ob ein Be- eingetragen: Gustav Adolf Nitzsche, Schnei- dürfnis iür eine vierte Bühne in Leipzig dermerfier, Ehemann, 54 I. 8 M. 14 T. vorhanden ist, muß die Zeit lehren. ker „Diphtheritis" scheint wieder in hiesiger Gegend aufzutreten. Es ist daher allen El lern die sorgsamste Beobachtung ihrer Lieb- kmge anzuraten, insbesondere empfiehlt es fich, streng auf regelmäßiges Gurgeln zu halten. Kirchennachrichten von Hauswalde. Sonntag den 3. Advent: vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst; abends ^6 Uhr Beichte und um 6 Uhr Abendgottesdienst mit an schließender Kommunion in der oberen Schule zu Bretnig. Getauft: Flora Hulda, Tochter des Häuslers und Leinwebers Friedrich August Steglich in Hauswalde. — Paul Alfred, Sohn des Zigarrenarbeiters Friedrich Paul Horn in Bretnig. führend. An der Ämselstraße sprach ihn ein junger Mann im Alter von 48 Jahren an und begleitete ihn darauf. Beim Armen hause angekommen, verleüete ihn der Fremde, zur Abkürzung des Weges mit ihm zwischen gedachten Katastrophe wird der 13. Novem ber 1899 sein. Wenn man nun annimmt, daß der Komet aus keiner so dichten Masse wie die übrigen Himmelskörper besteht, son dern aus Gasen, so müssen doch diese Gase verhängnisvoll für die Erde werden, wenn sie sich über dieser entladen. Sollte wider Erwarten der Komet nicht mit voller Wucht auf die Erde stoßen, so werden wir doch mit Bestimmtheit ein Schauspiel erleben, wie es die Bewohner der Erde noch nie gesehen, nämlich einen dem Schneefall gleichenden Sternschnuppenfall. Das Schauspiel tritt in der Zeit vom 13. bis 15. November Nachts zwischen 2 und 5 Uhr ein. — Ob Herr Falb recht behalten wird? — Unter der Spitzmarke: Ein Hunger lohn, schreibt das „Oschatzer Tagebl.": Am Sonnabend war uns bererts berichtet worden, daß Tagearbeiter, die bei,den Erdarbeiten der dortigen Zuckerfabrik beschäftigt werden, als Lohn nur 12 Pfennige (sage und schreibe zwölf Pfennige) pro Stunde erhalten. Wir konnten diesen Angaben anfangs keinen Glau ben beimessen und waren fest überzeugt, daß hier ein Irrtum vorliegen müsse. Wie uns nun von verschiedenen Seiten versichert wird, beruhen die obigen Angaben in der That auf Wahrheit. schulden-Kassenscheine von den Jahren 1852 1855/i8/59/62/66 und /68, ^/zO/o dergleichen vom Jahre 1867, auf herabgesetzten, vormals 40/g dergleichen vom Jahre 1869, inglerchen die auf den Staat übernommenen, auf 4" g herabgesetzten, vormals 4(40/0 Schuld scheine vom Jahre 1872 der Leipzig-Dresd ner Eisenbahn-Kompagnie betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staats papiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der „Leipziger Zeitung", dem „Dresdner Jour nal" und dem,Dresdener Anzeiger" veröffent licht, auch bei sämtlichen Bezirkssteuer-Ein nahmen und Gemeindevorständen des Lan des zu Jedermanns Einsicht ausgelegt werden. — Nach dem Verhalten der Wetterpro pheten unter den Tieren scheinen wir in nächster Zeit »och keine große Kälte zu be kommen. Der Maulwurf wirft nämlich noch immer seine Hügel auf, geht ganz seicht unter der Erdoberfläche dahin und hat sich auch darin in größerer Kälte der letzten Tage nicht stören lassen. Bei Aussicht auf große Kälte aber geht er tiefer unter die Erdober fläche, weil die Tiere, von denen er sich nährt, der Kälte ausweichen nnd ebenfalls tiefer gehen. — Ueberall, wo man Hinsicht und hört, wütet der Krieg gegen das Bier der Pilse ner Brauereien. Nicht nur in Wien, son dern in ganz Oesterreich und auch m vielen Orten Deutschlands führt man jetzt bereits i kein Pilsener Bier mehr. Die Gastwirte ^Oesterreichs erklärten öffentlich, daß sie -im ! Interesse des konsumirenden Publikums — ? — den von den Pilsener Brauereien ver langten höheren Preis nicht zahlen wollen. Ein Preis von über 30 Mark für 100 Li ter Pilsener Bier ist, unserer Meinung nach, auch hoch genug und man möchte den Wir ten ganz recht geben, wenn sie einen weite- >ren Preisaufschlag nicht bewilligten und sich dagegen, wie es hier und da bererts geschehen ist, Biere zulegen, die im Einkauf etwa 3O»/o, vielleicht auch noch mehr, billiger sind. Der Ausschankpreis wird ja, das unterliegt wohl keinem Zweifel, auch dem dem Einkaufspreis entsprechend ermäßigt werden oder behalten die Wirte im Interesse des — ? Publikums die alten Preise bei ? ? ? Vor- und damit den Frauen und Mädchen die Geburts-Register. An Geburten wurden Erlaubnis zum Studium auf deutschen Uni- eingetragen: Bernhard Martin, S. des Fa- versitäten ermöglichen sollen. Jeder Kursus brikarb. August Bernhard Rasch. — Paul bekanntlich von der Universität Heidelberg — Frida Martha, T. des Schuhmachers Franz August Josef Förster. — Anna Mar- auf 1340 zurückgingen. „ — Ein mörderischer Anfall ist am — Unlsr dem Titel eines neuen Volks- tha, T. des Tagearbeiters Gottlieb Hermann Freitag abend in Leitelshaix bei Crimmit- theaters bereitet sich gn Leipzig ein Unter- Lunze. — Außerdem 1 außerehelicher Knabe schau verübt worden. Der 16jährige .Sohn I nehmen vor, das sich an breitere Volksschich- und 1 Mädchen. des Steindruckers Herrn Rothardt aus Fran- ten und ein anspruchsloseres Publikum wen- Die Anordnung des Aufgebots haben kenhausen ging um vorgenannte Zeit von der! det. Der Besitzer des Hotels Stadt Nürn- beantragt: Gustav Emil Forke, Tischler, Fabrik nach Hause, eine Laterne mit sich berg hat seinen Konzertgarten zur Hälfte ge- mit Christiane Juliane verw. Baade geb. Er rief um Hilfe und konnte sich schließlich ken durchsaust, mit der Erde anbinden will, befreien und davonlaufen. Vom Thäter fehlt j Er muß nach den angestellten Berechnungen noch jede Spur. !im Jahre 1899 wieder erscheinen und mit -- Nach Falb wird das Jahr 1894 eine ziemlich große Anzahl kritischer Tage Gingen, darunter sehr viele erster Ordnung, j der stärkste kritische Tag wird der 30. ^ngust bezeichnet. Darnach folgen — nach ^nehmender Stärke geordnet: der 29. Sept., 20. Februar, der 21. März, der 1. Aug., u. April, der 21. Januar, der 5. Mai,, 28. Oktober. Als Tage zweiter Ordnung! Zeichnet Falb: den 7. März, den 14. Okt., - ^>20. April, den 3. Juli, den 15. Sept., °en 1g. November, den 4. Juni, den 12. ^zember, den 5. Februar. Da auf den 15. September jedoch eine Mondfinsternis fällt, vermutet Falb, daß derselbe möglicher Weise als ein kritischer Tag erster Ordnung auf- lrelen werde. Kritische Tage dritter Ordnung lwd: -er 26. August, der 27. November, der Mai, der 7. Januar, der 17. Juli, der 27. Dezember und der 18. Juli. — Am Sonntag Mittag wurde von Seiner Maj. dem König eine Deputation der Großindustriellen Sachsens in Audienz em pfangen. Dieselbe bestand aus den Zerren Kommerzienrat Curt Starke-Frankenau, Ad-, ier-Buchholz, Kommerzienrat Breitfsld-Erla, Rönisch-Dresden, Kommerzienrat Eschebach- Dresden, Generaldirektor Springer-Cainsdorf, Hermsdorf-Chemnitz, Uebel-Plauen r. V., Ero ßmann-Großröhrsdorf, Zaeuner- Zwickau, Berger-Leipzig, Lange-Auerhammer und Pflug-Leipzig; sie überreichte dem Mo narchen in zwei Bänden ein Prachtwerk, das aus dem Kunstverlage von Eckert und Pflug, Leipzig, in meisterhafter Ausstattung hervor- gegangen ist und die Großindustrie des Kö- uigreicys Sechsen in Wort und Bild an schaulich schildert. Als Sprecher fungierte Herr Kommerzienrat Starke; derselbe bat in einer herzlichen Ansprache Se. Majestät, das Werk, das 235 Firmen in alphabetischer Ord nung enthält, als ein Zeichen der Dankbar keit für die rege Teilnahme entgegenzunehmen, die der Monarch allezeit für Handel und In dustrie bekundet. Se. Majestät nahm die mit den Bildnissen der Königl. Majestäten, sowie des Prinzen und der Prinzessin Fried rich August geschmückten, reichausgestatteten Prachlbände mit ehrenden Dankesworten ent gegen und ließ sich durch Herrn Starke die einzelnen Herren vorstellen. Für jeden Herrn hatte der Monarch ein freundliches Wort und bekundete für die verschiedenen von den Her ren vertretenen Industriezweige das lebhaf- keste Interesse. Das Werk enthält neben der Eiuwickelungsgeschichte der Industrie im all gemeinen und oer Darstellung die Betriebe besonderen eine schwungvoll geschriebene ^wgraphie des Königspaares, die noch aus Feder des verstorbenen Professors Wil- Mm Maurenbrecher geflossen ist. Das Werk, "hu Herrn Hofbuchbindermeister Fritzsche-Leip- elegant gebunden, wird bei allen Konsu ln des In- nnd Auslandes, bei den Staats- Aörden Sachsens rc. kostenlos ausgelegt. dritter Teil des Werkes ist noch in Ar- M begriffen. sei bei dieser Gelegt heit noch, daß infolge der Agitation gcc cu das Pilsner Bier die Pil- , jsener Brauhaus: ktien, welche am Tage vor dauert 4 Jahre. Fräulein Windscheid ist Erwin, S. des Gutsbes. Carl Julius Schöne, der Generalversammlung auf 1640 standen, läufig hat man freilich von einer Ermäßigung des Ausschankpreises noch nichts gehört. Nun, - finden von Osten 1894 ab dortselbst Gym- jeder Biertrinker wird sich am Besten selbst nasialkurse für Frauen und Mädchen statt, vergewissern, wie viel nd was für einen! die für das Abiturientenexamen vorbereiten! Stoff er für sein Gell erhält. — Bemerkt