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Allgemeiner Anzeiger. Der Allgemeine Anzeiger er- ^°chentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Avonnementspreis incl. des all- ^ochentlich beigegebenen „Jllu- Unterhaltungsblattes" oierteljahrlich ab Schalter 1 Mk bei freier Zusendung durch Boten Mi > aus 1 Mk. 20 Pf., durch i»e P°,t iMk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, Frankenthal unö Umgegenö. Expedition: Bretnig Nr. 1 3 S. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. I s ^Inserate" Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag 9,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag h,11 Uhr einzusenden. °ben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nurbis vormittags 9 Uhr angenommen. Redaktion, Druck unö Verlag von A. Bchurig, Bretnig. Mittwoch den 22. November 1893. 3. Jahrgang. 88477. 3000 Mark auf Nr. 2044 7127 80877 82091 82109 83386 — Hauptgewinne 5. Klaffe 124. königl. 50770 77421 36742 67840 40095 67858 15118 22860 39344 54084 75411 83848 95564 20161 27898 42815 49566 68230 82772 99072. 20476 31601 44382 55782 69829 86044 14203 21049 31358 51737 71292 82721 92029 43687 68805 33593 60450 79019 16838 27223 42506 47467 67655 82237 97060 11339 21019 34064 45224 56990 70308 87942 11630 23170 35226 46551 60273 71421 92295 20385 29886 44965 64493 81767 91083 16483 24008 38703 46585 66055 81194 95244 ^ertliches unv Sächsisches. Bretnig, den 22. November 1893. also auf 830 Stück veranschlagt, wovon noch 728 anzuschaffen sind. Da der Preis für das Stück auf rund 300 Mark zu berechnen ist, so würden die Gesammtkosten aus der Beschaffung sich auf 218,400 Mark belaufen. Als erste Rate werden 109,200 M. beantragt — Herr Buchdruckerelbesitzer Glöß aus Dresden, der am Donnerstag vor dem Ber liner Landgericht stand, um sich wegen un rechtmäßigen Verkaufs einer beschlagnahmten Druckschrift zu verantworten, wurde freige sprochen. Es sei nebenbei erwähnt, daß gegen Glöß Dutzende von Strafanträgen vor liegen, die von jüdischen Mitbürgern aus gehen. — Der jetzt vielgenannte Dr. Liman zu Dresden hat gegen seinen ehemaligen Freund Dr. Lohan Anklage wegen Verleum dung eingereicht. — Unter den Pferden des 1. Artillerie- Regiments Nr. 12 zu Dresden ist seit einigen Tagen die Brustseuche ausgebrochen, welche eine der Influenza ähnliche Krankheit ist und sich in verminderter Freßlust, gelblichroter Färbung der Bindehaut der Augen und der Schleimhaut des Maules, sowie einem beru- steinfarbenen Ausfluß aus der Nase und ver mehrten Atemzügen äußert. Bis jetzt ist keines der erkrankten Tiere krepiert. Seiten der Kasernen-Verwaltung sind die weitgehend sten Maßregeln gegen Verschleppung der Seuche getroffen worden. — Ueber die Angelegenheit des vermiß- 14527 22732 38265 53219 73278 8Z3Z8 94611 — In der am Donnerstag abgehaltenen Hauptversammlung des Radf'ahrerklubs zu Großröhrsdorf wurde u. a. der Beschluß ge faßt, am 25. Februar des nächsten Jahres ein Saalfest un Gasthof zum grünen Baum daselbst stattfinden zu lassen, zu welchem die Kunstfahrer Marschner und Flügel, beide aus Dresden, gewonnen werden sollen. sachsifcher Landeslotterie. 13. Ziehungstag, 20. 'November. 15,000 Mark auf Nr 95377 (Hoffmann, Leipzig). 5000 Mark aus Nr. 12678 71167 — Nach dem neuesten Falbschen Wetter bericht dürften um den 23. November größere Niederschläge in Schneeform zu erwarten sein. Um den 30. November und 8. Dezem ber — letzterer ein kritischer Tag 3. Ord- eine kräftigende i nung — ist dagegen Regen bei milderer UI oas es na) 10,011 nun, nein Achen begiebt. Am Gesündesten bleibt Haschen — und zwar am ganzen Körper — st, warmen Stube im kalten Wasser. Also ist das Schlafen in kalten Zimmern zu empfehlen. s. — Hauptgewinne 5. Klasse 124. königt. Ms- Landes-Lotterie. 11- Ziehungstag, 17. Aember. 5000 Mark auf Nr. 11590. Mo Mark auf Nr. 2676 5709 6597 8180 Aö 10711 13316 M53 19959 M03 28388 M2«; 42997 !0734 62641 ^36 81683 .W)3 89206 M95. gemeinsame Bußtag wird in g.A Hahre erstmalig heute Mittwoch be- ^Sen. Die Polizeibehörden sind in Bezug auf noch ganz besonders darauf hinge- »iw "°rden, daß alle polizeilichen Bestimm- über die Feier der Bußtage auch auf tu Bußtag ohne Weiteres Anwendung Tan!, ^den. Es ist die Abhaltung von ^"stigungen aller Art an Bußtagen die Vorabenden verboten, ingleichen . Abhaltung von Konzertmusiken und ande- bk ' 'Mientlich der niit 'Musikbegleitung ver- An geräuschvollen Vergnügungen. The- ^"sche Vorstellungen dürfen am Bußtage ^cht stattfinden. Oesfentliche Versamm- Art, sowie Versammlungen der ko»n und anderer Genoffenschaften am Bußtage ebenfalls nicht abgehal- -?"den. Dasselbe gilt bezüglich des da- ^Senden Totensonntags. - — Hauptgewinne 5. Klasse 124. kgl. Ms-Landeslotterie. 12. Ziehungstag, 18. Amber. 30,000 Mark auf Nr. 7919 Äeodor Jäger, Bautzen), 95079 (Reinhold Zither, Leipzig). 15,000 Mark auf Nr. (Hermann Rupp, Leipzig), 66768 Reiche!, Bernstadt). 5000 Mark auf 94837. 3000 Mark auf Nr. 507 8875 10138 17349 21126 21467 A5 24568 24811 29494 32200 8370 «ew ^tzt, 'vv die Morgen kalt und rauh , Men sind, möge den Müttern die Ab-! kvAg der Kinder durch t s ,-Mpflege ganz besonders ans Herz gelegt Temperatur wahrscheinlich. Aie mitleidige Regung, die den beim — Der antisemitische Rechtsanwalt k,? Waschen frierenden Kindern ein Hertwig, gegen welchen sein ehemaliger Freund warmes Wasser gewährt, ist und Client Paasch in Form eines offenen hin Aweichlichung, die Nachteil im Gefolge Briefes Angriffe gröbsten Kalibers gerichtet H ' Während das kalte Wasser kräftigt, eine hat, hat sich nach der Haftentlassung aus M der Haut hervorruft, auch dadurch, Magdeburg nach Leipzig begeben. Wie ver- >8 dieselbe nur durch tüchtiges Reiben zum lautet, beschäftigt sich das Landgericht ll. be- H °-nen gebracht wird, und so auch das reits mit der Affaire Hertwig-Paasch, auch ^ut ch Zirkulation gerät, trocknet das warme dürfte dieselbe vor die Anwaltskammer kom- Mler viel schneller und die Haut ist nach men. Es steht demnach ein antisemitischer O paar Strichen schon trocken und oer Sensations-Prozeß in Aussicht. Spelte Schaden, den die Haut, mithin der — Wie sich aus dem Msiitär-Etat er- jAmtvrganismus erleiden, rächt sich bald., giebt, sollen in Zukunft die Infanterie und erkältet das warm gewaschene Kind sich die Jäger mit Fahrrädern ausgerüstet wer- Ma an der kälteren Temperatur des kalten i den. Der Bedarf an Fahrrädern ist auf 2 Uchens, in das es sich sofort nach dem für jedes Infanterie- und Jäger-Bataillon, "--A bez. vier für das Lehr-Jnfanterie-Bataillon, 80877 82091 82109 82640 83386 M88 84397 85013 85827 86056 87012 ^7 88689 92408 93083 93432 94168 l °b77 97779 97848. ten und wahrscheinlich ermordeten Dr. von Süßmilch aus Dresden schreibt der „Fr.! Nhät.": Nachdem schon früher im Merabett ein Rock, ein Fuß und Fingerknochen ge- funden^worden sind, wurde aus dem gleichen Flußbett zwischen der Einmündung des Carogiabaches und der italienischen Grenze ein Stück Hemd herausgezozen, auf dem die Initialen C. v. Süßmilch rot eingestickt sind, ferner ein Stock mit Hirschhorngriff, der einen silbernen Ring trägt, auf dem man „Friedrich Frh. v. Rössing s. l. Carl von Süßmilch-Hörnig Leipzig S. 1893 S." lesen kann. Das Kreisamt ließ das Merabett ge nau untersuchen und diese Untersuchungen dauern jetzt noch fort. Am 18. September war bei der Ausforschung des Flusses auch Ritter Ferruccio von Gritti anwesend, abge ordnet von der deutschen Gesandtschast. Durch das Kreisamt wurden ferner verschie dene Zeugen vernommen. Man hofft, in diese dunkle Sache noch Licht zu bringen. — In einer Familie zu Hetzdorf hatte der Mann seinen Geburtstag am 13. und die Frau am 14. November, während am 15. November eine Tochter des Ehepaares von einem gesunden Mädchen entbunden! wurde. Die Familie scheint die Ordnung zu lieben. — Ein weiterer Unglücksfall durch vor zeitiges Betreten des Eises hat sich in Nir- ! derfriedersdorf bei Neusalza vor einigen Ta gen ereignet, indem die noch dünne Eisdecke! des dortigen sogenannten schwarzen Teiches, auf welche einige Knaben sich gewagt hatten,! > einbrach und der iMhrige Knabe im Wasser verschwand und ertrank. Der Vater deffel-! ben brach bei den Rettungsversuchen eben-! falls ein, konnte aber noch gerettet werden,! während sein Sohn erst nach längerer Zeit als Leiche herausgezogen wurde; ein zweiter ! Sohn wurde gerettet, liegt aber nebst dem Vater schwerkrank darnieder. — Ein Mordversuch wurde an dem! Aufseher Mittasch in Sachsenburg durch zwei! Unbekannte verübt und derselbe dabei schwer! verwundet. — Ueber das vorerwähnte Verbrechen,! welches an dem Anstaltsbeamten Mittasch! verübt worden ist, wird aus Frankenberg be- , richtet. Als am Donnerstag abend gegen drcivrertel 10 Uhr der Hausdienstbeamte Mittasch, welcher Nachtdienst hatte, beim zweiten Rundgange an ein Außengehöfte hinter dem Schlöffe kam, wurde er von zwei Strolchen überfallen, welche ihm zunächst mit einem Wäschepfahl die Laterne aus der Hand schlugen, sodaß erstere vollständig zer rrümmert wurde, Zhm dann einen zweiten Hieb mit dem Pfahl über den Kopf versetz ten und, als Mittasch sich mit dem Seiten gewehr verteidigte, denselben noch durch drei Revolverschüffe, von denen zwei die Brust! trafen und einer in die Seite ging, sowie durch Messerstiche in die Hände schwer ver letzten. Während die Mordbuben — an scheinend durch den Lärm des blutigen Kampfes um ihre eigene Sicherheit besorgt — entflohen, vermochte der pflichtgetreue Beamte trotz seiner schweren Verwundungen i noch die Wachtstube zu erreichen, worauf so fort alles aufgeboten wurde, um sowohl dem Verwundeten möglichst schnell die erforder liche ärztliche Hilfe zu bringen, als auch die flüchtigen Wegelagerer zu verfolgen. Bis jetzt ist die Ermittelung der Thäter noch nicht gelungen; man hofft aber, daß die zur Entwickelung gelangte eifrigste Thätigkeit der Polizeiorgane den erwünschten Erfolg noch haben werde. Der schwerverletzte Anstalts beamte hatte im 70er Feldzuge mehrfache Verwundungen davongetragen; man sagt auch, daß während seiner früheren Amtierung als Gendarm seinem Leben wiederholt nach gestellt worden ist. — Ein in einem Modewaren- und Kon fektionsgeschäft der Petersstraße zu Leipzig als Schneiderin in Stellung befindliches lunges Mädch.n unterhielt ein Liebesverhält nis mit einem Kaufmann. Am Sonnabend früh nun erhielt das Mädchen den Besuch einer Dame in dem erwähnten Geschäft, in dessen Verlauf sich dieselbe dem Mädchen als Gattin des Kaufmanns vorstellte und diesem die bittersten Vorwürfe über das Verhältnis machte. Die Folge des Besuches war, daß oas Mädchen plötzlich von ihren Chefs aus der Stellung entlasten wurde. Sie suchte nun ihre Wohnung bei ihren Eltern in der ! Rathausstraße In L.-Reudnitz auf, begsb sich j in ihre Kammer und schnitt sich die Puls adern auf. Die Eltern des Mädchens, denen das lange Verbleiben in der Kammer ausfiel, begaben sich in dieselbe und fanden ihre Tochter in ihrem Blute liegend vor. Ein sofort herbeigerufener Arzt nahm sich der Schwerverwundeten an. — Vergangenen Freitag abend sind bie beiden 14 Monate alten Zwillingstöchterchen eines Einwohners zu Plauen i. V. während der Abwesenheit der Ellern in der Schlaf kammer an Kohleugasen erstickt. Das Un glück wurde dadurch herbeigeführt, daß ein von der Nachbarstube durch die betreffende Schlafkammer geführtes Ofenrohr einen De fekt hatte uno vom Stubennachbar Feuer an gemacht wurde, bevor der Schaden im Rohr beseitigt worden war. Eine Schuld an dem Unglücke ist weder den Eltern, noch dem Stubennachbar zu geben, da dieser von dem Schaden im Ofenrohr keine Kenntnis hatte. Kirchennachrichten von Hauswalde. Mittwoch, am 2. diesjährigen Buß- und Bettag findet vorm. Predigtgottesdienst mit Abendmahlsfeier statt. Die Beichte beginnt ^9 Uhr. Predigt und Amt hält Herr Oie. Kmol. Steudte aus Dresden. Nachmit tags 2 Uhr findet die Orbination und Ein weisung des vom ohen Landeskonsistorium bestimmten Hilfsgeistlichen für Hauswalde mit Bretnig, des Herrn Bernhard Benjamin Ge org Dittrich aus Leipzig, durch den Herrn Oberkirchenrat Keller aus Bautzen statt. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 20. Novbr. 1893. Auf den: letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 320 Rinder, sHöO Schweine, 958 Hammel und 230 Kälber, in Summa 3488 Schlachtstücken. Air den Zent ner Schlachtgewicht vc>n Rindern bester Sorte wurden 6(1—65 Rik., für Riittelwareeinschließl. guter Rühe wurden 55—58 R!k., für leichterer Stücke 45—50 Rik. bez. Lngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Rilo Fleisch 62—65 Rik. das paar Landhammel in derselben Schwere 57—60 Rik. Der Zentner Schlacht- gewichi von Landschweiuen engl. Kreuzung galt 48—5f Rik-, zweiter IvaHI Hiervon 45—4< Ulk. Das Rilo Kalbfleisch wurde mit sO5—s30 Pfennigen bezahlt, doch stellten sich einzelne Stücke^aueh noch höher.