Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsöorf, Redaktion, Druck und Verlag von'A. Schurig, Bretnig. 3. Jahrgang Mittwoch, dm 18. Oktober 1893 Nr. 83 bemerkt, daß unter dem Küchensenster des! aus nimmt, sobald er einen Hund in der Es kann jeden vermeintlichen gesehen war. empfohlen und geraten werden, etwaige in deren Hunde schleunigst der Garaus gemacht. . Preis. 67 7 8 8 11 kl. 25 36 13 50 34 kk. 44 65 50 Marktpreise in Kamenz . am 12. Oktober 1893. L 6 7 7 8 8 12 «. 6 kl. 50 50 40 10 50 80 Textliches und Sächsisches Bretnig, den 18. Oktober 1893. höchsterjniedrigster ! Preis. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ms Haus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. »I. 5 28 2 2 10 2 „Ach! Ich habe keine Zigarre bei mir!" Da zog der Schaffner eine Zigarre aus seiner Tasche und überreichte sie dem Landsmann, welcher die Wette glänzend gewonnen hatte. — Bei Gelegenheit der Einweisung des Herrn Bürgermeisters Dr. Lange in Bischofs werda in sein neues Amt wurde an den Fürsten Bismarck ein Telegramm abgesandt. Jetzt nun ging an Herrn Dr. Lange folgen des Handschreiben ein: „Euer Hochwohlge boren warme telegraphische Begrüßung vom gestrigen Tage habe ich mit verbindlichstem Danke erhalten und bitte Sie, diesen Dank auch meinen Herren Mitbürgern auszusprechen. Ich freue mich, Ihnen bei Vieser Gelegenheit meine Glückwünsche zu Ihrem Amtseintritte zu senden, v. Bismarck." — Das Geheimnis des vor einigen Mo niten in Oberitalien verschollenen deutschen Touristen vr. jur. v. Sueßmilch aus Dres den scheint enthüllt. Unweit Chiavenna wur den in einer Höhle Leichenteile, sowie ein Jaquett, mit der Firma und Etiquette des Dresdner Schneiders Kirsten, gefunden. Of fenbar wurde der Tourist erschlagen und die Leiche dann zerstückelt und verscharrt. — Die Familie des in Dresden-Fried richstadt wohnenden Klempnermeisters Boy ist von schweren Schicksalsschlägen heimge- Es wird glaubhaft versichert, daß dies kein Jägerlatein sei. — In Meißen hat ein jähzorniger Bursche von 16 Jahren, der von seinem Lehrherrn wegen einer Flegelei, die er an einem Schulmädchen begangen, eine ernste Zurechtweisung erhielt, einen Hammer nach diesem geworfen. Der Meister parierte ge schickt und entging dadurch einer.schweren Verletzung, da der Hammer sonst direkt ins Gesicht geschlagen wäre. 50 Kilo. Korn Weizen Gerste Hafer Hcidekorn Hirse Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Expedition: Bretnig Nr. 138 lieh wieder mit Stroh ausgestopft und zuge näht, so daß man nicht die geringste Ver änderung an den Hasen wahrnahm. Mit größter Vorsicht wurde nun der ausgestopfte Balg wieder an seinen früheren.Platz be sorgt und der Hasenleib in die Wohnung des einen Beteiligten gesandt. Trotzdem diese Manipulation geraume Zeit in Anspruch ge nommen hatte, wurde doch die Abwesenheit der Witzbolde nicht bemerkt und die beiden Hasenfreunde setzten sich mit den gleichgiltig- sten Gesichtern wieder unter die fröhliche Gästeschaar. Am nächsten Tage, als der Gastgeber vom Donnerstag eine Einladung zum Hasenbratenschmaus erhielt, da stieg wohl ein Verdacht in ihm auf und sofort blickte er mit ängstlicher Miene nach seinem Küchenfenster hinauf. Aber da hing ja sein gewonnener Hase so seit und dick wie früher, und es war klar, die Freunde wollten sich nur für das' Schlachtfest in passender Weise revanchiren. Zu seiner Frau sagte er des halb, „daß sie mit dem Hasenbraten noch bis nächsten Sonntag warten solle, da er für morgen eingeladensei und so oft hintereinan der doch nicht Hasenbraten möchte." Der Hasenbratenschmaus verlief in schönster Weise und da derselbe in einem Restaurant abge halten wurde, so spendierte der Eingeladene auch noch einige Flaschen Wein. Wer be schreibt aber den Schrecken seiner Frau, als sie am Sonnabend den „leichten" Hasen herein nimmt und die Fülle entdeckt. Man kann sich denken, wie schmeichelhaft die guten Freunde und getreuen Nachbarn benannt worden sein mögen! — Eine tragikomische Szene ereignete sich am vergangenen Donnerstage gegen Abend in der Poststraße zu Großenhain. Nach einem mit Leiter und Besen ausge ¬ rüsteten Schornsteinfeger, der sich nach des Tages Last und Arbeit auf dem Heimwege befand, sauste plötzlich in Gestalt eines Apfels ein Geschoß, das von einem in einem Haus flur stehenden, unbändig lachenden Bäcker jungen abgesandt war und so gut traf, daß die „Pappel", die stolze Zier jedes Schorn steinfegers, in weitem Bogen zur Erde fiel. Der nicht wenig überraschte Schornsteinfeger hatte sich von seinem Erstaunen noch nicht erholt, als auch schon der Missethäter, noch vielmehr verblüfft, vor ihm stand, von der gewaltigen Hand eines Schutzmanns gefaßt. Letzterer war nämlich gerade in dem Augen blicke an der Hausthüre vorübergegangen, als der Bäckerjunge mit teuflischer Freude die Wirkung seines Tellschusses beobachtete, hatte den teigknetenden Jüngling mit kräf tigem Polizeigriff gepackt und über die Straße zu dem seine Fassung wiedergefunde nen Schornsteinfeger geschafft. Letzterer übte sofort die in diesem Falle einzig geeignete Lynchjustiz aus und versetzte dem Jünglinge einige Maulschellen, die dessen wohlgepflegte „Weißheit" vollständig zu Schanden machten und ihn in die Lage brachten, noch heute als sehr „geschwollener Mensch" vor den Augen seines Meisters zu paradieren. > — Daß der Feldhase schleunigst Reiß ¬ meinsamer ernster Buße vor Gottes Ange sicht ruken wird und daß deshalb umso mehr erwartet werden darf, unser Volk werde diesem allgemeinen Bußtag mit heiligem Ernst und in stiller Sammlung entgegengehen und alles vermeiden, was einer würdigen Feier dieses ernsten Tages und einer rechten Vor bereitung auf dieselbe nachteilig sein müßte. — Von der kgl. Generaldirektion der Sächs. Staatseisenbahnen ist am Freitag die Genehmigung des Gesuches um je einen Ex trazug am Abend des 22. Oktobers von Arnsdorf nach Kamenz und von Klotzsche nach Königsbrück eingegangen. Diese Extrazüge können außer den Milstärvereinen von Jeder mann benutzt werden. — Schon Mancher hat dadurch, daß er auf öffentliche Aufforderungen, sich als In teressent an einem überseeischen Nachlaß un ter einer bestimmten Privatadresse zu melden, sehr trübe Erfahrungen machen müssen. Es giebt in überseeischen Ländern, namentlich auch in den Vereinigten Staaten, Rechtsan wälte, die ein Gewerbe daraus machen, solche Erbenaufrufe zu erlassen und dann die In teressenten, die sich melden, zu schröpfen. Auch kürzlich las man wieder eine solche Auf forderung in deutschen Blättern, bei der es augenscheinlich auf unredlichen Gewinn ab- — Sächsische Blätter erzählen: Einem Preußen hat ein Sachse jüngst klar bewiesen, daß die vielgerühmte sächsische Höflichkeit kein leerer Wahn ist. Um eins Wette auszu tragen, bat er zunächst einen preußischen Schaffner um Feuer für seine Zigarre. „Da müßte ich viel zu thun haben", war die barsche Antwort. Auf der nächsten Halte stelle lösten sächsische Schaffner die preußischen ab. „Darf ich um Feuer bitten?" Dienst willig zündete der Schaffner ein Streichholz an und reichte es dem Herrn. Der durch suchte seine Tasche und rief bedauernd aus: Dresdner Schlachtviehmarkt vom 16. Oktober 1893. Auf den: letzten Schlachtviehmarkt waren zum verkauf gestellt: 5A5 Rinder, j645 Schweine, fOHZ Hammel und 2HO Kälber, in Summa 3573 Schlachtstücken. Für den Zent ner Schlachtgewicht von Rindern bester Sorte wurden 60—65 Rik., für Mittelware einschließl guter Kühe wurden 55—58 Mk., für leichtere Stücke H5—50 Mk. bez. Lngl. Lämmer das paar im Gewicht zu 50 Kilo Fleisch 62—65 Mk. das paar Landhammei in derselben Schwere 57—60 Mk- Der Zentner Schlacht- gewichi von Landschweiuen engl. Kreuzung galt 62—65 Mk., zweiter Wahl hiervon 57—60 Mk. Das Kilo Kalbfleisch wurde mit sO5—f3O Pfennigen bezahlt, doch stellten sich einzelne Stücke auch noch höher. sucht worden. Am 7. Oktober vorigen Jah res war es, daß der Tod die Gattin des Genannten abrief. Sechs Monate darauf folgte er selbst. Vor kurzer Züt starb nun der in den besten Mannesjahren stehende Geistliche Schulze in Hauswalde und am vor vergangenen Sonntag trug man unter zahl reicher Beteiligung wieder einen Schwieger sohn, den Buntpapierfabrikanten Sippel in Dresden, zur letzten Ruhestatt. — Auf die Ermittelung des Mörders der 10jährigen Anna Dora Beer, welche, wie bekannt, feit dem 25. August d. I. ver schwunden und deren Leichnam am 1. Okto ber d. I. im Dresdner Forstrevier in der Nähe der sog. Küchenbrücke, im sandigen Erd boden verscharrt, aufgefunden worden ist, hat der erste Staatsanwalt beim Landgericht zu Dresden eine Belohnung von 500 Mark aus gesetzt. — Ein Meißner Geschäftsmann hatte kürzlich seine Nachbarn und Freunde zum Schlachtfest eingeladen. Selbstverständlich hatten sich dieselben auch vollzählig eingefun den und ließen sich das Wellfleisch und Leber würstchen schmeckea. Einige Gäste hatten sich aber während des Essens unbemerkt hinausgeschlichsn, um einen bösen Streich auszuführen. Bei ihrer Ankunft hatten sie ' Heu 50 Kilo Stroh 1200 Pfund Butter Höchster ' meorrgst. Erbsen 50 Kilo ^Kartoffeln 50 Kilo bitten mir sw Vie MttwochMumm-r^ Dienstag vormittag ff, 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag v»11 Uhr einzusenden. Z Jnser^ vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Bretnig. Wie wir neulich mit- Een, wurde als Ort des am Sonntag den Oktober vom hiesigen Militärverein in Gemeinschaft mit dem Kriegerverein von Ewalde anläßlich des Militärdienstjubi- >"ws unseres Königs Albert abzuhaltenden Mgottesdienstes die Grundmannsche Wiese , istbst ins Auge gefaßt. Neuerer Bestimm- ^"8 zufolge ist jedoch bez. der Platzfrage eine Adelung eingetreten, indem nicht die oben- ^"annte, sondern die P h i l i p P s ch e Wiese »User Festlichkeit auserkoren worden ist. - Bretnig. Wie bekannt, war vor eine von zahlreichen Interessenten ^rstützle Eingabe betreffs Fahrzeit-Abänder- d ) abends nach 9 Uhr von Großröhrs- , " »ach Arnsdorf verkehrenden Personen- M an die kgl. Generaldirektion der sächs. Aussenbahnen gerichtet worden. Der .Weid hierüber ist nunmehr anher ^ganzen und wird derselbe in einer heute! Mwoch abends 8 Uhr im Gasthof zum U stattsindenden Versammlung, zu welcher Mliche Interessenten hierdurch eingeladen speziell bekannt gegeben werden. Frankenthal. Auch unser Ort — - —... , — U sich, das 50jährige Militärdienst-Jubi- Erbinteressenten nur dringend Vorsicht an- unseres geliebten Königs festlich zu be- empfohlen und geraten werden, etwaige in „U- Nächsten Sonntag, den 22. Oktober, überseeischen Ländern geltend zu machende Mittags h.,2 Uhr soll ein Feldgottesdienst Erbansprüche nur durch die zuständigen ^hasten werden, wozu auch der Militär-! kaiserlichen Konsulate weiter zu verfolgen, ^in zu Goldbach-Weickersdorf und Harthau — Säckuickn- Blätter -rräm-n. w;* A Erscheinen zugesagt haben; ferner erhiel- .A Einladung hierzu die Männergesangver- von Frankenthal und Goldbach. Unser "^geschätzter Herr Pfarrer Größel hat be- T^illigst die Festpredigt übernommen. Bei . "günstigem Wetter findet der Festgottesdienst j. unserer Kirche statt. Abends veranstaltet A. hiesige Militär- und Gesangverein in den ""men des Erbgerichts einen Festkommers. — Von dem Viehbestände des Gutsbe- ^ers Wilhelm Hartmann in Rammenau er- unkte vor etwa 14 Tagen plötzlich eine Kuh. i fr Fleischer Clemens Hartmann wurde her- ^gerufen, um die Kuh zu stechen, auch der Locher Huste war zugegen, welcher das schlachten der Kuh vornahm und Letzterer . Me fest, daß das Tier vom Milzbrand be- ! gewesen sei. An demselben Tage ver- s Udeten in dem nämlichen Stalle ein Bulle, "wie die Hauskatze, welche Vlut geleckt hat- ' Clemens Hartmann, welcher sich ver- utlich verletzt, oder eine Wunde an den ^"°en gehabt hat, wurde angesteckt und ist uch schweren Leiden verstorben. Der Flei- iHer Huste ist an einer Hand leicht erkrankt. 4 — Das evangelisch-luthsrische Landes- . Mtorium verweist in der neuesten Nummer "wes Verordnungsblattes auf den Mittwoch VENlber zu begehenden zweiten OUdesbußtag hin und macht dabei bekannt, wegen Abkündigung dieser Feier noch be- vere Anordnung erlassen werden wird, wo- Sin der vorgeschriebenen ii^g«erte und Leseabschnitte bei Demje- bewendet, was in Nr. 1 des diesjähr- henOst^vrdnungsblattes bereits vorgeschrie- herbei wird ferner darauf E^°sen, daß zum ersten Mal die bevor- ^°gsfeier beinahe das gesamte Volk in Nord- und Mitteldeutsch en einem und demselben Tage zu ge- Gastgebers ein feister Hase hing, ^welcher, Nähe bemerkt, ist leicht erklärlich; weniger wie sie wußten, erst kürzlich bei einer Prä- erklärlich scheint es aber, daß sich dieser Tage mienboule im „Goldenen Schiff" gewonnen^ bei Plauen i. V. ein Hase gar — den Kopf worden war. Mit einer Stange wurde der an einem großen Jagdhunde eingerannt hat, tote „Lampe" heruntergeholt und ihm mit! der vor Rebhühnern fest vorstand. Dem be- großer Schnelligkeit das Fell über die Ohren! täubten Meister Lampe wurde von einem an gezogen, dann wurde das Fell schön sauber- deren Hunde schleunigst der Garaus gemacht.