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Allgemeiner Anzeiger : 26.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189308265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18930826
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18930826
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-08
- Tag 1893-08-26
-
Monat
1893-08
-
Jahr
1893
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 26.08.1893
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Volttische Rundschau. Deutschland. * Der Kaiser wird dem Vernehmen nach in den nächsten Tagen in Gotha ankcmmen, da er den Wunsch hegt, seinen Groß-Oheim, den Herzog Ern st, noch lebend anzutreffen. * In Thorn ist die Nachricht eingetroffen, daß die vielbesprochene Fe st u u g s ü b u u g bei Thorn in diesem Jahre überhaupt nicht statt- findct. * Die russische Grenze ist der Choleragefahr wegen vollständig ab ge sperrt worden. Nur an vier Stellen ist der Uebergang und auch dort erst nach ärztlicher Untersuchung gestattet. Indessen sind noch weitere Kontrollstationen in Aussicht genommen. * Bezüglich neuer Marineforderungen berichtet die .Köln. Volksztg.', daß der Preuß. Finanzminister Miquel bei seiner Steuerreform 40 Mill. Mark über das gegenwärtig vorliegende Bedürfnis hinaus verlange; und zwar geschehe dies, weil eine starke Vermehrung der Marine beabsichtigt werde. Die Marine soll so stark gemacht werden, daß sie die Ostsee beherrsche und auf der Nordsee die Offensive gegen die französischen Schiffe ergreifen könne. Wenn dieser Plan thatsächlich unserer Marinever waltung vorschwebt, würden auf viele Jahre hinaus außerordentliche Marineforderungen zu erwarten sein. * Die Vorarbeiten für eine vollständige U m - gestaltung des Jrrenwesens sind, wie mehrere Blätter melden, ziemlich weit vorge schritten. Soweit diese wichtige Angelegenheit juristischer Natur ist, wird sie von Reichswegen geregelt werden. Insbesondere soll 8 598 der Zivilprozeß-Ordnung eine Umänderung dahin er fahren, daß auf jeden Fall eine Vernehmung des angeblichen Geisteskranken vor dessen Ent mündigung zu erfolgen habe, damit sich der Richter unter der Beihilfe gerichtlicher Sach verständigen auch auf Grund eigener Wahr nehmungen ein Urteil bilden könne. Ferner soll das Rechtsmittel der Revision im Entmündigungs verfahren eingeführt werden. Man hofft so die bisher vielfach mangelnde Sicherheit vor Fehl griffen zu erlangen. *Mit der Wahl in Hamburg sind nunmehr alle Nachwahlen zum Reichstage erledigt, die durch Doppelwahlen notwendig geworden waren. Es waren doppelt gewählt die Abgg. Träger (Freis. Bolkspartei), Bebel (soz.), Ahl- wardt, Werner, Zimmermann (Antiscm.) Die Nachwahlen sind genau im Sinne der Haupt- wahlen ausgefallen und eine Verschiebung der Parteiverhältniffe im Reichstag hat nicht statt gefunden. Oesterreich-Ungar«. *Jn Wien hat am Sonntag unter freiem Himmel eine Versammlung von 30 000 bis 40000 Arbeitern stattgefunden, die eine Resolution zu gunsten des alIgemeinen Wahlrechts angenommeli hat. Es ereignete sich dabei kein Zwischenfall. *Jn Brünn haben die Tschechen ihren Feldzug gegen die deutschen Straßen schilder begonnen. Wie die tschechischen Blätter müden, hat der Landtagsabg. Dr. Ottokar Prazak als Obmann der Beseda in Brünn von dem Hause der letzteren die deutschen Tafeln mit der Straßenbezeichnung abnehmen und durch tschechische ersetzen lassen. In gleicher Weise geschah diese Auswechslung am tschechischen Theatergebäude in Brünn. Frankreich. * AuL Paris wird gemeldet, daß die italie nische Regierung am Sonntag der französischen mitgeteilt habe, sie verlange die strenge Be strafung aller an den Unthaten von Aigues - Mortes Schuldigen, sowie die Bestrafung des Bürgermeisters von Marseille wegen Ver weigerung der Aufnahme der Verwundeten in die Krankenhäuser. den meisten Wahlkreisen, wo Stichwahlen nötig sind, liegen die Verhältnisse sür die Republikaner günstig. Die S tichw ahlen finden am 3. Sep tember statt. England. *Vom Kriegsschauplatz des großen Streiks wird gemeldet: In dem wallisischen Kohlendistrikte von Pontypridd herrscht große Er regung. Zwischen den streikenden Bergleuten und weiterarbeitenden Dockleuten wird ein Zusammen stoß befürchtet, es sind bereits Truppen einge troffen. Nachrichten aus Merthyr zufolge sind dort Unruhen ausgebrochen. Die Ausruhrakte ist verlesen worden. Infanterie ist nach Merthyr abgangen. Die Bergleute in Dvwlais bei Merthyr, die nicht in den Ausstand eingetreten sind, haben nach heftigem Kampfe tausend Streikende, von denen sie angegriffen worden waren, in die Flucht geschlagen. Nach den letzten Nachrichten aus Cardiff begannen die Un ruhen in Dowlais am Sonntag abend von neuem, und es entspann sich ein hitziger Kampf, in dem an 10000 Arbeiter verwickelt waren. Schweiz. *Bei der Volksabstimmung über das Schächten (Schlachten der Tiere durch Blut- entziehnng ohne vorherige Betäubung) ist die Annahme des Schächtverbots mit 187 000 gegen 112 000 Stimmen und mit 12'/, gegen 11'/, Kantonsstimmen erfolgt. Italien. * König Humbert, Prinz Heinrich von Preußen und der Prinz von Neapel haben am Montag vormittag die Festungswerke be sichtigt und hierauf das Grab Garibaldis auf Caprera besucht, wo sie von dem Sohn des Verstorbenen, Menotti Garibaldi, empfangen wurden und sich in das im Sterbezimmer Gari baldis ausliegende Buch eintrugen. Hierauf er folgte die Rückkehr an Bord der „Savoia". * Die Nachrichten über die gegen Frank reich gerichteten Manifestationen haben übrigens nur bewirkt, daß von feiten der Regierung mehr als jemals daran festgehalten wird, daß die be dauerlichen Vorgänge in Aigues-MorteS nicht die Veranlassung zu diplomatischen Verhandlungen geben können, daß von irgendwelcher Genug- thuung, die Frankreich dafür an Italien schulde, nicht die Rede sein könne und daß es lediglich Sache der französischen Gerichte sei, nach strenger Untersuchung die für schuldig erkannten Fran zosen und Italiener zu bestrafen. Jedes andere Verlangen müsse zurückgewiesen werden. * In Rom dauert die Volksaufregung gegen die Franzosen fort und führt fast allabendlich zu Straßentumulten in der Nähe der französischen Botschaft. Dortselbst wurden wiederholt Fensterscheiben zertrümmert, so daß Glaser und Diplomaten mit Scheibeneinsetzen und Notenschreiben zu thun haben. — Aus schreitungen gegen Franzosen werden auch aus Messina, Genua, Neapel, Turin, Bologna und anderen Orten gemeldet. Rußlaird. *Wie bekannt, hat die russische Regierung bereits eine Reihe von Maßregeln getroffen, um die Getreidepreise zu halten. Jetzt tritt eine Kommlsfiosi in Petersburg zusammen, um Maßnahmen auszuarbeiten, die diesem Zweck dienen sollen. Als Vorsitzender fungiert der Ministergehilfe Antonowitsch, ferner sind die Vorsitzenden der Kameralhöfe, der Reichsbank filiale und der Landschaftsämter zu dem er wähnten Zweck imch Petersburg berufen worden. *Die .Nowoje Wremja' hat soeben die Ent deckung gemacht, daß die deutsche Regierung im Mittelländischen Meere ein ständi ges Geschwader zu errichten beabsichtige und in Rom angefragt habe, ob ihr in Sizilien zu dem Behufe ein Hafen zur Verfügung gestellt werden könnte. Die italienische Regierung zögere aber mit der Antwort, weil sie hierin eine Demonstration gegen Rußland erblicke, mit welchem Reiche sie in guten Beziehungen ver bleiben wolle. (Thörichte Flausen!) Balkanstaaten. ^nerikss, *Jn Kalifornien fanden Hetzen gegen chinesische Arbeiter statt. Verschieden« der letzteren wurden ermordet. Asien. "Der König von Siam, der nach Bangkok zurückgekehrt ist, empfing den französi schen Gesandten Le Myre de Vilers in feier licher, äußerst prunkvoller Audienz. Der bevoll mächtigte Minister erinnerte in seiner Rede an die früheren freundschaftlichen Beziehungen zwischen Siam und Frankreich und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die vorübergehenden Trübungen derselben bald beseitigt sein würden. Der König verlas eine im gleichen Sinne ge haltene Rede in siamesischer Sprache. Regelung -esUerkehrs mit Giften. In dem Entwurf von Bestimmungen über die Regelung des Giftverkehrs, wie er dem Bundesrate zur Beratung und Beschlußfassung unterbreitet ist, sollen für den Großhandel mit Giften sowohl hinsichtlich der Aufbewahrung als auch der Abgabe Erleichterungen von den allge meinen Vorschriften vorgesehen sein. Zunächst soll für den Großhandel die Führung eines Giftbuches als entbehrlich erlassen werden, sofern die Giftstoffe nicht im Einzelverkehr unmittelbar an das Publikum zum Selbstgebrauch abgegeben werden. Ferner soll der Entwurf auf die Aus stellung von Giftscheinen bei Wiederverkäufern, technischen Gewerbetreibenden sowie staatlichen Untersuchungs - oder Lehranstalten verzichten. Auch wird es bei der Abgabe von Giften an die bezeichneten Personen oder Anstalten nicht der sonst vorgeschriebenen genauen Signierung der Abgabegefäße bedürfen, sondern es wird jede Bezeichnung genügen, die geeignet ist, eine Ver wechselung auszuschließen. Auf die Apotheken sollen die Vorschriften über die Abgabe von Giften insoweit keine Anwendung finden, als die Verabfolgung von Giften zu Heilzwecken statt findet. Weiter jedoch nicht. Man hat dieser Regelung die Betrachtung zu Grunde gelegt, daß die Fälle, in denen Gift zu anderen als zu Heilzwecken in Apotheken abgegeben werden, durchaus nicht selten sind. Man sagte sich, wenn man die Apotheken-Jnhaber künftig anders be handeln wollte als die sonstigen mit dem Gift handel sich befassenden Gewerbetreibenden, und etwa die Gistabgabe in den Apotheken vollständig sreigäbe, während sie außerhalb derselben an be schränkende Bedingungen geknüpft wäre, die Ab sicht des Entwurfs, die Abgabe von Gift an verdächtige Personen zu verhindern, großenteils wieder vereitelt werden würde. Non Uah und Fern. Die Cholera. Am 18. d. sind in dem galizischen Bezirk Nadworna fünf Erkrankungen an Cholera und drei Todesfälle vorgekommen. In den Bezirken Brzesko nnd Suiatyn ist kein neuer Fall festgestellt. In dem Bezirk Kolomea kamen drei verdächtige Fälle vor, von denen zwei tötlich verliefen. — Künftig werden in Bremen nur solche russische und galizische Aus wanderer zugelassen, die die in Ruhleben bei Berlin erfolgte Desinfektion ihrer Person und ihres Gepäcks durch ein Zeugnis nachweisen können. Mit solchem Zeugnis nicht versehenen russischen Auswanderern wird der Zutritt in die Stadt Bremen polizeilich verwehrt. — Im Reichs gebiet find neue Cholerafälle nicht bekannt ge worden. Als Enkelin Ludwigs des Fünfzehnten hat sich am Sonntag vormittag auf dem Polizei präsidium in Berlin eine kleine Dame von un ansehnlicher Gestalt, etwa 50 Jahre alt, vor^ gestellt. Die Dame, die nur der französischen Sprache mächtig sein will, nennt sich Margarte Apollonia, Prinzessin von Hohenlohe-Savanza und will im Februar 1847 in Savanza, Depar tement Averon, geboren sein. Sie hat beantragt, ihr zur Erlangung eines Geburtsattestes behilflich zu sein, da die bezüglichen Anträge bei der französischen Botschaft und dem Maire von Savanza erfolglos gewesen seien. Gleichzeitig präsentierte die Dame, die nur 5 Pfennig bei sich hatte, aber eine goldene Krone im Wert von *Nach offizieller Feststellung stellt sich das Wahlresultat bis jetzt wie folgt: Gewählt sind 312 Republikaner, 30 sozialistische Radikale bezw. Sozialisten, 13 Ralliierte und 56 Konser vative; 155 Stichwahlen sind erforderlich. Die Republikaner haben 63 Mandate gewonnen. In * Dieserbische Skupschtina ist am Montag mit einer Thronrede geschlossen worden, in welcher der König den Abgeordneten für ihre Thätigkcit den Dank ausspricht. Das alte Kaufhaus. 11) iFortwymig.! Das Geschäft nahm niehr und mehr an Be deutung zu. Die Veränderungen und Aus dehnungen, die durchzuführen Mariens Mann nicht gewagt hatte, nahm sie uiutig vor. Mit geringen Mitteln verstand sie gute Resultate zu erzielen. Die kleinen Fensterscheiben mußten weichen, und große Ladenfenster wurden eingesetzt. Sie verstand es, die Schaufenster mit Geschmack zu dekorieren, was nicht so leicht war, da Manuiaktur- und Kolonialwaren neben ein ander verhandelt wurden. Denn die Bauern wollten da, wo sie ihre Butter und Käse ver- tan'teu, auch alles finden können, was zu ihrem Lebensunterhalt diente. Während Frau Haugaard scheinbar von dem Ladengeschäft in Anspruch genommen war, war ihr liebster Gedanke an die Plane ihres Gatten geknüpft. Sie wollte die Makrele, in Eis ver packt, venenden. Sie begriff, welch' Vorteil dies für die ganze Küste sein würde, und daß die Fischer aus der Armut zum Wohlstand gelangen würden, wenn die Durchführung glückte. Hierzu aber bedurfte sie eines nicht geringen Kapitals. Der Winter mußte die Arbeit des Sommers vorberciten. Es mußten kleine Hütten zur Auflewahrung des Eises gebaut, Kiste' zum Versand des Fisches besorgt werden, und dies kostete Geld, mehr Geld, als sie anzuschaffen im stände war. An einem trüben Lerbniage saß sie im Kontor auf dem alten Platze ihres Diannes und dachte darüber nach, wie wunderbar das Ge schick ihren Weg gelenkt hatte, daß sie, die in ihrer Jugend so hochstiegende Pläne gehabt habe, jetzt an einen offenen Laden und eine so schwere Thätigkeit geknüpft war. Ein Zepter zu tragen, dazu hatte sie sich stark genug ge fühlt, und jetzt erschien ihr die Elle in ihrer Hand zu schwer. Entsetzlich einsam fühlte sie sich in diesem Augenblick. Alle wollten sie von ihr gestützt werden und niemand wollte ihr die Stütze geben, deren sie bedurfte. Die Leute wandten sich an sie in all' und jedeni und sie hatte niemand, an den sie sich wenden konnte, um Nat zu bekommen, und kam keine unerwartete Hilfe, so mußte sie den Plan ihres Mannes wenigstens in den ersten Jahren aufgeben und dann würden andere thätige Leute, die Kapital besaßen, mit derselben Idee kommen und sie durchführen. Der bloße Gedanke ließ das Blut in ihren Adern brausen. Nein, sie war dazu hingcsetzt, um den letzten Willen, den letzten Wunsch ihres Mai nes auszuführen und niemand sonst wollte sie eS gestatten, ihr voraus zu kommen. Sie blickte zu seinem Bilde auf, das jetzt über dem Pult neben dem alten Reim hing und es wollte ihr scheinen, als lächele er sie mit demselben milden Lächeln an, das sie so gut kannte. Da fiel ihr Auge von dem Gesicht auf das Pult und sie entdeckt einene Brief, den die emsige Tagesarbeit sie hatte vergessen lassen. Schnell e tfchlosscu öffnete sie ihn und die Lilie, auf die sie so lange vergebens gewartet hatte, kam jetzt als letzte Gabe von ihrem Mann. Die kleine Ladung mit Makrelrogen, die nach Frankreich gesandt war, hatte einen über alle Erwartung großen Ertrag gebracht. Sie blieb nicht lange still dasitzen und träumte nicht lange über das unerwartete Glück. Einen dankbaren Blick sandte sie zu dem Bilde ihres Mannes empor. Sie nickte diesem zu und sagte: „Das ist dein Geld, Haugaard, jeder -Schilling soll dazu verwandt werden, um deine Pläne durch zuführen und das Andenken an dich soll noch lange, lange Jahre hier an der Küste bewahrt bleiben." Sic ging hinein, um sich nach dem Kinde umznsehen. Sic pflegte jetzt, wie der Vater es früher that, der Kleinen alles zu erzählen, was ihr auf dein Herzen lag. Das Kind aber schlief fest und ruhig. Da eilte ihr Gedanke zu dem einzigen Freund des Vaters, der sie völlig ver lassen hatte. Sie sah ihn nie mehr, und Sillo, deren kleiner Krauskopf sich früher so oft bei ihr sehen ließ, hatte sie auch vergessen. Nur der kleine Franz besuchte sie täglich, wie er früher zu thun pflegte. Er liebte Stllo und konnte die Gespielin nicht entbehren. Erst jetzt fiel eS ihr ein, daß das Kind auch verändert war. Es war sonst immer lustig und vergnügt gewesen. Jetzt saß der Knabe oft stundenlang neben der kleinen Wiege und schaute ernst und betrübt auf seine kleine Freundin. Was hatte nur seine Schatten auf dies Kinderglück geworfen? — Was war nur bei Steins vorgefallen? — Wenn sie nicht zu ihr kamen, so wollte sie zu ihnen gehen. „Man soll 200 Millionen Frank besitzen will, die Rechnung eines Berliner Wirts in Höhe von 60 Mk. und bat, den Wirt zu veranlassen, daß er sich mit der Zahlung gedulde. Ob man es mit einer Geisteskranken zu thun hat, konnte noch nicht festgestellt werden. Die erste deutsche Honig- und Wachs- Ausstellung findet in Hannover vom 1. bis 8. September statt. Ein ziemlich intensives Nordlicht ist am Freitag abend in Kiel beobachtet worden. Der zuerst gelblichwciße Bogen, der die Grundlage des Polarlichts bildete, war in leise aus- und abflutender Bewegung begriffen und zeigte daun an seiner Basts ein lebhaftes Rot, weiter auf wärts Helles Grün, während der obere Rand des jetzt fast schlangenförmig sich windenden Bogens ein lichtes Gelb auswics. Die Höhe des Bogens mochte zwischen 4 bis 6 Grad schwanken, während die aus allen seinen Teilen blitzartig aufschießen den lichten Strahlen sich nach dem Zenith zu richten schienen. Ost erschien, der Fiel. Ztg. zufolge, das Ganze wie eine scharf ausgezackte Krone, dann wieder wie irgend ein phantastisches himmlisches Ungeheuer, ein stachlicher Drache, an? dessen Rücken lichte Lanzen nach oben geschleudert wurden. Tas Gruben-ttnglück bei Dortmund auf der Zeche Kaiserstuhl der Gewerkschaft Vereinigte Westfalia ist das größte, das sich überhaupt im engern Bezirk der Stadt ereignet hat. Soweit es die Zahl der Toten anbelangt (51), stellt es sich wohl den großen Unglücksfällen im Gelsen kirchener Bezirk gleich. Bier Menschen vom Blitz erschlage« Am Nachmittag des letzvergangenen Donnerstag ging in Mittel- und Oberschlesien ein wahrhaft verherendes Gewitter mit Hagelschlag nieder, wodei durch Blitzschläge ein Gutsbesitzer bei Striegau, eine 24jährige Frauensperson bei Brieg, eine Frau mit ihrem Sohne bei Jmilin, Kreis Pleß, getötet wurden. Merkwürdige Folgen eines Blitz' schlages. Bei einem am Mittwoch abend über Freiberg hioziehcnden starken Gewitter war cw ganz eigentümlicher Blitzschlag zu beobachten- Der Blitz war an einer Pappel vor dem HE eines Tierarztes heruntergefahren und tief itz d>e Erde gedrungen. Hierbei hatte er die Gasleitung geschmolzen und das Gas entzündet, so daß aus dem in der Erde entstandenen Loch eine bell- brennende hohe Flamme emporschlug. Glück licherweise ist kein weiterer Schaden entstanden. Bon einem verheerenden Brande ist Rudolstadt am 19. d. abends hcimgewM worden. Nachdem dort bereits am vorigen Sonntag 30 Scheunen abgebrannt waren, Zer störte das Feuer am 19. d. wieder 22 Scheune" und 4 Wohnhäuser. Steckbrief. Der Staatsanwalt des Land gerichts in Karlsruhe erläßt einen Steckbm gegen zwei Männer von mittleren Jahren, M wohlgekleidct, von denen am 14. August in einew nahe dem Stadtteil Mühlburg gelegenen WäldO" der eine auf Veranlassung des andern eine ih^' begegnende Frau durch Abgabe eines Schuf f aus einem scharf geladenen Revolver zu töte» versuchte und zwar offenbar deshalb, weil die selbe ein auf ein anarchistisches UnterneM" abzielendes Gespräch der Männer belauscht HE Auf Ermittelung und Verhaftung der beide" Verdächtigen ist eine Belohnung von 500 ausgesetzt. z , Die bewaffnete Post. Kürzlich wnr» nach dem ,Els. Tagebl.' eine wunderbare M-' fngung des Postamts in Kolmar mitgcteilt - Mitbringen von Hunden in das Postgebau»' Das genannte Blatt brachte darauf Notiz: „Bezüglich der Bekanntmachung hiesigen Postamts über das Verbot, Hund" ! das Gebäude einzuführen, geht uns von w"v gebender Stelle die Mitteilung zu, daß di > vom 20. Juni datierte Bekanntmachung nicht Z , Veröffentlichung bestimmt war und thatsa«- auch nicht erlassen worden ist. Wie die - . teilung ergibt, beruht die Einsendung unsere Redaktion aus dem Versehen eines KE beamten." Der König der Wüste. Ju der Laude- ausstellung zu Innsbruck erregt ein 8 kein Gras auf dem Wege wachsen lassen, vom Herzen zum Herzen führt," sagte sie Z" selbst, zog ihren Mantel an und ging. ,,..5 Es war schon dunkel, als sie Sie kannte den Weg aber so genau, daß st' , z mit geschlossenen Augen finden konnte. Sie so schnell, als sei keine Zeit zu verlieren, > als sie an der Thür schellte, da hatte die einen so wunderlich hohlen Ton, daß ste' unheimlichen Eindruck aus sie mochte. , In früheren Zeiten war Sillo es fast selbst, die ihr freudestrahlend die Th", , und sie stürmisch begrüßte; ihr herzlich» pfang hatte Maries Herz oft erwärmt, ow' g sie selbst es so recht wußte; heute war langsame Hand des Mädchens, die den fortschob. .. Eine wundersame Furcht kam über I-e, unwillkürlich fragte sie: „Hier ist doch niemand krank?" . / „Nein, das nicht. Aber es ist hier -u v/ immer so, wie cs in den zwei, letzten gewesen ist," entgegnete das Mädchen. Marie schritt dem Wohnzimmer ZU, . die jungen Eheleute gemeinsam ihre / verbringen pflegten; drinnen wn es dun F kalt. Eine wunderbare Ungemütlichkeit k sie. Schnell eilte sie durch das grM in den Speisesaal. Dort saß Aillo w : den kleinen Knaben hatte sie aut dem S war in den Armen der Mutter Ihr Kopf lag rn den Lehnstuhl zu- und der schwere Atemzug verriet, oap cingeschlummert war. «bM ° Ein schwacher Scheu, vom Ofen er«
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