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Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften: Der Allgemeine Anzeiger er scheint "wöchentlich zwei Mal: Mittwoch nnd Sonnabend. Abonnkmentspreis inel.-des all wöchentlich beigcgebenen „Illu strierten UntersaltungSblattes" merteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ine aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunst. Expedition: Bretnig Nr. 13!». Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, Mankenthal unö Umgegenö. ' ^ukeratHten" wiH "oie MillwochMummer dis Dienstag vornüttag 0.11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bcS Frenag vormittag 0,11 Uhr einzusenden. ^^/i.> ^. ade^vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Reduktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Breinig. Nr. 74. Sonnabend, den 16. September 1893. 3. Jahrgang- der Grund, einem Knaben aber gelang es, sich Manöverfelde bei Gütterlitz. Ein Ulan — Großes Aufsehen erregt eine Ent- Textliches und Sächsisches Bretnig, den 16. September 1893. an dem umgeschlagenen Fahrzeug festzuklam- meru und sich so lange zu hallen, bis her beigeeilte Schiffer ihn aus dem kalten Bade herauszogen. — Das so oft in Blättern gerügte unvorsichtige Umgehen mit Schießwaffen hat deskollekte und ihr Schicksal". Es berührt schmerzlich, zu erfahren, wie schnöde man un ter jesuitischen Einflüssen im Zeitalter August des Starken die evangelische Kirche zu be- der Akten im Dresdner Hauptstaatsarchiv gelungen ist. Als nämlich im Jahre 1732 die Salzburger Emigranten durch das jetzige Königreich Sachsen zogen, wurde im ganzen Lande mit Erlaubnis der Staatsregierung eine Kollekte für dieselben gesammelt, welche allein in den Erblanden die große Summe von 28,336 Thalern einbrachte. Hierzu hatte z. B. Leipzig 3398, Zwickau 735, Plauen 626, Annaberg 981 und Oelsnitz wollte dasselbe auf Befragen seiner Dienst herrin vorzeigen, wobei sich der Schuß ent lud und ihm die halbe Hand samt 3 Fingern iwgriß. den besitzt diese Sekte ebenfalls ein eigenes Bethaus. — In große Lebensgefahr kamen am Dienstag die Insassen eines kleinen Bootes in der Nähe von Spaar bei Meißen dadurch, daß durch wahrscheinlich unvorsichtiges Hand ¬ ort undeutlich geschrieben war. Wie der ! Stempel „Roma" kundgiebt, hat der Brief ! haben das Fahrzeug umschlug uck> die drei Insassen mit dem nassen Element Bekannt- und Ortsrichters Tautenhahn daselbstj mit dem Knechte auf das Kartoffelfeld begeben, um zu wachen. Auf dem Felde erblickten sie drei Burschen, die Kartoffeln stahlen. Als Tautenhahn auf die Burschen zuging, schoß ihn einer mit einer Pistole in die Brust. Der bedauernswerte junge Mann ist schwer verletzt worden. Hoffentlich führt die sofort eingeleitete Untersuchung zur Entdeckung des Thäters. — Im Laufe des Monats Oktober treffen in Zittau 214 sächsische Volksschul lehrer ein, uni beim dortigen Infanterie-Regi ment eine 10wöchige Uebung abznleisten. — Ein Unfall, der leicht ein Menschen leben kosten konnte, ereignete sich auf den: bei Lengenfeld verhaftet und nachmals der j Staatsanwaltschaft zugesührt. Wie man! hört, soll bereits feststehen, daß der Verhaf tete Wechsel in Gesamthöhe von 11,000! Mark gefälscht und in Verkehr gebracht hat. — Eine lange Irrfahrt hat ein am 15. März d. I. in Leipzig aufgegebener Brief nach: Borna machen müssen, weil der Bestimmungs- Graben stürzte. Schnell zu Hilfe eilende Per sonen fanden den Reiter vollständig versunken und deni Ersticken nahe. Erst nach vieler Mühe gelang es, den bereits Bewußtlosen aus semer gefährlichen Lage zu befreien und > wieder vollständig ins Leben zurückzurufen. — Am vergangenen Montag Abend hat sich in dcm Adlerschen Teiche in Neuberg beft Bad Elster die 17jährige Tochter des Kut schers und Hausbesitzers Baier ertränkt. Das z Mädchen hatte wegen Unfolgsamkeit eine Rüge von den Eltern erhalten. Unmittelbar darauf hat sich das Mädchen ertränkt. . ! — Der deutsch-soziale Verein in Leipzig! hat in der Angelegenheit des Kaufmanns' Karl Paasch eine Eingabe an den deutschen Kaiser gerichtet, in welcher die Aufmerksam keit des Kaisers auf die Vorgänge der wie derholten Verhaftungen und Entlastungen des Genannten, sowie seine Unterbringung in eine Jrrenklinik erbeten wird. — Wegen bedeutender Wechselfälsch ungen wurde am Montag abends in Leipzig, ein 48jähriger Pferdehändler aus Waldkirchen : " Meißen für rohe Zerstörungssucht ist ganz am Platze. — In Griesbach bei Schneeberg hatte ) am Dienstag abends der in den zwan ziger Jahren stehende Sohn des Gutsbesitzers — In der beim Augustusbad gelegenen ftPauration zum Feldschlößchen bei Radeberg spielte am Sonntag nachmittag der 17jährige ^ohn der Besitzerin Witwe Furkert mit einer Ahnte und bedrohte im Scherze den mit seinem Vater anwesenden 4jährigen Knaben des Straßenwärters Angermann. Unglück- , - —v — «cher Weise war das Gewehr mit Schrot' 333 Thaler beigesteuert. Davon erhielten geladen und durch den losgehenden Schuß! die Salzburger keinen Heller! Bis heute hat man nicht gewußt, wohin das Geld ge- am 17. wmrz zunächst Italiens Hauptstadt' kommen ist. Der berüchtigte Gras Brühl erreicht. Ein in der afrikanischen Geographie hat es einfach verschwinden lasten! Wie das s bewanderter römischer Postmann stellte die möglich war, erzählt Pastor Blanckmeister! Aufschrift dahin richtig, daß er den Leitver- ausführlich in einem Schriftchen: „Eine Lan- merk „Congo" hinzufügte, mit besten Hilse -l- Brief nach Bomaim Congostaat gelangte. Da der Adressat dort natürlicher Weise auch! nicht zu ernntteln war, so sandte man den! Brief nach der Heimat zurück, wo jetzt als sein richtiger Bestimmungsort Borna bei Leipzig anerkannt wurde. Nun war aber ge rade der Adressat nicht zu Hause anwesend, sondern befand sich in Ober-Oesterreich m der Sommerfrische. Der Brief mußte also wieder fort über die Grenze bis in das kleine oberösterreichischo Gebirgsstädtchen, wo er endlich nach Monate langer Fahrt in die richtigen Hände gelangt ist. — In Leipzig hat sich ein Komitee ge bildet, welches eine öffentliche Versammlung in Sachen Paasch veranstalten wollte. Als Redner war der Reichstagsabgeordnete Ahl- in Freiberg am Dienstag wiederum zu, — — «. —.... einem bedauerlichen Unglücksfalle geführt.! wollte in schärfster Gangart einen breiten Ein 17jähriger Hausbursche im Bürgergarten, Graben übersetzen und kam hierbei mit sei ber ein geladenes Terzerol bei sich ftrug, > nem Pferde so unglücklich zu Falle, daß er ' ' " - ' kopfüber in den hoch mit Schlamm gefüllten Bretnig. Am 24. September hält hiesige Militärverein im Gasthof zum deutschen Hause sein Sommerfest in herkömm- ücher Weise ab. - " — — Am kommenden Montag veranstaltet schuft machen mußten. Zwei Herren fanden un Gasthof zur Klinke hier das hies. Musik chor ein Konzert, nach welchem, wie wir hören, Voll stattfindet. , — Zu den Festlichkeiten anläßlich des ^jährigen Mlitär-Jubiläums Sr. Majestät Königs soll nach Berliner und Wiener Meldungen auch die Teilnahme des deutschen Eisers, sowie des Kaisers Franz Josef zu "warten sein. In der Begleitung Kaiser ^lhelnrs werde sich zugleich, wie cS ferner /'ft, der jugendliche deutsche Kronprinz be- Men, um sich dem König Albert erstmalig der sächsischen Uniform vorzustellen. — Das in vor. Nr. bereits erwähnte neuer in Bautzen nahm einen sehr bedeuten den Umfang an. Das Restaurant „Jäger-, — Vor einigen Wochen verschwand der Hof", die sogenannte alte „Postschmiede", so- im 16. Lebensjahre stehende Sohn des wie Wei andere Wohnhäuser sind vollständig Adorfer Tuch-Agenten Eduard Seifert, wel- "ngeäschert. Um dem Feuer auf dem außer- cher in Markneukirchen in der Lehre stand, ordentlich feuergefährlichen Wendischen Graben Zur großen Freude erhielten kürzlich die be inhalt zu thun, hat man ein Wohnhaus > sorgten Eltern von ihrem Sohne aus der frechen müssen. Die Entstehungsursache Schweiz einen Brief, in welchem derselbe m bis jetzt unbekannt. Der Schaden ist be- > seine „Reise" nach Wien, Budapest, Linz, deutend. — Sonnabend nacht 3 Uhr ertön-! Brünn und der Schweiz schildert, gleichsam abermals die Sturmglocken und die aber auch seine Heimreise ankündigt. Das Aufregung der Bewohner der Stadt wurde! Lesen von Romanen scheint den jungen Mann Mß, als man erfuhr: die dicht bei der , zu dem Entschlusse, sich die Welt anzusehen, Estrigen Brandstelle befindliche Droguerie angeregt zu haben. Merkwürdig ist es, chaß °on Strauch und Kolbe sei in Brand ge- der junge Mann ohne Legitimationspapiere laten. Glücklicherweise war hier das Feuer und ohne Geldmittel eine derartige große M in den Geschäftsräumen und Nieder- Reise durchführen konnte. jagen ausgebrochen, sondern in den oberen — Großes Aufsehen erregt eine Ent- Tlockwerken des Wohnhauses. Der hierdurch hüllung, die dem aus Plauen i. B. stammen- lntstandene Schaden ist ebenfalls ganz beiden Pastor Blanckmeister ourch Auffinden deutend. Der Brand selbst wurde durch ' °as Eingreifen der alarmierten Feuerwehr gedämpft. wurde das Kind im Gesichte schwer verletzt; es mußte sofort behufs ärztlicher Behandlung Nach Dresden gebracht werden. Furkert wurde in Hast genommen. — In große Angst geriet vor einigen ^agen in Kalkreuth bei Großenhain ein dor- "ges Ehepaar. Dasselbe war in der Stadt gewesen, und als es nach Hause zurückkehrte, zweijährige Kind der Leute ves Diarien ore evuugree,u,e zu se ichwunden. Alles Suchen nach demselben handeln wagte und doch giebt es immer noch li/nächsten Morgen end- Leute, die „die unschuldigen Jesuiten" am in einem nahen liebsten wieder nach Sachsen zurückholten! welck-I ? lchlafend Kegen. Dem Kinde/ — Vorigen Freitag wurden vom Schöffen- nnn entfernt hatte und gericht zu Zöblitz zwei Burschen zu je acht ^ar' batte eingeschlafen! Wochen Gefängnis verurteilt, weil sie von Freien Erzgebirgsverein angebrachte Bänke — Ww ver^t-t^s n durch Einschueiden rc. beschädigt hatten. ^Haus in ür Ge^ Dieses energische Einschreiten gegen derartige sm Ä^ung von Gottesdiensten für eine Wende Ä ^Elich viele Anhänger sich v ende Sekte emgenchtet werden. In Dres- wardt in Aussicht genommen, welcher ver sprochen hatte, den Fall Pasch in rein sach licher Weise und ohne den Maßnahmen der Behörden zu nahe zu treten, in öffentlicher Versammlung zu behandeln. Die Erlaubnis wurde von der Leipziger Polizeibehörde ver weigert. Als Grund der Ablehnung wurde angegeben, daß die Persönlichkeit des Reichs tagsabgeordneten Ahlwardt nicht die Gewähr leiste, daß die Versammlung ohne erhebliche Störung verlaufen würde. Auch sei das Thema ein solches, daß das Maß der erlaub ten Kritik leicht überschritten werden könne. Das Verbot stützt sich, wie es heißt, aus die 5 und 12 des Vereinsgesetzes. — Von einem bedauernswerten Unglücks fall auf einer Rebhuhnjagd wird aus Leipzig berichtet. Der Kutscher Zimmermann hatte am Montag verschiedene Herren auf die Reb huhnjagd gefahren. Hinter Radefeld wurde er von einem der Schützen fo unglücklich an geschossen, daß an seinem Aufkommen ge zweifelt wird. Dem Bedauernswerten wurde das eine Auge vollständig ausgeschossen, das andere dagegen schwer verletzt. Außerdem drangen ihm eine Anzahl Schrotkörner in den Hals. Wie weit den Schützen die Schuld trifft, wird die Untersuchung ergeben. Kirchennachrichten vou Hauswalde. Getauft: Friedrich Richard, des Fär bers F. H. Schöne in Hauswalde S. — Paul Georg, unehel. S. in Bretnig. Getraut: Georg Max Keppler, Fabrik arbeiter in Wallroda, und Meta Cordula Oswald in Bretnig. Beerdigt: Marie Johanna Beeg, T. des Gastwirts A. Beeg in Bretnig, 4 M. 24 T. alt. 16. Sonntag nach Trin. keine Kommu nion. Die Predigt hält Herr Kandidat Schütze aus Großröhrsdorf. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wur den eingetragen: Fritz August, S. des Wirt- schaftsbesitzerü Friedrich Alwin Kunath. — Lina Johanna, T. des Gutsbesitzers Ernst Ferdinand Tübel. — Erwin Wilhelm und ein totgeborner Knabe, Zwillingsgeburt des Maurers Wilhelm August Roch. — Robert Georg, S. des Bierausgebers Ernst Robert Böhme in Dresden. — Totgeborner S. des Fabrikarbeiters Gotthold August Oswald. — Außerdem ein außereheliches Mädchen. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Anton Gustav Adolf Keinert, Glasmacher in Radeberg, mit Alma Lina Schöne. Heirats-Register. Die Ehe schlossen: Karl Adolf Julius Berndt, Fabrikarbeiter, mit Hulda Adeline verw. Schöne geb. Wer ner. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Christiane Pauline Seidel geb. Geneuß, Witwe des Restaurateurs Ernst Friedrich Seidel, 61 I. 3 Ai. 8 T. alt. — Salome Emilie Söhnel geb. Schöne, Ehefrau des Schneidermeisters Carl Florenz Söhnel, 54 I. 11 M. 26 T. alt. — Johanna Gert rud, T. des Kaufmanns Emil Arthur Schurig, 5 Pi. 15 T. alt. — Helene Gertrud, T. des Fabrikarbeiters Ernst Emil Berge, 18 T. alt. — Martin Alwin, S. des Gutsbe sitzers Alwin Emil Schöne, 4 M. 24 T. alt. — Gottlieb Samuel Brückner, Auszüg ler und Bandweber, Ehemann, 71 I. 10 M. 3 T. alt.