Volltext Seite (XML)
Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" oierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freierZusendung durch Boten ine >. aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Pott 1Mk. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften: Bretnig» Kauswalöe, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Expedition: Bretnig Nr. 13k. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/»11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1,11 Uhr einzusenden. Jnserate.welch^ in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an. gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Nr. 7^. Redaktion, Druck und Verlag von N. 8rhurig, Bretnig.- Mittwoch, den 6. September 1893. 3. Jahrgang. — Hinsichtlich der schnellen und gründ- nicht erbracht ist, unter den Begriff der ab- ! währt sich am besten Holzasche, mit welcher sichtlichen Täuschung und sind- deshalb straf- ! inan Brenner und Glasbecken von innen und nur 79 Millionen zurückerlangt wurden. Seife, da dieses Verfahren nicht nur viel — Eine Anregung, die viel Züstimm- ? sknd immer bedenklich und sollten nur mit So hatte ein Dresdner Kaufmann sich vor einigen Großenhain begünstigt. Demselben gelang fanterie-Regiment zu Leipzig, ist am 27. v außerdem sür den Staat, indem er ihm Krie ger erzieht! Der junge, unverheiratete Arbei ter, der in der Woche 25—30 Mark ver dient, bringt die Steuer spielend auf, die dem Familienvater unter .feinen Arbeitsge noffen viel Sorge und Mühe macht. Tagen durch unvorsichtiges Beschneiden der Hühneraugen an den Füßen eine Verletzung zugezogen. Dieselbe ist so bösartig gewor den, daß das Bein abgenommen werden mußte. — Se. kgl. Hoheit Prmz Max von Sachsen hat laut einer im Stuttgarter „Volksblatt" vorliegenden Meloung am ver gangenen Montag durch den Bischof von Leorod zu Eichstätt die Tonsur erhalten. — In Forst ist ein Fabrikbesitzer bestraft worden, weil eine Arbeiterin gegen seinen ausdrücklichen Willen länger als die gesetz liche Arbeitszeit zuläßt, gearbeitet hat. Es wurde auf 20 Mark Geldstrafe erkannt. — Von einem Liebesdrama wird aus unglücklichen Schützen vor den gewaltigen Fäusten des Schlächtergesellen retten. — Der Direktor der kö^igl. Industrie schule in Plauen i. V., Professor Hofmann, hatie bekanntlich im Auftrage der kgl. sächs. Regierung die Weltausstellung in Chicago besucht, um über die Textilindustrie Bericht zu erstatten. Der umfangreiche Bericht ist jetzt an die Regierung abgesandt worden; er enthält sehr viel Bemerkenswertes über die Entwickelung der amerikanischen Textil-Jn- dustrie und bestätigt den großen Erfolg, den die gesamte sächsische Textil-Jndustrie auf der Chicagoer Weltausstellung errungen hat und den gewisse Zeitungen im Auslande neuerdings zu schmälern suchen. — Am Donnerstag vormittags wurde der 26jährige, aus "Norden geb. General agent einer Leipziger Affekurranz-Gesellschaft von der Kriminalpolizei verhaftet und nach mals der kgl, Staatsanwaltschaft zugeiührt. Es hatte sich am Mittwoch adends, als ein Revisionsbeamter der Gesellschaft aus Berlin erschien und eine Kassenrevision vornahm, hevausgestelll, daß ein Betrag von über 8000 Mark fehlte. — Im verflossenen Monate wurden von dem Magdeburger Bahnhofe in Leipzig Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 6. September 1893. Brestuig. Sparkassenbericht auf Aug. In 76 Posten wurden 6366 Mk. 22 Pf. eingezahlt, dagegen in 21 Posten 1633 E 45 Pf. zurückgezahlt, 12 neue Bücher ausgestellt und 2 kassiert. telstande am schwierigsten wird. In den un teren Klaffen ist der Betrag so gering, daß er nicht wesentlich empfunden wird; in den höheren ist er nicht drückend, weil er nicht von der zum Unterhalte und Verbrauche be stimmten Summe, sondern von dem Ueber- schusse genommen werden kann. Die Pro- geffion setzt in unserer Skala zu zeitig und zu scharf ein und hört zu früh auf. Es liegt uns ferne, eine Besteuerung der hohen und höchsten Einkommen vorzuschlagen, die einer teilweisen Expropriation gleichkäme. Mil solchen Mitteln lassen mir die Dema gogie arbeiten; aber eine höhere Besteuer ung, ein Weitergchen der Progression halten wir für notwendig und für recht wohl mög lich, besonders da unter den dadurch am schärfsten Höchstbesteuerten ziemlich viel ju ristische Personen sind. Wir glauben kaum, daß eine Abänderung der Skala in dieser Richtung auf besonderen Widerstand stoßen würde. Auch eine größere Jndividunalisier- ung der Einkommensteuer wird verlangt, d. h. es sollen die besonderen Verhältnisse des Einzelnen mehr berücksichtigt werden. Ein Junggesell, der für keinen Menschen zu sor gen hat, kann mit 4000 Mark Jahreseinahme recht gut auskommen und empfindet die Ein kommensteuer nicht im Mindestens drückend. Wie viel schwerer drückt sie den Familien vater, der vielleicht 6 Kinder hat, von denen ein Sohn studiert, der andere sein Jahr ab dient rc. Wie viel mehr leistet der Letztere den.Parteien zu Tätlichkeiten überzugehen im Begriffe waren. Unter heftigem und er regtem Streiten verschiedener Gruppen leerte sich der Saal langsam. — Auch ein Oschatzer, der bisherige Zahlmeister-Asprrant Winkler beim 134. Jn- trug zu betrachten. All die schwindelhaften Anpreisungen: „Ausverkauf wegen Geschäfts aufgabe", oder „wegen Ladenünderung", „wegen Abreise", „zum Selbstkostenpreise", „zu herabgesetzten Schleuderpreisen" und wie diese zum Gimpelfang gebräuchlichen Aus- Millionen Mark. An der Zunahme sind die! zur Folge Hal. Die alkalischen Substanzen Sparkassen in der Kreishauptmannschaft' lösen nämlich Verkittung, welche Brenner und Bautzen nur mit einem ganz geringen Be- i Becken verbindet, auf. trage beteiligt, während auf die Kreishaupt- — Für Fuhrwerksbesitzer, Geschirrfüh- mannschaft Leipzig 1 Million, auf die Kreis-! rer und Radfahrer ist die am 18. v. M. er- hauptmannschast Dresden zwei Millionen, schienens Ministerial-Verordnung von Bedeul- auf die Kreishauptmannschaft Zwickau aber! ung, nach, welcher im Interesse der Sicherheit dert. — Fräulein Paula Mark hat bei ihrem Abschiede von Leipzig von den ständigen ung finden wird, bringt das Organ des kon-, größter Vorsicht ausgrführt werden, servativen Landesvereins für Sachsen, das „Vaterland", indem es eine Abänderung un seres Einkommensteuer-Gesetzes verlangt. Es sagt: Uns scheint eine Entlastung oer mitt leren Klaffen und eine stärkere Belastung der höheren und höchsten dringend nötig. Das weiß Jeder, der im Leben steht, daß das Aufbringen der direkten Steuern dem Mit- Ranimenau. Da unser Herr Kan- Riedel, der so viele Jahre in unserer ^meinde seines Amtes treu gewaltet hat, > bar. ; außen mit reinem Papier abreibt. Das 'in! dem 1. Januar nächsten Jahres in den! — 87 Millionen ersparter Gelder sind-Becken wird spiegelklar unv darf nur noch ^hlve.dienten Ruhestand tritt, so machte sich nach amtlichen Veröffentlichungen in den mit einem trockenen Tuche nachgewischt wer- U Unseren Ort die Wahl eines neuen Kirch- ersten 7 Monaten dieses Jahres, also bis! den. Die „Jllustr. Zeitschr. für Blechind." 'MlehrerS nötig. Dieselbe fand am Mon- zum 31. Juli, bei den sächsischen Sparkassen verwirft mit Recht das bisher übliche Rei- I unter dem Vorsitze des Herrn Bezirks- eingezahlt worden, während in derselben Zeit nigen der Petroleumlampen mit Soda und ^Inspektors Schulrat Rabitz aus Bautzen nur 79 Millionen zurückerlangt wurden. Seife, da dieses Verfahren nicht nur viel Nach vorausgegangener Schul- und Die Zunahme der sächsischen Ersparnisse be-! umständlicher ist, sondern mit der Zeit auch ^kchenprobe wurden von den drei von der ziffert sich also in diesem Zeiträume auf 8 oft die Trennung-des Brenners vom, Becken Schulbehörde zur Probe vorgeschlage- Bewerbern Herr Bruno Hentschke, bis- U Lehrer in Oberputzkau, vom hiesigen Schulvorstande gewühlt. Möge sein Wirken M und unserer Gemeinde zum Liegen ge reicht ! hängeschiltzer alle heißen, fallen, wenn der - . , , . , „ Zweck nur der ist, das Publikum irre zu lichen Reinigung der nun wieder zur vollen führen, und die Wahrheit der Anpreisung j Geltung kommenden Petroleumlampen be- Bischofswerda. Wenn auch am ^"labend abend Jupiter Pluvius seine schleusen in ausgiebigster Weise geöffnet und suchen auswärtigen Bruderverein das Er- ^inen zur Sedanfeier des hiesigen Rcsorm- breins unmöglich gemacht hatte, so kann der b>Uch immer noch als ein leidlicher bezeich- werden. Nachdem oer Vorsitzende des Öligen Neformvereins die Anwesenden be- und ein Hoch auf Kaiser Wilhelm und /U Albert ausgebracht hatte, ergriff Reichstagsabgeordnete Gräfe das Wort, zunächst den Festredner Hugo Welker aus Führer der deutschen Reformpartei in > ^ltemberg, vorzustellen. Alsdann tadelte ^elbe das jetzige Vorgehen der konservativen , "Sgruppe in Bischofswerda gegen die Re- Fnpartei. Er erklärte, in diesen Tagen ^ öffentliche Versammlung hierselbst einzu- ifin, um den Gegnern nach vorheriger . Pudung darin Gelegenheit zu geben, sich hMig auszusprechen. Herr Hugo Welker d . hierauf leine Festrede, wobei er z»vör- des ruhmreichen Krieges 1870/71 ge- „üb die um das Zustandekommen des pichen Reichs erworbenen Verdienste des ^siten Bismarck gebührend hervorhob. richtete dann die Mahnung an jeden putschen, seili Vaterland hoch in Ehren zu '^it der Lehrweise in der Schule in .Ag auf die Geschichte war Redner sehr Zufrieden, denn zumeist würden die Kinder dm Römern, Griechen rc. genügend un- ^'Htet, während man die deutsche Geschichte wenig berühre. Ferner sei es Haupt« ^öe eines jeden Deutschen, den Bauern- zu heben, denn 'hatze der Bauer Geld, b jeder Andere auch uicht schlecht bestellt. H^Bortrag dauerte über 1'/./Stunden und öfters durch große Beifallsbezeugungen V^öhen. Nachdem noch mehrere patriot- ih Lieder und Se. Maj. der König Albert sUigter Heerführer gefeiert worden war, die Versammlung auf. Zu bemer- daß der Redakteur Dr. Liman, ^scheinen zu der Versammlung mit ^eit worden war, infolge einer an- ^Nte Versammlung nicht zugegen sein Umbach Entscheid des Reichsgerichts ist dlle, schwindelhafte Reklame als Be ¬ es, auf dem Jagdterrain eines ihm befreun deten praußischen Gutsbesitzers mit einem Schuß drei starke Rebhühner zu erlegen. Genannter Herr, dessen Jagderfolge durchaus nicht des ausschmückenden „Jägerlateins" be- dürfen, hatte übrigens erst vor einiger Zeit! M. von Berlin aus zur deutschen Schutz- das Glück, eine Doublette zu machen, d. h. truppe nach Ostafrika abgereist. Von Ne- mit zwei hinter einander abgegebenen Schüssen! apel aus geht die Reise per Schiff. Das zwei Rehböcke zu erlegen. Weit weniger iZiel der Fahrt ist Dar-es-Salaam. Der Glück hatte am selben Tage ein anderer Kontrakt lautet auf 2Hz Jahre. Jagdgast, der einem stattlichen Ochsen, den ein Schlächtergeselle auf der Straße vor sich hertrieb, eine volle Ladung Schrotkörner auft Fell brannte. Nur eilige Flucht konnte den! 5 Millionen Zuwachs entfielen. Es ist un-! des Eisenbahnbetriebes die Benutzung rot lengbar ein günstiges Zeichen, daß gerade oder grün geblendeter Laterneu an Fahr dieser gewerbfleißige, das Erzgebirge unv rädern und anderen Fahrzeugen auf öffent- aus 3561'Auswanderer, meistens Oesterrei- Voigtland mit den gewerblichen Mittelpunkten lichen Wegen untersagt ist. Zuwiderhandlun- ch^ und Ruffen, nach Amerika über Bremen, Chemnitz, Zwickau und Plauen umfassende! gen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. over Antwerpen, Rotterdam und Hamburg beför- Bezirk das größte Anwachsen der Spargelder mit Haft.Lis zu.14 Tagen bestraft. zeigt. « — Selbstoperationen von Hühneraugen Theater-Besuchern ein Brjllant-Geschmeide als Geschenk erhalten, das einen Wert von 6000 Mark hat und sowohl als Diadem wie als Halskette getragen werden kann. — Auf Grund einer unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführten Hauptoerhand lung verurteilte vergangene Woche die Ferien strafkammer des Leipziger Landgerichts den vormaligen Pfarrer Johann Friedrich Meißner zu Bucha bei Dahlen, der des Sitt lichkeitsverbrechens nach § 176,3, ß 174 und des Sittlichkeitsvergehens nach ß 183 des Reichsstrafgesetzbuchs, sowie der Unterschlag ung augeklagt war, zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust. — Die unabhängigen Sozialisten, Anar chisten unv Sozialdemokraten in Leipzig" hiel- Riesa berichtet, woselbst am vergangenen ten am Freitag eine öffentttche Versammlung Freitag em Oekonomie-Handwerker der üor-! ab, m welcher über den Züricher internationa- tigen Artillerie-Garnison zuerst seine Geliebte len Kongreß berichtet wurde. Buchdrucker und dann sicb selbst erschoß. Unglückliche Werner aus Berlin hatte das Referat. Die Verhältnisse werden als Motiv bezeichnet. Versammlung nahm einen stürmischen tumul- ... . . .... Juarischen Verlauf und mußte schließlich vom Bon lettenem ^agdgmck war vor Porst^nden geschloffen werden, da die streiten- eungen Tagen ein als gewaltiger Nimrod I -- bekannter Herr aus der Umgebung von