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Allgemeiner Anzeiger. Der Allgemeine Anzeiger er- icheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, sibonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebcnen „Jllu- n.ierten Unterhaltungsblattes" wrteljährlich ab Schalter 1 Mk. b'i freier Zusendung durch Boten L aus 1 Mk. 20 Pf., durch . :e Post IM. exkl. Bestellgeld. Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, AvanKenthal unö Umgegenö. Expedition: Bretnig Nr. 1 3 s. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerre« A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */, 11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Deduktion, Druck unö Verlag von N. Schurig, Dretnig. i 67. Mittwoch, den 23. August 1893. 3. Jahrgang. M Großröhrsdorf ist der Sohn des Glltsb erheb!Ri lief w dersdorf. Bei dem am Der Besitzer, Mmhn!. in Asche gelegt- Der Kalamitose lieren, den alten Mann in den Tod getrie- — Bezüglich der Feier des Sedantages Jahren zu feiern. Da die Anteilnahme an in welcher um — Ein in Glauchau festgenommener in Werdau hat der Rat beschlossen, den Sedan-Kommers in diesem und nächstem Jahre ausfallen zu lassen, den Tag überhaupt nur noch m Zwischenräumen von 5 zu 5 bv. ei» > ^HliuploM UN» z,! : . . d'e oe-.n... ^ter . gelungen ist, diese Spitzmaurer, > ach aucb Italiener befinden, mit - nsation zu ziehen. Die Folge w -wgen, daß ein großer Teil die- nachgelaffen, der Tag auch ferner durch Kon zert auf dem Marktplatze, Glockengeläute, und Schulfeier festlich begangen wird, so hefihuv Houseschi' tolete erlangen. Eine jetzt abgehaltene Versamm lung der Steinmetzen erklärte sich mit den Streikenden solidarisch und will dieselben mit 15 Mark pro Woche unterstützen. Weiter ist auch auf dem Spitzbarthschen Werkplatz wegen Lohndifferenzen ein Streik ausgebrochen, an dem ca. 45 Mann Teil nahmen. Auch mit diesem Streik erklärte sich die Versamm lung einverstanden und sicherte Unterstützung zu. Es ist nun zu erwarten, daß die Gesamt heit der Dresdner Meister mit einem Gene ralstreik antworten wird, um ihre bedrohten Kollegen zu unterstützen. Es würden dadurch etwa 1000 Steinmetzen arbeitslos werden. Mühlsdorf. Am Sonntag Abend kurz vor 11 Uhr wurde unser Ort von einem heftigen Gewitter heimgesucht. Dasselbe ent wickelte sich, vom Porsberge her kommend, mit rasender Geschwindigkeit und bald folgte ein Schlag dem andern. Ein Blitzstrahl fuhr dabei in das dem Wirtschaftsbesitzer Ufer von hier gehörige Wohnhaus und setzte dasselbe in Brand. Wiewohl bald Hilfe zur Stelle war, so vermochte man doch nicht, des Feuers Herr zu werden, so daß sogar das anstoßende Nebengebäude, sowie die mit Ernte vorräten wohlgefüllte Scheune bis auf die Umfassungsmauern vollständig vernichtet wurden. Das Vieh wurde gerettet, bis auf eine Kuh, die vom Blitz erschlagen wurde. Sehr bald wäre auch ein Menschenleben zu beklagen gewesen. Die im Nachbarhause wohnende Familie H. befand sich in Liebethal zum Erntefeste und hatte ihr 3jähriges Mäd chen allein zurückgelassen und cingeschlossen. Nur dadurch, daß man die Thür zur Kam-, rs Gäbler im Niederdorf insofern ü Schaden gekommen, als ihm die rr Sense, über welche er gestolpert, 'n Arm gedrungen ist. 8 Junge hatte. Die Arbeiter haben sämt liches Getier nach Schellenberg abgeliefert. — Eine treffende Illustration zu dem Dichterwort „Weiber werden zu Hyänen" Textliches und Sächsisches Bretnig, den 23. August 1893. i. ü t n i g. Bei dem am Sonntag nachts is lM über unseren Ort aufgetretenen Ge- nitn nhr der Blitz in den Pferdestall des Hrn: .. »st Gebler, erschlug ein CM wein und bn.:u>. zwei Pferde. — In Hauswalde uw!:..:.- der Blitz während des Gewitters " L -mag nachts den Dachfirsten sowie die ' dem Pferdehändler August Nitsche ' ' i > Hauses. Weiteren Schaden richtete ' glücklicher Weise nicht an. - ' tn i g. Wie gefährlich das Rauchen ladfahrer bei allzu schnellem Fahren die nicht nach dem Tarif der i gezahlt zu werden brauchen. Dies Letzteren böses Blut ge- ' haben nicht eher geruht, als ' letzt zum Streik verschritten ist, sil nach dem Steinmetz-Tarif zu dl . - nmst oersichert haben. . - C e Ermittelungen nach den Mann- ^'Pleo der Landwehr 2. Aufgebots finden e u e r s o v r s. -ver oem am mer, in welcher das Mädchen schlief, ein- üttags über unsern Ort entladenen schlug, war es möglich, das Kind vom sich- ewitter äscherte ein Blitzstrahl das eren Tode zu erretten. Der regen Thätigkeit Wohnhaus vollständig ein und der erschienenen Spritzen und der zur Zeit — Seit der Eröffnung der Blasewitz- i Loschwitzer Brücke haben die Pachter der dor- i tigen Fähre ihre Fahrpreise herabgesetzt und : in Einklang mit den Preisen des Brücken- > zolles gebracht. Erwachsene zahlen demnach , gleichwie beim Paffieren der Brücke drei i Pfennige. — Am Sonntag nachts entstand auf l Fischhäuser Revier bei Dresden wieder ein Waldbrand, durch welchen gegen 15 Ar zehn jährigen Kiefernbestandes vernichtet wurden. — Der Pirnaer Polizei stellte sich am Sonntag freiwillig ein Glasmacherlehrling aus Senftenberg unter dem Anführen, daß er vor einigen Tagen aus Furcht vor Strafe wegen eines begangenen Bahnfrevels von zu Hause heimlich entwichen sei. Er habe in Gemeinschaft mit anderen jungen Burschen, „um zu sehen, wie ein Zug entgleise", Ziegelsteine und Eisenstücken auf die Schienen gelegt, der Frevel sei jedoch noch rechtzeitig entdeckt worden, worauf er die Flucht ergriffen habe. Der junge Mensch wurde einstweilen in Haft genommen. — Am Montag früh ist dem Lieute nant von Könneritz im Karabinier-Regiment aus seinem Stalle in Borna ein Reitpferds eine schwarzbraune Stme mit Schnippe und Stern und schwachem kurzem Schweif, im Werthe von 2000 uuark gestohlen worden. Auf dem Pferde hat eine rotkarrierte Som merdecke gelegen, außerdem hat dasselbe rot gestreiften Obergurt und.rotgestreifte, mit Rehfell gefütterte Halfter getragen. Bezüg lich des Diebes verlautet noch nichts, doch besteht die Vermutung, daß er die Richtung nach Leipzig eingeschlagen hat. — Das fallierte Bankgeschäft Lingke in Altenburg hat ein Opfer gefordert. Gutsbe sitzer Scheibe son. in Raupenhain bei Borna hat sich am Donnerstag durch Erhängen das Leben genommen. Sch. hatte einen beträcht lichen Teil seines Vermögens bei der genann ten Bank deponiert; es wird angenommen, daß die Wahnvorstellung, sein Geld zu ver- i wieder statt. Da sie nicht zur v .unmlung zu erscheinen brauchen, äia.. sie vielfach, auch der Verpflichtung s'MoXn u sein, der zuständigen Stelle ' . amt, Meldeamt, Bezirksfeldwebel) .twaigen Wohnungswechsel Meld- i en. Diese Ansicht ist jedoch falsch, . :e Verpflichtung besteht vielmehr essen ist es nicht erforderlch, daß i " /"in, beweist genügend folgender Vor- '' Radfahrerklub zu Großröhrsdorf " - " - ü am Sonntag eine Partie nach In der Nähe des Ortes Putzkau ' M Beteiligte aus dem Jaquett des o. Rauch hervordringen und unmittel- ' Ulf auch Helles Feuer. Hierbei war 1 ^s Jaquetts stark beschädigt worden; glücklich.-, weise hat N. keine Brandwunden erl' isi.m. Nach sofort vorgenommener Unter- mämaa uellte es sich nun heraus, daß bum'.',! i-iner Zigarre auf das betreffende Kl Mm -Mück gefallen waren und so, geschürt durch - 'i heftigen Luftzug, den Brand ver- Arsachr n uten. ! persönlich erstattet wird. Es ! sie aus schriftlichem Wege oder wurde am Sonnabend aut der" Hirschstraße glück geschah, in der schrägüberliegenden Fa- foldschen Schankwirtschaft befand, hat, wie, , . verlautet, nicht versichert und erwächst ihm ben hat. durch dieses Unglück ein bedeutender Schaden. — Von mehreren Bahnstreckenarbeitern wurden bei Hennersdorf zwei große Kreuz ottern gefangen. Nach Tötung und Oeff- nung dieser Reptile fanden die Leute im Leibe des einen Exemplars 13 ziemlich aus- gebildete Junge, während das andere Tier! diesen Kommersen in den letzten Jahren dort schloß sich das Stadtverordneten-Kollegmm , in seiner letzten Sitzung dem Ratsbeschlusse !> u. Person an zuständiger Stelle er- in Meißen geliefert. Zwei Frauen waren > einstimmig an. In Großenhain soll das daselbst in Streit geraten und fuhren sich, da Sedanfest ebenfalls nur aller 5 Jahre abge- Dresden scheint ein allgemeiner das Wortgefecht zu keinem befriedigenden halten werden. Steinmetzen und Steinarbeiter Ergebnis führte, schließlich thatsächlich in die — Die Reblaus-Kommission unter Leit- m . Die erste Ursache dazu war Haare. Von Augenzeugen wird berichtet,' ung des Garteninspektors Lämmerhirt ent- . ie Steinarbeiten an der neuen daß dabei ganze Büschel der schönen Haup- deckt in der Lößnitz fast täglich neueReblaus- , oer Steinmetzmeister Flügel nicht! teszier gewaltsam ihrer Bestimmung entzogen Herde und der infizierte Bezirk gewinnt immer C- m :chen, sondern durch Spitzmau-! worden sind. größere Ausdehnung und immer mehr Berge — Zwei einwandernde Bettler, von fallen der Vernichtung anheim. Die Besitzer denen der eine einarmig zu sem schien, ge- der guten Weinberge wollen deshalb demnächst rieten vor kurzem am Elbdamm in Meißen in einer gemeinsamen Sitzung eine Eingabe in einen Wortwechsel, welcher schließlich in an den Landtag beschließen, in welcher um Thätlichkeiten überging. Zum Erstaunen der Aufhebung des Landesgesetzes, welches das Vorübergehenden kam bei dieser Gelegenheit jetzige Vorgehen und Vernichtungsverfahren bei dem „Einarmigen" plötzlich eine zweite vorschreibt, gebeten wird. Hand zum Vorschein, mit deren Unterstützung — Ein in Glauchau festgenommener es dem Simulanten gelang, seinen Gegner ' Schmied Gränitz schlug :n der Gefangenenzelle in die Flucht zu schlagen. Alles kurz und klein. Als daraufhin zwei Wohnhaus vollständig ein und i. > eine Kuh. Der Kalamitose hat herrschenden Windstille war es allein zudan- -- Zu gleicher Zeit wurde durch ken, daß nicht noch andere Nachbarhäuser eüür'Men Entladungen das dem Guts- vom Feuer erfaßt wurden. Der Besitzer, PWxr M >ger in N i e d e r st e i n a gehörige > der sich mit seiner Frau, während das Un- Schutzmänner in die Zelle traten, um den Wütenden in eine andere zu überführen, schlug derselbe den einen mit dem schweren Wasserkrug derartig auf den Kopf, daß der Beamte sofort blutüberströmt seinem Kollegen in die Arme taumelte. Erst mit Hilfe eines dritten Schutzmannes gelang es, den Unhold in einer anderen Zelle unterzubringen und seiner Radaulust die gehörten Schranken zu setzen. — Ein erschütterndes Ereignis hat sich am Donnerstag nachts auf der Magazingaffe in Annaberg zugetragen. Eine daselbst wohn hafte 80 Jahre alte Witwe stürzte sich aus ihrer im zweiten Stockwerk belegenen Wohn ung auf die Straße herab und wurde unter dem Anzeichen einer schweren Gehirnerschütter ung bewußtlos aufgehoben. Eine Stunde später ist die Unglückliche durch den Tod er löst worden. — In Bezug auf den Doppelmord, wel chen der jüngst in der „Gambrinus"-Brauerei zu Charlottenburg verhaftete frühere Kauf mann und Strumpfwirker Gustav Seidel aus Limbach begangen haben soll, liegen jetzt nähere Angaben vor. Seidel soll die Raub morde im April dieses Jahres in Gemein schaft eines aus Lebbin gebürtigen Schlossers Pieritz, und zwar zu Rothenburg an einem Tischler Voigt und zu Stade an einem aus der Schweiz stammenden Tischler Dörr ver übt haben. Die Ermordeten, welche sich auf der Wanderschaft befanden, wurden, nachdem sie von den Mördern beraubt worden, an einen Baum geknüpft, um den Anschein zu erwecken, als hätten sie sich selbst erhängt. Vor längerer Zeit wurde, wie vor einigen Tagen berichtet, Pieritz von einem Gendar men in einer hannöverschen Verpflegungsstation ausfindig gemacht, worauf er dann die Morde mit allen Einzelheiten eingestano und seinen Complizen namhaft machte. Seidel wußte bei feiner Festnahme nichts davon, daß Pieritz bereits verhaftet war und eingestan den hatte, und leugnete daher die ihm zur Last gelegten Verbrechen; auch jetzt noch soll er denn Leugnen beharren. — Auf einer Tour durch den Rheingau wurde vor einigen Jahren einem Radfahrer fein Dreirad gestohlen, ohne daß er von dem Diebe eine Spur hätte entdecken können. Jetzt nahm der Bestohlene in Leipzig an dem Radfahrer-Kongreß Teil. Vor einem Restau rant sah derselbe ein Dreirad stehen, welches er zu seiner freudigen Ueberraschung als das ihm gestohlene erkannte. Er wartete auf den derzeitigen Eigentümer und dieser gab auch schließlich zu, daß er selbst seiner Zeit das Rad gestohlen habe. Der Dieb, ein Kellner, kam in Haft. Kirchennachrichten von Hauswalde. Getauft: Martha Frida, des Domini- alhsl. und Maurers E. B. Zschiedrich in Hauswalde T. — Hulda Rosa, des Druckers M. B. Gebler in Bretnig T. — Bertha Marie Helene, des Fabrikarb. G. A. Koch in Bretnig T. Beerdigt: Robert Martin, des' Kut schers H. E. Nitzsche in Bretnrg S., 2 I. 24 T. alt. — Frau Karoline Friederns verw. Oswald geb. Steglich in Hauswalde, 82 I. 11 M. 21 T. alt. 13. Sonntag n. Trin. Erntedantfest.