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meiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, ManKenthal unü Umgegend Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig Mittwoch, den 9. August 1893 3. Jahrgang 21jährigen Schlosser Otto Pyntz aus Leppin prägt, daß dieselben der Brauerei zugehören. — Im Königreich Sachsen kamen im! Eine Uebertretung dieser Kundgebung ist eine — Der in Reichenbach i. V. bestehende ärztliche Verein hat mit Freitag die Verbind- Ursachen der übrigen Selbstmorde sind die, kühl geworden zu sein, wie folgender Vorfall an- und verkauften, wurden jetzt in Leipzig — Bei den bevorstehenden militärischen schwärmte und bedenkliche Neigung zeigte, liefert ein furchtbares Zeugnis, mit welcher ,. ^umerreguneul 2. Mai I893 . — Anläßlich der jetzt erfolgten Entlass- — Das Landgericht Bautzen verurteilte ^8 der zur Uebung eingezogen gewesenen den 73 Jahre alten Privatier Julius Georg O^wehrmänner erinnern mir iviederholt Arnold aus Löbau wegen schwerer Sittlich en, daß der Anspruch auf Familien-Unter- keitsverbrechen, deren er sich Kindern gegen- »fng binnen vier Wochen nach Beendig- über schuldig gemacht hatte, zu vier Jahren Uebung bei der Gemeindebehörde Zuchthaus. Wohnortes anzumelden ist, andernfalls — Von Interesse für Händler und über schuldig gemacht hatte, zu vier Jahren im ganzen deutschen Reiche niedergegangen sollte. Aus dem Innern der Strohfeime sind, dürften übrigens manches wieder gut, wickelte sich nämlich plötzlich eine menschliche Verletzung des Markenschutzes. Die Frau machte sich einer solchen dadurch schuldig, daß, 9. April 1722 zur Aufsuchung und Vertreib ung der umherziehenden Zigeunerhorden Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Häuser abgegeben werden. Zum Angriff und zur Verfolgung der Zigeunerhoroen wurde die Bevölkerung durch Sturmläuten zusam mengerufen. mo nniernutzungsoeirage von! daß die Flaschen durch besondere Marke ge- ' Amtshauptmannschaft festgesetzt und! schützt, lediglich Eigentum der betreffenden Lertliches und Sächsisches. Bretnig, den 9. August 1893. Expedition: Bretnig Nr. 13 si Inserate bitten wir für oie Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '„11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag '/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche w ven oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gemachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Geldstrafe von 150 Mark verurteilt, auch! aus Petersburg telegraphisch die lakonische die öffentliche Bekanntmachung des Urteils Anweisung: „Nichts ausführen!" Rußland i I ! r Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten in- aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. lvnsiazarct Dresden am 24. August 1891 ^kommen. Der Verstorbene war der Ge- Schmidt von der 11. Kompagnie des ^lanterie-Regiments Nr. 139. Kirchennachrichten von Hauswalde. Getauft: Friedrich Georg, des Domi- nialhsl. und Maurers E. I. Zschiedrich in Bretnig S. — Georg Paul, des Leinwebers E. F. H. Nitzsche in Hauswalde S. — Erwin Alfred, des Hausbes. und Leinweb. F. E. Thieme in Hauswalde S- Getraut: Ernst Albin Schöne, Schnei dermeister in Großokrilla, und Lina Bertha Lindner. Beerdigt: Anna Vieta, des Tagearb. F. H. Haase in Bretnig T., 20 T. alt. — Karl Richard Alfred, des ^ausbes. und Band webers I. G. Schmidt in Hauswalde S., 3 I. 4 M. 18 T. alt. — Karl Friedrich Gott hold Gäbler, Privatus in Breinig, 73 I. 5 M. 29 T. alt. 9. Sonntag nach Trin. Gottesdienst und Abendmahlsfeier. Nachmittags 2 Uhr Kate chismusunterredung mit der tonf. männlichen Jugend von Hauswalde und Bretnig. Flaschenbierlieseranten dürfte eine Dresdener Landgerichtsverhandlung gegen eine Produk tenhändlerin sein. Diese besaß keine Kennt nis von den Bekanntmachungen der Brauer eien, welche das Bier in Flaschen verkaufen, dem Schlummer Emporgeschwenkte, anscheinend ein mittelloser Handlungsreisender, betrachtete die Sache aber von der humoristischen Seite, denn mit der Miene eines an den Verkehr in Hotels erster Klasse Gewöhnten erklärte er: „Aber ich habe doch dem Stubenmäd chen gesagt, daß sie mich erst um 8 Uhr wecken soll!" Und mit großer Gelassenheit rückte er seine Kravatte zurecht, setzte den Halbcylinder auf, rutschte non der Feime herunter, drückte dem für die Situation V-r- ständnis beweisenden Inspektor die Hand, machte den kichernden Mädchen eine tiefe Verbeugung und — verließ sie zur selbigen Stunde. — Ein heimlicher Ausgang ist einem Dienstmädchen in Zwickau recht übel bekom men. Um unbemerkt wieder in ihr Zimmer zu gelangen, wollte die Magd durch ein mit Gitterstäben versehenes offenes Fenster schlüpfen. Der Kopf derselben war bereits durch, aber der andere Teil des Körpers ver mochte nicht zu folgen, wie auch eine Rück wärtsbewegung des Kopfes nachher unmög lich war. In dieser Zwangslage wurde die Unglückliche am andern morgen früh in trostloser Stimmung aufgefunden. Rasch wurde ein Schlossermeister geholt, der die Eisenstäbe durchsägte und die Gefangene be freite. — Zum Schankbetriebe soll in Glauchau den Wirten bei künftiger Erteilung von Kon zession zur Aufgabe gemacht werden, das Bier direkt vom Faß zu schänken und sich zum Ausspülen der Gläser ausschließlich fließenden Wassers zu bedienen. — Der Untersuchungsrichter in Verden hat jetzt einen Steckbrief erlassen gegen den Bretnig. Am Sonnabend früh 4 M brannten das Auszugshaus und Scheune 0-2 Gutsbesitzers Emil Gebauer hierselbst nieder. Das Wohnhaus konnte jedoch infolge "er herrschenden Windstille und der zur Weleislung herbeigeeilten hiesigen uno aus wärtigen Feuerwehren den vernichtenden Nammen noch entrissen werden. Bretnig. Der am Sonntag im Josthof zur goldnen Sonne hierselbst vom fWn Jugendverein abgehaltene Ball ver- "Of in der animiertesten Stimmung. Wäh- ^0 tzez Abends gelangte so verschiedenes Humoristisches zum Vortrag, welches bestens f Unterhaltung der Anwesenden geeignet ^8r. Großen Spaß verursachte ferner ein Während dessen Zeitdauer.man.su') so- Mugen in einem heftigen Schneegestöber be- ^o- Trotz des viele Stunden währenden BttWgens dürfte dessen Ende für so Man- M, der so unernnU'rt sein Tanzbein ge zwungen, nur viel zu. früh gekommen sein. dk^o erlischt. Die Anmeldung hat durch soi. , unberufenen oder dessen Ehefrau zu er- bisAund empfiehlt es sich, den Militärpaß, ist, die Dauer der Uebung bescheinigt vorzulegen. Nach erfolgter Anmel- 's werden die Unterstützungsbeträge ' Ursachen der übrigen Selbstmorde sind die! kühl geworden zu sein, wie folgender Vorfall ung mit der Orskrankenkaffe 'infolge vorgekom- verschiedenartigsten. Von den Selbstmorden zeiat, der sich in Zschieschen bei Großenhain mener Differenzen abgebrochen. Die diesem Verband angchvrenoe Merzte Haven es abge- in jedem Jahre rund 200 Selbstmorde, bei j gen'„armen Reisenden", schien es bei dem j denen die Ursachen unbekannt blieben- Die Regenwetter der letzten Tage doch etwas zu Jahre 1890 1066 Selbstmorde vor (835 männl., 221 weibl. Personen, 10 unbekannt gebliebenen Geschlechts), im Jahre 1891 1172 (902 bez. 262 bez. 8) und im Jahre 1892 1179 (945 bez. 222 bez. 12). Die Ursachen zum Selbstmord waren im Jahre 1890 in 280 Fällen Wahnsinn, in 144 kör perliche Leiden, 1891 waren es 243 Mal Melancholie, 146 Mal körperliche Leiden und mis Gustav Adolf Seidel aus Limbach bei Chemnitz. Beide werden beschuldigt, den Tischlergesellen Emil Voigt aus Callenberg . , in Sachsen ermordet zu haben. sie leere Flaschen mit Etiquette „Klosterbier , — Eine Firma in Plauen i. V., die vom Waldschtoßchen" mit Deutschmannschem ! aus Rußland einen Auftrag auf Gardinen Bier füllte uno die Flasche für 7 Pfennige im Betrage von 15,000 bis 20,000 Mark verkaufte. Die Angeklagte wurde zu einer' erhalten hatte, bekam jetzt von dem Besteller zu Strafen in Höhe zwischen 1 Jahr 8 Mon. und 1 Jahr 5 Mon. Gefängnis verurteilt. Da die „Herren" eine „große Praxis" hatten, so teilen wir deren Namen mit: Wiedemann aus Dux, H. A. Diemel aus Zittau, I. Meinhardt aus Tüttleben und I. Zemann aus Pilsen. — Eine nette Art, seine Schulden zu bezahlen, hat ein Gastwirt in Leipzig-Reud nitz. Bei demselben sprach vor kurzem ein Spirituosenfabrikant vor, um für gelieferte Ware Geld zu bekommen. Nicht genug da mit, daß er solches nicht erhielt, bekam er von seinem Schuldner, dessen Frau und Kell nerin solche Hiebe, daß er sich seiner drei Angreifer nicht erwehren konnte. Zuletzt warf ihn der Wirt hinaus und versetzte ihm einen Faustschlag ins Gesicht. Er hätte seine Mrßhandlungen jedenfalls noch weiter fortgesetzt, wenn er nicht durch dazu kom- , mende Herren davon abgehalten worden wäre. — Bei dem am 13. August d. I. in Leipzig abzuhaltenden Radwettfahren kommt auch der Wanderpreis Kaiser Wilhelms 11. zum Austrag (für Hochradfahrer). Ver teidiger desselben ist C. H. Lehr, Frankfurt a. M. Uebungen soll überall den Truppen die thun-! seine „Stiche" an den erschrockenen Mädchen lichste Schonung der Felder, insbesondere der > aiuubringen. Nach einiger Zeit hatten sich Anpflanzungen mit Futterkräutern, zur dM Tiere wieder beruhigt und von Neuem strengen Pflicht gemacht werden. Die er- gings an die Arbeit, die ihnen wenige Augen- giebigen Regenfälle, die in den letzten Tagen blicke später eine neue Ueberraschung bringen - nur . — Durch Verordnung des Kgl. Ministe- gleich erhalten, ttums des Innern v. 2. d. M. wird das — Bei d verbot der Einfuhr von lebenden Schweinen 08s Oesterreich nach Sachsen wieder aufge- -ooen und dürfen solche ans Wiener-Neustadt, ov Mastanstalten Steinbruch und Bielitz-Bi- f unter den früheren Beschränkungen und Bedingungen eingeführt werden. . — Das „Dresdner Journal" vom 3. 0'. M. veröffentlicht Nachstehendes: Zur Er- ^OPung des Artikels in Nr. 174 (s. vor. f unseres Blattes), welcher die Angaben f „Vorwärts" in der Nummer vom 23. fi über massenhaftes Auftreten von Typhus o der Garnison Dresden — zum Teil mit Echem Verlaufe — als unwahr bezeich ne, kann auf Grund authentischen Materi- standen im KinveSalter (unter 14 Jahren)! er^ktete. Der Inspektor des dortigen Ril- 1890 16, 1891 13 und 1892 17. Die terguts war am Donnerstag mit einigen lehnt, Mitglieder dieser Kasse auf Kosten der Prozentzahl der Selbstmorde ist im Jahre! Mägden in früher Morgenstunde aufS Feld Orskrankenkasse fernerhin zu behandeln. 1892 dieselbe wie 1891 geblieben, nämlich ! hinausgefahren, um von einer Feime Stroh, — Vier „Häuseragenten", welche, ohne 3,3 aus 10,000 der mittleren Bevölkerung, hereinzuholen. Man halte bereits einige! einen Pfennig Geld zu besitzen, Grundstücke Seit 1866 hat sich dieser Prozentsatz ziemlich Schütten herabgelangt, als eine der Mägde i auf einen Wespenschwarm stieß, der nun auf - der Gemeindebehörde zur Zahlung angewiesen, Brauerei sind und keinem anderen Zwecke 21jährigen Schlosser Otto Pyntz aus Leppin worauf die letztere die Auszahlung gegen, dienen dürfen. Auf den Flaschen ist einge- in Pommern und gegen den 28jährigen Kom- Quittungsleistung bewirkt. ........... . - - - - . - - noch Nachfolgendes angeführt werden.! grausamen Energie man sich damals dieser Et dem November 1892 bis zum gegen-, lästigen Landplage zu erwehren suchte. In Artigen Momente sind an Typhus nur vier dieser Verordnung, welche in allen Städten, Soldaten der Garnison Dresden behandelt Flecken und Dörfern an den Wegesäulen und Horden und zwar 1) Gardist Dittrich des Grenzpfählen anzuschlagen war, wurden alle Mdereiterregiments vom 19. November bis Einwohner und Unterthanen, sowie die Miliz ^-Dezember 1892, wurde geheilt entlassen, und Jäger aufgefordert, wo Zigeuner be- L schütze Türcke des Schützenregiments vom troffen würden, ob sie auch gleich mit Pässen E November 1892 bis 12. Jaguar 1893,! versehen wären, sie als vogelfrei zu betrach- Me geheilt entlassen. 3) Grenadier Kö- ten, ihnen Hab und Gut abzunehmen und bes 2. GrenadierregimentS Nr. 101 vom sie auf der Stelle niederzuschießen oder sonst o- März bis 2. Alai 1893, wurde geheilt zu töten, ohne deshalb irgend welcher Ver fassen. 4) Grenadier Maatz des Leib- antwortung gewärtig zu sein. Weiber und fenadierregiments Nr. 100 vom 28. März Kinder sollen nicht getötet, sondern an die 2. Mai 1893, wurde geheilt entlassen, j Aemter und Gerichte zum Arbeiten abgeliefert, letzte Todesfall an Typhus ist im Gar-! oder wo dies unthunlich wäre, in die Zucht ¬ machen, was die vorausgegangene Dürre Gestalt heraus und vor den erstaunten Mäd- verschuloet hat. Namentlich scheint sich der chen stand ein fein gekleideter Diann, der Stand der Kartoffeln dadurch vielfach wesent-! sich in der Strohfeime seinen nächtlichen lich gebessert zu haben. ' ! Ruheplatz gesichert hatte. Der so jäh aus — Eine kurfürstliche Verordnung vom im „Dresdener Anzeiger" verfügt. hat bekanntlich eine so außerordentliche Er- ! 1892 264 Mal Melancholie und 165 Mal I — Zum Uebernachten bei Mutter Grün,, Höhung der Eingangszölle eintreten lassen, daß ! körperliche Leidcn. Zu diesen als zumeist in, wie es in dieser Jahreszeit flerßig geübt,die dahin zu liefernden Waren in unerhör- Belracht kommenden Ursachen gesellten sich wird von den Hanüwerksburschen und sonsti- !ter Wesse dadurch verteuert werden.