Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalör, Großröhrsöorf, ManKenthal unö Alngegrnö Reösktion, Druck unö Verlag von N. Slhurig, Bretnig. Nr. 64. Sonnabend, den 12. August 1893 ' 3. Jahrgang. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Expedition: Bretnig Nr. 13!». Der Allgemeine Anzeiger er- .. scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes". merteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ine aus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für sie Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag 0-11 Uhr, fA die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ff-11 Uhr einzufeuden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Lerttiches «nd Sächsisches. Bretnig, den 12. August 1893. Bretnig. Am Dienstag vormittag ereignete sich in Großröhrsdorf ein schrcL- liches Unglück, welchem ein Menschenleben ium Ziffer siel. Als der Tischlerlehrling W. Schreier, gebürtig von hier, im Begriff war, ans oem seinem Prinzipal Konr. Rasch gierenden, im Umbau befindlichen Hause ^mu-zzmreten, wurde, ohne zu wissen, üaß üch Jemand unten befindet, ein Balken her- unler geworfen, von welchem der Genannte löüich getroffen wurde. Der beklagens- junge Mensch starb kurze Zeit darauf. lloberfühnmg desselben m die Wohn- seiner tiefbetrübten Eltern erfolgte am iKeNag. , - Großröhrsdorf. Morgen Sonn- jll Wt der hiesige Radfahrerklub sein dies- Stiftungsfest in Schurigs Restauration Einige der Radfahrer werden aus ^se>n Anlasse schon am frühen Alorgen einen Ausflug nach Bautzen unternehmen, um, wie wir hören, gleichzeitig festzustellen, in welchem BMraume diese Strecke Weges zurückzulegen M- Die übrigen an dem Ausfluge nicht Zunehmenden Mitglieder des Klubs versam- , n sich morgens halb 6 Uhr im Bergkeller, w einem daselbst für die hiesigen Radfahrer ^ auswärtigen Sportsgenossen arrangierten 3 im beizuwohnen. Nachmittags halb Uhr begiebt sich der Klub nach dem Gast- ium Anker in Bretnig; nach kurzem Auf- Malt daselbst erfolgt die Abfahrt nach dem Au°kal (Schurigs Restauration). Im Gar- a dortselbst wird ein Konzert die Anwesenden ^halten. bet — Brauergehilfen des Braucrei- Utzers Herrn Zieger in Radeberg, die Trunkenheit entlassen worden waren, sich auf eine recht gemeine Weise da- ' baß sie in das frisch gebraute Bier und h gefüllte Fässer zerschnittene Seife warfen, das Bier ungenießbar wurde und Zieger durch diesen elenden Streich tz, . . namhafter Schaden entstand. Das H^singericht Radeberg belegte den Brauer H unuth mit 4 Monaten und den Brauer s- Z. mit 6 Wochen Gefängnis. Erste- tem ^te Berufung gegen die ^öhe des Ur- ein, während der letztere sich demselben Aivars. Das Landgericht Dresden ver- wdeß die Berufung und hat Harmuth ^gen butstandenen Kosten derselben zu Bei den diesjährigen Herbstmanö- !l^ wird eine umfangreiche Verwendung von > ^,^hunden bei den Jäger- und Schützen-! > ^I^^nen erfolgen, nachdem die Dressur Hunde besonders günstige Ergebnisse Zunächst soll der Kriegshund im ^mungs- und Sicherheitsdienst, zum Ebringen von Meldungen vorgesandter Lullen, zur Unterstützung der Posten Ä Mdwachen, sow-e zwischen anderen Tei- Vorposten gebraucht werden. Die sndung zum Aufsuchen Vermißter wird A^.Mnz beschränktem Blaße beabsichtigt, U'chk alle Hunde hierzu eignen. Nitz^bren Jäger-Bataillonen werden für ^llche Zwecke vornehmlich Hühnerhunde, Schäferhunde abgerichtet. Durch der Jäger und Schützen ist "b tz Schrift für die Behandlung, Dressur Wendung der Kriegshunde herausge- — Am Dienstag vormittags verbreitete Millionen Mark erübrigt und zinsbar ange- sich die Gefoppten angesichts dieser Schlau^ Handelskammer bringt gegenwärtig an rund griffen. Der Bursche ist legitimationslos und ! geben worden, nach welcher bei den Jägerba- ! taillonen nicht allein die Abrichtung, sondern ! auch die Aufzucht von Kriegshundeq zu er folgen hat, so daß nunmehr außer dem Pferde und der Taube auch der Hund in den Mili tärdienst übernommen worden ist. Rundschreiben zur Versendung, das diese zur Unterzeichnung einer im Entwurf beigefügten Erklärung auffordert, durch die sie sich ver pflichten, in keiner Weise an der in Berlin für Ende d. M. von einzelnen Firmen der keramischen Branche geplanten sogenannten Vormesse teil zu nehmen. Montag hat sie dann auch das Kindchen ab geholt. Als die Mutter aber ihr Kind be suchen wollte, stellte es sich heraus, daß die Frau falsche Angaben über ihre Wohnung gemacht hatte. Sie ist bis heute noch nicht aufzufinden gewesen. blicke auszuführen. — Zum 1. Oktober wird das gesamte angeschwollen, so daß derselbe über dem Ell- ! bogengelenk abgelöst werden mußte, um ihr sind von den Reflektierenden behufs Aufnahme in die Anwärterliste bei dem vorgesetzten alter Gardesoldaten beschlossen, dem hohen! Frau machte neulich ihrem Leben durch Ex Jubilar an seinem Ehrentage eine Huldig- legt. — Se. Majestät der König begeht be kanntlich am 24. Oktober d. I. das seltene hängen ein Ende. Bereits drei Mal hatte sie schon den Tod durch Erhängen gesucht, war aber immer noch zur rechten Zeit ange troffen worden, so daß die Wiederbelebungs versuche jedes Mal von Erfolg waren. Nun mehr ist es der Frau aber doch gelungen, die unselige That in einem unbewachten Augen- Stelle. Als man eben im Begriff war, den Lebensmüden abzuschneiden, fiel die tief ins Gesicht gedrückte Mütze herunter und ein wohlgeformter „Strohkopf" wurde sichtbar. Die Figur war so geschickt ausgestopft, daß — Zwei merkwürdige „Dachdecker" haben in Leipzig ein Kunststück ausgeübt. Am Hellen lichten Tage rissen dieselben das Zinkblech eines Hausdaches herunter, nachdem sie sich von der Hansmannsfrau als „Beauf tragte" des Dachdeckermeisters den Boden schlüssel hatten geben lassen. Die Gauner schleppten das Zinkblech weg und sind noch nicht ermittelt. — In Adorf brannten am Sonntag nachts vier Scheunen nieder. Bei den Lösch- arbeitön erhielt der Feuerwehrmann O. Gier schick schwere Brandwunden, welchen er bald darauf erlag. — Am Sonnabend Mitternacht stießen oberhalb des Dorfes Hundsgrüu i. V. drei Grenzausseher auf vier Viehschmuggler. Mit dem üblichen: „Halt,. Grenzwache da!" ange rufen, schnitten die verwegenen Gesellen den Tieren die Leitstricke ganz kurz ab, trieben erstere mit Peitschenhieben in die Flucht und eröffneten nun auf die sie verfolgten Wächter des Gesetzes Feuer aus Pistolen, ohne glück licher Weise einen der Herren zu verletzen. Einer der robusten Kerle versuchte sogar einem der Grenzaufsehec zwei von diesem ein gefangene Ochsen gewaltsam wieder zu ent reißen, wurde aber von seinem Gegner mit Kolbenschlägen aus die Arme in die Flucht gejagt. Mit drei den Schmugglern abge nommenen Tieren traten die Grenz wächter in der 2. Morgenstunde, eine Strecke lang von den Paschern verfolgt, ihren Heim weg an. — Die Leipziger Buchdrucker beschäftig ten sich in einer gutbesuchten Versammlung mit der Gründung eines Fachvereines, dem als Grundlage das gewöhnliche Statut der sozialdemokratischen Fachvereine dienen soll. Der vorliegende Statutenentwurf wurde nach einigen Aenderungen angenommen. — Die Leipziger Handelskammer giebt folgenden Erlaß einer Erklärung gegen die sogenannte Berliner Blesse bekannt: Die hat über seine Person verschiedene durchweg unglaubwürdige Angaben gemacht. Einmal will er seit seinem 8. Lebensjahre sich auf einem Schiffe befunden und die Welt umreist haben, dann will er nor Jahresfrist dem el terlichen Hause in der Rheinpfalz entwichen, nach der Schweiz und Palästina gewandert, mit einem Pilgerzuge aber nach Europa zu rückgekehrt sein. Der Bursche ist sehr ge weckt, scheint ans einer besseren Familie zu stammen und dürfte aus einer Anstalt oder auch aus einem Lehrverhältnisse entwichen sein. Derselbe nennt sich teils Stark, teils Reinstein, teils Stumm. Vollendung entgegen. — Wieder ist von einem durch leicht fertigen Umgang mit Schußwaffen herbeige führten Unglücksfall zu berichten. In Pö- delwitz bei Borna zog ein 9 Jahre alles Mädchen ein Teschin, welches in der Stube gelegen hatte, auf und richtete dasselbe im Scherze mit dem 'Zurufe: „Ich schieße Dich tot!" auf ein zu Besuch anwesendes 10jähr- iges Mädchen aus Leipzig- Plötzlich fiel der Schuß, und die Kugel drang dem Kinde aus Leipzig in den Kops. Aerztliche Hilfe war sofort zur Stelle, um den nötigen Verband anzulegen. — Eine bei dem Stadtgutsbesitzer in Geithain dienende Magd hatte sich vor einigen Tagen bei der Ernte einen Stachel von einer Distel iü den kleinen Finger gestochen. Um diesen Stachel zu entfernen, hatte sie eine Nadel gebraucht, wodurch der Finger an schmoll und bald darauf war auch der Arm Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Regrster. An Geburten wurden eingetragen: Karl Max, S. des Färberge hilfen Karl Heinrich Hugo Schubert. — Au ßerdem ein unehelicher Knabe. Heirats-Register. Die Ehe schlossen: Ernst Robert Böhme, Bierausgeber in Dres den, mit Minna Auguste Haufe. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: August Ferdinand Rentsch, Musikus, Ehemann, 63 I. 9 Bl. 24 T. alt. Martha Blarie, 3 M. 7 T. alt und Anna Martha, 1 I. 9 M. alt, Töchter des Werk führers Gustav Bernhard Meißner. — Eli sabeth Margarethe, T. des Höpfergehilfen Johann Friedrich Alwin Hommel, 5 M. 23 T. alt. ungsadresse zu üderreichen. Es ist deshalb an alle Feldzugskameraden, welche 1870 beim Gardekorps gestanden haben, die Bitte er gangen, sich hierbei zu beteiligen. — Der Ausschuß der deutschen Turner schaft ist sich nunmehr über die dem Reichs tage schon einmal übersandte Petition um Dieustvergünstigung für geübte Turner schlüssig geworden. Herr Dr. Götz-Leipzig vertrat die Ansicht, vorläufig die Sache durch die Ereignisse der Gegenwart als erledigt anzusehen, das Prinzip aber auch ferner noch im Auge zu behalten. Von anderer Seite wurde darauf hingewiesen, daß die Fragen der Verkürzung der Dienstzeit und der Ab änderung der Anforderungen an Einjahrig- Freiwillige die Turnerschaft bereits seit hem Jahre 1860 beschäftigten. Es wurde be schlossen, die Petition nicht zu wiederholen, dagegen ihren allgemeinen Inhalt in der Presse zu behandeln. Ferner beschloß der Ausschuß, ein Georgi-Denkmal in Eßlingen zu errichten und die Mittel hierzu durch eine Sammlung mit Hilfe eines Aufrufes an die Deutsche Turnerschaft zu beschaffen. Ueber den Antrag aus Frankfurt a. Bk., ein Turn buch für Damenturnen herauszugeben, ging der Ausschuß zur Tagesordnung über, auch erklärte sich derselbe gegen die Errichtung einer die ganze Turnerschaft umfassenden Un- Bezirks-Kommando anzubringen. — Ein eigentümlicher Vorgang, der der Aufklärung noch bedarf, ist dieser Tuge bei der Dresdner Polizei angezeigt worden. Am 3. d. M. befand sich in einem dortigen Blatte eine Annonce, durch welche kinderlose Leute gegen ein geringes Ziehgeld ein Kind in Pflege zu nehmen bez. auch an Kindes statt aufzunehmen suchten. Daraufhin mel dete sich eine Dienstperson und bot ihr 6 Wochen altes Mädchen an. Am 4. d. M. kam nun eine Frau zu jener Dienstperson und erbot sich, das Kind zu nehmen. Am Carabinier-Negiment in Borna vereinigt. Die, Handelskammer bringt gegenwärtig an rund neugebaute Kaserne für die gegenwärtig in^?00 als Meßbesucher bekannte Firmen ein Pegau liegenden zwei Schwadronen geht ihrer — Von je 100 Sachsen haben 47 ein! - — —— — Sparkassenbuch, insgesamt rekrutiert sich näm- ! sich auf der Thalstraße zu Meißen das Ge- lich das Heer der Sparkassenbuch-Inhaber rücht, im Busch auf den Korbitzer Schanzen aus 1,581,149 Personen. Diese haben zu-' habe sich ein a^ann erhängt. Zwei Männer, sammen das schöne Sümmchen von 602ff„! geführt von einigen Jungens, die ihn hatten . hängen sehen, begaben sich an Ort und fallkasse für Turner. Für das Ende Juli n. I. in Breslau stattsindende deutsche Turnfest sind die Verträge hinsichtlich des gewählten Festplatzes abgeschlossen werden- i . . — Das Reichsmarineamt macht bekannt,! Leben zu rette», da sonst die Blutvergiftung daß zum Dienst in der Schatztruppe für sich weiter fortgepflanzt hätte. Deutsch-Opafrika auch Sanitätsoffiziere und — In Zwickau wurde ein etwa 14 Lazarettgehilffn des Beurlaubtenstandes ein- Jahre aller gut gekleideter Knabe beim ver- gestellt werden können. Bezügliche Meldungen suchten Verkauf seiner Fußkleidung aufge- einer Anzahl im Reiche zerstreut wohnender; — Eine alte, in Meißen wohnende Fest seines fünfzigjährigen Militäroienstjubi- !läums. Um der Verehrung für den ehe- ! maligen ruhmreichen Führer der Beaasarmee, der auch das preußische Gardekorps ange-! Herl irgend eines Witzboldes über ihren Aerger hörte, Ausdruck zu verleihen, ist nun seitens ! hinwegsetzten.