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Allgemeiner Anzeiger : 05.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189307057
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- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-07
- Tag 1893-07-05
-
Monat
1893-07
-
Jahr
1893
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 05.07.1893
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»»1 nehmen sollen. Eine Antwort Deutschlands auf diesen Vorschlag ist noch nicht eingegangen. Die Jnkrafttretüng des Maximal - Tarifs wird so lange aufgeschoben, bis Rüßland einsieht, daß die Verhandlungen resultatlas' bleiben werden." — Es kann zwar vielleicht noch eine geraume Weile dauern, bis man in Petersburg dieses Einsehen bekommt und offen erklärt, daß aus einem Ver trage mit Deutschland nichts werden kann, aber endlich wird diese Erklärung doch einmal erfolgen müssen. Teil des Turmes, der Kaiserstiel, ist so be schädigt, daß der Turmknspf heruutergenommen werden mutz. Hinrichtusg. Der Arbeiter August Collin und die Arbeiterin Rosalie Schnack, die vom Schwurgericht in Elbing zum Tode verurteilt worden waren, weil sie in der Nacht zum 4. August v. I. in Prangenau das Fräulein Anna Fast ermordet und deren Schwester Helene Fast schwer verletzt und beide beraubt hatten, wurden am Donnerstag früh durch den Scharf richter Reindel hingerichtet. Folgender Mädchenmord ist in der Nacht zum 27. Juni bei Emmerich verübt worden. Auf der städtischen Wiese, etwa 300 Schritt von der Wirtschaft anher Schleuse, gleich hinter einem großen Weißdornstrauche, bezeichnen verschiedene Blutlachen die Mordstelle, wo ein Mädchen an scheinend im Alter von etwa 25 Jahren in ent setzlicher Weise ermordet worden ist. Der Mörder hat die Leiche dann etwa 200 Schritt weiter ge schleppt zum Wasser und sie an den Rand des Ufers gelegt. Um den Glauben zu erwecken, als habe sich die Ermordete selbst den Tod ge geben, hat der Mörder der Leiche einen Revolver in die Hand gelegt. Der Augenschein lehrt aber sofort, daß ein Mord vorliegt. Das Gesicht ist ganz unkenntlich und von Schüssen zerfetzt. Ein stehe, gestatten Sie mir, Ihnen einige Fragen zu stellen ?" Mr. Barker lehnte sich in die Sofaecke zurück, so daß sein Gesicht völlig im Dunkeln verschwand. „Fragen Sie, Mr. Moore, fragen Sie nur!" Und ich zögerte nicht, seinem Wunsche nach zukommen. „Entsinnen Sie sich vielleicht, Mr. Barker, um welche Zeit Benjamin Hood am DienStag das Kontor verließ? Sie sagten, daß Sie sich auf den Abend verabredet hatten, — bitte, geben Sie mir ein wenig genauer an, wie diese Sache zusammenhängt." „Mit dem größten Vergnügen, Nir. Moore ! Benjamin Hood entfernte sich am Dienstag wie gewöhnlich um fünf Uhr vom Kontor. Des wichtigen Geschäftes wegen, das mich nebenbei bemerkt, augenblicklich so völlig in Anspruch nimmt, hatten wir, wie gesagt, eine Zusammen kunft auf den Abend verabredet. Wo und wann? Gegen neun Uhr in unserem gewöhnlichen Klub, im „Unionklub". Ich war lauge vor der fest gesetzten Zeit dort. Ich wartete und wartete, aber nein! Kein Benjamin Hood ließ sich blicken. Kein Mensch ist vollkommen, wir haben alle unsere Fehler, und Benjamin Hoods Hauptfehler war Unpünktlichkeit. Kurz, seit wir uns um fünf Uhr voneinander trennten — er verließ das Kontor, ich blieb noch eine Viertelstunde bei der Arbeit — seitdem sah und hörte ich nichts wieder von ihm." „Dann am nächsten Morgen" — Percy Barker schwieg. Er seufzte tief auf. Die beiden Kompagnons hatten Tag aus, Tag ein miteiu- PoMische Rundschau. Deutschland. *Ein eigener Unstern scheint über den ge planten großartigen Kaisermanövern in Lothringen zu schweben. Im vorigen Jahre wurden sie bekanntlich in letzter Stunde wegen der drohenden Choleragefahr abgesagt. In diesem Jahre sind sie infolge des durch den ungewöhnlichen Futtermangel hervorgerufenen landwirtschaftlichen Notstandes ernstlich in Frage gestellt. Die zu- s ständigen Behörden des Reichslandes werden von allen Seiten gedrängt, auf eine abermalige Ver schiebung der Kaisermanöver hinzuwirken, und haben bereits Mitteilungen in diesem Sinne nach Berlin gelangen lassen. Da ähnliche Wünsche aus demselben Grunde in Stuttgart laut geworden sind, so ist es überaus wahrscheinlich, daß der Reichskanzler demnächst beim Kaiser die aber malige Abbestellung dec großen Herbstmanöver befürworten wird. Ein derartiger Entschluß dürfte, damit nicht wieder, wie im vorigen Jahre, erst alle Vorbereitungen unnötigerweise getroffen werden, diesmal noch vor dem Antritt der kaiser lichen Nordlandsfahrt gefaßt werden. * Verschiedene Blätter machen darauf auf merksam, daß das Ausfuhrverbot für Futtermittel, das dem Bundesrat zuge gangen ist, der Genehmigung des Reichstages nicht bedarf, sondern laut den Zollvereinsver trägen nach erfolgter Znstimmang des Bundes rats sofort erlassen werden kann. - * Die neue Militärvorlage soll, wie der ,Schles. Ztg.' aus Berlin gemeldet wird, „trotz der im ganzen und großen fcstgehaltenen Form des Antrages Huene doch einige neue Punkte von grundsätzlicher Wichtigkeit enthalteu, die ohne kommissarische Beratung nicht zu erledigen sein würden. Tritt eine solche ein, so würde die Dauer der Reichstagssession auf mindestens vier Wochen berechnet werden müssen." * Die kommende Woche wird anscheinend zwei große parlamentarische Aktionen bringen. Daß der neugewählte Reichstag mit einer Thron rede eröffnet werden wird, liegt nahe. Es dürfte aber auch der Preuß. Landtag voraussicht lich in feierlicher Form mit einer Thronrede ge schlossen werden. Hierfür spricht nicht allein die Erwägung, daß es die letzte ordentliche Session der Legislaturperiode ist, die dem Abschluß naht, sondern auch, daß in derselben ein gesetzgeberisches Werk von der Bedeutung der Steuerreform durchgeführt worden ist. Angesichts so bedeu tender positiver Ergebnisse überwiegt zur Zeit in maßgebenden Kreisen die Auffassung, daß es sich empfiehlt, den Landtag diesmal in feierlicher Form und mit einer Thronrede zu schließen, die besonders jenes großen gesetzgeberischen Erfolges gedenkt. * Wie man hört, soll die Präsidenten wahl im Reichstage nicht bereits am Mittwoch, dem Tage nach der Eröffnung, statt finden, sondern auf den Donnerstag verschoben werden, um den Fraktionen Zeit zu geben, sich über die geeigneten Persönlichkeiten zu einigen. An der Wiederwahl des Herrn v. Levetzow zum ersten Präsidenten dürfte kein Zweifel bestehen. Den Posten des ersten Vizepräsidenten wird das Zentrum neu zu besetzen haben, da bekanntlich Graf Ballestrem nicht wieder Mitglied des Reichstags ist. Der zweite Vizepräsident, den in der vorigen Legislaturperiode die Deutsch-Frei- finnigen stellten, hat diesmal aus den Reihen der Nationalliberalen hervorzugehen. *Jm Besitzstände der einzelnen Parteien im Reichstage ist nach einer Berechnung des,Reichsanzeigers' folgender Verlust und Ge winn eingetreten. Verlust tragen die Freisinnigen (— 32 Sitze), das Zentrum (— 9 Sitze) und die Welfen (—3 Sitze), zusammen — 44 Sitze. Den Gewinn haben die Konservativen mit -j- 6, die Reichspartei mit -j- 6, die Nationalliberalen mit -I- 8, die Sozialdemokraten mit -st 8, die Südd. Volkspartei mit -st 1, die Polen mit -st 2, die Antisemiten mit -st 10 Sitzen, zummen 41, wozu noch drei Sitze als Gewinn den sogenannten Wilden zufallen. * In den Berechnungen bezüglich der Militär vorlage sind die polnischen Abgeord neten als Anhänger der Vorlage aufgeführt worden. Jetzt schreibt ein polnischer Abgeordneter Mn Rah mrd Fern. Raub im Postamt. Als in Berlin am Donnerstag nachmittag eine, Dame im Postamt Potsdamer Bahnhof 200 Mk. einzahlen wollte und zwei Banknoten zu 100 Mk. in der Hand vor den Schalter trat, wurden ihr die beiden Scheine plötzlich aus der Hand gerissen, worauf der freche Räuber eilends entfloh. Man setzte dem Flüchtigen nach, holte ihn auch bei der Normaluhr am Potsdamer Thor ein, nahm ihm das Geld ab , das der Dame zurückgegeben wurde, uyd führte dann den Gauner der Polizei zu. Der recht gut gekleidete Spitzbube meinte bei seiner Abführung lächelnd, er habe sich nur ein Obdach verschaffen wollen. Das dürfte ihm denn auch für längere Zeit zu teil werden. . Herzog Ernst Günther von Schleswig- Holstein, der Bruder der Kaiserin, ist be kanntlich für längere Zeit von seiner Thätigkeit im großen Generalstab beurlaubt und weilt gegenwärtig auf seiner Besitzung Primkenau in Schlesien, wo seiner Zeit auch die Kaiserin ge boren wurde. Wie verlautet, soll Herzog Ernst Günther die Absicht haben, die Besitzung Primkenau zu verkaufen. Thatsächlich steht fest, daß er daselbst wesentliche Einschränkungen ,in der Verwaltung vornehmen läßt; u. a. geht die Hofgärtnerstelle ein und der bisherige Inhaber soll eine Anstellung in den königlichen Gärten von Potsdam erhalten. Man spricht auch da von, daß Primkenau, weil es eben der Geburts ort der Kaiserin ist, als preußisches Schatullgut erworben werden foll. Blitzschlag i« einen Kirchturm. In Havelberg ist am Montag der altehrwürdige Domturm vom Blitz arg beschädigt worden. Gegen 2 Uhr nachmittags ging ein starkes Ge witter nieder, das jedoch nicht lange anhielt und nur einige Donnerschläge hören ließ. Erst gegen 4ffz Uhr bemerkten Bewohner in der Nähe des Domes, daß aus der äußersten Spitze des Turmes starke Rauchmassen hervorquollen; sofort wurden die Sturmglocken gezogen und Mann schaften der freiwilligen Feuerwehr kletterten, trotzdem die Verqualmung im Turme sehr stark war, in die höchste Spitze hinauf, wo der Blitz gezündet hatte. Die Flammen schlugen über die beiden Uhrenglocken unter dem Turmknopf empor und es dauerte, längere Zeit, ehe der Brand gelöscht werden konnte. Der oberste an die ,Germ.': „Man rechnet die 19 Polen unter die Freunde der Militärvorlage. Wie wir i aber schon früher ausführten, ist das absolut falsch, eher könnte man, unter der Voraus- fetzung, daß der Fraktionszwang in der Ab stimmung aufrecht erhalten bliebe, sie alle als Gegner anführen; denn die Majorität steht jetzt auf feiten der Gegner. Rechnet man ihnen aber auch nur die Hälfte zu, so ändert sich schon das Bild, und eine Majorität gegen die Regierungs vorlage ist vorhanden." Es muß abgewartet werden, ob der Einsender recht behält. * Eine Hiobspost geht der ,Franks. Ztg.' aus Kamerun zu: Ein Offizier und ein Feld webel sind in Gefangenschaft gefallen und von den Eingeborenen ermordet worden, ehe der zur Hilfe heranrückende Leutnant Stetten Entsatz schaffen konnte. Dieser wurde im Gefecht durch einen Schuß verwundet. Frankreich. * Folgendes ist der Text einer vom König Behanzin von Dahomey an den Präsi denten gerichteten Botschaft: „Zweimal das Opfer des Verrats der französischen Truppen, wünsche ich, daß die Thatsache bekannt werde. Im Interesse des Landes wünsche ich dem Kriege unter Bedingungen, die für Dahomey ge recht sind, ein Ende zu machen. Ich beabsichtige, Häuptlinge mit ausgerüsteter Vollmacht zu senden, um einen ehrenvollen Frieden auf französischem Boden zu schließen. Ich vertraue auf die Ehre und das Gerechtigkeitsgefühl Ihres großen Volkes." tz- ander verkehrt, sie kannten sich durch und durch. Der eine wußte ohne Zweitel, welch' Charakter der andere war. Infolge ihrer gemeinsamen Arbeit kannten sie ebenso gut ihre gegenseitigen Verdienste wie ihre Fehler. Sie hatten in ge meinsamem Interesse gearbeitet. Der eine war gewissermaßen abhängig von dem andern. Und jetzt, jetzt war das Band gelöst. Benjamin Hood hatte dem Tode seinen Zoll entrichtet. Aber, der Tod hatte ihn nicht selbst gerufen, er war durch meuchlerische Hand ins Jenseits befördert. Es mußte ein entsetzlicher Morgen für den Kom pagnon gewesen sein. — Percy Barker würde sicher den Morgen des 2. März nimmer ver gessen. Er seufzte abermals tief auf und, dann herrschte im Zimmer Totenstille. Es war wirklich eine höchst eigentümliche Urlerhaltung. Allmählich war es dunkler und dunkler geworden. Ein schwaches Hirn, einen überspannten Kopf würde in dieser Stunde eine namenlose Angst erfaßt haben, vielleicht um schwebte uns der Geist des Toten in dieser Stunde, vielleicht stachelte er uns zur Rache auf, flüsterte uns heimliche Worte ins Ohr, er mahnte uns, den Mörder zur Rechenschaft zu ziehen! Sei unbesorgt, Benjamin Hood, du sollst gerächt werden! Gönne mir noch einen oder zwei Tage, und dein Geist soll Ruhe finden! Dann, am nächsten Morgen — aber wo war Benjamin Hood au dem letzten Tage seines Lebens gesehen worden? Wollte und konnte mir Mr. Percy Barker diese Frage beantworten, so würde ich von Herzen dankbar sein. Barkers Worte gefielen mir. Er sprach an ders als am Vormittage. Jetzt zeigte sich Mr. Barker als wahrer Geschäftsmann — er faßte sich kurz and ging geraden Weges auf die Sache zu. „Vor allen Dingen, Mr. Moore, muß ich Ihnen erklären, weshalb ich heute morgen bei Ihrem Besuche so wenig zuvorkommend war. Sie haben sich gewiß darüber gewundert, nicht wahr? — Mr. Moore, Sie müssen wissen, ich bin eine Art Doppelgänger. In mir wohnen zwei verschiedene Naturen, die nicht das geringste mit einander gemein haben. „Sie hatte! beute Vormittag das Unglück, den Geschäftsmann Percy Barker zu treffen, den Ge schäftsmann, der mit Geschäften überhäuft ist; den Geschäftsmann im wahren Sinne des Wor tes, der keine Zeit hatte, auch nur einen Augen blick an den Kompagnon zu denken, — an seinen ermordeten Kompagnon, der Teilhaber der Firma ist. „Jest aber kommt meine andere, bessere Natur zu Ihnen, Nir. Moore. Jetzt ist der Privat mann hier und steht völlig zu Ihrer Disposition." Mr. Barkers Stimme klang so aufrichtig, so überzeugend, daß aller Unwille, den ich gegen ihn gehegt hatte, plötzlich verschwand. Was konnte auch natürlicher sein, als seine Worte! Vielleicht konnte er mir die Arbeit erleichtern — die fehl-nden Lücken ausfüllen. „Affo Mr. Barker, wenn ich Sie recht ver harter Kampf scheint vorher stattgefunden zu haben, darauf deuten der zerbrochene Regenschirm, der von der Mordstelle einige Schritte enverm lag, sowie eine Schußwunde in der rechten Hand hin, mit der sie jedenfalls den Revolver hat ab wehren wollen. Fünf Schußwunden zeigt der Kopf, dabei eine klaffende Wunde am Hintcrkops. Aus dem Regen unter die.Traufe ge kommen ist ein polnischer Rekrut, der im Herbst vorigen Jahres bei dem Königs-Grenadier-NG- ment in Licgnitz eingereiht wurde, dem aber der Dienst so wenig behagte, daß er sich ihm M Pfingsten d. durch Desertation entzog. Seme, Uniform vertauschte er alsbald mit einem Mb anzug, den er gestohlen hatte, und außerdem glaubte er besonders sicher zu sein im Besitze M Legitimationspapieren, die er einem Handwerks- burschen entwendet hatte. Dieser Handwerks bursche war aber ein gewisser Scholz, der ak „unsicherer Kantonist" von der Behörde geM wurde, und so geschah es denn, daß man in der Provinz Posen den Deserteur festhielt und kurzer Hand in das 50. Regiment in Nawitsch Hier „kloppte" er nun auf Rechnung des S« tüchtig „Griffe" und gewann durch seine schnei Auffassungsgabe die Zufriedenheit seiner Vor gesetzten. Da aber nahte ihm das Geschick >" Gestalt einiger Königs-Grenadiere, die zu Pfingsts dieses Jahres Nawitsch mit Urlaub besuchten M dort ihren ausgerückten Kameraden wicderfandem Sie meldeten den Vorfall dem Liegnitzer. Regi ment, und es wurde nunmehr die ÄuslieferuE des Deserteurs beantragt, die vor einigen Tag^ erfolgt ist. Jetzt hat man ihn in einer Festes untergcbracht. Erne rätselhafte Geschichte beschäftig die Polizei in Freiburg i. B. Vor einigen TE wurde ein in der Gartenstraße wohnender M durch einen Herrn ersucht, mit ihm zu ei^ Kranken nach Littenweiler zu fahren. Der M setzte sich mit dem Herrn in die von diese« § stellte Droschke, doch gewahrte er, daß er nach Littenweiler, sondern nach Ebnet gE wurde. Er machte den Herrn darauf aufmerki^, erhielt aber die unheimliche Antwort, man ihn schon dahin bringen, wohin er gehöre. GE zeitig griff der Mann in die Tasche, in der°^ Arzt einen Revolver erblickte. Es entstand ein Ringen, das den Kutscher auf den ungE liehen Vorgang aufmerksam machte. Er iE vom Bock, doch in demselben Augenblick stieß Fremde die Wagcnthür auf und entsprang, Verfolgung durch Vorhalten des Revolvers ft, möglich machend. Bis jetzt fehlt von dem VE ^8 L- doch d>ih' S L iE Äge k Ji D '58 Belgier;. *Auf das Verlangen eines Deputierten, die Regierung darüber zu interpellieren, welche Maß regeln dieselbe für den Fall einer eventuellen Kündigung der lateinischen Münzkonvention zu ergreifen gedenke, sprach der Ministerpräsident Beernaert den Wunsch aus, aus internationalen Rücksichten die Anfrage zu vertagen, und fügte hinzu, die Münzkonferenz trete in zwei Monaten wieder in Brüssel zusammen, die Ver. Staaten von Nordamerika hätten die belgische Regierung um Einberufung der Konferenz ersucht. Italien. * Die Deputiertenkammer hat mit 216 gegen 82 Stimmen den Voranschlag der Einnahmen im Staatshaushalte angenommen und damit das ganze Budget erledigt. Mit beson derem Interesse wird dem weiteren Verlaufe der parlamentarischen Verhandlungen über die Emissionsbanken entgegengesehen. Nach dem die Generaldiskussion zum Abschlusse ge diehen ist, haben die Debatten über die von ver schiedenen Abgeordneten eingebrachten Tagesord nungen begonnen. Vielfach bemerkt wird, daß Crispi bisher an diesen Verhandlungen nicht teilgenommen hat. Me aus Rom telegraphiert wird, soll die Gesundheit des ehemaligen Kouseil- präsidenten erschüttert sein. Unlängst wurde er noch von dem parlamentarischen Unterfuchungs- Ausschusse vernommen. Nachdem er verschiedene Aufklärungen gegeben hatte, betonte er, daß er diese Untersuchung entschieden mißbillige, und wandte sich mit Entrüstung-über die Manie der Verdächtigungen, durch die ein Staatsmann wie er genötigt werde, sich überhaupt zu verteidigen. Spamerr. * Die Verhaftungen von Anarchisten in Madrid nehmen täglich zu. Man will einem Plane zur Jndieluftfprengung des Cortesgebäudes auf die Spur gekommen sein. Außerdem wurde in den letzten Tagen wieder eine Bombe mit brennendem Zünder in dem Garten des Sevillaer Schlosses entdeckt, die noch rechtzeitig unschädlich gemacht wurde. Rußland« *Ein lahmer Widerruf aus Petersburg be trifft die Nachricht, daß die deutsch-russi schen Handelsvertrags-Verhand lungen abgebrochen seien. Es heißt da: „In der Mitte des Juni traf die Antwort Deutschlands ein, worauf Rußland den Vor schlag machte, iu Berlin eine Konferenz behufs direkter Unterhandlungen abzuhalten, an denen als russische Delegierte die Wirklichen Staats räte, der Vizedirektor des Handels-Departements Iwan Timirjäsew und der Pariser Agent des Finanzministeriums Arthur Raffalowitsch teil jede Spur. Grauenhafter Selbstmord. In Surany machte jungst die dortige Einwob^ Maria Zahorak Feuer im Backofen an uvdlE sich sodann in denselben hinein. Als nES, raumer Zeit eine Nachbarin infolge des cM lichen Geruches hinzukam, fand sie die ME liche bereits in Hellen Flammen. Der E Körper war mit Brandwunden bedeckt und «ft ein Foß noch unversehrt geblieben. Tie Za^ hat schon früher verschiedene Selbstmords^ gemacht, bei denen sie aber stets rechtzeitig M bindert wurde, bis es ihr nun endlich gelNE ist, in der bezeichneten grauenhaften Weise im Leben ein Ende zu machen. Das Tagebuch eines Embeech^ Unter den Büchern des Einbrechers Gros^ Wien, von dessen Verhaftung jüngst bctE wurde, fand sich ein mit großer Genauigkeit A führtes Tagebuch. Grosch! verzeichnete E, Tag und Stunde, wann er die Einbrüche gangen hat. Alle zehn Einbrüche, die W. A her nachgewiesen worden sind, stehen iu Tagebuch. Es figurieren aber in diese« E; buch auch Namen, die die Polizeibehörde ", Groschls Thätigkeit bisher nicht in Zusamt Hang brachte. Grosch! hat demnach noch ganze Reihe bisher ihm nicht zugeichriebe -er brüche verübt. Die Blätter enthalten VE darüber, wie lange er in den betresst"^ Wohnungen weilte, wie oft er dort gewesenen wie oft er übernachtet. So geht aus - Aufzeichnungen hervor, daß er in der ME der Gräfin Kaunitz zwei Nächte zugebracht Gleichzeitig hat er auch die Summe, die ff die gestohlenen Sachen in den PfandlE stalten erhalten hat, genau verzeichnet, feE Eine Woche lAortieyuug.) 5? ' d, b s «te? Geschc neun HM, nach 6 ' MP Aaä I Mgt, Ui t°ni Dich kl (c kette krgck .-'»d ü Kinch „Mr. Barker," und meine Stimme, h", I einen beinahe feierlichen Klang. „Mr. I diese Sacke ist in ein tiefes Dunkel gehültt-E will kein Geheimnis vor Ihnen haben, ich keinen Grund, Ihnen zu mißtrauen. Im teil! Ich will Ihnen eine offene Frage stE 1 statt msi Umwegen zum Ziel zu gelangen. E- halb bitte ick Sie, Ihre Antwort wohl W " legen. Es ist von großer Bedeutung, daß Gedä btnis kein Umstand entgeht, kein ciME auch nicht der allergeringste. Sie verstehen, ! ich sagen will." Er erhob sich ein wenig aus seiner rEE, Stellung und ich sah, wie seine Augen — Mr. Barker war vollkommen Herr seineEft sichtsmuskeln, — die Augen aber konnte er beherrschen. Sie schossen Blitz auf Blitz. „Ich werde mein Bestes thun, Mr. M^^t- rixbc, Mr, Barker! Ich wlü ' jiff k leugnen, daß ich bei meinen Untersuchungen^ bestimmtes Ziel vor Augen gehabt habe. mehr als das! Meine Untersuchungen M" her von Erfolg gekrönt worden. Mein me hat mich nicht betrogen. Ich folgte der Ech Das Glück begünstigte mich. Wenngle a> auch noch keine vor Gericht vollgültige w besitze —" .„bra» „Beweise!" Die tiefe Stimme unm mich. „Beweise, Mr. Moore, Sie Hao weise?" < -i» .„Einen Augenblick, Mr. Barker. wirklich im Besitze'von Beweisen, dieselben nur moralischer Art: sur Sie, l für die ganze Welt sind sie vollkommen
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