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Allgemeiner Anzeiger Expedition: Bretnig Nr. ISS. Inserate, die gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größere« Aufträgen und Wiederholunge« Rabatt nach Uebereinkunst. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: I , Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter I Mk. bei freierZusendung durch Boten m ^aur 1 Mk. 20 Pf., durch bu Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir 'für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag »/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Zeitung für die Ortschaften: Breinig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, Frankenthal unö Umgegenö. Reösklion, Druck unö Verlsg von N. Schurig, Bretnig. A. 53. Mittwoch, den 5. M 1893 3. Jahrgang. eba ein sozialdemokratischer Stimmzettel Juli bis 23. August) klar, gutes Jahr. — hieben, welcher wohl einzig in seiner Akt Magdalena weint um ihren Herrn; seitdem Tn" dürfte. Derselbe hatte folgenden regnets an Magdalena (22.) gern. — Bläst ^^ut: Julius Fräßdorf, Töpfer und Jacobus (25.) weiße Wölkchen in die Höh, sinds Winterblüten zu vielem Schnee. ^ertliches und Sächsisches Bretnig, den 5. Jul' 1893. Punkte den 9. Preis, Zacher-Neustadt, 45 Punkte, den 10. Preis erworben. Belobigungen wur den zu teil: Springer-Stolpen, 44»/g Punkte, Fischer-Stolpen, 43^ Punkte, Ackermann- Neustadt, 43^ Punkte, Grützner-Neustadt, 42^ Punkte und Nitsche-Bretnig, 42^ Punkte. — Wetterregeln für Juli. Im Juli muß vor Hitze braten, was im September soll ge raten. — Dampft das Strohdach nach Ge witterregen, kehrts Gewitter wieder aus an deren Wegen. — Dem Sommer sind Don nerwetter nicht Schande; sie nützen der Luft und dem Lande. — Sommers Höhenrauch in Menge ist Vorbote von großer Winter strenge. — Steigt die Lerche hoch, singt lange hoch oben, habt bald ihr das lieblichste Wet ter zu loben. — Sind abends über Wies' und Fluß Nebel zu schauen, wird die Luft anhaltend schön Wetter brauen. — Staub regen wird guter Bote sein, sschön trocken Wetter tritt dann ein. — Mariä Heimsüch (2.) wirds bestellt, wie's Wetter vierzig Tag sich hält. — Auf Regen am St. Marga rethentage (13.) folgt 4 Wochen Regenplage. — Die erste Birn bricht Margareth; d'rauf überall die Ernte angeht. — jHundstag (22. Jacobus, in sonnenheller Gewalt, macht uns die Weihnacht rauh und kalt. — Ist es hell am Jacobustag, viel Früchte man sich ver sprechen mag. — St. Jacobi Vormittag soll die Zeit vor, St. Jacobi Nachmittag die Zeit nach Weihnachten bedeuten. — Wenn zu St. Annen (26.) die Ameisen aufwerfen, soll ein strenger Winter folgen. — Am 1. Juli ging in Sachsen die Jago für männliches Edel- und Damwild, sowie für Rehböcke und wilde Enten auf und dauert für die erstgenannten beiden Hoch- wilkarten ohne Unterbrechung bis zum 1. März, für Rehböcke bis 1. Februar und für Wild-nten bis mit dem 15. März künftigen Jahres. In Preußen beginnt von jetzt ab die Abschußzeit für männliches Rot- und Damwild, nicht minder für Wildenten, Trap pen, Schnepfen und wilde Schwäne, wäh rend im nachbarlichen Oesterreich die soge nannte hohe Jagd erst am 16. Juli ihren Anfang nimmt. — Die Offiziere der sächsischen Armee trugen bisher am Säbel das silberne Por tepee, aus einem silbernen, mit zwei grün seidenen Streifen durchwirkten Bande und einer silbernen geschlossenen Quaste mit grün seidener Füllung bestehend. Nach einer vor Kurzem erlassenen Bestimmung sollen in Zu kunft die Offiziere der berittenen Truppen nur die silberne Quaste des Portepees am ledernen Faust Jemen tragen. — Gegen den Biß der Kreuzotter giebt es bekanntlich ein ziemlich sicher wirkendes Mittel und dies ist der Alkohol. Ob dieser in Form von Kognak, Rum, Arak, Korn branntwein, Nordhäuser oder von schwerem Wein genossen wird, das bleibt sich gleich; der Gebissene trinkt ruhig bis zur Bewußtlosigkeit und er wird gesunden. So gut wie vom Leichengift wird nämlich auch ,vom Schlan gengift das Blut zersetzt, das heißt, die Blut zellen werden zertrümmert und der Blutfärb stoff tritt in die Gewebe aus; außerdem durchtränkt die flüssige Substanz der Blut Abonnements - ^mla-n ig. daz Wir gestatten uns ganz ergeben st auf tol "" dem 1. Juli begonnene 3. Quar ts im 3. Jahrgange stehenden Mgememen Anzeiger Maden. der g^Erate finden bei der stetigen Zunahme ^^nnenten die weiteste und wirksamste Nebw^Eungen auf den „Allgem. Anzeiger" die derzeit unsere Zeitungsboten, sowie H y'epge Expedition gern entgegen. und Red des Attgem. Anz. Dio» ? ' btnig. Sparkassenbericht auf den Juni. In (2 Posten wurden 4875 z-ch?Lf. eingezahlt, dagegen in 25 Posten L-/ Hk. 86 Pf. zurückgezahlt, 7 neue Bü- ^gestellt und 2 kassiert. ^^""ersbach. Bei der Stichwahl ve ei,> --- 4 ^kenkassen-Vorsitzender in Dresden. (Jes. fole 4') Die betr. Bibelstelle lautet aber ^»dermaßen: Siehe, ihr seid aus nichts h.,.euer Thun ist auch aus nichts und euch d en ist In Greuel. (D. W.) deal o l p e n. Vom herrlichsten Wetter zA"uigt und unter Beteiligung von über Turnern des Meißner Hochlandgaues Z vergangenen Sonntag hierselbst das griffest des erwähnten Gaues statt. s am Sonnabend trafen viele zumeist entlegene Turnvereine hier ein und ver- y Uten sich abends zu einem Begrüßungs- ^Ers im Schützenhause. Am Sonntag ertönte der Weckruf und in feier- Er Weise begann punkt 7 Uhr in den M den Parkanlagen unserer Stadt der Gottesdienst. Nach beendigtem Gottes- tz ' gingen die Wettturner in den heißen H.. 2 Stunden dauernden Kampf ein. i!» Mittags halb 2 Uhr erfolgte dieAufstell- M . Festzuges auf dem Marktplätze, wo- die Begrüßungsansprache vom stellvertr. rjy g^meister Kowe gehalten wurde. Nach den Begrüßungsakt eröffnenden und ^ Eßenden Gesang setzte sich der Festzug in ^Egung und nahm seinen Weg durch die geschmückte Stadt bis zum Festplatze, Welchem sich der Zug nach der Festrede Muvorsitzenden Mißbach auflöste. Die Übungen begannen nunmehr, an denen Riegen- und Kürturnen schloß. Abends ^e im Schützenhause Kommers mit darauf- i^ndem Bau abgehalten, während dessen aus dem Wettkampfe als Sieger ^gegangenen Herren bekannt gegeben S^,en. Es haben sich Pettasch-Sebnitz, Punkte, den 1. Preis, Albert-Sebnitz, ^.Punkte, den 2. Preis, Hartnick-Neustadt, her»? Punkte, den 3. Preis, Lorenz-Bischois- 5^/« Punkte, den 4. Preis, Goll- 50 Punkte, den 5. Preis, Wend- irch, 48-/2 Punkte, den 6. Preis, Preis Echt-Sebnitz, 48^ Punkte, den 7. dep Hamann-Königstein^ 47^ Puickte, - Preis, Paul-Bischofswerda, 46^ zellen die umliegenden Teile. Während das Schlangengift die Blutkörperchen zu zerspren gen droht, zieht der Alkohol dieselben stern förmig zusammen. Das Aussaugen der Biß wunde ist nur im Notfälle zu empfehlen; kleine Verletzungen oder Wunden am Mund und Lippen können hier eins neue Verletzung Her vorrufen. Ist Alkohol zur Stelle, so muß man mit den Nägeln der vorher in die Flüs sigkeit eingetauchten Finger die Wunde so fort ausdrücken, bis kein Blut mehr kommt. — Der berüchtige Wahlkandil at „Zerspl.", hätte bei der letzten Wahl beinahe eine grö ßere Prügelei verursacht. Am Abend des Wahltages wurde in einem Lokale in der Altstadt zu Dresden gewaltig politisiert und einer der Anwesenden wünschte zu wissen, welcher Parteirichtung der Kandidat „Zerspl." angehört, der in allen Bezirken aufgestellt sei und auch Stimmen erhalten hatte. Als diese Verwechslung der zersplitterten Stim men mit einem Kandidaten „Zerspl." klar wurde, erhob sich ein unbändiges Gelächter, das den unerfahrenen Politiker so sehr in seiner Ehre krankte, daß er Lust zeigte, auf die Befferwissenden loszugehen und nur mit Mühe besänftigt werden konnte. — Der Reichstags-Abgeordnete Zimmer mann hat nunmehr das Mandat für Dres den-Altstadt angenommen. — In Cölln bei Meißen ist dieser Tage ein Fleischerlehrling von einem großen Hunde plötzlich überfallen, zu Boden geworfen und durch Bisse schwer verletzt worden. — Von einem jugendlichen Betrüger, einem Bürschchen von 13 Jahren, wird aus Freiberg berichtet. Der hoffnungsvolle Knabe hatte am Montag und Dienstag der vorigen Woche auf der Treppe des Stadthauses Kin dern, welche von ihren Eltern mit dem Be zahlen voy Steuern beauftragt waren, das Geld — Summen von 2 und 6 Mark — unter dem Vorwande abgelockt, daß er ihnen gleich die Quittung bringen würde. Als der Junge am Freitag dieses Manöver wiederholen wollte, erreichte ihn sein Schicksal. — Als am Sonntag die Reformpartei des 3. sächsischen Reichstagswahlkreises zur ! Feier eines Parteifestes in Bischofswerda im ! Gasthofe zur Sonne versammelt war, ereig nete sich der höchst bedauerliche Fall, daß einer der Anwesenden plötzlich von einem Ge hirnschlag getroffen wurde und totzusammen- j brach. Das Fest, welches höchst feierlich be gangen werden sollte, nahm sofort einen ernst- ! haften Charakter an. — Der Redakteur der „Wurzener Zeit ung", Max August Diehl, ist wegen Belei digung der Garde-Offiziere zu 150 Mark Geldstrafe event. 15 Tagen Gefängnis ver urteilt worden. Ursache hierzu war eine Be merkung in Nr. 55 der genannten Zeitung, i In derselben befand sich die Mitteilung, daß sich im Müggelsee ein Garde-Offizier ertränkt habe, weil er wegen Mißhandlung eines Bur schen eine Festungsstrafe zu verbüßen habe, j daß aber kurz nach seinem Verschwinden die Begnadigung eingetroffen sei. Im Anschluß hieran war nun gesagt, daß man nicht so ^voreilig sein solle, wenn man Garde-Offizier sei und wenn man nur einen Burschen miß handelt habe. Hierdurch fühlte sich das Gar de-Offizierkorps beleidigt und der Strafantrag hatte den im Eingänge erwähnten Erfolg. — Gegen die Wahl des Heren Budde berg in Zittau werden aus der Umgegend von Ostritz, sowie aus Grunau und Königs ¬ hain rc. wegen vorgekommener Wahlbeein flussungen P^tefte an dc Reichstag vorbe reitet. — Bei der Reichstags-Stichwahl zu Rittersgrün bei Schwarzenberg ist der seltene Fall vorgekommen, daß nicht einer der 328 Wähler der Urne fern blieb. — In Oberpöllnitz wurde eine Frau von einem toter. Zwillingspaar entbunden, welches normal entwickelt, aber mit Brust und Unterleib zusammengewachsen war, während jeder Teil Kopf und Gliedmaßen für sich hatte. — In einem Restaurant dcr Bayrischen Straße zu Leipzig arrangirten am Freitag vier Herren um eines geringfügigen Streites, willen eine Wette. Nachdem festgestellt war, ging man sofort an die Vertilgung des Welt preises, der in 12 Glas Bier und 6 Kog naks bestand. Einer der Herren erbot sich leichtsinniger Weise, dieses Quantum allein zu trinken, und zwar ohne weitere Unter brechung und ohne das Lokal zu verlassen. Auch diese Wette wurde von den drei anderen Herren acceptiert. Als nun der trinklustige Mann sein. Quantum geleert hatte, stürzte er besinnungslos zur Erde. Jetzt mischten sich fremde Gäste, welche den Vorgang mit angesehen hatten, in die Angelegenheit, indem sie die drei Freunde des Betrunkenen über die Unsinnigkeit der Wette zur Rede stellten. Diese Auseinandersetzung führte aber nur da zu, daß eine regelrechte Schlägerei entstand, bei welcher nicht nur diejenigen Wettteil nehmer, die sich noch bei Verstände befanden, sondern auch der Herkulessüffel, welcher bei der Balgerei mehrere Fußtritte erhielt, schlecht wegkamen. — Daß Niemand in Leipzig zu verdur sten braucht, dafür sorgen nicht weniger als rund 1700 Schankwirtschaften. Daß nun bei einer solchen Fülle seitens des Rates ca. 700 Neukonzessionsgesuche in einem Jahre abgelehnt wurden, dürfte recht verständlich erscheinen. — In Ebersbach ist eine Anzahl Per sonen nach dem.Genüsse von Wurst und Fleisch heftig erkrankt. Die Zahl nimmt immer noch zu, da von dem betreffenden Fleische auch ein Restaurant bezogen hat. Die Untersuchung hat bei den Erkrankten eine bestimmte Diagnose noch nicht ergeben. Kirchennachrichten von Hauswalde. Getauft: Robert Alfred, unehelicher S. in Bretnig. Beerdigt: Paul Erwin, des Hausbes. und Schankwirts I. F. Körner in Haus walde S., 2 M. 22 T. alt. — Johann Karl Gottlieb Rüntzsch, Hausbes. und Leinweber in Bretnig, 79 I. 7 M. 8 T. alt. — Fr. Johanne Christiane Eleonore verw. Köhler, des weil. I. K. T. Köhler, gew. Hausbes. und Leinweber in Bretnig hinter!. Witwe geb. Petzold aus Bretnig, 74 I. 5 M. 19 T. alt. — Fr. Johanne Eleonore verwitwete Röntzsch, des weil. I. G. Röntzsch gew. Haus bes. und Leinweb. in Bretnig, hinter!. Witwe geb. ^.ille aus Großröhrsdorf, 76 I. i M. 15 T. a!t. 6. Sonntag nach Trin.: keine Kommu nion. Kollekte für den Kirchenbau in Nieder böhla.