Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger Zeitung für die Ortschaften: Vretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, Redaktion, Druck und Verlag von N. öchurig, Bretnig. 3. Jahrgang- Mittwoch, den 2. August 1893 Rr. 61. mit allen Kräften arbeitete, gelang es leider Albano — die Feuerwehr zur Hilfe herbeigerufen worden. Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 2. August 1893. — Ein entsetzliches Unglück ereignete sich am Donnerstag abends gegen 6 Uhr auf dem Grundstücke des Gasthofes „Zur goldenen Sonne" am Markt in Zittau. Zwei städtische Grubenarbeiter waren auf Anordnung der Stadt damit beschäftigt, die im Innern des Hintergebäudes befindlichen Abortgruben auszuräumen. Die Arbeit war fast beendet und es war nur noch wenig von dem Inhalt in der Gruppe. Da infolge dessen das Schöpfen mit dem Eimer schlecht von statten ging, so stieg einer der Arbeiter durch die enge Oeffnung in die Grube hinein. unter den beim diesjährigen Oberersatz- Mäft ausgehobenen Rekruten vielfach die Meinung gebildet, daß die Vorschriften über Anstellung und Entlassung der Rekruten be- 'ehentlich der Dispositionsurlauber und Re- Mslen bereits in diesem Herbste nach Maß- Me der soeben vom Reichstage genehmigten stlitärvorlage Abänderungen erlitten hätten. Me Auffassung ist eine ebenso irrige, wie 'e Annahme, es fände in diesem Herbste bei A" Truppen keine Entlassung von Mann- des königlichen Landgerichts zu Bautzen, Herr Heinrich Ferdinand v. Koppenfels. Der Verstorbene wurde am 27. Januar 1829 in Dresden geboren. — Ein schrecklicher Unglücksfall ereig nete sich am Sonnabend vormittags in der Kirchennachrichten von Hauswalde. Beerdigt: Johann Fr. Aug. Horn, Hausbes. und Schuhm. in Bretnig, 69 I. 4 M. 4 T. alt. —Ida Elsa Klengel, der I. C. Klengel in Bret nig unehel. Kind, 10 M. 11T. alt. — Paul Georg Koch, des Leinweb. P. E. Koch in Bret nig S., 7 M. 9 T. alt. 10. Sonntag n. Tr.: Gottesdienst u. Abend mahlsfeier. Beichte und Predigt hält Herr Pfarrer Größel aus Frankenthal. Nachm. 2 Uhr Missionsstunde. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins .siaus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post iMk. exkl. Bestellgeld. hinuntergestürzt. Nun machte sich sogleich einer von den Bauarbeitern daran, in die unhermlrche Grube zu steigen. Der Strick glitt indessen von seinem Körper ab und der Dritte lag ebenfalls auf dem Boden der Grube. Schon bei dem ersten Lärme war Peitz an vielen Tagen von ihm weit über troffen worden seien, daß er den Marsch bei großer Sonnenglut und schwerem Reisege päck unternommen, z. B. in 1^ Tagen von Triest nach Padua marschiert sei, betont aber, daß es ihm nicht darauf angekommen sei, in bestimmter Zeit einen Endpunkt - zu er reichen, wodurch er die Tour in noch kürzerer Zeit zurückgelegt, diese Leistungsfähigkeit aber nur erreicht hätte, weil er kein Anhänger des Vegetarianismus sei. — Die Errichtung einer Verkaufsstätte von gutem Ochsenfleisch und verschiedener Wurst zu billigeren Preisen, als solche bis her in Markneukirchen üblich waren, hat im Gefolge gehabt, daß eine Anzahl dortiger Fleischer sofort mit dem Preise für Rind fleisch gewaltig herabgingen und dasselbe noch billiger verkauften, als es in jener neuen Verkaufsstätte, die ihre erstgeschlachtete Ware sehr bald ausverkauft hatte, abgegeben wurde. Hatten Fleischer bisher Rindfleisch, gleichviel welcher Qualität, für 60 Pf. resp. 64 Pf. das Pfund verkauft, so boten einige dersel ben infolge Eröffnung der sogen- Freibank sofort prima Ochsenfleisch das Psund sür — 40 Pfennige aus. Diese Thatsache bedarf keines Kommentars. — In dem Grundstück des Bankiers Kuntze in Oberlößnitz ist das Vorhandensein der Reblaus konstatiert worden. — Einem Annaderger Gendarm ist es letzt gelungen, den Brandstifter zu ermitteln, welcher durch sein ruchloses Treiben die Be wohnerschaft des westlichen Annaberger Amts bezirks in Aufregung versetzt hatte. Der Brandstifter ist der 1865 geborene Geschirr führer Schubert aus Gornsdorf und hat der selbe die Brandstiftungen bereits zugestanden. Schubert ist bei der Feuerwehr und zeigte sich bei den Bränden stets sehr behilflich, wie er auch bereitwillig Nachtwachen mitge- than hat. Zuerst brachte man den Bauarbeiter Keßler, der zuletzt hineingcstiegen war, ans Tages licht. Bald gelang es, den Zweiten hervor zuholen; es war der städtische Arbeiter Lucke. Diese beiden waren ebenfalls bewußtlos, gaben aber noch deutliche Lebenszeichen von sichsie rangen mühsam nach Atem und stöhnten heftig. Endlich wurde auch der zu erst in die Grube Gestürzte, der städtische Tagearbeiter Ernst Heine, aus der mörder ischen Liefe befreit. Trotz angestrengtester Belebungsversuche war es unmöglich, ihn ins Leben zurückzurufen. — Das von dem Stadtrat zu Zwickau neuaufgestellte Tanzregulativ ist von der kgl. Kreishauptmannschaft unter Dispensation von den bezüglichen beschränkenden ministeriellen Vorschriften genehmigt worden. An den hin sichtlich der Abhaltung öffentlicher Tanzmusik in Zwickau bisher schon bestehenden Einrich tungen wird durch das Regulativ nichts ge ändert, und es ist daher den zum Tanzhalten berechtigten Wirten auch fernerhin gestattet, am ersten und dritten Sonntag eines jeden Monats, sowie am hohen Neujahrstage, an jedem zweiten Feiertage der drei hohen Feste, am Fastnachtsdienstage, am Himmelfahrtstag, an jedem Jahrmarktsdienstage und am Ern tedankfeste öffentliche Tanzmusik und an den übrigen Sonn- und Festtagen Konzert mit darauffolgender Ballmusik zu veranstalten. Die Wirte in Zwickau haben also erreicht, was anderen Bezirken nicht gelang. — Ein hochinteressanter Prozeß, der die Gemüter der Stadt Jena schon lange heftig bewegte, beschäftigte in diesen Tagen das Reichsgericht. Die Mühlenbesitzer hatten seit Einrichtung der städtischen Wasserleitung gegen die Stadt Klage erhoben, da ihnen im „Mühlthal" dadurch das ihnen zustehende Wasser entzogen werde. Von dem Landge richt und Oberlandsgericht wurden die Klä ger abgewiesen. Das Reichsgericht hat je doch die eingelegte Revision für begründet erachtet und die Sache dem dortigen Ober landsgericht zur nochmaligen Verhandlung überwiesen. Wahrscheinlich wird den Müh lenbesitzern ihr vermeintlicyes Recht nun doch noch zugesprochen werden. — Eine bei der Post aufgegebene und mit den vorgeschriebenen Vermerken der Post beamten versehene Postanweisung ist nach einem Urteil des Reichsgerichts 1V, Straf senats, vom 14. April 1893 eine öffentliche Urkunde, deren Verfälschung in rechtswidriger Absicht und Benutzung zum Zweck einer Täuschung als Urkundenfälschung aus § 267 des Strafgesetzbuchs zu bestrafen ist. Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größere» Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Expedition: Bretnig Nr. 1 3 A durch die pontinffchen Sümpfe, — Capua — Neapel — Portici — Vesuv — Pompeji — Herkulanum — Skasati — Avellino — St. Ariano di puglia — Cerignola — Barletta — Trani — Pisceglie — Malfett- — Bari. Er schreibt, daß die Leistungen des Herrn gebliebene Soldaten des 107. Regiments er beten und diese rückten sofort nach der Un glücksstelle aus. Mit fieberhafter Thätigkeit begannen sie die Arbeit, und in einer Stunde hatte man 7 Meter^ Erdreich beseitigt. Lei der mußten die Soldaten vor vollendetem Werk die Arbert verlassen, um nach Leipzig abzufahren. Hoffentlich ist es der Feuerwehr gelungen, die beiden Arbeiter zu Tage zu fördern. Die Soldaten wurden von der Einwohnerschaft für ihre Mühewaltung reich Der Bürger meister dankte ihnen in einer tiefergreifenden Inserat- bitten wir für die Mittrvoch-Mst^r bis Dienstag vormittag Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^,11 Uhr einzusenden. ' Inserate, welche in den oben vermerkten^Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur brs vormrttags 9 Uhr angenommen. . Bretnig. Vom 31. August d. I. an Ard der bei Herrn F. G. Horn und am Rasthof zum Anker befindliche Briefkasten . . . Acht, wie bisher, sondern ^8 Uhr abends 7. Stunde in der Nähe der Baracken m Ko- As letzte Mal geleert. Briefe rc., welche bis nigsbrück. Beim Auss_ achten eines 12 Me- Uhr abends in sämtliche hies. Brieskästen ter tiefen Brunnens wurden zwei Arbeiter gelangen und den hiesigen Ort angehen, kom- durch plötzliches Hereinbrechen der Erbmassen 'nen noch um 7 Uhr zur Austragung; die Brief- verschüttet. Der sofort alarmierten Feuer- 'Adungen der letzten Leerung dagegen werden wehr, die unter Leitung des Bürgermeisters "n am anderen Tage bestellt. mit allen Kräften arbeitete, gelang es leider . — Eine Reihe von Gedenktagen hat nicht, die Verschütteten zu retten. Zu dieser er Monat August sür die deutschen Turner. Arbeit wurden achtzig vom Schießen zurück- M 2. wurde 1863 die Jahnstiftung begrün- " A' > am 3. fand 1863 das 3. Allgemeine Ätsche Turnfest in Leipzig und am ^1872 d"s 4. Allgemeine Deutsche Turn- M in Bonn statt; am 6. 1843 wurde der ^urnplatz in der Hasenhaide, welcher 1811 M Jahn errichtet war, wieder eröffnet; am 1885 wurde dem Turnvater in Lanz, der ,, °?AMadt Jahns, ein Denkmal enthüllt, Md^me Mche Feier konnten am 10. 1872 'e Turner in der Hasenhaide begehen. Am — 1- endlich ist der Geburtstag Jahns (gedünnt Lebensmitteln beschenkt. t778). ! .. ... . — Uebt das neue Liilitärgesetz schon im Rede. seine Wirkung aus? Dem Anscheine — Auf Pestitzer Flur wurde am Sonn- hat sich in der Bevölkerung, insbesondere! abend abends die 19 Jahre alte Fabrikar- auck »>»-»- c.-— ! beiterin Ida Lina Leicht, in Possendorf bei den Eltern wohnhaft, als sie auf dem Nach hauseweg begriffen war, von ihrem früheren Geliebten, dem 25 Jahre alten Zimmermann Kaschel aus Schlesien, jetzt in Nickern wohn haft, durch zwei Revolverschüsse getötet. Sie gab, als sie die Schüsse in die Brust erhal ten hatte, nach wenigen Minuten den Geist auf. Der Thäter, welcher dem Mädchen nachgelaufen war, um eine Aussöhnung her- . - leine ENlmpnug ! beizuführen, flüchtete nach Dresden und wurde 'Wen zur Disposition statt, oder sämtliche, am Sonntag vormiktags durch die dortige Ai dem 1. Oktober in den 3. Jahrgang bei Kriminalpolizei in einer Herberge verhaftet. AN Fußtruppen übertretende Mannschaften Er legte sofort ein Geständnis ab. Mden zu diesem Termine entlassen. Die orlage bezeichnet das laufende Etatsjahr niel-^ AA als Üebergangsjahr, während dessen die Aherigen organisatorischen Bestimmungen! M in Kraft zu verbleiben haben. Darnach Am nach Beendigung der Herbstübungen Ad zwar im Allgemeinen am 2. Tage nach Abkehr der Truppen in ihre Garnisonen aus- «Mweise am 1. oder 3. Tage die im 3. M sichre stehenden Mannschaften als Reser- Mn in den Beurlaubtenstand über und fin- A zu gleichem Termine auch in der bisher- M Weise die Entlassung der zur Dispo- mon gestellten Soldaten des bisherigen Jahrgangs statt. Die einzige ^kderung ist die, daß die Dispositionsur- Uder nicht wieder zur Truppe eingezogen Men und daß den das 3. Jahr aktiv, also A der Fahne verbleibenden Mannschaften 3' als Uebung angerechnet Annahme der Militärvorlage M militärische Uebungen der Ersatzreser- M mcht mehr statt. Doch sollen Ersatz- Mvisten zu Uebungen in gewissen Hilfs- >2? Krieg, z. B. als Kranken- hAM ,Er, und dergleichen ausgebildet ^m Zwecke werden jährlich un- w Mann Ersatzreservisten eingezo- " werden. «bend entschlief nach u°ren, schweren Leiden der Präsident — Mitten in der Nacht stieg kürzlich ein 20jähriger verwegener Bursche in der neuen Dampfesse eines Fabriketabliffements im Triebischthale bei Meißen in die Höhe und brannte, auf dem Essenkopfe stehend, einige Feuerwerkszündhölzer ab. Ist dieses Gebühren auch ein tolles zu nennen, so muß üoch anerkannt werden, daß dazu immerhin eine gute Portion Kourage und ein schwin delfreier Kopf gehört. — Der bekannte Lieger im Distanz- v—, — —... marsch Berlin-Wien, Otto Peitz in Flöha, Aber fast in demselben Augenblicke schon besitzt in einem gleichalterigen Jugendgenossen! hatten ihn die giftigen Gase der Grube de in Zwötzen bei Gera einen mindestens eben- täubt und er stürzte hinab. Ein draußen- bürtigen Nebenbuhler, was die Dauer des stehender Arbeiter hatte hiervon zunächst nichts Marsches anbelangt, sogar einen sehr weit gemerkt. Endlich fiel ihm doch das lange überlegenen Rivalen. Dieser junge Mann Verweilen seines Genossen auf, er blickte in marschierte im Juni/Juli 1890 in 46^ Ta- die Grube hinein und als er ihn nicht sah, gen von Johanngeorgenstadt in Sachsen nach stieg er ihm schleunigst nach, nachdem er noch Karlsbad — Pilsen — Fürth — Regens- den gleichzeitig auf demselben Grundstücke bürg — Landshut — München — Inns- arbeitenden Leuten der Herren Baumeister druck — Brenner — Gossenfaß — Andreas! Hennig und Kirsche zurief: „Kommt schnell Hofer-Haus — Meran — Bozen — Triest her, hier muß etwas passiert sein!"' Als — Levico — Borgo — Bassano — Padua! aber die Leute herbeikamen, war auch er in- Venedig — Chioggia — Ferrara — folge der aufsteigenden Dünste betäubt und Florenz — Siena — Rom — Albano — hinuntergestürzt. Nun machte sich sogleich