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Allgemeiner Anzeiger : 22.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-189307222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-18930722
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- oai:de:slub-dresden:db:id-181900449X-18930722
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-07
- Tag 1893-07-22
-
Monat
1893-07
-
Jahr
1893
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 22.07.1893
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Politische Rundschau. Deutschland. *Der Kaiser hat an den Reichs kanzler einen Dank-Erlaß wegen der Durchdringung der Militärvorlage gerichtet. * Eine Zusammenkunft deS Kaisers mit demKönigvonSchweden fteht anscheinend in Aussicht. Man meldet aus Stockholm: König Oskar ist mit seiner Dampfjacht „Drott" in See gegangen und wird erst am nächsten Freitag zu einer Staatsratssitzung nach hier zurückkehren. Eine Begegnung zwischen König Oskar und Kaiser Wilhelm in den Stockholmer Schären ist nicht unwahrscheinlich. Offiziell verlautet, daß Kaiser Wilhelm und die Kaiserin am Freitag auf Schloß Tullgarn zum Besuch des Kron- prinzenpaareS erwartet werden und der Aufent halt einige Tage dauern wird. * Bezüglich des Aufenthalts deS Kaisers in und bei Metz bei den diesjährigen großen Manöver« sind nun nähere Verfügungen ge troffen. Der Kaiser trifft am 3. September in Metz ein, nimmt mit kleinem Gefolge in dem wenig geräumigen Schlosse Urville Wohnung und bleibt bis zum 9., an welchem Tage die Abfahrt nach Straßburg erfolgt. Der Kronprinz von Italien nimmt im Bezirkspräsidium Wohnung. Die Kaisermanöver beginnen am 5. Sep tember und werben ganz nach dem Plane ab gehalten, der im vorigen Herbste festgestellt worden war. Die nötige Furage wird schon jetzt angeliefert und zwar meistens auS den Rheingcgenden. *An eine Reise, die der Großherzog von Weimar kürzlich durch Süddeutschland gemacht, hatte die ,Tägl. Rundsch.' die Ver mutung geknüpft, der Großherzog scheine dort für eine Versöhnung des Kaisers mit dem Fürsten Bismarck thätig gewesen zu sein. Die .Weimarsche Zeitung' ist ermächtigt, diese Vermutung für irrtümlich zu erklären. * Der Erbprinz von Meiningen, der nun doch den aktiven Militärdienst quittiert hat, siedelt mit seiner Gemahlin Anfangs Oktober zum ständigen Aufenthalt nach Meiningen über. * Reichskanzler Graf Caprivi ist durch die Venenentzündung fortgesetzt angegriffen, so daß er die Erholungsreise nach dem Harz noch nicht antreten kann. *Es wird der ,Post' bestätigt, daß der Staatssekretär des Reichsschatzamts, Freiherr v. Maltzahn-Gültz, die Absicht habe, aus dem kaiserlichen Staatsdienste zu scheiden. Ueber seinen Nachfolger laufen nur Vermutungen um; u. a. wird in den beteiligten Kreisen von dem zur Zeit im kaiserlichen Dienst in den Reichs landen als Unterstaatsselretär der Finanzen fungierenden Herrn v. Schraut gesprochen. *Die Zentrumsfraktion hat nach Erledigung der Militärvorlage beschlossen, die beiden Abgeordneten, die im Gegensatz zur Partei der Militärvorlage zugestimmt hatten, Prinzen Arenberg und Dekan Lender, nicht auszuschließen. Sie sprach aber ihr Be dauern auS über die abweichende Haltung beider während der Wahlbewegung. *Die Neuwahlen zum preußischen Landtag sollen im November stattfinden; der Landtag soll im Januar einberufen werden. *Wie mehrere Blätter berichten, wird die beabsichtigte Boern - Ansiedlung in Deutsch- Südwestafrika seitens der Reichsregierung nicht genehmigt. Oesterreich-Ungar«. * Ueber den Septemberbesuch des Kaisers Wilhelm in Ungarn bringen die öster reichischen Zeitungen schon ein sehr genaues Programm, dessen einzelne Angaben wohl als Vorschläge zu betrachten sind, die noch Aende- rungen unterliegen können. Kaiser Franz Joseph wird demnach am 16. September in Güns ein treffen und am Sonntag, den 17., die Abord nungen des Eisenburger und der Nachbar-Komitate empfangen. Am Sonntag nachmittag 4 Uhr wird König Albert von Sachsen, 40 Minute» später der deutsche Kaiser iu Güns eintreffen. Am Montag, den 18., beginnen die Manöver, die sich bis zum 22. September erstrecken; dann folgen die Jagden beim Erzherzog Albrecht. Auch Das alte Kaufhaus. Von Ivar Ring.*) (Autorisierte Uebersetzung aus dem Norwegischen.) „Glaubst du an Vorbedeutungen?" fragte der Kaufmann Haugaard seinen jungen Freund, den Lauck, weck. Stein, kurz nach seiner Hochzeit, als sie nebeneinander standen und einem kleinen Fischerboot nachschauten, das auf dem hohen Meer mit den brausenden Wogen kämpfte. „s)d ich an Vorbedeutungen glaube? Wie kommst du nur zu dieser seltsamen Frage?" ent gegnete der Mediziner. „Es mag ja Unsinn sein. Aber ich bin nun einmal nicht so weil gekommen, daß ich mich von allem frei mache, was ich in meiner Kind heit gelernt habe. Meine Mutter glaubte an Vorbedeutungen, und darum thne ich es auch." „Du bist ein guter Mensch und ein treuer Freund, Franz, aber du folgst blind dem Wege, den deine Eltern vor dir gegangen sind. Die Welt ist für dich nicht einen Schritt vorwärts gekommen, seitdem dein Vater seine Augen ge schlossen hat. Für uns andere dagegen ist das Große und Neue, was die letzten Jahre ge schaffen haben, wie eine Sturmflut hereinge- brochen —" „Und hat all das Alte fortgewaschen; wie wenig ich auch gelernt habe, das eine weiß ich doch, daß eine Sturmflut Gutes wie Schlechtes mit sich fortreißt. Sie schont nichts auf ihrem Wege — bei dir hat sie vieles vernichtet — ') Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. ein Ausflug der Monarchen mittels Donau dampfers zu den Bauten am Eisernen Thor, also zum serbischen Ufer, ist in Aussicht genommen. * Dem .Fremdenblatt' zufolge ist zwischen der österreichischen und der ungarischen Regierung wegen Erlasses eines Futt e r a u s fuh r v er - bots noch keine Einigung erzielt worden. Die Veröffentlichung des Verbots mußte deshalb für einige Tage verschoben werden. Frankreich. *Das neue Kadresgesetz ist am Montag vom Senat ohne Debatte in der Fassung der Deputiertenkammer angenommen worden. *Derfranzösisch-siamesischeKon- flikt spitzt sich zu. Etienne, der ehemalige Chef des Kolonialamts, erklärte einem Bericht erstatter gegenüber, er halte die schließliche Er oberung Siams sür die einzig mögliche Lösung der Siam-Frage. Er glaube auch, daß die Regierung mit dieser Eventualität rechne. Frankreich könne vor England nicht zurückweichen wie in Aegypten. * Der Kongreß der ArbeitSbörsen hat sich im Prinzip für den allgemeinen Aus - stand ausgesprochen und beschlossen, denselben vor dem 1. Oktober eintreten zu lassen. — Bis dahin kann noch viel geschehen. Die Lage er schien sehr bedenklich, als infolge der Schließung der Pariser ArbeitSbörse sich eine elementare Protestbewegung unter der Arbeiterschaft bemerk bar machte. Aber das Feuer der ersten Ent rüstung ist rasch verglüht, und es wird sich kaum wieder anfachen lassen. Die Taktik, eine revolutionäre Bewegung von langer Hand vorzu bereiten, ist wenig gefährlich. England. *Dem Londoner Berichterstatter der .Köln. Ztg.' versichert ein englischer Diplomat, daß in der siamesischen Angelegenheit sich China dem englischen Vorgehen an- schließen werde. Der Krieg würde unzweifelhaft die Schwarzflaggen in den Vordergrund bringen, die noch lange nicht ausgestorben seien. Die englische Regierung habe schon lange in Voraus sicht des französischen Vorstoßes gegen Siam ihrerseits alles vermieden, was die Unabhängig keit SiamS irgendwie in Frage stellen konnte und sich deshalb jedes Vorrückens von Norden nach dem Menamflusse enthalten. Italien. *Die Ratskammer des römischen Gerichts hofes erklärte auf den Bericht des Untersuchungs richters und des Staatsanwalts in dem Pro zesse gegen die Banca Romana, daß das Strafverfahren gegen den Deputierten de Zerbi wegen Ablebens desselben einzustellen sei. Gleichzeitig wurde die Uebergabe der Akten an die General-StaatSanwaltschaft des Appell- Gerichtshofes angeordnet behufs weiteren Ver fahrens gegen elf Personen, darunter die Ober- beamteu des Handelsministeriums Monzilli und Zammarana. Der Bankdirektor Tangonlo und der Kassierer Lazzaroni sind u. a. des Unter- schlcifes von über 28 Millionen, ferner der An fertigung und Ausgabe falscher Noten und der Bestechung öffentlicher Beamten angeklagt. Ein Deputierter oder Senator befindet sich unter den Angeklagten nicht. Rußland. »Der russischen,Börsenztg.' zufolge ist die Antwort Deutschlands auf die russi - scheu Vorschläge in betreff der Zusammenberufung einer gemischten Kommission nach Berlin zwecks endgültiger Ausarbeitung der Bedingungen des deutsch-russischen Handelsvertrages beim Mini sterium des Aeußeren in Petersburg eingegangen. *Jm preußisch-russischen Grenz verkehr sucht die russische Regierung auf der russischen Seite nach Möglichkeit die deutsche Bevölkerung auszumerzen. So ist seit einiger Zeit seitens deS russischen KriegSministeriums die Anordnung getroffen, daß im Festungsrayon Kowno bis auf 25 Werst Entfernung sich keine Deutschen aufhalten dürfen. In der letzten Zeit find daher zahlreiche Ausweisungen vorgekommen. Großgrundbesitzer, die in mehreren Generationen dort gewohnt, Handwerker und Arbeiterfamilien, die bis 30 Jahre und darüber dort Beschäftigung gefunden, haben alle ihre Heimstätten verlassen müssen. Die Bemittelten haben sich mitunter aber werde nicht böse, mein Freund, ich meinte es nicht so schlimm; stehst du, ich habe auch manchal einen Gedanken, wenn er auch nicht so deutlich zu Tage tritt. Es gährt und arbeitet ost in meinem Kopf, als wäre in ihm ein harter Kampf. Aber es dauert nur wenige Augen blicke, dann wird alles wieder ruhig und dunkel. Dann stehe ich wieder hinter dem Ladentisch und kümmere mich nur um meine Wagschale und meine Elle; sie fordern nicht mehr, als was ich geben kann; du bist eS allein, der tiefere Ge danken in mir wachruft. Ich wollte wünschen, ich gliche dir etwas mehr, ich hätte etwas gelernt und hätte einen weiteren Blick. Sie ist so klug, Eilert, sie steht so hoch über mir." „Ja, gewiß ist sie klug," entgegnete Stein ausweichend, „aber, was war eS für eine Vorbe deutung, .von der du sprachst?" „Ach ja, die Vorbedeutung," antwortete Hau gaard. „Ich hatte in Veranlassung meiner Hoch zeit eine große, neue Flagge gekauft. Sie sollte stolz für meine junge Frau wehen, wenn ich sie heimführte. Der Knecht hatte den Befehl, sie zu hissen; ich konnte sie schon aus weiter Ferne sehen und freute mich über sie. Aber als ich vom Wagen stieg, sah ich zu meinem Schrecken, daß sie von halbem Top wehte. Die Leine war zu fchlaff gewesen, und die Flage war gesunken. Nun, du bist ja nicht abergläubisch, du verstehst mich nicht mehr, Eilert, du entwächst mir von Tag zu Tag mehr, und zuletzt stehe ich ganz allein da." „Sei ruhig, Franz, wir kommen nie so weit auseinander, daß wir uns nicht wieder erreichen könnten. Was die Kindheit treu zusammen ge- anderweitig dort niedergelassen, während die meisten mittellosen Familien in die alte Heimat zurückgekehrt sind. »In der Annahme der deutschen Heeresvorlage durch den Reichstag erblicken die russischen Blätter eher ein beruhigendes als ein beunruhigendes Anzeichen. Die deutsche Regierung fühle sich jetzt sicher und habe keinen Grund zu einer Angriffspolitik, die sie auch seit dem Rücktritt Bismarcks (und vorher? Red.) nicht verfolgt habe. Im übrigen find die Blätter der Ansicht, daß Deutschland über lang oder kurz doch zu neuen Rüstungen wird greifen müssen, da aller Wahrscheinlichkeit nach sowohl Rußland wie Frankreich die Weiterentwickelung ihrer Mili- tärkräfte ins Auge fassen werden. Dieser Zustand werde fortdauern, so lange das deutsche Volk die Militärlast tragen könne. Amerika. * Der Aufstand in Rio Grande do Sul ist als beendet anzusehen, wenn sich die ,Times'- Meldung bestätigt, daß den Insurgenten die von ihnen in Besitz genommenen Schiffe wieder entrissen worden sind. Zu den Vorgängen in Siam bemerkt die,K. Z.': Der Streit dreht sich um den Besitz der Ufer des Mekong und die Schiff fahrt auf dem Fluß. Nachdem sich heraus gestellt hat, daß die beiden Wasserstraßen Tong- kings, der Rote und der Schwarze Fluß, nicht soweit schiffbar sind, um auf ihnen dem fran zösischen Handel Dünnan, die südwestliche Land schaft des weiten chinesischen Reiches, zu er schließen, sind die Kolonialschwärmer in Frank reich auf den alten Pla» zurückgekommen, von Cochinchina und Kambodscha auS auf dem Mekong gegen dai Reich der Mitte vorzudringen. Zu dem Zweck sind neuerdings einigermaßen gewalt sam Besitzansprüche Auams auf das linke Mekong-Ufer konstruiert worden, obwohl Frank reich bisher stillschweigend die Herrschaft Siams in dieser Gegend anerkannt hat. Siam hat so weit nachgegeben, daß es sich erboten hat, auf dem linken Ufer des Mekong, auf der Wasser scheide zwischen Siam und Anam, eine 300 Meilen lange und 30 Meilen breite neutrale Zone zu ziehen und sie als Grenze anzuerkenncn. Daraus hat Frankreich damit geantwortet, daß eS die siamesischen Posten am Mekong selbst angegriffen und nun, wie es scheint, in nicht ganz loyaler Weise die Hauptstadt Bangkok selbst zu über rumpeln versucht hat. Der Eingang in den Menamfluß, an dem Bangkok liegt, wird bei der Stadt Packnan durch mehrere FortS verteidigt, deren eines mit Panzertürmen und modernen Geschützen bewaffnet ist. Außerdem erschwert eine durch ein gesunkenes Schiff bewirkte Barre die Einfahrt. Trotzdem scheinen die beiden fran zösischen Kriegsschiffe „Jnconstant" und „Comete" sie erzwungen zu haben. Der „Jnconstant", Kommandant Kapitän Bory, ist ein Aviso 1. Klaffe von 830 Tonnen Gehalt, er führt vier 14-Zenti- meter-Kanonen und fünf Revolverkanonen, seine Besatzung besteht auS 7 Offizieren und 109 Mann; der „Comete", Kommandant Leutnant Dartige-du-Fournet, ist ein Schrauben-Kanoncn- boot von 500 Tonnen Gehalt, eS führt zwei 14-Zentimeter-, zwei 10-Zentimcter-Geschütze und zwei Revolverkanonen und hat eine Besatzung von 5 Offiziere» und 72 Mann. Im ganzen verfügt Frankreich in Indochina augenblicklich über 19 Schiffe mit 7 schweren Geschützen, 65 mittleren Geschützen, 52 Revolverkanonen, 90 Offi zieren und 1603 Mann. Siam hat dieser an sehnlichen Macht nur den Panzerkreuzer „Maha Chahkri" (2400 Tonnen Gehalt), ein paar Holz korvetten und fünf kleine Kanonenboote ent- gegenzustellen, eS verfügt aber in der Provinz Bangkok über 4000 gut ausgebildete, mit Mann licher-Magazingewehren ausgerüstete Soldaten; die irregulären Truppen bestehen aus 16 000 Mann, von denen etwa ein Viertel mit Remington- Gewehren bewaffnet sind. Eine Beschießung Bangkoks durch französische Kriegsschiffe würde wahrscheinlich Verwickelungen mit England zur Folge haben und außerdem den Zweck nur halb erfüllen, da sie den Widerstand der Siamesen nicht dauernd brechen würde. Eine Kriegsführung im Innern des Landes ist aber im Süden durch knüpft hat, wird die Zeit nie lösen können. Außerdem bin ich es wohl eher, der sich über Einsamkeit beklagen kann. Du hast ja dein junges Weib, schäme dich, Mensch, zu sagen, daß du allein stehst." „Nein, nein, natürlich nicht — ja, du hast recht, ich habe sie, und daß ich sie liebe, weißt du am besten, der du ihr Herz kennst; aber, siehst du, sie ist so klug, und glaubst du, daß das Herz allein ihr genügt? ... Du schweigst, da habe ich ja die Antwort, Eilert, steh' dort das Boot, klart es die Spitze und kommt glücklich in den Hafen, so werde ich glücklich. Wird es aber zurückgeworfen — so, — ja, du verstehst mich wohl." Und er vergrub den Kopf in beiden Händen, als fehle ihm der Mut, nach dem Boote hinaus zusehen, das mühsam der kleinen Frlsspitze ent gegenkämpfte, die dort draußen in das Meer hineinragte. Aber jedesmal, wenn es sich ein Stückchen vorwärts gearbeitet hatte, warf der Sturm, der jede Minute -zunahm, eS unbarm herzig wieder zurück. Lange saß er schweigend da, als erwarte er, daß Eilert ihm berichten würde, daß das Boot den Felsen passiert habe und der Mündung zusteuere. Zuletzt dauerte ihm das Schweigen doch zu lange, er hob den Kopf und starrte auf die See hinaus. In demselben Augenblick kam ein gewaltiger Windstoß und warf das Boot mit aller Kraft zurück. Die Fischer klarten das Segel nicht zur rechten Zeit, und der dünne Mast brach, als sei er aus Glas gefertigt. „Da brach das Glück," flüsterte Franz mit wunderbar wehmütiger Stimme. — »Ich wußte das ungesunde Klima und im Norden der Haupi- stadt durch unzugängliche und unerforschte Ge birge sehr erschwert, so daß, falls kein Vergleich zu stände kommt, die Kanonenschüsse bei Pam an möglicherweise daS Signal zu einem neuen lang wierigen Kolonialkrieg gegeben haben. Uon Uah «nd Fern. Eine jugendliche Greisin. Mit zwölf Jahren bereits weiße Haare zu haben, ist gewiß eine Seltenheit. In der letzten Sitzung der „Berliner Medizinischen Gesellschaft" stellte Dr. Flatau ein zwölfjähriges Mädchen vor, bei dein, vermutlich infolge nervöser Einwirkungen, fei' fünf Jahren eine Bleichung verschiedener Ha» ' stellen und der darüber befindlichen Haare aus trat. Nur an ganz vereinzelten Stellen du weißlockigen Kopfhaares zeigen sich dunkel ge färbte Büschel; auch die übrigen behaarte» Stellen deS Körpers beteiligen sich an dicsew Bleichungsprozeß, der auf einem Verlust du Haarfarbstoffes beruht und „Albinismus" genannt wird. Die Biererzeugung «ud der Bierver- ! brauch Berlins sind im Jahre 1892 gegen da» Vorjahr erheblich zurückgeblieben. Wie der soeben«- I schienene Bericht der Acltesten der Kaufman»' I schäft über Handel und Industrie von Berlin f im Jahre 1892 hervorhebt, ist die Gesamtmenge des 1892 in de» 76 Brauereien Berlins Herz« stellten BiereS gegen das Vorjahr um 1343öS Hektoliter, nämlich von 2 999 024 Hektoliter iw Jahre 1891 auf 2 864 665 Hektoliter im Jah« 1892 zurückgcgangen und der Bierkonsum d« Stadt Berlin, deren mittlere Einwohnerzahl>w Jahre 1892 1657000 war, stellt sich auf m" 2 797 620 Hektoliter gegen 2 990 120 Hektoliter im Vorjahre. Der Durchschnittskonsum auf de» Kopf der Bevölkerung beträgt demnach 169 Liter und ist nicht nur gegen das Vorjahr (rB 18 Liter) zurückgegangen, sondern überhaupt der niedrigste innerhalb der letzten sechs Jah« Ei« Schnellläufer auf dem Waß" zeigt sich jetzt auf der Oberspree bei Berlin- AlS „Wasserschuhe" braucht er zwei von M erfundene kleine schmale Kähne von Metall, du er an de» Füße» festschnallt und dann, wie beiw Schlittschuhlaufen, vorwärts treibt. Bei ruhige Wasser behauptet der Erfinder gut und M vorwärts zu kommen; er gibt zu, daß bei un ruhigem Wetter die Fahrt noch schwierig E gefährlich sei, doch glaubt er, diese schwache Seile seiner Erfindung durch Vervollkommnung d« Konstruktion beseitigen zu können. Ein verlorener Ring. Mit dem BlitzB von Berlin nach Köln a. Rh. fuhr vor einig" Tagen ein Herr aus Berlin, der unterwegs M mitgenommenes Brötchen verzehrte. Als d« Zug eben Potsdam passiert hatte, warf der Reisende das Papier, in dem da- Brötchen ei»- gehüllt war, zum Wagenfenster hinaus, zugleich aber auch einen sehr wertvollen Brillantring, h« ihm etwas lose auf dem Finger gesessen hatte- Da der Reisende ungefähr wußte, an welch" Stelle er das Papier fortgeworfcn, so gab er von Magdeburg auS eine Depesche nach Potsdaw auf, mit dem Ersuchen, nach dem Ring such" zu lassen. Eine Anzahl Arbeiter wurde sofort beordert, den Eiseubahndamm und die Böschung beim Lustgarten in Potsdam abzusuchen. Noch ehe aber einer dieser Leute den Ring fa»d- wurde dieser von einem zufällig des WegcS kom menden Stationsassistenten im Grase Böschung aufgefunden. Vertilgung von Fischfeinden. Nach der soeben bekannt gegebenen Ucbersicht der während des Etatsjahres 1892/93 in den preuß. Sla^' forste» erlegte» Fischreiher, Kormoraue, Fisch' ottern und zerstörten Rciherhorste» wurden in^' gesamt in dem bezeichneten Zeitraum nicht weniger als 4419 Fischreiher, 1 Kormoran und 171 Fischottern getötet u d 187 Reiherhorste zerstört. Hervorragend beteiligt an diesem „Fisch' räuber-Kriege" ist der Regierungsbezirk Frank furt a. O. mit 726 Fischreihern, 25 Fischottern und 43 zerstörten Reiherhorsten. Ihm folgt der Regierungsbezirk Potsdam mit 674 Reihern, 7 Fischottern und 2 zerstörten Horsten. Der Regierungsbezirk Magdeburg verzeichnet 222 ge tötete Fischreiher und 18 zerstörte Horste, Merse- es wohl. Meine Mutter hat es immer gesA' Du wirst schwerlich das Glück mit dir had"- mein Junge, du bist am 5. Januar geboren, d"' ist ein Tyge Brahe's-Tag." . ° Eilert, der gleichfalls dem Kampfe Bootes gegen die Elemente mit Spannung g*. folgt war, erwachte bei den Worten des Freund" wie aus einem Traum. „Schäme dich, Franz! Bist du ein Man» und läßt du dich von dummem Aberglaube niederbeugen? Jeder vernünftige Mensch konw voraus berechnen, daß das Fischerboot zu lang draußen geblieben war. Einem solchen Stur" kann ein kleines Fahrzeug, wie dieses, ni« widerstehen. Es geschah nur, was grs«"', mußte. Sieh, jetzt legen sie die Niemen aus Wie keck die Leuie gegen Sturm und Wog« kämpfen! In jedem Ruderschlag liegt " Wille; so soll mau alle Klippen im Leben über winden; wer die Flagge streicht, ehe der Kan n begonnen hat, ist des Sieges nicht wert. , „Ich war es nicht, der die Hochzertsflagg auf halbe Stange hißte, ich war es nicht, den Mast brach; man kann nicht gegen > . Schicksal kämpfen —jetzt kenne ich daS meung- sagte Haugaard gedrückt, und als Stein * widersprechen wollte, legte er abweisend die v auf die Schulter des Freundes." - ,z „Spar deine Worte, Eilert, du ««nil gut, das weiß ich. Aber meine Ansicht du doch nicht ändern, obgleich du klug, " j., klug bist, wie sie; folge mir nach Hause, wartet unS mit dem Thee." bur> aus. sich Mü Reil Opr in d tilg: ,ur durc hant i sehe, Köm gebo Leut nienl den lichei von Regi abge «ast nach Nori leisti einig richt an. zwei l zwei von Berl, und leben veihc 3 Rein- jimm schult Am« derm^ nicht h rum von ! dem Kirch Persc bishe daß/ denen Ha einer Kn S>ed. Amt« Fusion Aarie >de. Zauner ^sgem ;>Z Äderst 5.°! Nie «>e I L.dev i^Dei 'Ker« In na! J«ven luchten, 'm l Leute gehör l^har Leah zwei, llchr Dörf den- Jahr, fange von § von n d«Ki Anwe Krank Krozel gierig, und l Kurde AW Urig' Pfarr! »m S «in AI Klium Allem «nste! Ater Auch «ie K Kars i l^Mel NkchttS «hm. ""glück
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