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Zeitung für die Ortschaften Breinig, Ksuswalöe, Großröhrsdorf, ManKenthal unö Umgegenö Reösklion, Druck unö Verlug von A. Zchurig, Bretnig. Mittwoch, den 12. Juli 1893 3. Jahrgang. gebäudes auf dem Kaßberge zu Chemnitz er- bald aus, denn er kam bald wieder nach Häuslers Heinr. Hermann Tannert aus Klein- waren anfangs erfolglos, bis de . Zufall seine wt öcgo IN in der 5. Stunde; bas ¬ er durch die Fenster des Ganges herab auf — Auf dem Bahnhofe zu Aussig ließ aufgeboten, doch bisher ohne verursacht worden sein. heitsorgane allen Erfolg. streckung des Urteils. Die Scharfrichter-Ge hilfen ergriffen den Mörder, schnallten ihn mittelst der zwei Riemen an das zunächst aufrecht stehende Brett der Guillotine, scho ben dieses unter das Fallbeil, schloffen den Halsblock und wenige Augenblicke vorauf glitt folgte Hinrichtung des Mörders, des 1868 geborenen Dienstknechts und derzeitigen Zucht- Deutschland zurück und bat bl ilich um Ver zeihung. Die Rc^^chen nach einer Person Hennersdorf. Zu der Hinrichtung waren fet tens der Staatsanwaltschaft an die königl. und städtischen Behörden eine größere Anzahl Einlaßkarten gegeben worden, und etwa 200 Personen, darunter mehrere Offiziere der Gar nison und Beamte in Uniform, die Uebrigen in vorgeschriebenem schwarzen Anzug und Cylinder, hatten sich gegen Ende der sechsten Stunde im Hofe eingefunden. Kurz nachdem die Gerichtsglocke ihre sechs Schläge hatte er tönen lassen, sah man oben durch den Ver bindungsgang von den Verhandlungssälen nach dem westlichen Flügel den Gerichtshof und den Oberstaatsanwalt, den Gefängnis- Geistlichen, einige Geschworene, sowie zwei .Abteilungen Gerichts- bez. Gefängnisbeamte herannahen. In der Milte der Letzteren, ge fesselt und geführt von zwei Gefängnisbeam ten, kam Tannert. Mit derselben stumpf sinnigen Gleichgiltigkeit, welcher der Mörder schon während der Verhandlung und bei der Urteilsverkündung zur Schau getragen, blickte Inserate, die 4gespalten Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Verhaftung herbeiführte. Seit Sonnabend nachmittags ist er bereits in das Untersuch ungsgefängnis zu Leipzig eingeliefert worden. — Ein Wächter des Großen Gartens zu Dresden hörte am Montag früh 3 Uhr einen Schuß in der Nähe der Karolaseen. Er eilte hinzu und fand ein Liebespaar er schossen vor. — Ein namenloses Unglück hat sich am Sonnabend nachmittags in Zeichen ereignet. Daselbst badeten in der Elbe die drei Brüder Reppe, verloren jedoch allesamt bald den Grund unter den Füßen und verschwanden in den Wellen. Während der älteste der Brüder sich beim Wiederauftauchen noch zu retten vermochte, ertranken vor seinen Augen die beiden 17 bez. 15 Jahre alten Brüder. Obwohl ^dieselben noch einige Male an die Oberfläche kamen, konnte denselben dennoch keine Rettung zu Teil werden, weil sich keine Schaluppe am dasigen Ufer befand. Die Leichen der beiden Brüder, welche sich fest — Vor einigen Tagen erschoß sich in Tharandt der Geschäftsführer Sch. aus Döh len. Der erst 32 Jahre alte, von feiner Ehefrau getrennt lebende Mann krankte an einem unheilbaren Leiden und hatte in Tha randt Heilung gesucht. Vorher bezahlte er noch beim Totenbettmeister sein bevorstehen des Begräbnis und ordnete auch sonst seine sämtlichen Angelegenheiten. — Am 2. Juist d. I. wurde kurz vor Paunsdorf bei Leipzig l er 18jährige Arbeits bursche Rößler erstochen aufgefunden. Der Urheber der grausigen That, der noch nicht 19jährige Arbeitsbursche Krempler, stand nun am Freitag, des vollendelen Totschlags an geklagt, vor dem königl. Landgericht zu Leip zig, wurde aber nur der Körperverletzung mit tätlichem Ausgange für schuldig befunden und zu 1 Jahr 9 Atonalen Gefängnis verurteilt. Der Streit war aus der Nachrede enstanden, daß Krempler einen — Finken gestohlen ha ben sollte. Milch, Wasser, Bier — nach dem Genusseialter Geschirrführer, verheiratet und Vater von Obst ganz vermeiden. Kinder aber soll- von 5 Kindern, war von dem mit Sand be- dbs Pfarrers Meißner aus Bucha erfolgte in Großenhain. Meißner stand in einem Verdachte; seine Schuld konnte ihm jedoch nicht sicher nachgewiesen werden. Seine Ge meinde fch-nkte ihm auch wieder volles Ver trauen, bis plötzlich die peinliche Entdeckung gemacht wurde, daß die dem Seelsorger an vertraute Kirchenkasse nicht stimmte. Mittler weile hatte Meißner Bucha heimlich verlassen. Sein erstes Lebenszeichen kam aus Paris. Jedenfalls gingen ihm aber die Mittel sehr Expedition: Bretnig Nr. 13 S st.ier ,', rfera»o oitten wir für vie Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag »/,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */,11 Uhr einzusenden. BP'ZUte, Zvelche in den oben^vermerkten^Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. sen. Daß von einer Randumschrift einge rahmte Bild des Petschaftes stellt einen rö mischen Krieger vor, welcher auf einem flam menspeienden Drachen einherfährt. — Das blutige Drama, welches sich am 6. März d. I. im Zuchthaus zu Waldheim abspielte, bei welchem Zuchthaus-Aufseher Finsterbusch und Schietzel, sowie ein zu Dienst leistungen benutzter Züchtling schwer verwun de! wurven, fand am Freitag früh seine ir dische Sühne durch die im Hofe des Justiz- Äauoweris und der Industrie". Aus i vvn swvg ganz uver ,vu-j""" " vv» vr- M A.fermpartei gehören außer Herrn Gräfe len in jedem Kalle vor dem Genüsse von Obst ladenen und von 2 Pferden gezogenen Kasten- /e Herren Lotze und Lieber der „Wirt- und kalten Getränken behütet werden. wagen, auf welchen er sich gestellt hatte, he- llllgemeine Anzeiger er- vöchentlich zwei Mal: h und Sonnabend, mentspreis incl. des all- stch bcigcgebenen „Jllu- : Unter, oltüngsblattes" hrlich ab .Schalter 1 Mk. ^Zusendung durch Boten Hinrichtung sehr rasch von Statten. Herr vor einigen Tagen ein Fremder eine Lasche Oberstaatsanwalt Schwabe verkündete mit liegen, in der sich nicht weniger als 80,000 lauter Stimme, daß der Landesherr von dem Pfund Sterling (1,600,000 Mark) befanden. Rechte der Begnadigung gegenüber dem we- Als der Fremde den Verlust gewahrte und gen Mordes zum Tode verurteilten Tannert unverzüglich an Ort und Stelle eilte, war keinen Gebrauch gemacht habe .und übergab ! die Tasche spurlos verschwunden. Selbst- Tannert dem Scharfrichter Brand zur Voll- verständlich wurden die gesamten Sicher- ! und auf dem Festplatze angelangt war, be- > grüßte der Vors. des hies. Arbeitervereins die nw es enden; der Gesangverein trug hierauf ran Liev vor, nach dessen Beendigung der hiesige Pfarrer in längerer Ansprache den guten Zweck des Verbands darlegte und ein Hoch auf unseren König ausbrachte. Als dieser Teil beschlossen war, vergnügte man sich noch längere Zeit bei einem Tänzchen. — Nachdem nunmehr auch bei den säch sischen Armeekorps die angestellten Versuche über die Verwendung des Fahrrades ihren Abschluß erreicht haben, ist kürzlich eine Be stimmung erlassen worden, nach welcher die Fahrräder während der diesjährigen Herbstüb ungen erstmalig dienstlich zur Verwendung kommen sollen. Da besondere Mittel für die allgemeine Beschaffung von Fahrrädern für dre Truppen nicht vorhanden sind, so sollen nur diejenigen Unteroffiziere und Mannschaf ten, welche im Besitze von eigenen Fahrrä dern sind und sich freiwillig zu diesem.Dienst melden, im Fahrdienst verwendet werden. Eine Entschädigung wird für die Abnutzung der Maschine nicht gewährt; dagegen können die im Dienste entstandenen Defekte auf Kosten der Militärverwaltung repariert werden. In welchem Umfang die Radfahrer zur Verwend ung kommen, hängt ganz von der Zahl der eingehenden Meldungen ab. ,Es kommen hierbei nur Niederräder in Betracht. — In der jetzigen sommerlichen Jah reszeit isi die Frage: „Wie verträgt sich Obst mit Bier?" wieder zu besonderer Wich tigkeit gelangt. Während der Eine von einem gemischten Genüsse mindestens die Cho- lera befürchtet, weist ein Anderer daraufhin, daß die beiden Nahrungsmittel so vielfach homogene Bestandteile enthalten, daß deren! Vermischung für die Verdauung nicht schäd lich sein könne. Die Frage ist aber mehr eine praktische Arztfrage. Dem bekannten Grobschmiedsgesellen hals eine tüchtige Portion j Eisbein vom hitzigen Fieber, während ein kräftiger und ans Biertrinken gewöhnter richter gezogen. Der Leichnam des Gerichte- Magen wird einen mäßigen Zusatz von Obst ten wurde alsbald in einer grauen Kiste leicht vertragen, trotz der vielen Bestandteile,! nach der Anatomie in Leipzig überführt. die es enthält. Personen, welche an Verdau-^ — Ein bedauerlicher Unglücksfall hat ungsstörungen leiden oder solche Nahrung ! sich am Donnerstag naüMittagS Uhr nicht gewöhnt sind, mögen beim Genüsse von auf dem Antonsplatz zu Chemnitz zugetragen. Obst vorsichtig sein und kalte Getränke —! Ein beider Kommune beschäftigter, 45 Jahre Anderer an dieser Arznei zu Grunde ging. Aehnlich gehts mit Obst und Bier. Ein das Beil herab, dessen Schnur der Scharf- Kirchennachrichten von Hauswalde. Getauft: Maria Martha, des Haus- bes. und Holzhändlers E. G. Gebauer in Bretnig T. Beerdigt: Ida Selma, der Auguste Selma Beier aus Bretnig unehel. Tochter, 1 I. 3 M. 21 T. alt. — Otto Erwin, des Fausbes. und Zimmermanns G. E. Berge in Bretnig, S., 6 M. 7 T. alt. 7. Sonntag n. Trin. Frühamt: Beginn der Beichte ^8 Uhr. Nachm. 2 Uhr Kate chismusunterredung mit der konf. weiblichen Jugend von Hauswalde und Bretnig. liches lnd Sächsisches. Bretnig, den 12. In. 1893. lig stad t. Mit Heuer sind 12 oahre Mo-loffe», paß unser Ort von einer lch'-Eirn Feuersbrunst heimgesucht wurde Mit weiu er eine ansehnliche Hüuserzahl zum ^pstr fiel; heule (Dienstag) mittag nunmel- Sturmglocken wiederum „Großfeuer". fP- /euer ist 'bei dem Gutsbesitzer Wunsche zam Ausbruch gekommen und hat "nl alle- Schnelligkeit drei weitere Bauer güter mw 4 Wohnhäuser ergriffen und ver- nichtel. DM der sofort herbeigeeilten Feuer wehren vm Bretnig und Großröhrsdorf, so wie der Spritzen der umliegenden Ortschaften wnme . ,i nmh weiteres llmsicygreifen des rnistsseüen Elements trotz I>er großen Hitze l umi de- wenigen Wassers verhindert werden. er durch die Fenster des Ganges herab auf umschlungen hatten, wurden beim Passieren die Versammlung und das Schaffott. Nach- eines Kettendampsers durch die Kette empor- dem der Gerichtshof und die offiziell erschie-! gezogen, fielen jedoch wieder in den Grund nene Vertretung der Stadt auf den erwähn- j und konnten bis jetzt noch nicht geborgen ten Podien Aufstellung genommen, erschien j werden. der Verurteilte im Hofe und nun ging die — Auf dem Bahnhofe zu Aussig ließ as I Alt. 20 Pf., durch m 1M. extl. Bestellgeld. » Ze wallinitosen heißen mit Namen: Guts- s dem; I Eisold (gen. Kirch-Eisold), Eisold Wpl - HZep-Eisold), Wünsche und Gebauer, t 'eiu - e Hausbesitzer: Lauermann, Ariedcl, I Gottlob. Der Brand soll durch Wstich n Vereinigung" an, die übrigen Mit- derselben werden zum Beitritt aufge- l'Stt werden und jedenfalls beitreten. K - Um die erledigte Bürgermeisterstelle ffzwerda sind bis zum 5. Juli 9 Packwagen eingezangen. Hst il o m n i tz. Bei hellstem Sonnenschein ? uuwr den Klängen der Musik zogen am sämtliche zum Verbände für Brand en Unterstützung gehörenden Vereine in Ort ein, um in Gemeinschaft das P'W mfest zu feiern. Ein wahrhaft fest- f mepräge erhielt unser Ort durch die Menpforten und Gmrlanden; es war ill die größte Pracht entfaltet. Nach der einzelnen Vereine und nach ' Mittagspause begann die Aufstellung . . uru;nges, in dessen Reihen die Festjung- . s^i Nachdem der Feft- ümen Weg durch den Ort genommen Ha -walde Bei prächtigem Wetter Müii am Tomilow die zum 6. Oberlausitzer ^migertS. st gelwmnden Männergesangvereine in wüm. .i Orte ein Gesangs-Konzert ab. Keg nahm Fugenden Verlauf: In der Zeü von 10—t2 Uhr trafen die einzelnen r i Gasthof zum goldueu Löwen ein, m Uhr oie Probe abgehalten wurde, liachnnim,z g Ayr gruppierte sich der Fest- Weg durch den Ort nach EgeFd che (neo.m HartmannsGasth.)nahm. nt örga m in der 5. Stunde; das- in Einzel- und Chorvorträgen "^"V>g durchgängig großen Beifall von ZMUi Uw Zuhörer. An das Konzert schloß IW m bewon Gasthöfen Festballan, dem trotz Wm. > Hj^ Fink gehuldigt wurde. s Bischofswerda. Es dürfte die Zmmr des 3. sächsischen Reichstagswahl- interessieren, daß Herr ReichstagSab- Meter Heinrich Gräfe am 5. Juli einer " mg des Herrn Ploetz von Doellingen, ^ffitzemer des Bundes deutscher Land ung folgend, der aus verschiedenen Par- ^ii ge ildeten „Wirtschaftlichen Vereinig- l veigetreren ist. Dieselbe besteht bis i üh! aus ca. 100 Abgeordneten, welche Zahl steigen dürfte. Der Zweck dieser Vep- ist: „Schutz der Landwirtschaft, — Ein für die sächsische Heeresgeschichte ^abgeglitten und zwischen die Pferde nieder- nicht uninteressanter Fund ist kürzlich in der Gefallen. Beim Auffallen mit dem Kopfe Oderlausitz gemacht worden — das aus jdeml aus dem Bordstein hatte er eine größere 16. Jahrhunderte stammende broneene Pet- - Wunde an der rechten Kopfseite erhalten, fer- schaft der kurfürstlichen Artillerie zu Dres- f ner war ihm das rechte Vorderrad des schwer- den. Der Durchmesser der etwgs unregel- deladenen Wagens über die Brust gegangen, müßigen kreisrunden Siegelplatte ist 4,9 Zen- Der Schwerverletzte wurde mittelst Wagens timeter, ihre Dicke 3 Millimeter/ ein Griff in das Krankenhaus gebracht. ist an dein Stempel nicht vorhanden gewe-!' — Die bereits gemeldete Verhaftung