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Allgemeiner Anzeiger Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. Nr. 30. Sonnabend, den 15. April 1893 3. Jahrgang l voü )cn. zur Erde bestattet. Und schon wieder ver- hier in einzelne Gruppen zusammengefaßt weniger betont werden sollen. Das Gebäude vollen kräftigen Kindern nur eines am Leben and?. dG re, Preis. Pf. sret"^ 50 14 40 Pf- 38 36 78 20 68 M. 4 22 2 2 1V 2 m. 6 7 6 7 7 12 zu Erp^ m. 6 8 7 7 8 12 SO Nilo Korn Weitzcn Gerste Hafer He ^korn Hirse Inserate, die Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. terlich entstellt. Helbig war rorheiratet. — Zur Warnung sei socg...eer Vorfall mitgeteilt: Ein ftüher vorübergehend in Oi bernhau aufhältlich gewesener Arbeiter hatte vor längerer Zeit gelegentlich seiner Vernehm ung als Zeuge vor dem Amtsgericht in Zöb litz zum Zwecke der Erhöhung der Zeugen gebühren seinen Wochenlohn auf 20 Mark angegeben. Da die.angestellten Nachfragen die Vermutung einer falschen Angabe bestä tigten, wurde der Betreffende zu einer Haft strafe von 1 Woche und 5 Tagen .verurteilt. — In große Betrübnis wurde eine Fami lie in Wendishain b. Leisnig durch den Verlust von vier Kindern versetzt. Nachdem am 25. März d. I. ein Kind von 3l/z Jahren ver storben war, folgten demselben schon am 29. verblieb. Die Ursache des Todes der Kinder war Scharlach. — In Wurzen ist es der sozialdemo kratischen Partei gelungen, im Stadtverord- neten-Kollegrum die Mehrheit zu erhalten. Marktpreise in Kamenz am 6. April 1893. 60 20 25 20 Möhnlichen Rückfahrkarten befinden, bei Be nutzung von Schnellzügen die vorgeschriebenen ^gänzungskarten nicht vorzeigen können, derartige Neisende betrachten es nun fast ^gelmäßig als Beschwerdegrund, wenn der die Fahrkarten prüfende Schaffner außer dem Preise der Ergänzungskarte noch den tarif mäßigen Zuschlagsbetrag für unterlassene Ährkartenlösung erhebt. Die Staatseisen- Ä Hn-Verwaltung weist aber nur derartige Das Motiv der That ist noch nicht genau bekannt. — Der erst diese Ostern aus der Schule entlassene Otto Arzt in Fuedrichsgrün bei Falkenstein hatte sich kürzlich eine unschein bare Verletzung zugezogen. Hierzu trat nach Verlauf weniger Lage der Mund-Starrkrampf, welcher den Tod des jungen Mannes alsbald zur Folge hatte. — Was doch Alles zur Kriegsbereitung eines Staates gehört! Jedenfalls hat so Mancher keine Ahnung davon. So erfährt man, daß ein Korbmachermeister in Elster werda in Gemeinschaft mit einem seiner Kol legen in Großenhain (Richard Zanther) die Lieferung von 46,000 Granat-Kö.ben für das Kriegs-Departement übernommen hat. Diese Körbe haben eine zylindrische Form, sind von verschiedener Größe und aus spa nischem Rohr geflochten. Der Preis für einen solchen Korb stellt sich auf 1,50 bis 2,25 Mk. — Am Zuger Wege bei Freiberg hat sich am 12. April der Bergarbeiter Helbig aus Zug mittelst einer Dynamitpatrone, die er in den Mund nahm und anzündete, ge- Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freierZusendung durch Boten ins Haus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. gelang es aber, die Flamme alsbald zu er sticken und der Weiterverbreitung Einhalt zu thun, so daß in der dicht mit Andächtigen gefüllten Kirche davon wenig bekannt wurde, sonst hätte man eine Panik erleben können, die manchmal schlimmere Folgen hat, wie die veranlassende Ursache dazu. — In Glauchau ist die Errichtung eines neuen Bankinstituts für die dortige Stadt, an Stelle der in .Konkurs geratenen Spar- und Kreditbank, in Aussicht genommen. — Die Erörterungen, welche in Bezug auf die Ermordung des Gutsbesitzers und Bogenmachers Penzel aus Mühlhausen von der königl. Staatsanwaltschaft und der Gen darmerie zu Plauen i. V. angestellt worden sind, haben zu dem Ergebnis geführt, daß man schon jetzt mit Bestimmtheit sagen kann, daß der Verhaftete — Penze aus Kleedorf bei Brambach — der Mörder ist. — Die Schlosser- und Töpfer-Innung zu Auerbach begeht am 18. April dieses Jahres das Jubiläum ihres 200jährigen Be stehens. — Vor ungefähr fünfundzwanzig Jahren verschwand aus Meißen plötzlich eine Per sönlichkeit, welche dafür gesorgt hatte, daß Lertliches und Sächsisches. L reinig, den 15. April 1893. Bretnig. Morgen Sonntag vorm. U Uhr finden sich im Schützenhause zu Stolpen die Vertreter der Turnvereine des Meißner Hochlandgaues zu einem Gauturn- iaz zusammen. Der zu diesem Zwecke aus gestellten Tagesordnung kann man Nach stehendes entnehmen: 1) hat man über die Anmeldung des Turnvereins Rammenau zur Aufnahme in den Gauverband zu beraten; wird ein Antrag um Anschaffung einer Sekundenstechuhr zur Zeitfeststellung beim Mettturnen, ferner ein Antrag um Bewillig. u»g von 100 Mark aus der Gaukaffe, dafern Üch die nötige Anzahl Turner findet, um zum deutschen Turnfeste in Breslau eine Musterriege zu stellen, eingebracht werden; 3) toll Entscheidung über den zur Abhaltung diesjährigen.Gauturnfestes zu dienendem getroffen werden, indem sich die Ortschaften Stolpe» und Wehrsdorf zur Uebernahme des Äßes bereit erklärt haben und 4) hat sich der Gauturntag mit einem Anträge zu beschäf- Ageu, dem zufolge die turnerischen Arbeiten auf einen Tag beschränkt werden sollen. — (Himmelserscheinnngen im April.) Die beiden unteren Planeten Merkur und Venus sind in diesem Monate wegen ihrer Aähe an der Sonne unsichtbar. Mars, im ^ternbilde des Stiers nördlich von den Hyaden sich weiter ostwärts bewegend, bleibt uuch in diesem Monate des Abends im Meßen noch 3'/, bis 2^,^Stunden sichtbar. Äpitsr nähert sich mehr und mehr der Sonne und wird um die Mitte des Monats unsicht- ?ur. Saturn, noch im Sternbildc der Jung- Üau, ist die ganze Nacht hindurch sichtbar. Vollmond und Neumond fallen auf den P und 16. April. Mit dem Neumond am April ist eine totale Sonnenfinsternis verbunden, die jedoch in dem nördlichen Deutschland unsichtbar und im südlichen Europa auch nur teilweis sichtbar ist. — Es kommt noch immer recht häufig vor, daß Reisende, welche sich im Besitze von Expedition: Bretnig Nr. 138. zu vergeben, auch die amtlichen Bekanntmach ungen in die sozialdemokratische „Wurzener Zeitung" einrücken zu lassen. — Ein großes Unglück wurde am 6. April auf der Elbe bei Riesa verhütet. Bei der Ankunft eines Dampfschiffes stellte sich heraus, daß der Hinterkessel völlig ansge glüht war, so daß, wenn die Entdeckung nicht rechtzeitig gemacht worden wäre, binnen Kurzem eine Explosion erfolgen mußte, der unzweifelhaft die auf dem Schiffe befindliche Mannschaft zum Opfer gefallen wäre. Der Dampfer mußte die Fahrt aufgeben und wird einer größeren Reparatur unterzogen werden müssen. — Dem Geschäftsführer der Deutschen Turnerschaft, Herrn Dr. Ferdinand Goetz in Leipzig-Lindenau, ist vom Vertreter des De partements für Erziehung in Washington die Aufforderung zugegangen, in die Reihe der Ehren-Vizepräsidenten oes Weltkongresses für Erziehung in Chicago, Abteilung für leibliche Erziehung, einzutrelen. — Unter Führung von 4 Offizieren passierten am Sonntag 450 Reservisten und Landwehrleute des königl. sächsischen Fuß-Ar- tillerie-Regimentä Nr. 12 mittels Extrazugs die Stadt Leipzig. Dieselben begaben sich von dort zu einer zwölftägigen Uebung nach Wahn bei Köln am Rhein. — Eine Lampfdroschke erregte am Sonntag und Montag in Leipzig die allge meine Aufmerksamkeit. Sie fuhr in schnellem Tempo durch die Straßen, überwand spielend alle Steigungen und ließ sich von dem In sassen nach Belieben lenken, in schnelles oder langsames Tempo versetzen oder anhalten. Das neue Gefährt unterscheidet sich von einer gewöhnlichen Kutsche nur dadurch, daß es Gunter dem Sitze einen Kasten enthält, indem ffich ein Petroleummotor befindet, der die Rä der antreibt. Als die erste Nachricht von dieser Neuerung auftauchte, da meinte man, daß die Pferde vor diesem Gefährt scheu f B u. tötet. Der Kopf des Unglücklichen ist fürch- werden würden; aber das ist keineswegs ge schehen. — Am Neubau des Reichsgerichts in km>r' idc>rj> Zeitung für die Ortschaften: Breinig, Kauswalöe, Großröhrsöorf, Leipzig sind die Arbeiten wieder in vollem Gange. Die noch unbedeckten Räume in den verschiedenen Stockwerken im Innern wurden mit steinernen Gewölben versehen, während im Aeußeren die Steinmetzardeiten, nament lich an dem die Mitte des Monumentalbaues überragenden Kuppelbau, in Angriff genom men worden sind. Die Säulen der Haupt seite werden in ihrer Höhe den altrömischen Säulen des Pantheons in Rom entsprechen. Ueber diesen Säulen wirb noch im Verlaufe dieses Jahres ein gewaltiger dreieckiger Giebel ausgebracht werden, der, mit einem auf die Justiz bezüglichen Figurenschmuck ver sehen, eine Breite von 26 Meter Huben wird. Die Kunstgeschichte aller Zeiten kennt nur — Wie die Dresdn. Nachrichten mit- 'ülen, wurde am Sonntag Vormittag in der Mholischen Hofkirche ein drohendes Unglück Äch gnädiges Geschick abgewendet. Die ^geu Konfirmandinnen, welche zur Firmel- am Altäre versammelt waren, waren Änlich mit den bet dieser heiligen Hand- Äg üblichen Schleiern bekleidet, und dicht »eben ihnen standen die Knaben mit den "'rennenoen Wachskerzen. Plötzlich fing ein sicher Schleier Feuer und loderte in droh- mder Garbe empor. Ein jäher Schrecken "vchzuckte die dicht gedrängt stehende Menge -md du- jungen Christen. Glücklicherweise rf. 30 Inserate bitten wir für die Mittwoch Nummer bis^Dienstag vormittag '/»11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag '/,11 Uhr einzufenden. Inserate, welche in den oben, vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Heu so Kilo Stroh 1200 Pfund ButterlXx.jjjL Erbsen SO Kily Kartoffeln SO „ höchster .niedrigster!! Preis. JahB StM mäuB Dorfe» ,crcüB ll M gmig^ cfrage" wn. desselben Monats zwei Kinder im Alter von 2 und 6 Jahren in den Tod nach; beide wenige so umfangreiche, mit Skulpturen ge- wurden in einem gemeinschaftlichen Grabe schmückte Giebel. Die Grebelfiguren werden rgst ven«/ t" lter " starb am 9. April d. I. ein Kind im Alter werden, die je nach ihrer Bedeutung in von Jahr, so daß von fünf hoffnungs- Reliefstärke und Behandlungsweise mehr oder soll bis 1895 fertig werden. Kirchennachrichlen von Hauswalde. Getauft: Martha Frida, des Zimmer manns G. R. Schölzel in Hauswalde T. — Martha Olga, unehel. Tochter in Bretnig. Beerdigt: Frau Wilhelmine Gebauer, des F. G. Gebauer, Hausbes. und Leinweber in Hauswalde, Ehefrau geb. Schuster von hier, 58 I. 3 M. 9 T. alt. Sonntag Niis. Dom. Frühamt. Beginn der Beichte stz8 Uhr. Nachm. 2 Uhr: Ka- techismusuuterredung mit der.konf. männl. Jugend von Hauswalde und Bretnig. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburts-Register. An Geburten wur den eingetragen: Pauline Hedwig, des Kaufmanns Oskar Bernhard Wehner. — Franz Robert, S. des Bäüermstr. Wilhelm Heinrich Knöfel. — Martha Minna, T. des Schneioemüllers Joseph August Scholz. — Totgeb. S. des Fabrilarb. Friedrich Emil Schurig. — Außerdem ein unehel. S. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Otto Oskar Nitzsche, Kontorist, und Ida Bertha Lachmann. — Theodor Her mann Meißner, ständiger Lehrer m Lengen feld i. V., und Minna Pauline Schöne. — Friedrich Max Sümmchen, Bandweber in Bretnig, und Ida Therese Großmann. Heirats-Register- Die Ehe schlossen: Gustav Otto Illig, Zimmermann in Nieder helmsdorf bei Stolpen, mit Auguste Wilhel mine Kühne. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Heinrich Gustav Erwin, S. des Fabrikarb. Heinrich Gustav Anders, 1 1.18 T. alt. — Anna Frida, T. des Schirrmstr. Friedrich Emil Höfgen, 1 M. 1. T. alt. — Carl August Schöne, Leinweber, Witwer, 75 I. 8 M. 15 T. alt. mdt Beschwerden grundsätzlich zurück, da für die io Rückfahrkarten des Lokalverkehrs der sächs. ^laatseisenbahnen und bei deren billiger Preisberechnung unbedingt auf Lösung von Änellzugsergänzungskarten bestanden werden Äß. ihr Andenken in der Erinnerung der zu ihr in geschäftliche Beziehungen getretenen Mit bürger nicht so bald verlöschte. Jahrelang . . gedachte man des Verschwundenen mit ge- Einer der neuesten Beschlüsse des Kollegiums mischten Gefühlen, bis die Zeit, welche be- geht dahin, die städtischen Druckarbeiten kanntlich alle Wunden heilt, auch hierüber reihum an die Druckereibefitzer Wurzens den Schleier des Vergessens gebreitet hatte. Da tritt dieser Tage bei einem Uhrmacher, der seiner Zeit dem Verschwundenen ebenfalls ein Andenken in Gestalt eines Zeitmessers mitgegeben hatte, ein Herr ein, welchen der Geschäftsinhaber kurz abzufertigen gedachte, bis sich ihm der Besuch als der vor 25 Jah ren Ausgewanderte in die Erinnerung zurück rief und die damals gemachte Anleihe mit Zinsen zurückerstattete. Zn der Fremde war ihm, wie er erzählte, das Glück hold gewesen und hatte ihm gestattet, wenn auch spät, die einst kontrahierten Schulden abzutragen. — Unterhalb der Station Mügeln in der Nähe des Gommern-Sporbitzer Wegüber ganges hat sich am Sonntag vormittags der 17jährige G. aus Sporbitz von einem Eisen bahnzuge derart überfahren lassen, daß der Kopf sofort voni Rumpfe getrennt wurde.