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Allgemeiner AnB Jeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, ManKenthal unö Umgegenö Reösklion, Druck unö Verlag von N. Zchuvig, Bretnig. Kr. 13 Mittwoch, den 15. Februar 1893 3. Jahrgang Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Expedition: Bretnig Nr. 13 S Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1Mk. exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag Uhr, für die Sonnabend-Nummer^bis Freitag vormittag ^>11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Als er sein 80jähriges Ju- Berussarten stellen sich gern infolge mau- sü Nilo 6 6 ;o richteten materiellen Schaden rc. verantwort- — 2 Sack Kartoffeln. gelnder Bewegung Störungen in den Ver- dauungsorganen, Hämorrhoidalbeschwerden ein, bei welchen sich, wie Tausende amtlich be glaubigte Dankschreiben beweisen, die ächten Apotheker Richard Brandts Schwerzerpillen mit dem weißen Kreuz in rotem Grunde vor- 2 Sack Hei- 3 Sack Erbten Bötticher sagte dies zu und antwortete auf eine Bemerkung des Abg. Wurm (soz.), daß nach den bisherigen Ermittelungen nach dem Gebrauch des denaturierten Spiritus durch die Arbeiter die Folgen nur vorübergehender Natur seien; ferner mies er die Bemerkung zurück, daß der Bericht der Fabrikinspektoren eine Anklageschrift gegen das Unternehmer tum sei: er sei vielmehr ein schönes Zeugnis m. 6 8 ! dern auch die Angehörigen der Toten, die ' durch das Ereignis ihrer Ernährer beraubt worden sind, dürften materiellen Ersatz von Kretschmar verlangen. Doch was will das alles sagen gegen die sechs in Jugendfrifche prangenden Menschenleben, die Kretschmars bodenlosem Leichtsinn zum Opfer gefallen. — Eine verhängnisvolle Familien-Szene spielte sich am Freitag in der Wohnung des pensionierten Feuerwehrmanns Richter auf der Lützowslraße in Leipzig ab. Gelegentlich j eines Strertes mit seiner Ehefrau ergriff ; Richter m der Wut plötzlich ein scharfes - Brotmesser, packte feine Frau rücklings an und brachte ihr einen Such in den Mund ! bei. Durch den Stich wurde die Zunge ! durchschnitten- In dem entstehenden Kampfe verletzte sich die Frau außerdem noch am ! Arnie. Herbeigeeille Schutzleute nahmen tue Arretur des Bösewichts vor und sorgten für einen Arzt. Letzterer veranlaßte die foforlige ! Unterbringung der Schwerverletzten in das ! Krankenhaus. Ob Richter von einer früheren ! Getsteslranttzeit noch zeitweilig leidend ist, oder ob eine vorsätzliche That vorliegl, wird die Untersuchung ergeben. — Erne seltene Todesursache, die ein ! recht bedauernswertes kleines Kind aus Eilen- hburg betroffen hat, wird viel befprochen. ! Als die Kalle noch 10 Grad aufwies, wurde ! das Kind von einem anderen veranlaßt, mit ! der Zunge an einen eisernen Gastalernen- ! ständer zu lecken. Die Zunge blieb kleben und es kostete viele Mühe, das Kind loszube- kommen. Dabei wurden Teile der Zunge, hauptsächlich die Zungenbänder, stark beschä digt und das Kind mußte nach Leipzig in „Agitator" sei, als eine 0 und regte zum Schluß seiner Rede an, daß vor der Einführung der Sonntagsruhe für das Gewerbe auch die Arbeiter gutachtlich ge- Jn der Beratung des Etats für das Reichsamt des für das Wohlwollen des Unternehmers für seine Arbeiter. Bei der am Freitag fortgesetzten Etats beratung kam die Sonntagsruhe zur Sprache. Von den verschiedenen Rednern wurde die Hoffnung ausgesprochen, daß sich das Publi kum zu gunsten der Handlungsgehilfen all mählich doch an die Neuerung gewöhnen würde. Abg. Stocker (kons.) erkennt an, daß die Zigarrenhändler schwer beeinträchtigt feien und daß hier wohl eine andere Regelung Platz greifen könnte. Es wäre schon ein Schutz für dieselben gegeben, wenn man auch die Restaurants bis 12 Uhr schlösse; bannt würde man zugleich die Kellner schützen und den Gottesdienst fördern. 7 8 12 Oertliches und Sächsisches Bretnig, den 15. Februar 1893. — Der Wetter-Professor Rudolf Falb prophezeit einen neuen Schneefall, und zwar am kommenden Donnerstag den 16. Februar, der ein kritischer Tag erster Ordnung sein '°ü. An diesem hätten wir eine Zunahme der Niederschläge in Form von Schneefällen , M erwarten, die bis zum 23. Februar fort dauern werden. Dieser Tag aber soll uns wieder Tauwetter bringen. . 7- Im Umlauf befinden sich zur Zeit Falsifikate von Fünfmarkstücken bayrischen Ge ¬ hört werden möchten- Staatssekretär von pf. «2 41 14 50 M-PfJ >m^kf. 56 f Heu 50 Kilo j 4 "0 7 > S5 f Stroh 1200 Pfund ! 24 > — 7-ÄBErl^.M^ M 7 - 68 Erbsen 50 Kil o 10 -ö 12Kartoffeln 50 „ ! 2^0 den Genannten noch zu erwarten. rareren materiellen Schaven rc. veramworl- — In seiner Wohnung Lüttichaustraße "ch machen wird. Es dürsten nämlich nicht 7 zu Dresden starb vorgestern der General- nur die Versicherungs - Gesellschaften und ! major a. D. Ed. Moritz Graf v. Holtzcndorff -Kasten Schadenersatz-Ansprüche erheben, son- Deutscher Reichstag. !präges mit der Jahreszahl 1875 und dem Im hohen Alter von SS Jahren. Der Ver- Am Mittwoch wurde der Antrag Acker-! Münzzeichen O. Dieselben sind den echten blichene wurde am 3. Juni 1794 zu Schloß mann betr. die Führung der Geschäftsfirmen-! Münzen täuschend ähnlich gemacht. Bärenstein bei Altenberg geboren. 1806 be- register zusammen mit dem Antrag der Abgg. Großröhrsdorf. Der hiesige suchte er die Domschule zu Naumburg, 1812 Rintelen, Gröber, Spahn uno Gen, (Zentr.)! Radfahrerklub, dessen Mitgliederzahl sich fort- ward er Souslieutenant in der damaligen auf Abänderung der Konkursordnung einer währenden Zuwachses zu erfreuen hat, hält Sächsischen Leib-Kürassier-Garde, während er Kommission überwiesen. Bei der jAbstimm- am Sonntag den 26. Februar d. I. im 1813 bei Leipzig focht und 1849 als Oberst ung über den Antrag Ackermann, der die Gasthofe zum grünen Baume hierselbst sein das Leib-Kürassier-Regiment nach Jütland Konsumvereine betrifft, hatte sich am vorieen 1. Stiftungsfest ab, mit welchem zugleich ein, führte. Am 14. September 1854 nahm der Mittwoch die Beschlußunfähigkeit des Hauses! Kunstfahren des preisgekrönten Meisterfahrers verdiente Mann seine Entlassung aus dem ergeben. Die Abstimmung wurde nun wie- der Welt, Herrn Marschner aus Dresden, Militärdienste. Als er sein 80jähriges Ju- derholt und der Antrag mit 131 gegen 92!und einiger Mitglieder des hiesigen Rad- biläum feierte, ward er zum Generalmajor Stimmen angenommen. Die sogen. „iUox' fahre rklubs in Verbindung gebracht wird, ernannt. Das Gardereiter-Regiment desilirte Ahlwardt", nach der eine Verjährung der! Um Jedem Gelegenheit zu bieten, die Leists in Parade vor seinem ehemaligen Oberst, Immunität (Einstellung des Strafverfahrens! ungen dieses einen Weltnamen genießenden welchen König Albert persönlich in seiner gegen Abgeordnete) nicht eintreten soll, wurde Künstlers Marschner schon jetzt vergegenwär- Wohnung aufsuchte. in zweiter Lesung ebenfalls angenommen.! tigen zu können, sind an geeigneten Plätzen! — Die Petition gegen die Rückkehr der Dagegen stimmten die Sozialdemokraten. sämtlicher Gasthöfe hiesiger Umgegend Plakate! Jesuiten hat nunmehr in Chemnitz und Um- am Donnerstag fortgesetzten, angebracht, deren darauf befindliche Abbild- ! gegend im ganzen 43,032 Unterschriften ge- 7 Zungen ganz und gar der Wahrheit entsprechend funden, aus Chemnitz selbst 35,187, aus der Innern schloß sich der Abg. Moeller (nat.-j hergestellt sind. Ueberall, wo das Auftreten des Umgegend 7845. lib.) dem neulich geäußerten Wunsch des! Herrn Marschner, welcher von Beruf — Trotz der schweren Verstümmelung, Abg. Hirsch auf Vermehrung der Zahl der und sein Heimatsort Wilthen bei Bautzen ist,! welche Dr. Gaudlitz in Döbeln infolge des Fabritinspektoren an, äußerte aber, daß die angekündigt würde, hat man volle Häuser! entsetzlichen Unfalls — er wurde bekanntlich Zahl der Unfälle nur deswegen zugenommeu erzielt. Es ist sogar unlängst in Dresden! bei Gödewitz von dem Bahnzuge überfahren zu haben scheine, weil jetzt alle, auch die! vorgckommen, daß zu einer von ihm gegebenen — betroffen, glaubt man denselben am Le- kleinsten Unfälle von der Statistik registriert Vorstellung trotz des mehrere Tausende von ben erhalten zu können. Beide Beine muß würden, dieselbe weise aber zugleich eine Ab-, Personen fassenden- Saales . wegen Platz-, ten unterhalb des Knies abgenommen wer- - nähme der schweren Unfälle nach. Abg. mangels einer größeren Zahl derselben der den, doch hat der Leidende mit wahrem Hel- Hirsch (frs.) wies eine Aenßerung des Abg. v. Zutritt verweigert werden mußte. In diesem denmut und ohne einen Augenblick die Besinn- ^tumm, daß er ein Unfrieden stiftender Jahre geht er nach Chicago, um während ung zu verlieren, die Amputation ertragen. Unwahrheit zurück! der Ausstellungsperiode daselbst seine Künste . — In Mylau erreignete sich ein recht ' der. Oeffentlichkeit preiszugeben. Von dem roher Vorgang. Der Schutzmann H. Kieß- , hiesigen Radfahrerklub werden sich an dem ling gebot einigen auf der Greizer Straße Kunstfahren die Herren Otto Nitsche und Br. daherkommenden Burschen Ruhe, diese be- Zschiedrich beteiligen, deren Leistungen seit schimpften ihn, griffen ihn an und versuch- dem Sylvesterabend vorigen Jahres noch in ten schließlich, denselben über das Brückenge- _ ... j frischer Erinnerung stehen und man kann in- länder ins Wasser zu werfen. Auf sein Hil-' ärztliche Behandlung gebracht werden. Es ! folge der von diesen Herren auf dem Gebiete! fernfen kamen weitere Polizeidiener herbei ist aber dort ben Verletzungen erlegen, des Sportwesens gemachten bedeutenden Fort- und befreiten ihn aus seiner gefährlichen schritte auf sehr viel neues gespannt sein. Lage. Die Burschen sind festgenommen und — Der Verkauf der Programms hat bereits be- dem Reichenbacher Amtsgericht zur Bestraf- qonnen und deren Entnahme ist so eminent, ung zugeführt worden. .. daß es sich empfiehlt, sich beizeiten eines — Unter Leitung des Landgerichtsrates Btt Beamte«, Schneider, Schuh- Programms zu verschaffen zu suchen um Untersuchungsrichter Burkhard fand am Frei- macher, überhaupt bei allen sitzenden etwa nach Möglichkeit eintretenden Unannehm- tag die gerichtliche Leichenschau der bei dem lichkeiten aus dem Wege gehen zu können.! fürchterlichen Brandunglück umgekommenen > - Alles Nähere werden die später im Inseraten- Personen statt. Die Unglücksstätte war noch - teil befindlichen Anzeigen ergeben. am Freitag von Tausenden von Personen Neulich wurde in Altstadt an dem besucht und allgemein machte sich der Unmut Mühlenbesitzer Müller ein Raubmordanfall gegen den frevelnden Urheber des gräßlichen verübt, ohne daß es gelungen wäre, des! Unglücks geltend. — Die drei im Kranken- Thäters habhaft zu werden. Jetzt nun ist Hause untcrgebrachten, beim Brande schwer ¬ en das Dunkel des angeblichen Raubmord-! verletzten Personen scheinen sich nach den! .. . . Anialles Licht gekommen. Dw von der! neuesten Feststellungen voraussichtlich außer euguch bewahrt haben (erhallU^ Staatsanwaltschaft und Gendarmerie in ener-! Lebensgefahr zu befinden, wenn auch ihre Schachteln u Mk. 1 m den Apotheken), gischster und zugleich emsigster Weise ge-! erhaltenen Brandwunden zum Teile recht er-! pflogenen umfassenden Erörterungen — die heblicher Natur sind. Untersuchung halte eine bedeutende Ausdehn-! — Bezüglich des Urhebers der Kata- ung angenommen — waren in ihren Resul- strophe in dem Schäferschen Restaurant in taten vollauf dazu angethan, ernste Zweifel Leipzig, des Weinhänülers Max Kretschmar,! betreffs eines in Frage kommenden Verbrechens kursierten in der Stadt verschiedenerlei Ge- > wachzurufen und dieser festbeg ründete Ver- rüchte. Nach dem einen Gerüchte sollte er dacht Hal denn nun auch seine Bewahrheit- sogar im Untersuchungsgefängnis Hand an Korn ung gefunden, da Müller bei der am Sonn-, sich gelegt haben. Dies Gerede ist jedoch Weitzm abend erfolgten erneuten Vernehmung das grundlos. Kretschmar ist zwar selbstverständ- Geständnis ablegte, daß er den Raubanfall lrch infolge des Unheils, das er angerichtet,! ^id-korn erdichtet und die vorhandene Kopfverletzung! etwas aufgeregt, doch trägt er sich keines- - Hirse sich selbst mittels einer in Dresden erwor-! megs mit Selbstmordgedanken. Die Folgen! benen Waffe beigebracht habe. Nähere Auf-! werden für ihn außer der zu erwartenden klärungen über die Motive der That und! Gefängnisstrafe auch in pekuniärer Hinsicht klärungen über die Motive der Lyar uno ^u^uisurafe «ucy pcrumarer Hinucyr Zufuhr. 32 Sack Korn — 4 Sack die anderen begleitenden Umstände sind von schwer Wn, da man den, wie man fagt, ziem- - 14 Sack Hafer denk weiteren Verlaufe des Vorgehens gegen lrch vermögenden Mann auch für den ange- — 2 Sack Hirse - Marktpreise in Kamenz am 9. Februar 1893. Prci^'^'j Preis.'