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Zeitung für die Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsdorf, Redaktion, Druck und Verlag von A. Kchurig, Bretnig. Mittwoch, den 11. Januar 1893 Nr. 3 3. Jahrgang Kamenz, am 7. Januar 1893. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition in Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunft. Königliche Amtshauptmannschaft, von Erdmannsdorff. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal Mittwoch und C gefährdet geltenden vorgenannten Ortschaften nicht ausgeführt werden. Die Benutzung der Hunde ist unter der Bedingung gestattet, daß sie fest angefchirrt, mit einem sicheren Maulkorbe versehen und außer der Zeit des Gebrauchs festgelegt werden. Die Verwendung von Hirtenhunden zur Begleitung der Heerde, von Fleischerhunden zum Treiben von Vieh und von Jagdhunden bei der Jagd kann unter der Bedingung ge stattet werden, daß die Hunde außer der Zeit des Gebrauchs (außerhalb des Jagdreviers) festgelegt oder mit einem sicheren Maulkorbe versehen, an der Leine geführt werden. Wenn Hunde der Vorschrift zuwider innerhalb des gefährdeten Bezirks frei umher laufend betroffen und dabei weggefangen werden, so kann deren sofortige Tötung angeordnet werden, falls dies durch die Umstände geboten erscheint, außerdem aber ist der Besitzer eine» solchen Hundes mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haft zu belegen. Wissentliche Uebertretungen der vorstehend angeordneten Vorsichtsmaßregeln werden nach § 328 des Reichsstrafgesetzbuchs mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Zur Untersuchung und Aburteilung solcher Fälle ist das betreffende Amtsgericht zuständig. Um Uebrigen sind die Besitzer von Hunden bei Vermeidung einer Geldstrafe von 150 Mark oder Haft nicht unter einer Woche verpflichtet, bei verdächtigen Erscheinungen der Tiere, welche den Ausbruch der Tollwut befürchten lassen, oder wenn ihnen ein Hund ent weichen oder sonst abhanden kommen sollte, spätestens binnen 24 Stunden der Ortspolizei behörde Anzeige zu erstatten, welche solche nach davon genommener Kenntnis unverzüglich hier einzusenden hat. Expedition: Bretnig Nr. 139 Bekanntmachung. Montag, den 1«. Januar, mittags /-12 Uhr wird im Sitzungssaals der Königlichen Amtshauptmannschast Bezirkstag abgehalten. , Die Tagesordnung hangt in der Amtshauptmannschaft aus. Kamenz, am 4. Januar 1893. Königliche Amtshauptmannschaft. - — von Erdmannsdorff Hundesperre betreffend. Am 4. d. M. ist ein fremder Hund ohne Halsband und Steuermarke (Wachtelbund bastard männl. Geschlechts, gelb mit weißen Füßen, weißem Halsring und weißer Nase, sowie weißer Brust und desgl. Bauch, ca. 3 bis 4 Jahre alt, in Großröhrsdorf ge tötet und bei der amtlichen Untersuchung für der Tollwut dringend verdächtig befunden worden. Nach 8Z 37 und 38 des Reichsgesetzes vom 23. Juni 1880 die Abwehr und Unter drückung von Viehseuchen betr., in Verbindung mit 88 25 und 26 der Verordnung zu Aus führung dieses Gesetzes vom 9. Alai 1881, wird daher für die Ortschaften Pulsnitz M. S., Vöhmisch-Vollung, Ohorn, Bretnig, Hauswalds und Lichtenberg die Festlegung (Ankettung oder Einsperrung) alter Hunde auf die Dauer von 3 Mon., also Vis mit *tpril d. I verhängt und die sofortige Tötung aller derjenigen Hunde und Katzen angeordnet, rücksichtlich welcher der Verdacht vorliegt, daß sie von dem wutkranken Tiere gebissen worden sind. Der Festlegung gleich zu achten ist das Fuhren der mit einem sicheren Maulkorbe versehenen Hunde an der Leine; ohne polizeiliche Erlaubnis dürfen Hunde aus den als Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag ^,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag '/>11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Bekanntmachung. In Gemäßheit von 8 14 Abs. 3 des Pferdeaushebungs-Reglement» vom 15. Oktober 1886 wird hiermit bekannt gemach:, daß 1., Herr Rittergutspachter Käferstein m Ohor« als leitendes Mitglied im IV. Pferdemusterungsbezirk an Stelle de» verstorbenen Kauf mann Ku ring in Pulsnitz, 2., Herr Fabrikant Max Großmann in Großröhrsdorf als Stellvertreter für Herrn Käferstein, 3., Herr Riemermeister Reinhold Gude in Pulsnitz als einfaches Mitglied in demselben Bezirk und 4. Herr Gemeindevorstand Sommer in Schwepnitz als Stellvertreter des leitenden Mitgliedes im V. Bezirke an Stelle des aus dem Bezirke verzogenen Rittergutspachters Schubert in Röhrsdorf auf die Zeit bis zum 31. März 1896 gewählt und verpflichtet worden ist. Kamenz, am 29. Dezember 1892. Königliche Amtshauptmannschaft. von Erdmannsdorff. Abonnementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mk. 20 Pf., durch die Po,t iMk. exkl. Bestellgeld. Bekanntmachung. die Anmeldung zur Rekrutierungs-Stammrolle betr. Alle im hiesigen Orte aufhältlichen militärpflichtigen Personen, welche entweder u) im Jahre 1873 geboren, oder b) bereits in früheren Jahren zur Stammrolle angemeldet, aber zurückgestellt wor den sind, werden iw Gemäßheit 8 25 der deutschen Wehrordnung vom 22. Mai 1888 ausgefordert, den 22. Januar d I nachmittags von 3 bis 5 Uhr im Gasthof zum deutschen Haus unter Vorzeigung ihrer Geburtsscheine und bez. der im ersten Stellungsjahre empfangenen Losung sfcheine behufs Eintragung in die Rekrutierungs stammrolle persönlich anzumelden oder durch ihre Eltern, Vormünder, Lehr- oder Brotherren anmelden zu lasten. Gleichzeitig werden die letzteren aufgefordert, ihrerseits Torge zu tragen, daß ihre militär pflichtigen Söhne, Pflegebefohlenen, Gewerbsgehilfen und Lehrlinge, welche zeitweilig von hier abwesend sind, während der obengenannten Frist zur vorschriftsmäßigen Anmeldung gelangen. Wer, die vorgeschriebene Anmeldung zur Stammrolle unterläßt, wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Bretnig, den 10. Januar 1893. Der Gemeindevorstand. Wienhold Gebler Preis. Pf. 6 80 BuNerlXx.jböchst 50 Zufuhr 18 Sack Korn. — 4 Sack am am auf an so Kilo Korn Weizen Gerste Hafer Heidekorn Hirse m. 6 m. 6 95 14 Pf. 50 30 15 durch derartig? Brandwunden, daß es Mittwoch verstarb. — Ein Selbstmordkandidat wurde 7 68 12^ — 24 Professoren der verschiedenen deutschen und anderen europäischen Universitäten haben übereinstimmend den ächten Apotheker Rich. Brandtschen Schweizerpillen das Zeugnis ausgestellt, daß dieselben ein sicher und vor züglich wirkendes, dabei unschädliches Abführ mittel sind. Gegenüber solchen Urteilen muß jedes andere zurücktreten. Die ächten Apoth. Richard Brandtschen Schweizerpillen mit dem weißen Kreuz in rotem Grunde sind nur in Schachteln u I Mark in den Apotheken er hältlich. 7 8 12 ! Gerste. — 8 Sack Hafer. Sack Hei- , dekorn. — 2 Sack Hirse. — 4 Sack Erbsen. !— 2 Sack Kartoffeln. — Am Vormittag des 3. Januar schwebten in Wurzen die beiden kleinen Kin der des Broncewarenfabrikarbeiters Paul Unruh in Todesgefahr. Die Kinder, «llein in der Stube, hatten Kohlen in die Maschine gelegt und der dadurch entstandene Kohlen qualm hatte dieselben schon so betäubt, daß sie besinnungslos auf den Dielen lagen. Durch Hinzukommen eines Hausbewohners und eines Arztes konnten dieselben noch von dem Erstickungstode gerettet werden. — Ein entsetzlicher Unglücksfall ereig nete sich am Dienstag früh in der Wohnung der Frau verw. Menzel in Treuen i. V. Während Frau Menzel mit der Reinigung des Trottoirs beschäftigt war, beging der 7- jährige Sohn Eduard in der Stube die Un vorsichtigkeit, ein Streichhölzchen an dem Ofen zu entzünden. Das brennende Hölzchen fiel dabei auf das Hemd, welches vollständig am Leibe abbrannte. Das Kind erlitt hier- Preis. m. 4 24 2 2 10 2 Sonnabend in der Nähe von Wahren der Strecke der Magdeburger Bahn seinem Versuche, sich durch einen Zug über fahren zu lasten, gehindert. Vor dem hinzu kommenden Bahnwärter floh der Mann in das Gebüsch, um wieder daraus hervorzu springen, als ein aus Leipzig kommender Schnellzug heranbrauste. Jetzt glückte es dem Bahnwärter, den Selbstmordkandidaten festzu nehmen. Er überlieferte denselben der Orts- pf. 37 36 Erbsen 50 Kilo Kartoffeln 50 „ Heu 50 Kilo Stroh 1200 Pfund ständchen verschönern zu helfen. Bretnig. Personen, welche gesonnen sind, dem hies. Unterstützungsverein „Zephyr" beizutreten, dürfte ein in letzter Hauptver sammlung gefaßter Beschluß von Wichtigkeit sein. Es haben demzufolge alle neu hinzu tretende Mitglieder auf dem erforderlichen Anmeldezettel Stand, Geburtsjahr, und -Tag zu verzeichnen. Gleichzeitig hat daraus die Bemerkung zu erfolgen, wieviel Unterstützungs- raffen das fragliche Mitglied bereits angehört. " s w a l d e. Einen recht guten am Sonntage im Hart- eme Ebenes? hiesigen Gesangver- Konzert. Alle Nummern des vorzüglich ^mmengestellten Programms wurden Mt besonderer Bravour vorgetragen, wofür auch den Sangern der lebhafteste Bei fall gezollt wurde. — Nicht weniger als 329 Lehrbücher sind mi Königreich Sachsest nach einer Mitteilung des Gehmnen Schulrats Oertliches und Sächsisches. ^°^el in 1399 Schulen eingeführt. Eine Bretnig. Ein freudiges Leben wahrte Ende des Monats Dezember fand eine man gestern, Dienstag, im Hause des Herrn > Zahlung der Reisenden statt, welche die Züge' Gemeindevorstaud Gebler. Daselbst beging der ^taatsbahnen benutzten. Auf jeder j letztgenannter im Kreise seiner Familie seinen Station, auf welcher der Zug anhält, ward 50jähngen Geburtstag. Aus diesem Anlasse der Abgang und der Zuzug festgestellt, aus sind dem Jubilar von vielen Seiten zahlreiche welchen Zahlen sich dann die Anzahl der den Geschenke und Gratulationen zu teil geworden. Zug benutzenden Reisenden ergiedt. Diese Auch das hiesige Musikchor hat es sich nicht Nachweisung findet regelmäßig im März, i nehmen lasten, diesen Tag durch ein Morgen- Ium, September und Dezember statt. Zweck- "" '" ' dieser Zählung ist die Feststellung, ob die in den Zügen vorhandenen Plätze für gewöhnlich ausreichen oder ob eine Vermehrung oder Verminderung an Wagen vorzunehmen ist. — (Zahlungseinstellungen.) Konkurs wurde eröffnet: über das Vermögen des Kaufmanns Otto Johannes Hofmann, In habers eines Schuhwarengeschäfts zu Leipzig- Neustadt, über das des Hausbesitzers und Handelsmanns Hermann August Knoblauch, Inhabers eines Delikatessen-, Produkten- und Kolonialwaren-Geschäfts in Leipzig, über das des Produktenhändler» Friedrich Otto Platz, Inhabers eines Produkten- und Fleischwaren geschäfts zu Leipzig-Eutritzsch, über das des Buch- und Papierhändlers Max Alfred Sander, Inhaber einer Buch-, Papier-, Schreib-, Zeichenmaterialien- und Bnefmar- kenhandlung unter der Firma: A. Sander in Leipzig, sowie über das des Kaufmanns Karl Robert Richard Gruner, in Firma „Richard Gruner" in Annaberg. gendarmerie und diese wiederum gab ihn, da der Lebensmüde Auskunft über seine Per sonalien verweigerte, an die Staatsanwalt schaft Leipzig ab. Der Mann gab nur an, er sei ein Schuhmacher aus Schlesien. Marktpreise in Kamenz am 5. Januar 1893.