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gemeiner Weiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Inserate, die gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen^ auf den kl gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungrbotk jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren n r Rabatt nach llebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag */,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen.. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter I Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Han« t Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Schrislleitung, Druck und Verlag von N. Lchurig, Bretnig. Sonnabend den 22. Oktober 19V4. Nr. 85. 14. Jahrgang. Bekanntmachung. Anläßlich de» Ablebe«- Sr. Majestät de- Königs Georg findet Sonntag, äen 2Z. Oktober, vormittags - Ubr Gedächtnisgottesdien st I statt. Die gesamte Kirchgemeinde, insbesondere alle öffentlichen Körperschaften und Vereine, »Uche sich Uhr zum gemeinsamen Zug in die Kirche vor dem Gasthau« zurD Rose versammeln wollen, wird dazu freundlich eingeladen. Bretnig, 20 Oktober 1904. vor Mrchenvorstang. Pfarrer Reinmuth. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden el Anna finden. (K. T.) Dresden. Am Mittwoch abend» fand in der hiesigen katholischen Hofkirche die Beisetzung Seiner Majestät de« König- Georg statt. 8 Uhr war e» geworden, da schritten unter dem Vortritt und der Begleit ung des großen Dienstes Se. Majestät der König und Se. Majestät der Kaiser, Ihre Königlichen Hoheiten Vie Prinzen des König O-rtlick-s und SLchftsck-s Breinig. Am Tage der Beisetzung unsere» hochseligen König» Georg fanden auch ! in den hiesigen Schulen Gedächtnisfeiern statt Bretnig. Wir wollen nicht verfehlen, auch an dieser Stelle auf den morgen Sonn tag vorm. 9 Uhr stattfindenden Trauergottes dienst aus Anlaß des Ableben« Sr. Majestät des König« Georg aufmerksam zu machen und die ganz- Bewohnerschast hierzu herzlichst I einzuladen. Uebrigens siehe die betc. Be kanntmachung im amtlichen Teile. Bretnig. Am Dienstag wurde im hie sigen Schützenhause die Gründung eines Gast wirtsvereins für da« Rödertal vollzogen. Bretnig. Am 18. Oktober fiel ein 2000 - Mark - Gewinn der kgl. sächs. Lande»- lotterie und zwar auf die Nr. 69 338 in die Verkaufsstelle von F. A. Bienert hier. Bretnig. Am 13. November hält der Gesangverein „Liedergruß" im Saale de» hies. Schützenhauses ein Gesangskonzert mit darauf folgendem Ball ab. Hauswalde. Am Mittwoch früh gegen 6 Uhr brannte die erst vor zwei Zähren neu gebaute Scheune de« Gutsbesitzers Theodor Nitsche vollständig nieder. Den Flammen zum Opfer gefallen sind 60 Schock Roggen, 40 Schock Hafer und 20 Schock Gerste sowie gegen 400 Zentner Heu und einige Wirt- schaft-geräte. Da« Feuer ist durch die Ex plosion der mit Ruböl und Petroleum ge füllten Lampe einer Laterne, welche von der Dienstmagd L. beim Hääselholen au» der Scheune benutzt wurde, entstanden. Die erste Prämie errang sich die Feuerwehr von Ram menau, die zweite die von Bretnig. Großröhrsdorf. Am kommenden Donnerstag den 27. Oktober beabsichtigt Herr Dr. Fritz Friedmann im Verein mit der Sängerin Frl- Marusia Mara im grünen Baum hierselbst ein Gastspiel zu geben, lieber da« Auftreten der Genannten in Quedlinburg de richtet das dortige Tageblatt folgendes: „Im großen Kaisersaale fand am 30. Oktober abend eine große Soiree des viel genannten und viel angefochtenen früheren Rechtsan walt« und Verteidiger« Dr. Fritz Friedmann statt. In einer -den Abend eröffnenden im leichte» Plauderton gehaltenen Ausführung gab Herr Dr. Fritz Friedmann vorerst einige ^.orientierende Aufklärungen über tue Zusam- nienfetzung de» Programms und über da» „Wie" und „Warum" seine» öffentlichen Auftretens. Frl. Marusia Mara, eine reizende Bühnenerscheinung, sang dann mit einem Mezzo-Alt von schönem Wohlklang und mit erquickender Frische einige Lied?r im Volkston, wobei sie sich im Ton, Mienenspiel und Gesten dem wechselnden Inhalt der Lieder in glücklichster Weise anzupajsen wußte, so daß alle ihre Darbietungen mit stürmischem Bei- sall ausgenommen wurden. In seinem da rauffolgenden Auftreten „Was der Verteidiger spricht", gab Herr Dr Friedmann, der mit flügel offen gelassen und diesen dann zer trümmert, um den Eindruck zu erwecken, als ob der Dieb von außen gekommen wäre. — In Zwickau kam ein Maurer beim Abspringen von einem in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen zu Fall, schlug mit dem Kopf gegen die Bordkante de« Bürgersteigs und blieb bewußtlos liegen. Als er wieder zur Besinnung kam, hatte er die Sprache verloren. — Der Stadt Marienberg in Sachsen ist ein reiche» Vermächtnis zugefallen. Der in Prag gestorbene Hofrat Dr. Huppert, welcher in Marienberg geboren ist, vermachte der ge nannten Stadt die Summe von 40,000 Mark (34,000 Mark) für Armenzwecke. — Die Apotheke in Wurzen, die der gegen wärtige Besitzer vor etwa 2 Jahren für 300,000 Mark erwarb, ist für 500000 Mk. verkauft worden. Das Hausgrundstück hat einen Wert von 60000 Mark. — Am Mittwoch nachmittag sprang in Leipzig die 27 Jahre alte Schauspielerin Weidner aus ihrer Wohnung auf die Straße hinab. Sie schlug dabei auf einen Rollwagen auf und zog sich außer einem komplizierten Armbruch anscheinend eine schwere Verletzung der Wirbelsäule zu. Wie verlautet, war die W, die mittels Rettungswagens de» Saina ritervereins nach dem Stadtkrankenhause ge- schafft wurde, seit längerer Zeit nervenleidend. Buchholz. Der Wassermangel in hie siger Stadt ist nunmehr so stark geworden, daß für den ganzen oberen Stadtteil die Waffer abgabe nur noch vormittags erfolgen kann. Von der Kalamität werden zunächst 13 dichtbe wohnte Straßen betroffen. Kirchennachrichten von Bretnig. Sonntag 21. p. Trin.: Vorm. 9 Uhr Ge dächtnisgottesdienst. Nachm 2 Uhr Gottes dienst zur Eröffnung de» Konfirmandenunter richt». lichen Hause» und die fremden Fürsten in die Kirche vor dem Altarplatz. König Friedrich August saß neben Kaiser Wilhelm. Ihre Majestät die Königin-Witwe, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Mathilde, sowie die ein- getroffenen fremden sürstlichen Damen hatten sich mit ihrer Begleitung in den Gemächern Ihrer Majestät der Königin - Witwe im zweiten Stock des Königlichen Schlosse« ver sammelt und sich kurz vor 8 Uhr in die Oratorien und auf die Tribünen begeben Sobald die allerhöchsten und höchsten Herr schaften ihre Plätze eingenommen hatten, be gann die kirchliche Feier. Mächtig durch- drauste das Orgelpräludium den hohen Raum und füllte die Seelen mit weihevollen und wehmütigen Gedanken, und daun setzte unter Leitung des Herrn Musikdirektors Franz Kretschmer der Männerchor der Hofkirche mit dem erhabenen Miserere ein. Die Geistlich keit, Weihrauchgesäße und brennende Kerzen tragend, durchzog die Kirche und beqab sich zum Hochaltar, wo die heilige Zeremonie ihren Anfang nahm. Nachdem der Gesang verklungen mar, hielt Herr Hofprediger Kum mer die Predigt, welche einen tiefen Eindruck auf alle Anwesenden au»übte. Nachdem die Predigt beendet war, wurde das Libera ge jungen, und der Zelebrant stimmte sodann die Responsorien an. Am Schluffe dieses Ge sanges versank der Sarg langsam in die Gruft Es war ein erschütternder Augenblick, als so König Georg für immer zu seinen Vätern in die letzte Ruhestatt versammelt wurde. So bald der Sarg nicht mehr zu sehen war, stimmte der Chor und das Orchester unter Leitung de» Herrn Generalmusikdirektor» Hof rat v. Schuch das Salve regina an, und zu gleich begann der Ehrensalut, der seinen Donner während des Gesänge», der Versikel und der Schlußgebete erdröhnen ließ. Ein Postludium der Orgel beendete den kirchlichen Akt. In der Kirche begab sich nach der gottesdienstlichen Handlung der Königliche Kommissar Graf Vitzthum von Eckstädt mit den Kammerherren, welche die edlen Teile trugen, und mit dem Pfarrer der Hofkirche, Herrn Vikariatsrat Fischer, in die Gruft und händigte dort dem letzteren einen Schlüssel zum Sarge aus. Die allerhöchsten und höch sten Herrschaften verließen nach der Beisetzung die Kirche. — Ein nicht gerade alltäglicher Diebstahl, nämlich ein Einbruch im Rathause, hat sich dieser Tage in Meißen ereignet und die Eigenart de« Falle« wird nur dadurch er höht, daß ein junger Rat«schreiber al» der Dieb ermittelt worden ist. Ler Diebstahl, bei dem etwa 200 Mark in Frage kommen, ist im Einwohnermeldeamt ausgesührt worden, da« sich nicht im eigentlichen Ralhause, son dern in einem zu Verwaltung«zwecken einge richteten Nebengebäude befindet. Der Dieb, der 19 Jahre alt ist, ist bereits verhaftet. Er hatte abend» beim Fortgehen einen Fenster Helene, T. des Tagearheiter» Gustav Emil Schäfer 77 c. — Edwirk^sturt, S. de» Packers Friedrich Edwin Thoma» 42. Die Ehe schloffen: Franz Vondra, Schuh macher in Pulsnitz, mit Anna Martha Bürger 256 k. — Martin Robert Maiwald, Fabrikarbeiter 125, mit Anna Hilma Horn- Hauer 175 b. — Heinrich Richard Rudolph, Fleischer und Gastwirt in Kamenz, mit Emma Gertrud Schöne 311. Al« gestorben wurden eingetragen: Ad. Ewald Schierz, Feuermann, Ehemann 260 c, 53 I 8 M. 7 T- alt. — Rosa Elisabetb, T. oe» Stellmachers Bernhard Richard Haufe 213, 4 M. 1 T. alt. — Christiane Eleonore geb. Säuberlich, Witwe des Bahnnachtwäch ters Ernst LouiS Hübner 326, 72 I. 3 M. 23 T alt. — Helene Gertrud, T. de« Fabrikarbeiters Hermann Wilhelm Schneider 279 c, 1 M. 22 T. alt. seiner glänzenden Beredsamkeit da» Audi torium völlig in seiner Gewalt hatte, einige ergreifende Fälle aus seiner langjährigen Praxis zum besten, wobei er durch die dra matische Ausgestaltung derselben und fesselnde Schilderung einen hohen Genuß bot. Im Anschluß daran schilderte Herr Friedmann die Freuden und Leiden seiner früheren Berus» nicht al« trockener Aktenmensch, sondern in von hoher idealer Auffassung durchglühter Rede, wie sie nur dem einstmals gesuchtesten Verteidiger Deutschlands eigen ist. Den 2. Teil eröffnete Frl. Mara im Brettlkostüm mit einer Reihe hochmoderner Tondichtungen, uvd auch hier bewährten sich ihre reichen stimmlichen und dramatischen Mittel aufs beste. In der „Verteidigung eine« Mörder»" bot Herr Dr. Friedmann zum Schluß ein Charaktergemälde von hervorragender Bedeut ung " — Ueber die Preise der Plätze usw. verweisen wir auf die in nächster Nummer erscheinende diesbezügliche Anzeige. Radeberg. Dienstag abend gegen halb neun Uhr ist auf dem hiesigen Bahnhöfe beim Umsetzen oer Zugrmaschine für den Radeberg —Dresdner Personenzug der Hilf-weichen- steiler Gustav Höfgen verunglückt. E» wurde ihm die rechte Hand abgefahren, außerdem hat er beide Oberschenkel und mehrere Rippen gebrochen. Der Verletzte wurde mit dem 9 Uhr 27 Minuten abend» von hier nach Dre»- den weiterfahrenden Görlitzer Personenzuge in da» Friedrichstädter Krankenhaus zu Drei oen befördert. Kamenz. Am Montag vormittag 11 Uhr fand die Vereidigung sämtlicher Offiziere, Sanitäts-Offiziere, Unteroffiziere und Mann schaften sächsischer Staatsangehörigkeit der Garnison auf Se. Majestät König Friedrich August statt. Der feierliche Akt erfolgte durch den Regimentssührer Major Arnold, die Verlesung des Eides durch den Bataillons- Adjutanten Leutnant Täubrich. Die Kom pagnien sowie ein Zug mit den Fahnen hatten dazu in einem offenen Viereck aus dem Kasernen hofe Aufstellung genommen. Der Regiment»- führer Major Arnold wies die Anwesenden nochmal« aus die wichtige Bedeutung de» Eides hin. Nachdem der Eid vollzogen war, forderte er die Neuvereidigten auf, dem neuen Kriegsherrn Sr. Majestät König Friedrich August III. Treue und Pflichterfüllung bis in den Too zu erweisen und schloß mit einem Hoch auf den neuen Herrscher, welche« be geisterten Widerhall fand. — Die Vereidigung der Rekruten wird am 12. November statt-