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Der erste Kampftag der zwölften Isonzoschlacht. Wien, 25. Okt. Aus dem Kriegspresse- quartier wird gemeldet: In mächtigem unwider stehlichen Angriff gegen die italienischen Linien wurde gestern um 7 Uhr morgens die 12. der Jsonzoschlachten eingeleitet. In Treue vereint mit den deutschen Truppen, die nun zum ersten mal Gelegenheit hatten, in den Kampf gegen den treubrüchig gewordenen einstigen Bundes genossen einzugreifen, gingen nach einstimmigem Vernichtungsfeuer unserer Artillerie die kampf erprobten Fußtruppen Erzherzog Eugens trotz Schneesturms und Regengusses gegen die in monatelanger Tätigkeit und in Anbetracht un ausgesetzter Angriffsgefahr aufs meisterlichste ausgebauten Kampfstellungen der Italiener vor. Der Angriff stieß auf einen wachsamen Geg ner, dem eiligst befohlen worden war, unter kei nen Umständen auch nur einen Schritt breit von den so blutig erkauften Positionen zUrück- zuweichen. So entbrannte ein erbitterter Nah kampf, der an manchen Stellen über vier Stun den währte. Um die Mittagsstunde war die Front der 2. italienischen Armee an zahlreichen Stellen zwischen dem schon nahe der küstenlän- disch-kärntnerischen Landeszrenze gelegenen Rom- don und dem 10 Kilometer östlich von Tolmein befindlichen Orte Auzza durchbrochen. Regimen ter aus den österreichischen Alpenländern waren es, welche die feindlichen Stellungen am bon und im Flitscher Becken im Sturm in Be sitz nahmen und auf dem rechten Jsonzo-Ufer weiter nach Südwcsten vordrängen. Weiter im Süden mußte der Feind seine Schützengräben vor dem Ansturm der Deutschen räumen. Vom Gebirge nordwestlich des Krn drang ein mäch tiger Vorstoß weit nach Südwesten. Ein scharfer Kampf entbrannte um die be herrschenden Höhen westlich und südwestlich des Tolmeiner Jsvnzo-Knies. Doch gelang es auch hier den Unsrigen, unbestrittene Sieger zu blei ben. Die Woltschacher Höhen sind in unserem Besitz. Bei Auzza verloren die Italiener gleich falls die das Tal beherrschenden Höhen. Die Kämpfe an der von hiör aus gegen Süden laufenden Hochfläche von Bainfizza-Heiligegeist sind noch nicht zum Stillstand gekommen. In diesem Gebiete, wo große Mengen des besten italienischen Geschützmaterials aufgefahren sind und der Schießstand jedes Plänklers in Hinsicht auf die ununterbrochenen Kämpfe technisch voll ständig ausgebaut ist, war die Rolle der An greifer sehr erschwert, um so mehr, als Gewehre und Geschütze des Italieners in verzweifelter Heftigkeit arbeiteten. Dennoch gelang es uns auch hier Grabenstücke zu erobern, Gefangene einzubringcn und Beute zu machen. Die Kämpfe sind auch hier in günstigem Fortschritt begriffen. In langen Kolonnen werden gefangene Ita liener längs der ganzen Front zu den Kom mandos eskortiert. Ihre Zahl dürfte 10 000 übersteigen. Auch Stäbe von Truppendivisionen und Jnfanteriebngaden finden sich unter den Angebrachten Gefangenen. Die Sichtung der ganzen Beute, in der besonders schweres Ge schützmaterial in großer Zahl hervortritt, kann erst später erfolgen. (W. T. B.) ZMMez. — Ein Schleichyandelsamt ist in Dresden errichtet worden. Es soll sich der Bekämpfung des Schleichhandels in Sachsen widmen, vor allem auch den Geheimschlächtereien ein Ende machen, die Gastwirtschaften nach prüfen nach dem Muster von Berlin und mög lichst auch den geheimen Handel mit Butter und Eiern unterbinden. Lengenfeld i. E. Durch Zufall war bei dem hiesigen Kunst- und Handelsgärtner Trautzsch eine Kartoffel ins Frühbeet gelangt. Die Pflanze entwickelte sich außerordentlich schnell. Es bildeten sich neue Seitentriebe, und schließlich nahm der Kartoffelstock einen Raum von reichlich 5 Quadratmeter ein. Der Hauptstengel war verholzt und zeigte strauchartige Form. Das Ernteergebnis bildeten 240 Kar toffeln von einem Stock, im Gesamtgewicht von 22 Pfund. Die größte Kartoffel wog ein Pfund. Gutenfürst i. V. (Tödlicher Sturz.) Vom Dache des Schulhauses im nahen Feilitzsch ist am Mittwoch der 16 jährige Schornsteinfeger lehrling Willi Schmidt abgestürzt und kurz darauf an den Folgen des Sturzes gestorben. Kirchennachrichten von Bretnig. Vergl. Anzeige! j Getauft: Hilda Marianne, T. des im Kriegsheer stehenden Färbers Max Richard Kluge und der Clara Elisabeth geb. Anders. Lutherhymne. G. Winter. 1) Herr Gott, Dich loben wir, Herr Gott, Dir danken wir, Daß Du uns sandtest den Retter in Not; Der uns das Gold laut'rer Wahrheit geschüret, Preis Dir und Ehre, Herr Zebaoth, Herr Gott, Dich loben wir! 2) Herr Gott, Dich loben wir, Herr Gott, Dir danken wir, Daß Du erwählt uns den Retter voll Kraft, Der für uns stritt mit der Wahrheit Wehre, Der für uns kämpfte, Dir, Herr, zur Ehre, Der einst durch Dich hat das Werk geschafft, Herr Gott, Dir danken wir! 8) Herr Gott, Dich loben wir, Herr Gott, nur danken Dir, Daß Du uns Luther zum Führer bestellt; Der uns: „Ein feste Burg" singen gelehret, In ihm, Herr, seist Du gelobt und geehret! Jubelnd Dir nahen wir, Herrscher der Welt! Herr Gott, Dich preisen wir! Gem. Chor mit Orgelbegl. Bekanntmachung. Die Feier des Reformations-Gedächtnisses in unserer Gemeinde wird der Schwere der Zeit entsprechend ganz einfach gestaltet werden. Am Sonntag, den 28. d. M. wird der Predigtgottesdienst nach Inhalt und Form die Feier einleiten. Am Reformations tag, den 31. Oktober, werden unmittelbar vor dem um ^9 Uhr beginnenden Festgottes dienst Posaunisten vom Kirchturm aus die Gemeindeglieder auf ihren Gang zur Kirche mit zwei Lutherchorälen begrüßen. Im geschmückten Gotteshause werden die Gemeindeglieder auf ihren Plätzen eine Gedenkschrift liegen finden. An die verehrlichen Behörden, Körperschaften und Vereine ergeht hierdurch herzliche Einladung zur Teilnahme an dem Gottesdienst, dem Ge sang unseres Kirchenchors höhere Weihe geben wird. Nach Schluß des Gottesdienstes werden wieder vom Turm aus die Klänge eines Lutherchorals die Gemeinde heimgeleiten. Nachmittag um 2 Uhr findet Kindergottesdienst statt. Im Hauptgottesdienst wird um ein Reformations dankopfer zum Wiederaufbau der durch den Krieg geschädigten deutschen Kirchgemeinden, insbe sondere in den Schutzaebieten und im Auslande, gebeten werden. Dem gleichen Zweck soll die am Nachmittag erbetene Gustav-Adolf-Kinderliebesgabe dienen. Um 5 Uhr nachmiltag veran staltet Herr Kantor Schneider eine Vesper. Von einem Familienabend hat der Kirchenvorstand abgesehen, er möchte das Reformations-Gedächtnis als ein Fest der Gemeinschaft für alle Glieder unserer Kirchgemeinde begehen. Darum die Vesper. Da können und wollen wir a l le beisammen sein. Eintrittsgeld wird nicht erhoben, nur die Vortragsordnung kostet 10 Pfg. An alle Gemeindeglieder' richten wir die herzliche Bitte, an diesem Tage sich aut ihren bestell inwendigen Besitz zu besinnen und davon dankbares Bekenntnis abzulegcn. Bretnig, am 25. Oktober 19 i 7. Der Kirchenvorstand. Pfarrer Schneider, Vorsitzender. Alle außenstehenden Kartoffelerntelisten sowie Kartoffelkarten abschnitte sind morgen Sonntag früh von V28—^9 Uhr im Rittergute abzugeben. Erzeuger, die noch keine Erntekartoffellisten haben, sollen diese umgehend im Gemeindeamt abholen. Bretnig, 26. Oktober 1917 Die Ortsbehörde. Milchkarten-Ausgabe nächsten Montag, den 29. dss Mts. vorm von 10—12 Uhr im Rittergut. Desgl. werden eine geringe Anzahl Marken über Schokolade für Grietzbezugs- berechtigte ausgegeben. Bretnig, am 26. Oktober 1917. Der Gemeindevorstand. Volksküche Bretnig. Des Reformationsfestes wegen wird statt Mittwoch Montag gekocht- Versichere Dein Schwein!! Eine Versicherung gegen alle Schäden, auch solche W nach deni Schlachten entstanden, ist^ unerläßlich. Man wende sich sofort an die Viehversicherungsgesellschaft a. G. „Halenfia" " oder an deren Vertreter. Kisher über 4^ Millionen Mark entschädigt. K Feste Prämie. Auch Pferde und Pinder, sowie trächtige Stute«, A werden gegen alle Schäden versichert. g Vertreter und Peisebeamte bei Gehalt und I Spesen allerorts gesucht. empfiehlt VkitMsllkll dis hiesige Buchdruckern. Hierzu 1 Beilage. Alle fällig gewesenen 813318 WÜ kbM8lNÜ88l8U6rll sind spätestens bis 27. d. M. an die hiesige Ortssteuer-Einnahme abzuführen. Bretnig, den 17. Okt. 1917. Der Gemeindevorstaud. An Kev, Großröhrsdorf. Konzert-Cafee-Restaurant. m Sonntags ab nachmittags 4 Uhr: —- Konzert — (Volles Orchester). Eintritt frei! Eintritt frei! Angenehmer Familienaufenthalt M «SW MW WU kl» neuer Äerk von kau! steiler der Waldroman „Kubertus" erscheint von Oktober an mit dem beginnenden 6. Jahrgang in der von ihm herausgegebenen — — — Monatsschrift — A/s „Die Bergstadt" ist bei vornehmer Ausstattung von sehr reichem Inhalt: flkomane, Novellen, Humoresken, wissenschaftliche Aufsätze mit Bildern, urwüchsige „Bergstädtische" Kriegsberichterstattung, Literatur und Kunstbeuchte, Schach, Musik, Briefkasten: Aus der Natskanzlei, entzückende färbige und schwarze Kunstbeilagen u. a. m. — Vierteljährlich nur 3 Mark. — Neber P a u l K e l l er schreibt das „Literarische Echo": Einer der feinsinnigsten und sonnigsten Poeten, die heute das Vaterland sein eigen nennt", und „Der Weltmarkt": „Solche Dichter brauchen wir, und wohl uns, daß wir den deutschen Dichter Paul Keller haben. Der Leser der „Bergstad t" hat nicht nur eine gediegene Familien zeitschrift, weitaus die billigste ihrer Art, sondern auch für die trübe Kriegszeit ein Blatt, das die Kraft besitzt, zu trösten und auszumun- rern. Jetzt ist es Zeit, neu zu abonnieren. 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